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trauen lege. Indem ich hiermit das Amt eines Reichsverwesers antrete, wiederhole ich die Er­klärung» daß ich das Gesez über die Gründung der provisorischen Centralgewalt, welches mir so eben vorgelesen worden, halten und halten lassen will, zum Ruhme und zur Wohlfahrt des deut­schen Vaterlandes. Ich erkläre zugleich, daß Ich Mich diesem Amte ungetheilt widmen und un­gesäumt Se. Majestät den Kaiser ersuchen werde, Mich nach der von Mir bereits zugesicherten Eröffnung des Reichstages von der weitern Stellvertretung in Wien zu entheben."

Diese Erklärung wurde von der Versamm­lung mit stürmischen Freudensäußerungen aus­genommen, welche sich erneuerten, als der Erz­herzog-Reichsverweser nach kurzer Pause hinzu­fügte: „Hat man einmal einen Entschluß gefaßt so muß man sich ganz Dem widmen, wozu man berufen ist, nämlich der deutschen Nation." Nach beendigter Feierlichkeit wurde der Reichs- Verweser von der Deputation in seine Woh­nung zurückgeleitet.

Am 12. Juli 1806 wurde der Rheinbund gestiftet, der das deutsche Reich auflöste und den Bundestag ins Leben rief und nach 42 Jahren an demselben Tage hat der Retchsver- weser sein Amt angcireten und den Bundestag bestattet. Deutschland verliert mit dem Auf- Hören des Bundestags einen köstlichen Stoff zu allerhand guten und schlechten Wizen, die dieser über sich ergehen lassen mußte und in soferne ist es eigentlich schade, daß der alte Sünder verendet ist. Aehnlich, wie eine Gesellschaft ein Mitglied ungern scheiden sieht, das sie stets zu Hanseln gewohnt war, ohne daß seine Ent­fernung ein eigentlicher Verlust wäre.

Frankfurt, 14. Juli, i Oberh.Z.) Aus glaubhafter Quelle kann ich Ihnen in Betreff des zu bildenden Reichöministeriums folgende Mittheilung machen: Camphau eu und Gagern haben das ihnen angebotene Präsidium abge­lehnt; von Wessenberg: Minister des Aeußern, von Schmerling: des Innern, Duckwitz: Handel und Gewerbe, von Schreckenstein: Krieg, Mo­litor: Justiz und Matby: Polizei und öffentliche Wohlfahrt. Kultus, Finanz und Marine sind noch unbcsezt.

Württemberg.

Stuttgart, 14. Juli. (Bcob.l Der König von Württemberg hat für das Jabr 1848—49 zum Besten der gegenwärtig ausserordentlicher Weise in Anspruch genommenen Staatskasse an der Civilliste den Geldbetrag von 200,000 fl. nachgelassen.

Alle ehrenhaften Redaktionen werden ersucht, nachstehender Erklärung einen Plaz in ihren Spalten zu gönnen.

Die Rcaction streut geflissentlich in verschie­denen Blättern die Nachricht aus, als werde von mir an einzelnen Punkten Deutschlands und der Schweiz Mannschaft angeworben, ja die

Frechheit geht soweit, sogar das Handgeld zu nennen, was bezahlt werde. Diese völlig er­logenen, öfters wiederholten Nachrichten haben nun offenbar keinen andern Zweck als:

1l Damit die militärischen das Volk aus- saugenden Besazungen deutscher Länder durch Aussprengung unwahrer Thatsachen vor dem Volke zu rechtfertigen und zugleich die reactio- nären Maßregeln gegen das Volk der republi­kanischen Parthei aufzubürden.

2) Einzelne lästige Leute durch falsche Vor­spiegelungen zu bestimmen, sich von den Orten, wo man sie gerne los wäre, fort und nach der Schwei; zu begeben.

3) Die Schweiz aber durch Aufhalsung solcher Gäste zu bestimmen, das Asylrecht zu verkümmern.

Revolutionen werden nicht außen angeworben und in ein Volk hineingetragen, sie müssen sich aus einem Volke selbst als politisches Gesez, als Nothwcndigkeit entwickeln.

Ebenso erlogen, als jene vorgeblichen Werbungen sind die Nachrichten von dem Besize großer Summen, welche mir zur Verfügung gestellt worden seyen.

Es gehört eine eigenthümliche Unverschämt­heit dazu, solche grobe Lügen auszustreuen und sie dem Volke glauben machen zu wollen.

Muttenz, 8. Juli 1848.

Hecker.

Dostamtliches.

Der tägliche Eilwagen von Wildbad über hier nach Pforzheim w- re. wird in Folge hö­herer Anordnung um eine halbe Stunve früher als bisher von dort abgehen.

Die Aufgabe-Zeit für Sendungen in dieser Richtung rst daher hier bis spätestens 11V- Uhr Vormittags im Falle schleunigste Beförderung gewünscht wird.

Neuenbürg, den 18. Juli 1848.

K. Postamt.

Kra ft.

Neuenbürg.

Schranneirzettel vom 15. Juli 1848.

Kernen wurde verkauft:

22Schfl. ä, 13 fl. 42 kr. . . . 301 fl. 24 kr.

18 " " 13 ,, 36 " . . . 244 » 48 »

11 » » 13 » 24 » . . . 147 >/ 24 »

6 " " 13 fl. 9 " . : . 78 " 54 »

57 Schfl. 772 fl. 30 kr. '

Mittelpreis 13 fl. 33 kr.

Kernen wurde ausgestellt: 5 Scheffel.

Roggen wurde verkauft:

4 Schfl. 4. 7 fl. 44 kr. . . . 30 fl. 56 kr.

5 " „ 8 » — . . : 40 " —

Roggen wurde aufgestellt: 15 Scheffel, Taren:

für 4 Pfund weißes Kernen- oder Waizenbrod 12 kr.

4 Pfund Rückenbrod.10 kr.

4 Pfund schwarzes Brod ..... 9 kr.

1 Kreuzerweck muß wägen 7 Loth

Stadtschuldheissenarnt. Wcßinger, A.V.

Rcdigirt, gedruckt und verlegt von C. Me eh in Neuenbürg.