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zeichneten drei Raupengattungen Ein Weibchen nur 120 Eier legt und die Hälfte derselben im nächsten Jahre wieder zum Eierlegen kommt, so ergibt sich hieraus schon die ungeheuere Zahl von 7,200 Stücken.
Sehr zweckmäßig ist es auch, wenn man im Spätjahr die Bäume von der rauhen Rinde befreit, und dadurch auch die darinn sich aufhaltenden Raupen-Eier und Larven entfernt und die Bäume sofort mit verdünntem Kalk, wie er zum Anweiffen der Wände gebraucht wird, oder mit einem Gemisch aus Lehm und Kuhdünger bestreichen läßt, wodurch die noch etwa zurück- bleibenden Raupen-Eier getödtet und die Bäume mit frischer Rinde versehen und gekräftigt werden.
Bei Aufzählung der niizlichen Vogelarten nennen wir auch diejenigen, welche durch Wegfangen der Mäuse, Eichhörner rc. :c. ebenfalls unter die üer Schonung zu empfehlenden gehören, als: alle Eulen, die Spechte, der Rade, die Dohle, die Elster, der Häher.
Aus andern Thierklaffen sind niizlich: die Frösche, Eidechsen, Blindschleichen, der Maulwurf, Igel, die Fledermaus und Spitzmaus; denn diese sämmtlichen Thiere leben bloß von Insekten und Gemurmen und sind sonst völlig unschädlich, weder giftig, noch daß sie den Pflanzen irgend einen Nachtheil brächten, und man tvut lehr Unrecht, sie als die besten Freunde des Landmanns zu verfolgen.
Auch unter den Käfern zeichnen sich mehrere dadurch aus, daß sie von andern Insekten und von Würmern leben; hieher gehört:
Der blaurandige Laufkäfer, gegen 1 Zolllang, welcher schwarz, an der Seite blau oder golden gerändert ist. In der Regel verbirgt er sich den Tag über unter MooS und Gras und geht erst Nachts auf den Fang der Insekten auS.
Der Gartenlaufkäfer mit bräunlich angelaufenen, am Rande purpurrolben Flügeldecken.
Der schattenliebende und der Puppen raubende Laufkäfer, der erne bräunlich, der andere dunkelveilchenblau.
Der metallgrüne Raubkäfer, unter dem Namen Feuerstebler bekannt.
Der braune Fliegenkäfer» mit braun, rothem, punktirtem Halsschild mit großem, schwarzem Fleck und roihem Leib.
Diese fressen sämmtlich andere Insekten auf, und sind hierin sehr gefräßig.
Der Sonnen- oder Marienkäfer (Herrgottkäfer), seine Larve hält sich unter den Haufen der Blattläuse auf, und verzehrt dieselben.
Nächst die>en sind die Raupen sch lupf- wespen, Zebrwespen und Florfliegeip durchaus zu schonen.
Die Schlupfwespen sind sehr zahlreich, rE verschiedener Größe, und zeichnen sich durch einen^ langen Legestachel am Hinterleibe aus, mit welchem sie den Raupen ihre Eier in den Leib legen; die Larven der Schlupfwespen kommen
alsdann in dem Leibe der Raupe zur Entwicklung, so daß sie der lezteren ihre Lebenskraft nach und nach aufzebren und die Raupe stirbt, ohne sich zum vollkommenen Schmetterling, welcher dann wieder Eier legen würde, entwickeln zu können.
Jedoch dürfen alle die hier genannten natürlichen Jnsektenseinde, wie oben schon bemerkt tst, uns nicht abhalrcn, mit Sorgfalt und Ausdauer an der Vertilgung unserer Obstfeinde zu arbeiten. Hierher gehört also das Äblesen und Zerstören der Raupeiinester, der Raupen, der Schmetterlinge, das Abkrazen der Borken der Odstbaunr- stäiiime und Zweige und deren Ueberstreichung mit Lehm oder Kalkmilch, bas Umgraben der Erde um die Bäume, und für den Frostnachl- schmetterling der Pechgürtel.
Aus Vorstehendem ergibt sich aber als allgemein bestätigte Regel:
„Man tödte alle Raupen, die man auf den Bäumen sinder, und schone alle Vögel."
(H.)
Krcmik.
Württemberg.
Vom 1. des nächsten Monats ab werden auf den königlich würrtembergischen Eisenbahnstationen Heilbronn, Ludwigsburg, Stuttgart, Cannstatt, Ulm, Fnednchshafen Personenbillete nach der großh. badischen Eisenbahnstation Kehl auch für die brüte Eisenbahnwagenklaffe verkauft.
Baden.
Bon der badischen Bergstraße, 12. Juni. Man hat es in unserer Gegend versucht, falsche Zweiguldenstücke mit würt- tembergischem Gepräge und der Jahreszahl 1850 zu verbreiten. Die Polizeibehörde hat jedoch alsdalo davon Kenntniß genommen und eine Warnung veröffentlicht. Das in die Hände der Polizei gekommene Stück ist aus Zinn und bei einiger Aufmerksamkeit leicht als falsch zu erkennen.
O e st r e i ch.
Wien, 12. Juni. Den Kaiser und die Kaiserin von Rußland wird aus ihrer Reise nach Deutschland der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, FürstGortschakoff, begleiten. Dem Vernehmen nach dürfte der Fürst der dieser Gelegenheit auch einen kleinen Abstecher nach Wien machen.
Wien, 12. Juni. Die „Oesterr. Zig.,, spricht heute in vernünftiger Weise einer gemeinsamen Verminderung der stehenden Heere der europäischen Großstaatcn das Wort. Möchte der Vorschlag allgemeine Beachtung und eine praktische rasche Durchführung Anden.
^ Aus Schwetzingen in Baden berichtet man: Zur Nachahmung diene die Notiz, daß die Gemeinde Plankstadt durch festes Zustoßen der Mauselöcher und Waffereingicßen während dreier Tage >2,000 Mäuse tödtcte; die ganze Zeldmarkung ist dadurch von einer Landplage erlöst.
«teiattwu. vrull »nt Berta» der M e e-'scheu Duchdrmkerei tu Aeueubür«.