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bei so gesunden Ansichten kann cS ihm nicht fehle». Er wird alis ein wirklicher, ein ganzer Bauer sepn, in der vollen Bedeutung des Worts, ei» Bauer im groben Lcincnhemd und noch gröberem lntcl- in wol­lener Mrize und Nagelschuben, der sein ge.d bearbeitet, se n Korn erntet unv drischt, kein GraS niabt und sei­nen Wein baut. Diesen Plan einmal feil ln stimmt und wohlerwogen, kauft Georges sechs Meilen von Paris, also weit genug entfernt von der widerwärk - gen fatalen Hauptstadt, einen kleinen Bauernbof, mit Garten, Wiesen, Kornfeldern, einem Weinberg und dem übrigen Zubehör. Darauf macht er sich Morgens in blauem Kittel, weiten leinenen Hosen, starkbeschuht und mit einem einer solchen Toilette entsprechenden Wanderstab versehen, wohlgemut- auf die Reise nach seinem neuen Eldorado. Als er an das Thor gelangt, schüttelte er stolz den Staub von s inen Lüsten wie wenn er nichts mitnehmen wollte aus dem modernen Babylon, aus dem vielverrufenen Sodom, wirft noch einen freudestrahlenden Blick zurüu und ruft aus voller Seele: --Leb' wohl, Paris, du Stadt voll Staub und Schmuz und Rauch, voll Laster und Verderbtheit, leb' wohl auf Nimmerwiedersehen!"

(Forlsezunz folgt.)

Kräfte in Verbindung standen Kein Naturereignis hat seit jenem furchtbaren Erdbeben wieder so er­schütternd auf das Gemüth des Menschen gewirkt.

Unter den Berliner Hausfrauen macht eine neue Errungenschaft das größte Aufsehen und droht mit einer Revolution in der Waschküche. Eine neue amerikanische Waschmaschine, die mittelst Pressen und Reiben durch Holzkugeln die Wäsche in äußerst kurzer Zeit und bei bedeutender Er parniß an Brennmaterial unv Seife reinigt, findet ebenso großen Beifall, wie sie den Aergcr der Waschfrauen erregt. Der patentine Verkäufer der ziemlich wohlfeiten Maschine hat in wenigen Tagen über lOOO Stücke verkauft.

Helgoland eine englische FlotUnstation! So wie sich Deutschland nur regt, sehen wir überall Vor­kehrungen, damit es sich nicht erhebe! Aus der russischen Denkschrift vom I. 1837, welche das preußische Wochen­blatt veröffentlicht, haben wir erfahren, von wrlchen Grundsazen Rußland ausgcht. »Unser vorzüglichstes Augenmerk, heißt es, muß dahin gerichtet sepn, in Deutschland die Zerstückelung so viel nur möglich fortdauern zu lassen und solche Institutionen zu be­günstigen, welche den Zwiespalt zwischen Regie­renden und Regierten lebendig erhalten!« England hilft getreulich mit, Deutschland tchwach zu erhalten. Eine deutsche Flotte duldet es nicht; »s will unsere nördlichen Hafen, den Hauptzug unseres Handels, völlig in seiner Gewalt behalten; die preußische Flotte ver­spricht dauernderen Bestand, als die so schnell ver­schwundene deutsche: darum legt sich England in Hel- goland gegenüber. Es hatte ja keine Flotte in die- sei» Jahrhundert aufkommen lassen, die holländische und dänische wurde wiederholt genommen, die fran­zösische und spanische in den napolconischen Kriegen, die türkische in der Schlacht bei Ravarin zerstört, die russische wird jezt einen gehörigen Stoß bekommen. Englands Seemacht ist dir gröbste Vcrlczung des politischen Gleichgewichtes, von dem i'o viel gesprochen wird, nur nicht in dieser Beziehung!

Das Jahr 1855 bringt u. A. auch einen hochwich­tigen Elinncrungstag. ES ist dieß der 1. November, wo vor hundert Jahren Portugals prächtige Haupt­stadt durch ein Erdbeben zum großen Theil in Trüm­mer stürzte und 30,000 Menschen ihr Leben verloren. Zu derselben Zeit färbte sich der Karlsbader Sprudel blutrot-, ein Beweis, daß die unterirdischen geheimen

Einfaches Mittel, Messer zu schärfen.

Schon vor längerer Zeit hat man die Erfahrung gemacht, daß Rafirmesser dadurch am einfachsten ge­schärft werden, daß man sie in Wasser, das durch ft?» seines Gewichts Salz- oder Schwefelsäure gesäuert ist, eine halbe Stunde lang eintaucht, leicht abwischt und nach einigen Stunden auf einem Stein abzieht. Die Saure versteht hier die Stelle des Schleifsteins, indem sie die ganze Oberfläche gleichförmig äzt, worauf also nur noch ein Glätten nöthig ist. Diese Behandlung hat guten Klingen noch nie geschadet, dagegen häufig schlecht gehärtete verbessert, ohne daß man sich die Ur­sache erklären kann.

In neuerer Zeit nun wird dieses Verfahren auf viele andere schneidende Werkzeuge angewenket; in der Art, daß die Arbeiter beim Beginn der Mitla-,ruhe oder des Abenes die Klingen ihrer Werkzeuge m t obigem gesäuertem Wasser, dessen Preis kaum anzu- schlagcn ist, benezen, wodurch sie das viel kostspieli- gere Schleifen, das überdieß die Klingen rasch ab- nüzt. ertparen. Mit ganz besonderem Nu;en müßte sich diese Schärfmethode auf Sicheln und Sensen an- wenden lassen.

Mittel gegen das Sauertverden de.- Mi ch.

Um Milch oder Rahm vor dem Sauerwerden zu schüzen, sezt man etwas kohlensaures Natron (gereinigte Soda) bei. Eine Messerspize voll reicht für eine Maß Milch hin. Das Mittel kheilt der Milch durchaus keinen Beigeschmack mit, und ist nicht nur für Haushaltungen von Wichtigkeit, sondern mehr noch für Milchwirthschaften.

(Schneckcnleim, zum Kitten des Glases, Porzellans u. s. w. Die Gartenfchnecke bat an dem Ende ihres Körpers ein Bläschen, das mit einer fettartigen und gallertartigen weißlichen Materie an­gefüllt ist. Wenn man diese Masse herausnimmt und zwischen zwei Körper bringt, sie möge» noch so hart sepn, und diese Körper in allen ihren Theilen genau in Berührung sezt, so leimt sie dieselben so fest zu­sammen, daß wenn sie in der Folge mit einem Hammer wieder zerschlagen werden, sie an einer andern Stelle brechen, als da, wo sie zusammenglcimt wurden.

Redaktion, Druck und Verlag der Mee h'schen Buchdruckerei in Neuenbürg.