ker der Anden in Peru die Kartoffeln auf eine ähnliche Weise und erleichtern dadurch zugleich den Transport ihres HauptNahrungsmittels.
Auf den steilsten Partien der peruanischen Cordilleras, nahe an der äußersten Vegetations- gränze, wo man kaum einige elende Gerstenfelder sieht, erntet man auf den Unebenheiten des Bodens verschiedene Knollen, wie Mac«, Oca und Ulluco. Um sie aufzubewahren, sezt man sie mehrere Tage hindurch den Wechselwirkungen des Frostes und der Sonne aus. Auf diesen Höhen von vielleicht mehr als 4000 Meter friert es bei heiteren Nächten und ruhiger Lust stets. Bei Tage trocknen die brennenden Sonnenstrahlen den wässerigen Kartoffelsaft, welcher sich durch die Wirkung des Frostes in das stärkemehlhaltige Zellgewebe ergoß, sehr schnell auf. Nach ihrer Austrocknung kann man die Kartoffeln länger als ein Jahr unversehrt aufbewahren, wenn man sie
vor der Nässe schüzt.
(Schluß folgt.)
Privatnachrrchten.
Dürrmenz.
WeinBerkairf.
Unterzeichneter ist beauftragt, nachstehende Weine, welche in einem zu räumenden Privat- Keller dahier liegen, zu billigen Preisen zu verkaufen und zwar: 20 Eimer reingehaltenen 1834ger in zwei Fässern, 17 Eimer 1842ger, 10 Eimer 1841ger, 5 Eimer 1843ger.
Den 2. November 1844.
KiiferObermeister B u z.
Frankfurter
VerficherungsGescllschaft.
Bier Millionen Gulden Capital.
Die Gesellschaft versichert zu denselben Prämien, wie jede andere, und empfiehlt sich zu Anträgen.
Neuenbürg den 12. November 1844.
Der Agent
Christian Schnepf,
Wundarzt.
Gräfenhausen. Bei der hiesigen Kirchenpflege liegen 200 fl., bei der hiesigen Armenpflege 80 fl. und bei der SchulCasse 60 fl. gegen gesezliche Sicherheit zum Ausleihen parat.
Miszellen.
Schamil.
Die „Wcscrzci'tung" sagt in einer Biographie deS TschcrkessenAnführerS Schamil: Es war im Jahr 182S; die Russen hatten Wunder der Tapferkeit gethan, die Matur und die Menschen gebändigt; in einer dunkeln Schlucht lag Käst - Mula, der Schrecken des Kaukasus, von 20 Kugeln durchbohrt; er starb auf 4 Leichnamen der Scinigen, und hielt zum Zeugniß seiner Leide« mit der Hand sein Pistol, mit den Zähnen seinen langen Bart krampfhaft gefaßt. Die Russen triumphirten. Täuschung! Der russische Adler erhebt sich nur über den Kaukasus, um alsobald wieder herabzusteigen; er kann seinen Horst nicht auf die schneeigen Gipfel bauen. Zur Seite Kasi-Mulas janden die Russen einen vierzehnjährigen Knaben; der Zögling Kasi-Mulas sollte sein Nachfolger werden; dieser Gefangene war Schamil, und dieses Kind sollte einst den Kaukasus unterwerfen, und die Russen zerschmettern. Der junge Fürst ward nach W. Petersburg gesandt und in das Regiment der Adelige» ausgenommen, um darin seine Erziehung zu erlangen. Er war einer der besten Zöglinge und zeichnete sich durch seine seltene Geschicklichkeit aus. Als er Offizier geworden war, begab er sich nach dem Kaukasus, UM kämpfte in dem Vortrab der Russen gegen seine Landsleute mit einer Tapferkeit, welche mehr als einmal die Eifersucht der Russen rege machte, während sie zu gleicher Zeit seinen Vorgesetzten Verdacht einflößte. So viel Muth für eine fremde Sache schien Verstellung, und ein ungeschickter Chef ließ einst in Schamils Bei- sepn das Wort Verräther fallen. Der folgende Tag sah Schamil nicht mehr in den Reihen der Russen; er war beim ersten Scharmützel zum Feinde übcrgegangen. Die Russen verloren ihn aus dem Gesichte, aber ihre Niederlagen vermehrten sich; die geringste ihrer Bewegungen war sogleich dem Feinde bekannt, der geringste ihrer Fehler von den Cirkassiern benutzt; die Desertion selbst riß bei dem Armeekorps des Kaukasus ein, dem besten vielleicht, das jemals auf der Welt cristirt hat, während die Kräfte des Feindes zum Erstaunen an Zahl wuchsen, und endlich schlug schallend, eine rächende Geisel, der Name Schamil an ihr Ohr. Er setzte alles in Bewegung, den Fanatismus, die List, die Macht und das Gold, nicht mehr um den Kaukasus zu rächen, sondern um die Russen bereuen zu lassen, ihn verkannt zu haben. Mit der Kenntniß der russischen Armee vereint er die der nur ihm zugänglichen und dem Feinde unbekannten Gebirge. Er hat sich ein europäisches Heer von 4000 Mann gebildet, von Engländern aus Afgha,