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Calmbach.

Mittwoch den 20. November,

Mittags 1 Uhr,

kommen auf dem Rathhaus dahier circa 2000 Stücke gehauene Hopfenstangen zum Verkauf.

Schuldheiffenamt.

Barth.

Schömberg.

LiegenffHaftsBerkauf.

Zu Folge K. oberamtsgerichtlichen Auftrags wird am 20. d. M. Vormittags 9 Uhr, auf dem hiesigen RathhausZimmer aus der Gantmasse des Friedrich Stahl, Taglöhners dahier, die in der Masse vorhandene Liegenschaft im öffent­lichen Aufstreich verkauft.

Häuser und Gebäude: die Hälfte an einem zweistockigten Wohn­haus und eine Kammer in dem Hause des Georg Erlenmaier;

Bau-und Mähefeld:

1 Morgen im Stockacker,

1 Morgen 3'/- Viertel 15 Ruthen im MüM acker,

Die Bedingungen werden den KaufslustiM vor der VerkaufsVerhandlung bekannt gemacht.

Die Herren Ortsvorsteher des Bezirks wer­den ersucht, diesen Verkauf in ihren Gemein­den bekannt machen zu lassen. -

Den 6. November 1844. ^

Gemeinderath.

Schuldheißj Rentschler.

Fandwirthschaftliches.

Die Kartoffel.

(Fortsezung.)

Das Mark, welches beim Durchschlagen des Stärkemehls im Siebe geblieben war, bestand aus einer Vereinigung von Zellen, die größ- tentheils mit Stärkemehl gefüllt waren. Durch die Volumenvergrößerung der nach und nach geftornen und geschmolzenen Flüssigkeiten war! der Zusammenhang zwischen den Zellen gestört, weshalb sie sich durch die geringste Kraft, z. B. durch die Wirkung des Reibeisens ohne Wider­stand und ohne zu zerreißen, trennen ließen; die meisten blieben unberührt und behielten ihren

Stärkemehlgehalt. Man begreift auch, daß die Kartoffeln beinahe ihr sämmtliches Stärkemehl hergeben, wenn sie vor dem Aufthauen behan­delt werden , weil dann die vom gefrornen Was­ser verhärteten Zellen einen genügenden Wider­stand leisten, um von den Zähnen des Reib­eisens zerrissen zu werden. Gewöhnlich sind die gefroren gewesenen Kartoffeln weniger mehlreich und haben einen bedeutend zuckerigen Geschmack. Dieß kommt nach Payen's Meinung daher, daß die Vegetation schon vor dem Gefrieren in den Knollen geweckt war und bekanntlich findet beim Keimen stets eine Zuckerbildung auf Kosten des Stärkemehls statt.

Oft auch haben die aufgethaueten Kartoffeln einen scharfen, beißenden Geschmack und einen so unerträglichen Geruch, daß man sie in den meisten Wirthschaften auf die Düngerstätte bringt. Durch die Wirkung des Frostes werden die in den Zellgeweben verschlossenen Säfte in Freiheit gesetzt und bei der höhern Temperatur des Auf- thauens gehen diese Säfte in Folge der direk­teren Einwirkung der Luft in Fäulniß über. Der üble Geruch und der beißige Geschmack sind um so merklicher bei solchen Kartvffelarten, welche unter der Oberhaut eine mehr oder weniger tiefe, mehr oder weniger fahle, röthlich und violett gefärbte Schicht haben. Dieses unter dem Mi­kroskop beobachtete Gewebe fand Payen ganz ohne Stärkemehl, aber in demselben stecken mei­stens die färbenden Stoffe und der schlechte Ge­ruch.

Diese Grundstoffe, welche den aufgethauten Knollen so schlechte Eigenschaften mittheilen, schei­nen löslich oder doch wenigstens durch längere Einwirkung der freien Luft zerstörbar zu sein. Wenn man gefrorne Kartoffeln auf den Erd­boden ausbreitet, sie durch den Regen aus- waschen und von selbst wieder trocken werden läßt, so werden sie hart und weiß und können dann sehr lange aüfbewahrt werden. Dieses Mittel ist übrigens mehrmals in Anwendung gekommen und man könnte es vielleicht empfeh­len, wenn es gewiß wäre, daß die Kartoffeln unter diesen Umständen nicht einen großen Theil ihres nährendsten Prinzips, den Eiweißstoff, verlieren. Jedoch conserviren die Gebirgsvöl-