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Neuenbürg.

FahrnißVersteigerung Md Gläu- bigerAuffordermrg.

Wegen Auswanderung beabsichtige ich Donnerstag und Freitag den 11. und 12. März von Morgens 8 Uhr an eine FahrnißVersteigerung gegen gleich baare Bezahlung abzuhalten, wobei verkommt: einige Kleidungsstücke, Weißzeug, Glas-und Porzellain- Geschirr, Küchengeschirr von Kupfer. Blech und Eisen, worunter sich ein gutes Kunstheerdle be­findet, 2 gute SchneiderBügeleisen, Schreinwerk: 6 Bettladen, 1 Bettroß, 1 Wiege, 3 Kleider­kästen, 1 Küchenkasten, 1 Mehlkasten, 1 Com- mod mit Schreibpult, 2 Tische, 1 Kindertisch mit Bank, 1 Ladentisch mit 16 Schubladen, ei­nige Glaskästen, 6 Sessel, 1 Kindersessel mit Strohgeflecht, 3 Stühle, ein Kinderwägele mit eisernen Achsen, Faß- und Bandgcschirr 68 Simri gute ausgesuchte gelbe Sezkartoffeln und allerlei gemeiner Hausrath; da sich der Haus­rath noch in gutem Zustand befindet, so würde sich derselbe besonders zu einer Aussteuer eignen Hiezu werden die Liebhaber höflichst eingeladen.

Zugleich fordere ich alle Diejenigen, welche an mich eine Forderung zu machen zu haben glau­ben, auf, jsich innerhalb 14 Tagen bei mir zu melden.

Die Herren OrtsVorsteher werden höflichst ersucht dieses ihren Amtsangehörigen gefälligst bekannt zu machen.

Friedrich Meyer, Nadler.

Arnbach.

LehrliugsGesneh.

Der Unterzeichnete sucht einen kräftigen jun­gen Menschen, von rechtschaffenen Eltern in die Lehre ^ auszunehmen.

Jak. Friedr. Heermann, Schmiedmeister.

Es wird ein in gutem Zustande befindliches Gewehr (Dreher) längstens bis 20. d. Mts. zu kaufen gesucht. Die Herren Bcsizer solcher Gewehre werden ersucht, sich an die Redaktion dieses Blattes zu wenden, welche über das Nähere Auskunft ertheilcn wird.

Neuenbürg.

Zwanzig Wagen voll Dung hat zu verkaufen Bierbrauer Schnepf.

Calw.

Unterzeichneter zeigt an, daß er als Rechts­konsulent in Calw sich niedergelassen hat.

Den 3. März 1847.

Ncchtsconsulent Zeller.

Ein solides Mädchen, welches das Nähen erlernt hat, kann in Bälde einen Plaz finden, wo, sagt die Redaktion d, Blts.

In der Anzeige über die für Georg Beru­hend Kling in Feldrennach eingegangenen Bei­träge in Nro. 18. d. Blts. ist aus Versehen der Name C. L. mit 6 kr. weggeblieben, was hiemit berichtigt wird.

Miszellen.

Deutsche, Engländer, Franzosen, Italiener und Spanier.

In Paris erschien vor mehreren Jahren ein mit Holzschnitten verzierter Dogen aus einer Seite bedruckt, der das Leben und die Sitten der Nationen von Eu­ropa enthielt. Hören mir die QuintEffcnz der Urthcile der Franzosen über sich und ihre Nachbarn. - In der Religion ist der Deutsche ungläubig, geht aber zu­weilen mit dem größten Gebetbuchc in die Kirche, der Engländer ist devot, der Franzose eifrig, der Italiener voll Ccremonien, der Spanier listig. Im Worthal­ten: Der Deutsche treu, der Engländer sicher, der Franzose leichtsinnig, der Italiener listig, der Spanier betrügerisch. Im Rathgcbcn: Der Deutsche lang­sam, der Engländer entschlossen, der Franzose übereilt, der Italiener fein, der Spanier verwahrt sich durch Cautelen. Von Gestalt ist der Deutsche groß, der Engländer wohl gewachsen, der Franzose wodl ausse- hend (äe bolle Mine), der Italiener mittelmäßig, der Spanier zum Erschrecken. In der Kleidung ist der Deutsche ärmlich, der Engländer prächtig, der Franzose veränderlich, der Italiener lumpicht, der Spanier be­scheiden. In der Liebe: der Deutsche versteht nicht zu lieben (!), der Engländer liebt hier und da ein we­nig, der Franzose überall, der Italiener weiß, wie man lieben muß, und der Spanier liebt wirklich. In Sitten: Der Deutsche bäuerisch, der Engländer grausam, der Franzose gewandt, der Italiener höflich, der Spanier stolz. I m Bewahren eines Ge­heimnisses: Der Deutsche vergißt, was man ihm sagt, der Engländer verschweigt, was er sagen, und sagt, was er verschweigen sollte, der Franzose plaudert Alles aus, der Italiener spricht kein Wort, der Spa­nier ist gehcimnißvoll. Die Eitelkeit: Der Deut­sche prahlt wenig, der Engländer verachtet Alles, der Franzose rühmt Alles (?), der Italiener schätzt das Ge­ringe gering, der Spanier rühmt nur sich selbst. In Beleidigungen und Wohlthatcn: Der Deutsche thut weder Gutes noch Böses, der Engländer Beides ohne Ursache, der Franzose vergißt Beides, der Ita­liener ist schnell zum Wohlthun, aber rachsüchtig, der