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holen so oft ich will, und dadurch wird eine Reihenfolge einzelner Signale möglich, wie federmann einflehl.
Die Bewegungen des Ankers können übrigens auf Verschiedene Art zu Signalen benuzt werden, wozu aber allerhand mechanische Vorrichtungen erforderlich sind, deren genaue Auseinandersezung ohne Anschauung schwer halten würde, und auch insofern nicht zu unserem Zwecke gehört, als wir blos von den Grundsäzen, worauf der elektrische Telegraph beruht, Rechenschaft geben wollen. Nur über die zwei Hauptartcn der Zeichengebung mögen hier noch ein paar Worte stehen. Die eine ist der Zeigertelegraph; ein Zeiger, welcher mit dem Anker sich bewegt (mittelst eines Räderwerks nach Art einer Uhr) durchläuft ein Zifferblatt, welches die verschiedenen Buchstaben enthält, und bleibt am Orte L der Reihe nach über den Buchstaben stehen, aus denen die Botschaft besteht, wenn man einen entsprechenden Zeiger am Ort ^ über diesclbigen Buchstaben hinführt; an fcdem der beiden Orte sind zwei Zeiger mit Zifferblättern, der eine zum Nachrichtgeben, der andere zum Nachrichtempfangen. Diese Telegraphen sind in Preußen gebräuchlich. Die andere Art ist der Schreibtelegraph, auch nach dem Erfinder, einem Amerikaner, Mörses Telegraph genannt, welcher bei uns eingeführt ist. Durch die Bewegungen des Ankers wird ein Schreibstift gegen Papier angcdrückt, unv macht darauf Punkte oder Striche, längere oder kürzere, je nach der Zeit, während welcher er das Papier berührt, welches über einer Walze sich dreht. Drücke ich in Stuttgart oder in ^ auf eine Art Taste, so wird der Strom hergcstellt, und der Stift in Ulm oder in L berührt das Papier; lasse ich die Taste in 4. wieder los, so läßt auch der Stift in v das Papier los, und hat inzwischen einen Punkt oder aber einen kürzeren oder längeren Strich gemacht, je nachdem ich die Taste blos einen oder mehrere Augenblicke niedergedrückt habe. Das Papier auf seiner Walze dreht sich aber immer langsam fort, durch ein Uhrwerk in Bewegung gesezt, und so entsteht darauf eine Folge von Zeichen (Punkten und Strichen), über deren Bedeutung man sich nur verständigt haben muß, um so förmliche Briefe schreiben und lesen zu können (das besondere Telegraphen ABC).
(Schluß folgt.)
Bekanntlich verbreiten Stockfische beim Koche» sowohl, als beim Aufträgen einen Geruch, der oft das ganze Haus durchdringt, und nicht Jedermann angenehm ist. Es gibt ein einfaches Mittel, denselben zu verhindern. Man darf nämlich in das Gefäß, worin die Stockfische kochen, nur glühende Kohlen, etwa so viel als man mit einer Hand fassen könnte, hineinwerfen. Man kann diese Kohlen gerade vom Heerd selber wcgnehmen, nur muß man sie alsdann zuerst durch Abblasen von der Asche reinigen und darauf sehen, daß sie nicht mehr in Flammen stehen, sondern blos noch glühen. Diese Kohlen ziehen von den Stockfischen allen Übeln Geruch an sich. Ehe man leztcre anrichtet, schöpft man die Kohlen, die im Wasser obenauf schwimmen, mit einem Schaumlöffel ab.
Brcetenborn. In Folge des Friedensschlusses sezt es unter den diplomatischen Herrschaften recht viel goldene Dosen. Wie kommt es nur, daß die Zeitungsschreiber fast gar keine solche Dosen bekommen?
Nudelmüller. Die bekommen höchstens die Nasen dazu._
Die Reiselust der russischen Familien ist in diesem Jahre, um das Versäumte nachzuholen, so gewaltig, daß das Berliner Fremdenblatt vom 26. d. M. allein 102 russische Familien und Privatpersonen als in den Hotels angekommen meldet.
In der Kinderlehre zu W.
Pfarrer: 2. Brief an die Theffalonicher 2., S. 4. Amcile lies Du's.
Am eile liest: Lasset Euch Niemand verführen in keinerlei Weise. Denn Er kommt nicht, es sey vcnn, daß zuvor der Abfall komme und geoffcnbart werde der Mensch der Sünde, und das Kind des Verderbens. Der da ist ein — ein — Württemberger.
Gold-Course. Stuttgart, den 1. Juni 1856. Württemberg. Dukaten (Fester Cours) 5 st. 45 kr. Andere Dukaten r ........ 5 fl. 31 kr.
Friebrichsd'or.. 9 fl. 37 kr.
20 Franks-Stücke ..9 fl. 20 kr.
K. Staatskassen-Vcrwaltung.
Neuenbürg. Ergebnisi des Fruchtmarkts am 31. Mai 1856.
Getreide-
Gattungen.
Vori
ger
Rest.
Schfl.
Neue
Zufuhr
Schfl.
Ge-
sammt-
Betrag
Schfl.
iHeutig.
Ver- j kauf, j Schfl.
Im
Rest
gcblieb
Schfl.
Höchster Durchschnitts- Preis, fl. l kr.
Wahrer
Mittelpreis.
fl. l
Niederster Durchschnitts- Preis, fl. ! kr.
Verkaufs-
Summe.
fl. l kr.
Kernen
32
21
53
50
3
20
—
19
10
16
—
958
—
Gern. Frucht
1
—
1
—
l
—
—
—
—
—
—
—
—
Gerste
_
5
5
> 4
1
—
—
:o
30
—
—
42
—
Ackerbohneo
7
—
7
—
7
—
—
—
—
—
—
—
—
Erbsen
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
Wicken
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
Summe
40
26
66
54
12
1000
In Vergleichung gegen die Schranne am 24. Mai ist der Mittclpreis dcs Lernens gestiegen um
Brodtaxe
nach dem Mittelpreis vom 24./31. d. M-, L 18 fl- 58 kr.
4 Pfund weißes Kernenbrod 15 kr. 1 Kreuzerweck muß wägen 5^2 Loth. Fleisrhtaxe vom 5. Mai 1856 an:
Ochsenfleisch. 11 kr. ^.
Rindfleisch .......... 9 kr.
Kuhfleisch.9 kr.
Kalbfleisch........... 8 kr.
Hammelfleisch ......
Schweinefleisch unabgezogen .
abgezogen . . Stadt-Schuldheiffenamt.
fl. 21 kr.
... 8 kr.
... 12 kr. ... 11 kr. Weßinger.
Re-aMo», Druck und Derlag der M r e h'sche» Buchdrnckcrei in Neuen» llrs.