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Neuenbürg.

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Württembergische Kalender

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sind angekommen und von jezt an vorräthig bei G. Meeh's Wittwe.

K r o n r k.

Deutschland.

Württemberg.

Dienstnachrichten.

Seine Königliche Majestät haben vermöge höchster Entschließung die Stelle eines Hauptlehrers für den arithmetischen Unterricht am mittleren Gymnasium in Stuttgart mit dem Titel und Rang eines Professors in der achten Rangstufe dem Reallehrer Kauffmann in Heil­bronn die Oderreallehrstelle zu Tübingen dem Reallehrer Kommerell in Hcidenheim die erl. Hauptlehrstelle an der oberen Real- Klasse des Pädagogiums zu Eßlingen dem Real­lehrer Ebner daselbst die erl. Reallehrstelle in Herrenberg dem Neallehrer Köhler von Möck- mühl die erl. Aktuarsstelle bei dem Oberamt Tuttlingen dem Verweser derselben, Negierungs- referendär Wernle gnädigst übertragen den Stadtpfarrer, Dekanatsverweser Mützel in Gail­dorf seinem Ansuchen gemäß wegen Alters und Kränklichkeit in den Ruhestand gnädigst versezt und dem Gesuche des Gerichtsaktuars Gastpar von Maulbronn um Entlassung aus dem Staats­dienste und um Aufnahme in die Zahl der Rechtskonsulenten (mit dem Wohnsi; in Stuttgart) gnädigst zu entsprechen geruht.

Diensterledigungen.

Die beiden Oberämtcr zweiter Klasse Back­nang und Geislingen und die Aktuarsstelle bei dem Oberamtsgerichte Maulbronn.

Man will den Besuch des Königs von Hannover am württembergischen Hofe mit der Absicht in Verbindung bringen, einen voll­ständigen Bruch des Zollvereins zu verhindern und die Vermittlung zwischen den Coalitions- Kabinetten und Berlin zu übernehmen. Ob das was die Bevollmächtigten und Minister nicht haben zu Stande bringen können, nunmehr ge­lingen werde, wird, mit Bestimmtheit wenigstens, nicht vorauszusagen scyn.

Hess sn-Darmstadt.

Mainz, 7. Okt. Wie sonderbar oft der Zufall mitspielt, davon harten wir dieser Tage hier einen recht pikanten Beleg. Als nämlich am 3. d. Abends verschiedene Abtheilungen k. k. östreichischen und k. preußischen Militärs mit den resp. Musikchören in Castel sich ausgestellt

hatten, um den erwarteten König von Hannover bei seiner Ankunft gebührend zu begrüßen, ließ sich in der Dunkelheit ein rheinaufwärts fahren­des, mit Flaggen bedecktes und durch Laternen erhelltes Dampfboot erkennen, worauf alsbald der Donner der Kanonen erscholl und Alles sich bereit hielt, den König bei der Landung zu empfangen. Das Schiff landete, und siehe da: ihm entstieg nicht der König von Hannover, sondern die ehrwürdige Wittwe des verstorbenen Königs Louis Philipp und ihr berühmter Sohn, der Sieger von Tanger und Mogador, der Prinz von Joinville, welche einen so solennen Empfang in einer deutschen Bundesfestung wohl schwerlich erwartet hatten. Unmittelbar nach der Landung verfügten sich die erlauchten Rei­senden in dasHotel Barth" und trafen daselbst den ehemaligen Präsidenten der römischen kon- stituirenden Versammlung, den Vetter des Prä­sidenten der französischen Republik und Besieger der Hamburger Spielbank, Lucian Prinzen v. Canino. Welches Mißverständniß und welche Begegnung! Da bei der Ankunft des Prinzen v. Joinville bereits alles Pulver verschossen worden war, so hatte man sogleich nach neuem geschickt, welches auch noch zeitig genug eintraf, um bei der endlich erfolgenden Ankunft des Königs von Hannover nachträglich wirken zu können. (F.J.)

Preußen.

Berlin, 4. Okt. Wie schon öfter bemerkt, richtet dieinnere Mission" ihr Hauptaugenmerk auf das Heranwachsende Geschlecht und ein Haupt­werkzeug derselben sind daher dieKinder-Goltes- dienste," welche namentlich in unserer Stadt eine bedeutende Ausdehnung gewonnen haben. So finden wir in dem dieswöchentlichen Kirchen­zettel elf solcher Gottesdienste verzeichnet.

In Preußisch-Schlesien, in Posen und am Rhein wird für die freie Missionsthätigkeit der Jesuiten agitirt (in Rußland ist ein römisch- katholischer Pater wegen jesuitischer Umtriebe zur Buße" vom Kaiser auf die Festung Schlüs­selburg geschickt worden.) Welche seltsame Ge- gensäze!

O e st r e i ch.

In Wien soll man in Bezug auf das Projekt, die Zollangelegenheiten in Frankfurt zur Sprache zu bringen, sich bereits auch mit der dänischen Negierung ins Vernehmen gesezt haben, um in Betreff des Verhältnisses des Herzogthums Holstein zu der erstrebten deutsch- östreichischen Zolleinigung Verhandlungen zu eröffnen.

Ausland.

Frankreich.

Die französische Regierung hat von dem englischen Kabinet die Zurückstellung des Origi­nals des Testaments des Kaisers Napoleon verlangt, das sich noch immer im Befize Eng­lands befindet.