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Jahren aus Herrn Böckels eigenem Munde die That- sache bekannt ist, daß er grundsätzlich das Duell verwirft, so konnte ich gar nicht, ohne mich einer Geschmacklosigkeit schuldig zu machen, dem Genannten eine Forderung schicken.
Berlin, 16. Febr. Wie die Nordd. Allgem. Ztg. bestätigt, ist der Kaiser durch eine leichte Erkältung verhindert, Vorträge entgegen zu nehmen.
Berlin, 16. Febr. Die Absage der Audienz der Abordnung des Bundes der Landwirte beim Kaiser erfolgte im letzten Augenblicke, als bereits die Wagen vorgefahren waren, welche die Herren zum Schlosse bringen sollten, durch eine Mitteilung des Landwirtschaftsministers, daß auf Grund eines Tele- grammes des Oberhofmarschalls die Audienz auf unbestimmte Zeit verschoben werden müsse.
Bern, 16. Febr. Der Bundesrat hat gestern auf Antrag des Generalanwalts fünf Anarchisten, darunter einige gemeingefährliche Personen aus dem Tessin und der Eidgenossenschaft ausgewiesen.
Wien, 17. Febr. In einem Konditoreiladen in der Glockengasse wurde gestern Abend eine allein anwesende Verkäuferin von einem stellenlosen Kommis überfallen und 24 Gulden aus der Ladenkasse geraubt. Der Räuber ist verhaftet.
Arco, 17. Febr. Das Befinden des Erzherzog Alb recht ist andauernd sehr kritisch. Der Kaiser Franz Josef wurde telegrafisch hierher berufen und wird hier bereits heute abend eintreffen. Die fortdauernde Entkräftung und eingetretene heftige Atemnot werden von den Aerzten als Anzeichen der beginnenden Agonie angesehen.
London, 14. Februar. Auf der Höhe von Dover stieß gestern Nachmittag das Dampfschiff „Maritana" von Sunderland mit der „Lillian" von West Hartlepool zusammen. Die „Maritana" riß der „Lillian" ein großes Loch in die Seite unterhalb der Wasserlinie. Beide Schiffe wurden so stark beschädigt, daß nur ihre wasserdichten Wände sie vor dem sofortigen Untergang retteten.
London, 16. Februar. Der Präsident des Handelsamts teilte mit, er habe ein Telegramm aus Lowestoft erhalten, demzufolge der Kapitän des Free Lance berichtete, ein Mast des Wrackes der „Elbe" sei sichtbar.
New-Jork, 15. Februar. Während des Brandes in der Stahlwaren-Fabrik in Lyne entstand eine Explosion, wodurch das Maschinenhaus in zwei Hälften gerissen wurde und die auf den Leitern stehenden Feuerwehr-Männer in das Feuer geworfen wurden. 6 davon sind verbrannt, mehrere schwer verletzt.
Wei-Hai-Wei, 15. Februar. Unmittelbar nach der Uebergabe der chinesischen Flotte am Diens
tag begingen Admiral Ting und der Kommandant der chinesischen Landtruppen Selbstmord. Ting hat sich mit einer Seidenschnur erdrosselt, während der General sich den Tod mit seinem Dolche gab. Das entstellte Gesicht des Admirals Ting lieferte den Beweis, daß derselbe außerdem das bekannte chinesische Gift Lengkong genommen hatte.
Vermischtes.
München, 6. Februar. Ein Welthaus. Jeder Fremde der nach München kommt, kennt auch den prächtigen Riesenbau an der Briennerstraße, in dessen Erdgeschoß das prunkvolle Cafe Luitpold etabliert ist. In den ausgedehnten Räumen der ersten Etage dieses Prachtbaues, die früher einer Bildergalerie, dann einem Panoptikum gedient hatten, hält nun Gott Merkur seinen Einzug. Ein Welthaus, die Firma:Kathreiner'sMalzkaffe-Fabriken (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) schafft sich dort ein ihres Ansehen würdiges Centralbureau. Die von dem Großhandlungshause „Franz Kathreiners Nachfolger" getrennten „Malzkaffe-Fabriken", deren bewährter Leiter der Teilhaber der Gesellschaft Hermann Aust ist, haben in den letzten Jahren einen ganz bedeutenden Aufschwung genommen. Die Münchner Firma allein beschäftigt über 60 kaufmännische Angestellte und 150 Arbeiter. Rechnet man hiezu noch die Cartellfabriken in Oesterreich, in der Schweiz, in Italien, Schweden und Finnland, Depots in Paris, Brüssel und Amsterdam, und eine Berliner Filiale, so darf man hier wohl von einem Welthause sprechen, dessen gesteigerter Umsatz die Anlage einer weiteren großen Fabrik in Uerdingen a. Rhein nötig machte, die demnächst in Betrieb gesetzt wird. „Kathreiner's Malzkaffe-Fabriken" begnügen sich übrigens nicht allein mit der Herstellung ihres patentierten und von allen Hygienikern als vorzüglich anerkannten Malz-Kaffees, sondern wenden sich mehr und mehr der Volks- hygienie überhaupt zu. Gegenwärtig ist die Firma daran, ein neues Haferpräparat U-0 (Herculo) einzuführen, das hohen Nährwert mit großer Billigkeit verbinden soll.
— Die kleinsten bis jetzt bekannten Ta scheu- elemente von etwa 1 Volt electromotorischer Kraft fertigt neuerdings die Nassau Electric Company. Unter hermetischem Verschluß befindet sich ein kleines Chlorsilberelement, dessen Länge 7 Cm. bei einem Durchmesser von noch nicht ganz 2 Cm. nicht überschreitet. Diese Elemente sind, wie das Berliner Patent-Bureau Gerson L Sachse schreibt, für den Betrieb der aus winzigen Glühlampen bestehenden Cravattennadeln, Haarpfeile u. s. w. vollkommen ausreichend.
— Die Jeantaud'sche electr. Droschke für zwei Personen ist als ein erheblicher Fortschritt anzusehen, denn sie gestattet, mit zwei Personen belastet.
30 Kilometer auf guter Bahn in 1'/, Stunde zurückzulegen. Ihr Gesammtgewicht mit den Passagieren beträgt nur 1100 Kilogramm. Wesentlich ist die Verbesserung an den Accumulatoren, welche gegen Beschädigung durch Stöße während der Fahrt geschützt sind. Die Geschwindigkeit kann, wie das Berliner Patent-Bureau Gerson und Sachse schreibt, nach Belieben geregelt werden, doch bleibt die mit einer Ladung zurückzulegende Strecke auf 30 Kilometer beschränkt. Es befindet sich z. Z. ein etwas schwerer Wagen im Bau, der gestatten soll, mit einer Ladung 60 Kilometer zurückzulegen. Damit würde man den in der Praxis an eine elektrische Droschke zu stellenden Ansprüche schon näher kommen.
Reklameteil.
Gin Wink für Ladnerinnen.
Einen gar günstigen Eindruck auf den Kaufenden macht die Verkäuferin, wenn sie durch ihre Erscheinung oder durch schönen Teint dessen Blicke fesselt, oder beim Darreichen der Waren durch ihre schönen weißen Hände unwillkürlich dessen stille Bewunderung erregt. Jedermann ist gern von ihnen bedient. Zur Erreichung einer schönen glatten Haut, eines feinen und klaren Teints sei hiermit den Verkäuferinnen als ein sicher bewährtes unschädliches Mittel die ausgezeichnete Perl- Seife empfohlen, und zwar um so mehr als sie nicht allein eine der besten Seifen ist, die existieren, sondern weil sie auch wahrhaftig billig ist, so daß der Einkauf von allen Berufsklassen, auch von denen die geringeres Einkommen haben, mit Leichtigkeit bestritten werden kann. ?6rl-86iks ist in S
8iüek ru nur 55 ?fg. ?squ6t, erhältlich in Caltv bei Wieland L Pfleiderer, (Federhaff'sche Apotheke), I. C. Meyer Ä Nachf., Emil Sänger am Markt, A. Schaufler, Kaltenmark in Gechinge».
sind Hern« in der Nsnssn Woie ai» stoker und vtrksrrüeO, und
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und daraus cninc!,i.nden ^ >ftwrr- de«, wie: Lsdcrr vrrü Lrrruorr- dotLLllsiüen, ILox?- »okrnerLsu, Lokvinüol, LtdsrnnorL,
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Lrprodt uuL ompkolilsu vou viulssa tsussuS Lvrrlou u»S L*roks»sorvu äsr Illoälotr» werden die Apotheker LIvLurL Drandt'schen SLwelzcrpMen allen Kftntt-Acu Mitteln vorxosoxv» und alle Interessenten sollten sich von Apotheker Ricb. Brandt'» Nachfolger in Schasshausen die Brosärürc mir den Gutachten der Professoren. Slcrzkc, Chemiker re. kommen lassen.
Man schütze sich beim Ankäufe vor r'LlaoLuoxsu und verlange stets Apotheker KivKsnrl Brandt's Schweizcrpillcn. Zu bekommen in fast allen Apotheken »Schachtel Mk. i.—welche ein Eriquette wie obenstehende Abbildung ein welßeS Kreuz in rochem Felde tragen müssen.
Die Bessandthelle der ächten Apotheker Richard Brandt'- scheu SchweizerplUen find venraete von: Sttge Gr., Moschus« garbe. Aloe, Absynth je 1 Gr., Binerklee, Gcntian je 0^ Gr-, dazu Genrian- und Binerkleepulver in gleichen Thcllen und im Quantum. um daraus bv Pillen im Gewicht von 0 ,l 2 herzustellen.
Gechingen.
Die Gemeinde verkauft am Mittwoch, den 20. Febr. 1895, mittags 1 Uhr,
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MM«,
Gemeinderat.
Privat-Arrzeigerr.
Wir erlauben uns, um gütige Beiträge zur Bekleidung armer Konfirmanden auf dem Lande zu bitten und ersuchen die Herren Geistlichen des Bezirks, die Namen der Bedürftigsten bis spätestens 6. März mitzuteilen an
Mathilde Schauder. Julie Heermann. Emilie Schih.
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Kaufmann Wiedeumayer.
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Gutachten.
Herr Osrl kisktsr in München übergab mir eine als „Kssrwssssr" bezeichnet« Flüssigkeit mit dem Gesuche, dieselbe zu prüfen und gutachtlich darüber zu berichten. Dieses Haarwasser enthält der damit angestellten Analyse zufolge durchaus keine den Haaren nachteilige Materien; ihre Bestandteile sind vielmehr solcher Art, daß von dem Gebrauche des Mittels eher ein wohl- thätiger Einfluß auf das Wachstum der Haare zu erwarten ist unv steht daher ihrer Anwendung keinerlei Bedenken entgegen.
München, 7. September 1867.
Or. G. C. Wittstein.
Zu haben L 40 zZ und ^ 1.10 bei Wieland H Pfleiderer, alte Apotheke in Caltv.
Wech selformrrlare
sind im Compt. d. Bl. zu haben.