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Zur Orientirung für Alle, welche Lust tragen, der Sache Schleswig-Holsteins ihren Arm zu leihen, folgen bier un Auszug die von der dortigen Statthalterschaft für den Eintritt in die Armee festgesezten Bedingungen, mit dem Bemerken, daß nicht nur gediente Soldaten, sondern alle gut prädicirten jungen Männer zum Eintritt aufgefordert sind und mit der Bitte an die Lokalblätter, diese Bedingungen, wenig­stens soweit sie Unteroffiziere und Gemeine betref­fen in ihren Kreisen zu verbreiten.

(Besoldung und Verpflegung der schleswig-holsteinischen Armee.) 1) Jähr­licher Gehalt der Offiziere sammt Feldzulage: Hauptleute 1. Klasse 1840 fl. Hauptleute 2. Klasse 1300 fl. Oberlieutenant der Infanterie und Jäger 808 fl. Unterliemenant der Infan­terie und Jäger 690 fl. Hiezu Mobilmachungs­gelder im Betrag von 35 fl. bis 105 fl. vom Unterlieutnant bis zum Hauptmann aufwärts, sowie die entsprechenden Pferdsrationen; die be­rittenen Subaltern-Offiziere erhalten Dienstpfcrde, Rittmeister und Stabsoffiziere Reniontirungsgel- der. 2> Täglicher Sold der Mannschaft bei der Infanterie und den Jägern: Feldwebel 34 kr. Fouriere 29 kr. Unteroffiziere 1. Klasse 27 kr. Unteroffiziere 2. Klaffe 25 kr. Gefreite 18 kr. Gemeine 14V- kr. Gegen Abzug von 2V- kr. Montirungszulage kann die kleine Mon- tirung in Natura bezogen werden. Bei der Artillerie und Kavallerie ist die tägliche Löhnung durchschnittlich etwas höher. 3) Tägliche Ver­pflegung der Mannschaft macht in der Garnison IV- Pfund Brod und 9X kr. Menagezulage; im Feld l'/, Pfund Brod oder 1 Pfund Zwieback V» Pfund frisches Fleisch oder V- Pfund ge­räucherten Speck, V- Pfund Erbsen oder 10 Loth Kochgerste oder Gräze oder 6 Loth Neis oder V- Viertel Kartoffeln, l'V Loth Salz, V, Schoppen Branntwein, I V- Loth gerösteten Kaffe. 4) Offiziere, welche im Kriege oder im Dienste der Herzogtümer erweislich dienst­untüchtig geworden sind, steht ein gesezlicher Anspruch auf Pension aus der Staatskasse zu und zwar lebenslänglich bei bleibender Dienst- untüchtigkeit oder als Wartgeld bei vorüber­gehender Dienstuntüchtigkeit bis zur Wieder­verwendung. Diese Pensionen betragen bei er­littener Dicnstnntüchtigkeit:

a) im Kriege: ft) im Dienste:

Hauptmann 1. Klaffe 1680 fl. 1120 fl.

2. 1260 fl. 840 fl.

Oberlieutenant « . 840 fl. 560 fl.

Unterlieutenant . . 630 fl. 420 fl.

Statt des Wartgeldes kann eine einmalige Abfindungssumme zugestanden werden, welche den vierfachen Betrag des obigen Pensionssazes nicht übersteigen darf. Wittwen von Offizie­ren, deren Männer im Kriege gefallen oder in Folge des Feldzugs gestorben sind, erhalten den dritten Theil der ihren si Männern zustehenden Pensionen, welche mit Rücksicht auf unversorgte

Kinder erhöht werden. 5) Unteroffiziere und Gemeine, welche im Kriege oder im Dienste dienstuntüchtig geworden find, erhalten folgende jährliche Pensionen: Oberfeldwebel 448 fl. Feld­webel 280 fl. Unteroffiziere 1. Klasse 175 fl. Unteroffiziere 2. Klasse 157V- fl- Gemeine 140 fl. Bei blos geminderter Erwerbsfähig­keit werden Pensionen ertheilt, deren Betrag nach Umständen dem V« Theile der Hälfte oder V» Thcilen obiger Summe entspricht. Wittwen von Unteroffizieren und Gemeinen, deren Män­ner vor dem Feinde geblieben oder in Folge des Feldzugs gestorben sind, erhalten jährliche Pensionen von 56 fl. bis 112 fl., welche mit Rücksicht aus unversorgte Kinder erhöht werden. 6) Bei einer allgemeinen Reduktion der schleswig-holsteinischen Armee erhalten Offiziere, welche deshalb unfreiwillig entlassen werden, wenn sie erst nach dem 24. März 1848 in Mi­litärdienst getreten sind, auf 5 Jahre das ihrer Charge zukommende Wartgeld. Solche Of­fiziere, welche schon früher als solche in Schles­wig-Holstein oder in einem andern Lande ge­dient haben, haben Anspruch auf lebenslängli­chen Genuß des ihrer Charge zukommenden Wartgcldes. Solche Offiziere aber, welche in andere Dienste cinzutreten wünschen, können für den Verzicht auf das ihnen lebenslänglich gebührende Wartgeld den vierjährigen Be­trag desselben auf einmal oder auf 10 Jahre jährlich je die Hälfte desselben erhalten.

Ausland.

Frankreich.

An der Abiheilung der Paris-Straßburger Eisenbahn nach Saardurg wird sehr thätig ge­baut. Mehrere tausend Arbeiter sind auf dieser Strecke beschäftigt. Der Zug der Auswanderer aus Deutschland durch das Elsaß nach Havre war noch nie so stark als gegenwärtig. Die Pfalz liefert namentlich ein beträchtliches Contingent.

Großbritannien.

London, 29. Sept. Von der Nordpol- Erpedition zur Aufsuchung Sir I. Franklins sind Nachrichten eingelaufen, die aber in so ferne nicht günstig lauten, als von dem Seefahrer und seinem Schiffe entfernt noch keine Spur aufgcfunden worden ist.

An dem Riesengcbäude für die Ausstellung von 1851 arbeiten gegenwärtig 390 Menschen täglich. Man hofft in 3 Monaten damit fertig zu werden.

Miszellen.

Das Geheimnis; -es Banditen.

(Fortftzung.)

Wenn in dergleichen Drohungen etwas Wahres liegt, so findet es doch erst Glauben nach dem Be­weise. Ein Mensch der für seine Rache stirbt, ist eine Ausnahme von der gemeinen Regel. Arionelli wurde auf's Neue auf's Rad gebunden, mit stärkeren Stri-