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Der Schuhmacher SchuzPatron
Der Hans von Sagan hieß der Held!
Sein Name töne durch die Welt!
Am Leisten groß und in der Schlacht, Unsterblich, so lang man Stiefel» macht.
Wohl mancher schaut den Stiefel an.
Den blanken auf der Schusterfahn,
Und denkt sich weiter nichts dabei,
Als daß es eben ein Stiefel sep;
Und weiß nicht, welcher brave Mann Ihn einst zuerst sich angethan.
Ich aber weiß es; habet Acht!
Bon Krieg erzähl' ich und von Schlacht.
Bor Königsberg lag Feindesheer,
Und lag auf Stadt und Gegend schwer.
Und ließ kein Mäuschen aus und ein,
Es mußte todt geschossen seyn.
Und donnerten bei Tag und Nacht,
Bis sie die Mau'r zu Fall gebracht;
Und drohte draußen bittrer Tod,
War drinnen schwere Hungersnoth.
Da wußte Niemand Trost und Rath;
Kein Nachbar hilft, kein Retter naht.
Doch Königsberg, sep sorgenlos.
Dein Heiland wohnt in deinem SchooS.
Am Leisten saß er sonst kn Ruh,
Und schnitt und spizte Stiefeln zu;
Doch jezt warf er den Hammer weg.
Und trat hinaus und blickte keck,
Und rief zusammen das Gewerck Der Schuster all von Königsberg ,
Und sprach: Hohn dem, der fortan heißt Die Schuster sepn bei ihrem Leist.
Wer wohl den Hammer führen kann,
Ist für die StreitArt auch der Mann,
Und wem der Pfriem km Leibe fizt,
Fragt nicht, ob er zum Dolch gespizt.
Auf Meister und Gesellen all;
Hinaus für's Vaterland ei» Wall!
Mir nach, ich trage unsre Fahn!
Frisch auf, Gesellen, drauf und dran.
Und Muth ergreift die Schuster all.
Und Kriegsruf tönt und Jubelschall,
Und aus dem Thore stürzt der Häuf —
Der Hans von Sagan kühn vorauf.
Da hämmerten die Schuster drein.
Und Pfriem und Messer stach so fein,
Als ob das stolze Feindesheer Nur eben Sohlenleder war.
Und finkt auch dort ein Streiter hin.
Keck steigt der Zweite über ihn.
Und Hans von Sagan mit der Fahn,
Und seinem Hammer stets voran.
! Da vom Geschüze kracht der Strahl,
I Die Kugel fliegt mit guter Wahl,
I Und unter Hans weg nimmt der Schuß
I Ihm feinen Stiefel samt dem Fuß.
I Doch HanS schwingt seine Fahne hoch:
! Blieb ihm der andre Stiefel doch! k Und hüpft auf seinem zweiten Bein » Fortkämpfend in den Feind hinein.
I Und all' ihm nach mit größrem Muth,
Rings Mordgcwühl, rings Todeswuth!
Da wankt der Feind — dort flieht er gar —
Heil Dir, Du stolze Schusterschaar!
Drum Jubel und Viktoria,
Und Siegcsruf von fern und nah,
Und Glockenläuten aus der Stadt,
Die solche brave Schuster hat.
Und singend in das Thor hinein Die Schuster ziehn in langen Reih'n,
Auf Ihren Schultern Hans voran.
Sein Fuß samt Stiefel auf der Fahn.
Das ist der Stiefel, fein und schön, ,
Der auf der Schusterfahn zu sehn —
Das ist der Schuster stolze Zier;
Ihr sep auch Ehre für und für.
Und Ehre jedem Schuster sep.
Dem Volk und seiner Stadt getreu Und jedem Hohn, der bei dem Leist Noch solche Schuster bleiben heißt.
Räthfel.
Wo ächte Lieb' und Freundschaft noch bestehen,
^ Da wird cs als ein Heiligthum bewahrt;
Doch hüte dich, bald ist's darum geschehen.
Wenn Zwietracht sich mit bitt'rem Haß gepaart.
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! FruchtPreise.
! In Weil der Stadt vom 2. bis 16. Juli 1845. Dinkel ,, „ 6 -) 22M 6-4 242-r 6-4 3022
„ » ,, 6-4 527? 6-4 12M 6-4 1722
„ . „ 6-4 6-4 - 22 - 6-4 -22
Haber „ „ 6-4 1222 - 5-4 54 22 6-4 1222
„ „ --4 - 22 - 5-4 502» 6-4 - 2 ^
„ „ „ --4 — 22 k 5-4 4822 5-4 4822
FleischPreise.
In Neuenbürg am 22. Juli 184S
Ochsenfleisch das Pfund.. 922
Kuhfleisch „ .. 822
Rindfleisch ,, .. 822
Kalbfleisch „ „ . ..7 22
Hammelfleisch „ ..7 2 ?
Schweinenfl. unabgezogen ....... 827
„abgezogen.7 2 ?
Rcdigirt, gedruckt und verlegt von C. Meeh in Neuenbürg.