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zu Wien dem Kammerherrn und Geh. Legations- rathe Frhrn. v. Hügel die bei der Negierung des Schwarzwaldkreises erl. Rarhsstelle dem Oberainniianll Schmidlin in Leonberg die bei der Regierung des Donaukreises erl. Raihs- stelle dem Oberamtmann Sletter in Backnang und die erl. Lehrstelle an der 5. Klasse des Gymnasiums in Stuttgart dem Präzeptor Stüber in Tübingen gnädigst übertragen sowie dem Ministerial-Kanzlisten Feyler den Titel und Rang eines Sekretärs gnädigst verliehen.

Diensterledigungen.

Die Pfarrei Unterjesingen, Dek. Herrenberg, (764 fl.) und dre zu Winterlingen, Dek. Balingen (805 fl.)

Der zweite Schuldienst zu Trossingen, Dek. Tuttlingen (334 fl.) der Mädchen-Schul­dienst zu Sulzbach, Dek. Backnang (350 fl.)

Stuttgart, 9. Sept. Der König hat für die durch Gewitterschaden verunglückten Gemein­den des Landes Eintausend Gulden aus der k. Privatkaffe angewiesen.

Stuttgart, 10. Sept. Staatsrath v. Neurath, der sich noch auf einer kleinen Ur­laubsreise befindet, wird nächsten Montag wie­der hier eintrcffen» sich aber alsdann sogleich zu den neuen Coalitiousconferenzeu begeben, die in nächster Woche Behufs der Berathung der Antwortsnote auf die preuß. Erklärung stattfin­den werden. Wie von sonst wohl unterrichteter Seite versichert wird, wird die Stellung Würt­tembergs hiebei möglichst versöhnlicher Art seyn, da man von hier aus wenigstens nicht an einem für Deutschland eben nicht vortheilhafien Bruch die Schuld wird tragen wolle». Das glaubt man aber auch hier erkannt zu haben, daß das Werk der Versöhnung immer schwerer werde, da die Gereiztheit der beiden deutschen Groß­mächte gegen einander in lezter Zeit eher zu- als abgenommen zu haben scheint. Andererseits ist aber auch sicher, daß ein großer Theil unsrer Industriellen lieber einen Bruch mit Preußen, als ein gänzliches Nachgeben an dasselbe sehen würde, da man von einem solchen nur Nachiheile für unsere Industrie befürchten würde. Es sol­len in der legten Zeit unserer Regierung ent­schiedene Kundgebungen in dieser Richtung zu­gekommen seyn. (FI.)

Preußen.

Der diesjährige Congreß des östreichisch- dcuischen Postvereins wird im nächsten Monat in Berlin stattfinden und sich mit einer weiteren Ermäßigung des Briefportos beschäftigen.

Danzig soll zum preußischen Haupt­kriegshafen bestimmt seyn.

Von den in Köln versammelt gewesenen preußischen Bischöfen ist eine Gesammt- beschwerde wegen des ministeriellen Verbots ge­gen den Besuch der auswärtigen katholischen Lehranstalten und der Beschränkung der Jesuiten- thätigkeit an den König abgegangen. (F.J.)

Ausland.

Frankreich.

Paris, 6. Sept. In den hiesigen politi­schen Kreisen herrscht seit einige» Wochen eine fast beispiellose Oede und Stille. Die Pariser Bevölkerung fängt an einer ihr unerträglichen Krankbelt, an der Langeweile zu leiden an. (F.J.)

Die Dienerschaft des Prinz-Präsidenten wird gegenwärtig sehr zahlreich vermehrt. Alle Per­sonen, welche Louis Napoleon in seinen Dienst aufnimmt, werden aus ten Elitenabtheilungen des Heeres, namentlich der Carabiniers, ge­nommen.

Großbritannien.

London. Lezte Woche starb dahier ein gewisser Mr. John Eamden, der in dem An­scheine der größten Dürftigkeit lebte. Er ver­machte seinem einzigen Diener, der ihm seit 20 Jahren treu dieme, keinen Kreuzer, aber sein sämmtliches Vermögen von 12V- Millionen der Königin Viktoria.

Schweiz.

Bern, 8. Sept. Der für die schweize­rische Ceniral-Elsenbahn berufene Oberbaurath Etzel aus Württemberg ist in Bern angekommen, um hier vorläufige Jnsormalionen einzuziehen. Die Zeichnung von Gründungsakiien für die Centralbahn geht namentlich im Kanton Bern wider Erwarten sehr gut und läßt ein gutes Gelingen dieses Unternehmens hoffen. (F.J.)

Italien.

Das neue päbstliche Heer scheint die Schwie­rigkeiten des Kirchenstaates nur noch zu mehren. Die Angeworbenen sind größtenthcils schlechte Subjekte. Zu Civitavecchia sind sie schon alle davon gelaufen und treiben selbst Straßenraub, denn ihnen schreibt man die Naubanfälle zwischen Rom und Civitavecchia zu.

Amer i k a.

Nach der lezten Volkszählung in den ver­einigten Staaten von Amerika, im Jahre 1850, belief sich die Gesammibevölkerung auf23,191,074 Seelen, worunter 19,557,271 Weiße, 429,710 freie Schwarze und 3,204,093 Sllaven.

Miszelle n.

Die Tigerjagd.

(Fortsezung.)

Schau, da hebt sich eine Wolke an dem fernen Horizont

Näber rückend rasch und rascher, zum Pallast, wo

Dantas thront;

Horch der Treiber mahnend Rufen, der Kameele dumpfes

Brüllen,

Rosse wiehern nab und näher; bald wird sich der Hof-

raum füllen.

Schau, sie kommen, reiche Decken tragen sie auf hohem

Rücken,

Wie sie keuchen schwer belastet, wie sie knieend jezt

sich bücken,

Wie auf schmucken flücht'gen Rossen Reiter sprengen

durch den Plan,