SCB. Leonverg, 20. Aug. Am Freitag mittag 1 Uhr mußte im Bvgental bei Gebershcim das auf dem Flug von Mannheim nach Böblingen befindliche Daimler-Leichtflugzeug D S73 wegen Benzinmaugels landen. Der Führer hatte in dem Gewitter die Richtung verloren und irrte zwischen Leonberg und LudwigSbnrg umher. Nachdem das Benzin einge- trossen war, wollte der Flugzeugführer weiter. Beim Anlaufen des Flugzeugs blieb ein Flügel an einer Garbe hängen. Das Flugzeug drehte sich um sich selbst, wobei ein Propeller abbrach. Es mußte dann abtransportlcrt werden.
SCB.Wildbad, 20. Aug. Dieser Tage durste San.-Nat Dr. Haußmann seinen 8b. Geburtstag feiern. Der Lieder- kranz Wildbad ließ es sich nicht nehmen, seinem verehrten Ehrenvorstand und Senior in Calmbach, wo der Jubilar seinen Wohnsitz hat, mit einem Ständchen zu erfreuen.
SCB. Stuttgart, 20. August. Ein vermutlich vcn auswärts zugereister Betrüger hat mehrere Stuttgarter Ladentnhaber, Bäcker- Metzger und Kolonialmarenhändler, durch die sogen. Brieffalle geschädigt. Der Betrüger bat, nachdem er eine Kleinigkeit gekauft hatte, ihm gegen Silbergeld einen 20-^t- Schein zu geben, den er in einem eingeschriebenen Brief wegschicken wolle. Den empfangenen Zwanzigmarkschein verschloß er vor den Augen des Ladeninhabers in einem Briefumschlag. Beim Zählen des Silbergeldeä ergab sich, daß 2 .k' fehlten. Der Betrüger nahm uuu die 18 wieder an sich und ging mit dem Bemerken, er wolle das fehlende Geld bei einem in der Nähe wohnenden Bekannten holen, den Brief mit dem Zwanzigmarkschein lasse er inzwischen da, weg. Unterdessen hatte er aber den Brief, in dem er den Zwanzigmarkschein verschlossen hatte, mit einem gleichartigen anderen, der nur einige Stücke Papier enthielt, vertauscht. Da dieser mit Aufschrift und Freimarken versehen war, blieb er zunächst uneröffnet, erst als der Kunde allzulange auf sich warten lieh, wurde der Brief geöffnet und der Betrug entdeckt.
SCB. Schwenningen a. 20. Aug. Ein ? chwenn'ngcr Krastfahrzeugbesitzer fuhr nach einem stärker.'-, Regen auf der in schlechtem Zustande befindlichen Weilcrsbacher Straße stadteinwärts, ohne auf die Fußgänger Rücksich' zu nehmen, so daß solche beschmutzt wurden. Die hiergegen erlassene Strafverfügung wurde nicht nur bet -er gerichtlicher. Cnt- schci-.-r.g bestätigt, sondern der Strafbetrag noch wesentlich erhobt. In der Urteilsbegründung heißt es' Der Angeklagte hat den überaus schlechten Zustand der Straße gekannt, er muß auch die Fußgänger auf dem Gehweg gesehen haben. Der Angeklagte war deshalb verpflichtet, so vorsichtig zu fahren, daß die Fußgänger nicht bis Schulterhöhe beschmutzt wurden.
SCB. Ulm, 20. Aug. Gestern nachmittag erhielt der Verkehrsschutzmann an der Auffahrt zur Zinglerbrücke, der etwas zu nahe am Straßenbahngleis stand, und seine Aufmerksamkeit einem von der Zinglerbrücke herkommenden Straßenbahnwagen einen Stoß, der ihn gegen den Motorradfahrer schleuderte. Beide kamen zu Fall, ohne jedoch Schaden zu nehmen. Der Führer des Straßenbahnwagens hatte wohl gebremst, den Wagen aber nicht mehr zum Stehen bringen können.
SCB. Vom Bodensce, 20. Aug. Die neue Scebriicke zwischen der Jnselstadt Lindau und ihren Anßenüaditcilen ist nun bald so weit fertig, daß mit Anfang September mir der feirrl-chcn Uebernahme gerechnet werden kann. Bei der Einfahrt in die neue Brücke wird der Blick zum inneren Ltadt- bn» frei. Sie bietet in ihrer ganzen Anlage eine zweckmäßige Errungenschaft für die Stadt Lindau. Bei den Stra- ß'.nfngr. vgearbeiten innerhalb der In '.stad, zu, i.e, en Brücke stieb man auf 7 Meter starkes Mauer werk der alten Linbauer Befestigungsanlagen. Das Schicksal der alten Landtorbrücke wie auch des Landtors selbst ist noch unentschieden.
SCB. Ans Baden, 20. Aug. Auf dem hohen Kamin der Brauerei in Philippsburg gerieten zwei Störche in Streit und stürzten dabei in den Kamin. Einer verbrannte, während der andere mit einigen Verletzungen gerettet werden konnte.
Geld-, Volks- und Landwirtschaft
LC. Stuttgarter Obst- und Gcmiiscmarkt vom 20. August.
Taseläpfel 18—28,- Schütte!-, Ausschuß-, Fall- und Mostäpfel 7—10, Tafelbirnen 18—28, Johannisbeeren rot und weiß 13—20, Brombeeren 30—43, Preiselbeeren 40—46, Heidelbeeren 40—43, Mirabellen 30-40, Pfirsiche 36—60, Reineclauden 18—23, Zwetschgen 10—16, Kartoffeln 4,3—3, Stangenbohnen 10—15, Buschbohnen 8-10, Brockelerbsen 13—20, Kopfsalat 1 Stück 5—8, Endiviensalat 6—12, Wirsing 6—7, Weißkraut rund 6—6, Rotkraut 6—8, Blumenkohl 1 Stück 20-40, Note Rüben 6—8, Gelbe Rüben 6—7, Karotten runde 1 Bund 7—10, Zwiebel 6—7,- Zwiebel mit Rohr 1 Bund 6—7; Gurken große 1 Stück 16—30, Salzgurken 80—100, kleine Gurken 100 Stück 60—60, Rettiche 1 Stück 3—7, Sellerie 1 Stück 10-20, Tomaten 12—18, Spinat 10-16, Mangold 8—10, Kopfkohlraben 1 Stück 4—6.
Viehpreife:
Balingen: Fairen 600, 1 Paar fette Ochsen 1665, Ansetzlinge 800, trächtige Kühe 380—650, Schlachtkühe 280—350, Kalbinnen 500-570, Jungvieh, jährig 120—150, >4jährig 180—220, N jährig 220—260, jährig 280—320 -ki. — Backnang: Farren 190-450, Ochsen bzw. Stiere 310—800, Kühe 280—550,
Rinder bzw. Kalbinnen 170—600, Kälber 95—135 — Dörz.
bach a. I.: Kühe 450—550, Jungvieh 250—400 — Nottweil: jnnge kräftige Arbeitspferde 750—1100, ält. 150—450, schwere Ochsen 1500—1800, jüngere 850—1100 pro Paar, trächtige Kühe 450—650, Wurstkühe 200—320, trächtige Kalbinnen 550 bis 850, Jungrinder Ijährig 180—320, 1—2jährig 280 bis 480 das Stück.
Schweinepreise.
Aalen: Milchschweine 15—26 — Ellwangen: Milchschweine 17—22 — Ehingen: Ferkel 18—21. Mntter-
schweine 110-130 F. — Lauingen: Saugschweine 15-23, Läufer 35—42 — Niederstetten: Saugschweine 17—22 ^!t.
— Niedlingeu: Milchschweine 14—20, Mutlerschwcinc 120 bis 130 das Stück.
Eingesandt
Für die untre dieser Rubrik gebrachten Veröffentlichungen übernimmt die Schristlcitung nur die preßgesetzliche Verantwortung.
Die Obstprcife ans dem Wochenmarkt.
Merkwürdig, höchst merkwürdig! Wie aus dem Nathaus- bcricht dieses Blattes hervorgeht, bemängelte in der letzten Nathaussitzung Herr Gemeinderat Haile, die sehr teueren Obstprcife auf dem Wochenmarkt. Gewiß, Herr Haile, das Obst ist teuer, aber was ist in Deutschland etwa nicht teuer. Sind die Fahrpreise der Eisenbahn billig, sind die Frachtsätze gegenüber der Friedenszcit nicht nahezu verdoppelt, sieht die Portverhöhung der Post darnach aus, als ob eine allgemeine Herabsetzung der Preise in Deutschland erwartet werden könnte.
Von dem deutschen Volk verlangt man Arbeiten und Sparen, zu öutzenüenmalen ist das in Reden seiner Staatsmänner zum Ausdruck gekommen. Wo findet man aber am wenigsten Sparsamkeit? Beim Staat und den Gemeinden, sieht etwa die Steuernmlage der Stadt, die unter Ihrer gütigen Mitwirkung zustande gekommen ist, darnach ans als ob in der Verwaltung der Stadt allzu große Sparsamkeit geübt worden wäre? Sind die Stenern des Staates, die dank einem aufgeblähten Berwaltungsapparat ins Maßlose gestiegen sind, vielleicht die Folgen übertriebenen Spürsinns? Sind die ausgedehnten Ferien unserer Beamtenschaft nicht eine Art Arbeitsvergeudung? Sie sehen Herr Haile, alles Momente, die verteuernd auf die Preisgestaltung bzw. Lebenshaltung in Deutschland einwirken. Der Obstzüchter ist genau wie jeder andere Gewerbetreibende gezwungen, die Preise seiner Erzeugnisse der allgemeinen Preisgestaltung anzupassen. Zugegeben sei ohne weiteres, sträflicher Unfug ist es, unreifes Obst -um Kaufe anzubieten, wenn dagegen Maßregeln ergriffen werden, so ist dies nur zu begrüßen.
Ein Obstzüchter.
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23. 1927
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hat am 2. Aug. mit einer Bestellkarte, welche in Calw abgestempelt wurde LS Kilo „Lactina" bestellt ohne seine Adresse anzugeben. Derselbe wird ersucht, dieselbe an Nritz Doettling, Generalvertretung. Calmbach einzusenden.
Meldungen in der Konfektion
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