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Privatnachrrchten.
Volksschriften. Bei Buchbinder Schobert in Wildbad sind angekommen folgende vom Volks-- fchn'ften - Verein herausgekommene Schriften:
Wiederhold — roh 9 kr. gebdn. 14 kr.
Vater Gottfried „ 7 kr. gebdn. 12 kr.
Vater Richard „ 1 kr.
Koppe, Geschichten aus der Geschichte — wird nächstens zu haben seyn.
Kalmbach den 27. Januar 1844.
Pfr. Eifert.
Mobiliar - Verstcherungs - Sache.
Um der guten Sache willen bringe ich hierdurch noch einmal zur Kenntniß der Bewohner des Oberamts Neuenbürg, daß
Herr Christian Reuther, Kaufmann in Herrenalb als Bezirks-Agent der Feuer-Versicherungs- Anstalt der bayerischen Hypotheken-und Wechselbank angestellt ist und füge hinzu, daß es nach meiner innigsten Uebcrzeugung keine Ver- sicherungs - Gesellschaft gibt, die solider und billiger, als oben genannte Anstalt wäre.
Stuttgart den 15. Januar 1844.
Der Hauptagent Kammerrevisor Vibold.
Mich auf Vorstehendes beziehend, empfehle ich mich dem verehrlichen Publikum zu geneigten Aufträgen.
Herrenalb den 17. Januar 1844.
Christian Reuther,
Kaufmann.
Neuenbürg. Der Unterzeichnete ist gesonnen, am 2. Februar d. I. Nachmittags 2Uhr im Gasthaus zur Sonne dahier einen halben Morgen Baum und Baufeld in der Staige an den Meistbietenden zu verkaufen.
Bernhard Olpp.
Neuenbürg. Am nächstkommenden Lichtmeßfeiertage findet bei mir mit gut beseztcr Musik Tanzunterhaltmrg statt, wozu höf- lichst einladet
E. Leo. zum Schiff.
Schwann. Der Unterzeichnete verkauft sein abgebrochenes Wohnhaus mit allen erforderlichen Ziegeln und Backsteinen, worauf er etwaige Liebhaber aufmerksam macht.
Martin Bohlinger.
Gegen Versicherung sucht Jemand — 300 fl. aufzunehmen. Näheres bei der Redaktion.
Miszellen.
Nichts für ungut.
Wenn der Michel beim Schoppen fizt im Stern (es ist ihm eincrlep, .obs Morgens oder Abends ist, denn er trügt keine Uhr bei sich und hat sie schon lange verkauft wegen Mangel an Plaz) und es fangt einer, den er schon ^vorher auf der Muck hatte oder der ihm jezt eben überzwerch m den Weg kommt, mit ihm ein Gespräch an über diß und jenes und wenn es auch eine unschuldige Sache wäre, wie z. B. das Wetter und daß Heuer kein Schnee fallen will, so gibt bald ein Wort das andere nnd aus dem Wort wird ein Wortwechsel und nach den verschiedenen R densarten kommt etwas anderes- „He! Sternenwirth, sagt der Michel, noch einen Schoppen vom Angetrunkenen! und ich Hab Recht, sagt er zum Nebenßzer, und da beißt die Maus keinen Faden ab;» und weil der andere sein Maul nicht halten will, so zieht der Michel vom Leder und hutsch — schlägt er dem Nachbar mit der Faust oder mit der flachen Hand eins ans Ohr und cs kommt ihm auf eine Handvoll Nudeln nicht an, obs das rechte oder linke ist und er nimmt keinen Zirkel oder Lineal dazu wie weit der Streich gehen muß in der Breite oder Länge oder nach dem Quadratschu. Just so —wie einmal ein Spaßvogel mit einem Juden seinen Zeitvertreib hatte. Der sagt zum Juden, er wolle ihm das schwarze vom Nagel mit einem Zug aufs Haar weghauen und es gelte 8 Kroncnthalcr. Nun! denkt der Jude, 2 Carolin findet man auch nicht auf der Straße und ob ich meinen Nagel selber be<chneide oder der mrrs weghaut, so rsts emerlep und ich brauche keine Scheere dazu. U»d also geht er die Wette ein und der Andere haut dem Juden das schwarze vom Nagel und den ganzen Nagel und dazu den halben Finger weg. Der Jud aber springt in die Höhe vor Schmerz und schreit: au waih! ich Habs gewonnen! Doch daß wir unsere Red nicht vergessen und wieder auf den Michel kommen, —so hat er neulich mit seinem Gevattcrmann einen Attak gehabt, der ihm wegen der schlechten Hausordnung und Kinderzucht den Leviten gelesen, da ist der Michel wie-