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Neuenbürg. Der Unterzeichnete ist geson­nen am 2. Februar d. I. Nachmittags 2 Uhr, im Gasthaus zur Sonne dahier einen halben Morgen Baum und Baufeld in der Staige an den Meistbietenden zu verkaufen.

Bernhard Olpp.

Mobiliar-Versicherungs - Sache.

Um der guten Sache willen bringe ich hier­durch noch einmal zur Kenntnis' der Bewohner d s Oberamts Neuenbürg, daß

Herr Christian Ren LH er, Kaufmann in Hcrrenalb als Bezirks-Agent der Feuer-Versicherungs- Anstalt der bayerischen Hypotheken-und Wech­selbank angestellt ist und füge hinzu, daß es nach meiner innigsten Ucberzeugung keine Ver­sicherungs - Gesellschaft gibt, die solider und billiger, als oben genannte Anstalt wäre.

Stuttgart den 15. Januar 1614.

Der Hauptagent Kammerrevisor Di bald.

Mich auf Vorstehendes beziehend, empfehle ich mich dem verchrlichen Publikum zu geneigten Aufträgen.

Herrenalb den 17. Januar 1844.

Christian Reuther,

Kaufmann.

Ein Bürger in einem benachbarten Orte sucht gegen gesezliche Sicherheit 800 fl. zu 4V- Proeen.t aufzunchmen. Näheres theilt mit die Redaktion d. Blts.

Gegen tüchtige Bürgschaft sucht ein Einwohner des hiesigen Oberamts 300 fl. aufzunehmen Näheres bei der Redaction.

Gegen gesezliche Sicherheit oder tüchtige Bürg­schaft sind 100 fl. zum Ausleihen parat. Wo? sagt die Redaktion.

(Aus dem schwäbischen Merkur Nro. 22.)

Stuttgart. Die nachbenannten Personen haben sich bei den im Monat Dezember v. I. zur Anzeige gekom­menen Brandfällen durch Muth und Thätigkeit ausge­zeichnet und werden daher unter dem Anfüge», daß derselben Geldgeschenke aus der Staatskasse be­willigt worden sind, hiemit öffentlich belobt, und zwar

bei dem Brande rc.2.) zu Neuenbürg den 4. De­zember: Flößer Ludwig .'Friedrich Blaich, Schulmei­ster Kaiser, Werkmeister Walther, Landjägerstations- Commandant Zimmermann, Kaminfeger Ehrlich, Christian Mannweller, Bergmann, Friedrich Reu­ter, Saifensicder Müller, Saifensteder Mahler, Johann Walther Plazmeister, und Jakob Friedrich Bub, Sohn, sämmtlich in Neuenbürg, Schulmeister Sch eurer in Conweiler, Kaminfegergeselle Christian Spielmann von Bauschlott, groß. dad. Oberamts Pforzheim, Carl Friedrich Horkheimer, Sailerlehr­ling von Wildbad.

Ten 18. Januar 1844. -

Mllmstrkiumdes Innern.

Miszellen.

Die gerechte Revanche.

(Schluß.)

Bis hieher hatte die Dienerschaft des Hauses cs noch nicht gewagt, der Herrschaft von der Plözlich ausge­brochenen Wuth des Gastes Rapport abzustatten, nun aber glaubte der Tafeldecker doch nicht länger schweigen zu dürfen, denn er hatte, aus den Mienen und Bewe­gungen mehr als aus den Worten, den Befehl wegen Einpackung und Wegschaffung des Silberzeuges ver­standen, ünd er schlich sich deßhalb davon, um der gnä­digen Frau Alles, was sich bisher zugctragen, mitzu- theilen. Ganz erschrocken über das, was sie hörte, aber überzeugt, daß der Rausch des Lieutenants (denn als Wirkung eines solchen betrachtete sie dessen Benehmen) einen Mann von seiner Bildung die Galanterie gegen Damen nicht vergessen lassen würde, eilte sie hinüber nach dem Speisesaalc, um den Wüthendcn durch ihre Vorstellungen zu beschwichtigen. Aber wie sehr hatte sie sich in ihrer Erwartung getäuscht, denn weit entfernt, ihren Vorstellungen Gehör zu geben, lachte er ihr in das Gesicht, warf sich der Länge nach, die Füße mit hcraufziehend, auf einen Sopha, während sieblaß vor Schreck und zitternd vor Zorn vor ihm stand, und als jezt sein Bursche mit zwei Kisten voll Heu und drei Kameraden hereintrat, wiederholte er in ihrer Gegen­wart den Befehl, das Silberzeug eknzupacken, indem er aufsprang, den noch unangeschnittenen Braten von einer silbernen Schüssel warf, und diese selbst seinem Diener überreichte, um sie zu allerunterst einzupacken.

Die Dame glaubte zu träumen, und wollte eben, durch Scham und Unwillen vernichtet, das Zimmer ver­lassen, als die Thüre heftig aufgcrissen wurde, und ihre Tochter hereinstürzte, der ihr Sohn auf dem Fuße folgte. Die Tochter warf sich der Mutter weinend in