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auch ein gefälliges anständiges Benehmen auf der Straße, im Hause, bei Tisch und in je­der Art von Gesellschaften so zu eigen zu ma­chen, daß sie daran für alle Verhältnisse des Lebens einen Schaz von unberechenbarem Werthe haben sollen. Die zu erlernenden Tänze sind: Polonaise, Walzer, Gallopade, Re- toir, Cotillon, mit 15 ganz neuen Touren, Eccosaise, einfach und doppelt Schottisch (mit zehn ausgezeichnet hübschen Touren,) Kreuz- Quadrille, ganz neue Prossaise, Königs- Quadrille Polka, wie er in den größten Städten Deutschlands getanzt wird, Calam- aica, Massurca, (mit sieben sehr schönen Touren,) und Contre. Indem ich nun ganz billige Preise zusichere und für den guten Er­folg meines Fleißes garantire, bitte ich um recht viele und baldige Anmeldungen, welche täglich von Morgens 9 Uhr bis Abends 5 Uhr bei mir in meinem Lokale im Gasthof zum Hirsch ge­macht werden können. Sobald sich eine erhebli­che Anzahl honnetter Personen unterzeichnet ha­ben wird, werde ich den Lehrkursus im Saale eines Gasthvfes dichter, (welchen ich später be­stimmen werde,) zu einer von der Gesellschaft zu bestimmenden Stunde beginnen.

Neuenbürg, den 20. Februar 1644.

G. LUbrecht,

Tanz-und Anstands-Lehrer.

Ich bin Willens, mein halbes Wohnhaus in der I. Straße Nro. 188 am Samstag den 2. März 1844 Nachmittags 2 Uhr in des Gassenwirth Carl Müllers Haus, unter an­nehmbaren Bedingungen zu verkaufen, wozu die Kaufsliebhaber höflich eingeladen werden.

Neuenbürg den 18. Februar 1844.

Bergmann

Funk.

Neuenbürg.

Kleider - Reinigung und Flecken - Vertilgung.

Ich mache hiedurch einem hohen Adel und verehrungswürdigen Publikum die ergebenste An­zeige, daß ich mich nunmehr auch mit der Reinigung, sowohl der Herren- als Damen-

Kleider, ohne Unterschied der Farbe, befasse; solche mögen auch beschmuzt seyn, wie sie wollen, sowohl in Tuch, Seide und Sammtstoffen, wie auch alle mit Gold und Silber gestickten Uniforms, Costüme, Staats-und Fest-Anzüge, alle Arten Verzierungen von Kirchen und Prunk­sälen, Wagenausstattungen, Sonnen-und Reg­enschirmen; auch werden alle Arten Lederhand­schuhe, welcher Farbe sie seyn mögen, außer Schweißflecken, wie neu wieder hergestellt, und bitte ich um geneigtes Zutrauen.

Friedrich Meyer.

Geld - Gesuch. Es wünscht Jemand ge­gen Versicherung 150 fl. sogleich aufzunehmen. Näheres ist zu erfahren bei der Redaktion.

Miszellen.

Ein Handelsmann, der ziemlich durstiger Natur war, verreiste mit seinem Sohn. Es war ein warmer Som­mertag, und nachdem fie eine beträchtliche Wegstrecke mit großer Anstrengung zurückgelegt hatten, waren beide so ermüdet, daß sich der Vater im ersten Wirthshause, welches sie trafen, ein Stündchen Schlaf zu gönnen beschloß, sobald er seinen brennenden Durst gründlich gestillt hatte. Er schien indessen zu befürchten,- daß er während des Schlummers verschmachten möchte, des­halb sagte er zu seinem Sohn: »Jörge, bleib ja hübsch munter, damit Du mich weckest, wenn ich Durst be­komme." »Aber, Vater," wendete der Sohn ein, »wann habt Ihr denn Durst?"»Wann Du mich weckst, dummer Junge."

Dem General Lafapette sagte Jemand, der sich bei ihm um eine Anstellung bewarb:Ich bitte zu bemer­ken, daß ich ein Adeliger bin." »Mein Herr," ant­wortete Lafapette, »das ist kein Hinderniß."

Auflösung des Räthsels in Nro. 141. Der Pinsel.

Räthsel.

Als Wein hat er mich krank gemacht.

Als Apotheker mir Genesung wieder bracht.

Rcdigirt gedruckt und verlegt von E. Meeh in Neuenbürg.