riergebern und Einquartirten herrschte das beste und ^ vollkommenste Einverständnis i
So waren bereits nahe an vierzehn Tage verflossen. Während welcher die Damen den Lieutenant von ^
als den feinsten, artigsten, gesittetsten Mann hatten kennen lernen, da ließ dieser eines Abends auf eine ungewöhnlich rauhe und barsche Weise für de» nächsten - Tag Punkt 3 Uhr ein Diner von zwölf Couverts ver- - langen und sagte zugleich, man sollte Alles auf das Eleganteste arrangiren, da cs e'n ganz besonderes, ihm sehr wichtiges Fest gelte. — Sein Wille sollte er- ! füllt werden, lautete die Antwort, und in der That ! erhielten Koch und Kellermeister die gemessensten Instruktionen zu einem ausgesuchten Mahle, obgleich die Damen ihre Verwunderung über die Art und Weise, ^ wie ihr Hausgenosse seinen Wunsch ausgesprochen hatte, nicht ganz zu unterdrücken vermochten. j
So erschien d r nächste Tag; die Tafel war servirt, - und strozte von Silberzeug, das zwar von ziemlich ^ altväterlicher Fazwn, dafür aber so massiv und werth- > voll war, wie man es in unseren Zeiten nur noch selten findet. !
Der Lieutenant von N*** jE ganz gegen seine Gewohnheit schon am frühen Morgen ausgegangen, und - noch nicht zurückgekehrt, obgleich die von ihm bestimmte Essenszeit heranrückte; indeß hoffte der Tafcldecker, daß er mit seinem Arrangement gewiß zufrieden seyn werde. Eben chatte es drei Viertel auf drei Uhr geschlagen, da stürmte der Lieutenant in das Haus, in das Speisezimmer.
„Weßhalb ist noch nicht aufgetragen.'" donnerte er den Tafeldecker an, „habe ich nicht befohlen, daß ich um drei Uhr essen wollte?"
„Es ist noch nicht drei Uhr!" entschuldigte sich der Tafeldeckcr, über diese Heftigkeit des sonst so ruhigen Gastes ganz erschrocken.
„Infamer Hallunke, Er räsonnirt noch," schrie der Lieutenant wie außer sich, zog den Säbel und gab dem Tafeldecker einige tüchtige Hiebe. „Gleich das Essen herbei!"
„Aber die übrigen Gäste!" stammelte der Tafeldecker, indem er sich scheu zurückzog.
„Geht Ihn das etwas an, wenn ich zu essen verlange," schrie der Lieutenant und schwang abermals den ^ Säbel, daß Jener entsezt zur Thüre hinausflog, und schon indernächßen Minute mit der dampfenden Suppenschüssel auf den zitternden Armen wieder hercinkam. Der Lieutenant aß einen Löffel voll Suppe, schüttete aber dann das Uebrkge unter Schimpfen und Fluchen über „den schlechten Fraß" auf den Fußboden, obgleich die Suppe in der That der Kunst des Koches alle Ehre machte.
„Mehr Bedienung!" gebot der Lieutenant, und als
auf den Hülferuf des Tafeldeckcrs zwei Bediente her- beieiltcn, hielt er dem einen das Glas hin und com- mandirte: „Einschenken !"Jm Nu war sein Befehl erfüllt, aber kaum hatte er einen Tropfen gekostet, als er den übrigen Wein dem Bedienten aus dem Mase in das Gesicht schüttete, dann die Flasche ergriff und ffe durch die Scheiben des Fensters hinunter in den Hof warf. „Andern Wein! bessern Wein! donnerte er; „wie kann man sich unterstehen, mir solchen Kräzerworzustellcn!" — Zitternd und bebend sprang der Kammerdiener chinzu, ä'hm von einer feineren Sorte cinzuschenken, aber er verwarf auch diesen auf gleiche Weise, und die Flasche flog der ersten nach in den Hof, und noch eine dritte und vierte, bis er endlich an eine Sorte kam, die ihm -zu munden schien. Er wurde nun zwar etwas ruhiger, indem er ein oder zwei Gerichte verzehrte, aber er schimpfte und fluchte doch noch in Einem fort, legte auch den blanken Säbel neben sich auf den Tisch, indem er schwur^ Jeden, der feine Befehle nicht augenblicklich befolgen würde, in Stücke zu hauen.
„Mein Bursche soll kommen!" herrschte er einem der Diener zu, und gleich darauf trat ein alter schnauzbärtiger Füßelier, der Diener des Lieutenants ein, nach den Befehlen seines Herrn zu fragen. „Besorge einige Kisten, sagte der Lieutenant, „hole Dir noch zwei oder drei Leute von der Compagnie, und dann packt hier das Silberzeug, das Porzellan und Krpstall ein!"
„Soll sogleich geschehen!" erwiderte der Bursche, und ein freundliches Lächeln verbreitete sich über sein ganzes Gesicht, dem eine breite Narbe, welche sich von der Stirn über die ganze linke Backe zog, nicht eben das lieblichste, wenn auch ein sehr kriegerisches Ansehen verlieh.
-(Schluß folgt.)
Ein Engländer wurde gefragt, „Was ist eine Angel?" Ans der Stelle antwortete er: „Ein langer Stock mit einem Wurme an dem einen und einem Tagediebe an dem andern Ende."
Räthsel.
Von Elfenbein stößt man mich fort;
Von Gold steckt man mich ein.
Von Fleisch und Blut wär Mancher froh. Mein Bräutigam zu sepn-
Kernenpreise in Neuenbürg vom 20. Jan. 1844. Der Scheffel: . . . . . . . . . 17 fl. l5 kr. Brodtaxe.
4 Pfund Kernenbrod .... ..... 15 kr. Gewicht des Kreuzerwecken 5^ Loth.
Redigirt gedruckt und verlegt von C. Mceh in Neuenbürg.