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und durch Aufbewahrung im Verhaft weiter unschädlich gemacht werden.
Neuenbürg den 23. Dezember 1843.
Stadt-Schuldheiß
Fischer.
Herrenalb. Der am 1. d. M. in dem Blatte vom 16. d. M. ausgeschriebene Verkauf der Schildwirthschaft des Christian Hauber wird am Donnerstag den 28. d. M. nicht Statt finden.
Den 20. Dezember 1843.
Schuldheiß
Waidner.
Gräfenhausen. Fruchtverkauf. Die Gemeinde verkauft am Mittwoch den 27. d. M. Nachmittags 1. Uhr auf dem Rathhaus in Gräfenhausen gegen baare Bezahlung vom heurigen Jahrgang:
30 Scheffel Dinkel
50 „ Haber
7 „ Einkorn
6 „ Warzen
4 „ Roggen,
wozu auswärtige Liebhaber eingeladen werden.
Den 19. Dezember 1843.
Schuldheiß K r a z e r.
Dennach. Ständen - Verkauf.
Am 27. d. M. Nachmittags 1 Uhr werden 400 tannene Stangen von allen Sorten, welche sich gröstentheils für Wagner eignen, partienweise im hiesigen Communwald im Aufstreich verkauft, und werden die Herren Ortövorsteher um gefällige Bekanntmachung gebeten.
Den 18. Dezember 1843.
Schuldheiß Neu Weiler.
Privatnachrichten.
Neuenbürg. Für den schwäbischen Merkur auf das nächste Jahr wird ein Mitleftr gesucht. Näheres bei der Redaction.
Ein schöner 17- jähriger Farre von der Simmenthaler Naye des Hrn. Benkiser in Herrenalb steht billig zu verkaufen, wo? sagt
die Redaktion dieses Blattes.
Neuenbürg. Zu dem Regierungsblatt«: für das Jahr 1844 werden einige Milleser gesucht. Näheres bei der Redaktion.
Miszellen.
Eine Herrath im Schuldthurme.
Lady L... war eine recht hübsche Frau, allein ihrer Schönheit bewußt, und daher mit allen möglichen kostbaren und verschwenderischen Launen behaftet, obwohl sie bereits über die erste Jugend hinweg war, hatte sich doch noch kein Mann für sie gefunden, denn wie die meisten hübschen Frauen hatte fie ihre Erwartungen zu hoch gestellt und selbst zu viel Werth auf ihre Liebenswürdigkeit und Schönheit gelegt. Nie hatte ste fich zu überzeugen vermocht, daß ihre Reize etwas von ihrer Macht verloren hatten. Lady L... besaß etwa 5000 Pf. eigenes Vermögen, ihre Schulden aber beliefen sich nahezu auf 40,000, und deßhalb widerfuhr es ihr eines Tages, daß fie troz ihres Geistes und ihrer Schönheit in den Londoner Schuldthurm wandern mußte, und voraussichtlich auf lange Zeit daselbst Quartier fand.
Zur Zeit, in welcher unsere Geschichte anfängt, ließen fich alle Damen des Gefängnisses durch den Barbier des Hauses frifiren; der hübscheste und gewandteste von ganz London war Paddy Philan, ein Irländer von Geburt und wie toll auf das schöne Geschlecht versessen. Als er eines Tages den schönen Kopf der Lady zurcchtsezte, redete Diese ihn zum erstcnmale an, wovon Paddy ganz entzückt wurde, da Lady L... die weißesten Zähne und das bezaubcrnste Lächeln besaß,
„Sie sind noch nicht verheirathet, nicht wahr, Mr. Paddy?" fragte sie ihn.
„Leider nicht," vcrsezte er mit einem tiefen Seufzer.
„So möchten Sie aber doch wohl heirathen? fuhr fie fort.
„Können Sie einer Ente das Schwimmen verbieten, Mylady?" sagte Paddy; — ich habe auch schon mein Schäzchen; haben Sie nie von Katharina O'Reilly aus Donarally reden hören, deren Vater ein Vetter des Hrn. O'Donnaghan, des Geschästsagenten des Hrn. Murphy ist, welch lezterer die Ehre hat, Haushofmeister bei Lord Kingston zu seyn."