Neuenbürg. <

Den Sommer über verkaufe ich stets guten Dünger.

C. F. Kraft, zur Post.

Neuenbürg.

Der Heu- und Oehmdgras-Crtrag

von ein'gen Morgen Wiesen rc. ist zu verkaufen, wo sagt die Redaktion.

Neuenbürg.

Eine Hausmagd findet bis Johanni einen Plaz, wo sagt die Redaktion.

Landwirrhschastliches.

Allgemeine Ueberficht der bei der Obstbaumzucht häufig er­scheinenden nüzlichen und schädlichen Thiere und Insekten.

(Schluß.)

Die weiteren schädlicheren Thiere sind:

Der Maikäfer, Jedermann bekannt. Die Engerlinge (Quarten, Schafhunbe rc.) sind ihre Larven, aus denen in Zeit von 3 Jahren die Käfer sich entwickeln. Auflesen der Engerlinge hinter dem Pfluge her und Abschütteln der Käfer von den Bäumen und Hecken, auf denen sie des Morgens in großer Zahl sizen» und Sammeln der lezteren, die man dann abbrühen und den Schweinen und dem Geflügel nebst anderem ge­wöhnlichen Futter reichen kann, ist das einzige Mittel. Auch geben die getödteten Larven (Enger­linge) und Käker, mit Erde zummmen geschichtet, einen sehr vorzüglichen Compostdünger.

Unter den Rüßelkäfern sind besonders schädlich der Wein- und vornemnlich der Kern- vbst-Rüßel-Käser (-4mtlwnomu8 pomorum, Ourouli« pomormn). Er ist braun, von der Farbe der Maikäfer, sedoch kleiner und schmäler als der Sonnenkäfer < Herrgvltkäfer ». Die Larve dieses Käfers lebt im April und Mai in den Dlüthen der Aepfel und Birnen, deren Blüthen- blätter sie über sich zui'ammenziebt, welche dann verdorren, weil die Larve unter diesem Behälter den Fruchtknoten ausfriß, und so manchmal den ganzen Ertrag eines Baumes zerstört. Man darf nur die zusammengezogene Blütbenblätter wie ein Läppchen von dem Stiele der Obstblüten abziehen, so liegt die Larve (ein gelbliches Würm­chen, das sich meistens aus der Hülle heraus' schnellt) offen da. Der Käfer kann von den Bäumen leicht abgeschüttelt werden, und in diesem Falle legt man Leinwandtücher auf den Boden, um ihn leichter zu erkennen und zu tödren.

Ferner der ErdkrebS, Werre, Maul­wurfsgrille, ebenfalls bekannt. Im Juni und Juli legt dieses Jnsekr aus Feldern und Wiesen seine Eier 2 - 300 an der Zahl, in eine Erdscholle; der Plaz ist daran kenntlich, daß die Pflanzen und Gräser auf demselben in biö 1 Fuß Durchmesser verdorren. Man kann

diese Erdschollen, die 34 Zoll tief liegen, sehr leicht mit einem Stock oder einem Spaten aus­beben, und wenn man dieselbe (die Erdscholle) zerbricht oder zerschlägt, so fallen die Eier heraus und vertrocknen an der Sonne; oder kann man sie sammeln und dem Geflügel füttern, das sie sehr gerne frißt.

Der Ohrwurm und der Kellerassel, s. g. Mauerejel. Diese müssen aufgelesen werden, wo man sie trifft.

Die Blattlaus hatt ihren Hauptfeind am Sonnenkäfer (Hcrrgsttkäfer) häufig auch an den Ameisen.

Die Vertilgungs-Mittel genannter schädlicher Insekten bestehen hauptsächlich im Auf­suchen und Zerstören ihrer Nester, Larven, Schmetterlinge durch fleißige Menschen, welche auch dafür zu sorgen haben, daß die von der Natur zur Verfolgung der Insekten angewiesenen Vögel geschont und sogar gehegt werden. Dabei muß man aber ausdrücklich wiederholen, daß die den Obstbämen schädlichsten Insekten den Vögeln theils nicht zugänglich sind, tveils von denselben gar nicht gefressen werden, wohin die Wickelraupen und theilweise auch die Kaiwürmer gehören, und daß alle behaarten Raupen den wenigsten Vögeln zusagen, man lasse sich daher durch die von den Vögeln zu erwartende Hisse nicht abhalteu, mit größter Sorgfalt das Aufsuchen und Tödten der genannten Insekten sortzusezen.

Ich kann aus eigener, sorgfältig gemachter Erfahrung die Versicherung geben, daß durch die hier angegebenen Mittel beiden einzelnen Naupen- gattungen deren Abhalien von den Bäumen ganz sicher zu erwarten ist, und daß selten ein Vogel weder die Ringelraupe noch die Nesterraupe (Golvafier - verzehrt. Nur die Spechte und Massen tuchen die Nester der Ringelraupen auf und zer­stören sie und der Kukuk allein frißt alle Arten von Raupen, selbst die haarigen.

Im Jahr 1239 war mein Obstgarten der einzige in einer sehr ausgedehnten Nachbarschaft, in welchem bie Bäume mit dem schönsten Segen beladen waren, und obgleich ihn der furchtbar verheerende Hagel ssm Monat Juli nicht verschont hat, so ist doch noch ein bedeutender Ertrag ge­blieben, und überdies stehen meine Bäume kern­gesund und üppig.

Die Ursache der häufigen Erscheinung von Schaden durch Raupenfraß in döst lezten Jahren liegt in der den Raupen zuträglichen langsamen Entwicklung der Knospen, wodurch sie Zeit be­kommen, solche größtemheils zu zernagen, wäh­rend in einem warmen Frühling, wo sich die Knospen rasch entfalten, dieselben ihrer Gefräßig­keit entwachfen, wodurch die Raupen alSdann auch der Verfolgung ihrer Feinde mehr bloß gestellt sind. Kalte Witterung, Schnee, E l s und Regenwetter schaden keiner Gattung dieser Raupen, welche daber nur durch uner­müdlichen Fleiß und Ausdauer von den Bäumen abgehalten und vernichtet werden können. Nimmt man an, daß Lm Durchschnitt von den oben be-