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New - Dork, 25. Jan. Das Hotel Vendöme ist niedergebrannt. Zahlreiche Gäste, darunter eine hier gastierende englische Schauspielertruppe konnte nur mit Not gerettet werden.

Nermischtes.

Wie sehr das Wild durch den hohen Schnee Schaden leidet, zeigt folgender Bericht vom Härdtsfeld: Oberförster K. in H. fand vor einigen Tagen bei einer Holzkontrolle einen Kitzbock, matt und elend, vollständig ausgehungert. Er entschloß sich, denselben mit nach Hause zu nehmen. Dort fütterte er ihn in der warmen Stube zuerst mit Milch und dann mit Rüben, wodurch sich das Tier bald er­holte. Dasselbe ist so vollständig zahm, daß es selbst vor den Jagdhunden keine Scheu zeigt. Vor dem Schnee aber scheint es gewaltig Respekt zu haben, denn als man es einigemale ins Freie führen wollte, sprang es beim Anblick des Schnees in großer Eile ins Haus zurück.

Eike Passeirer Rechnung. Eine Pas- seirer Wirtshausrechnung aus dem Jahre 1851, die der Meraner Ztg. vorliegt, gestattet einen interessanten Einblick in die damaligen Wertverhältnifse. Nach einer Reiserechnung, die damals dem nachmaligen König Wilhelm I. von Preußen und spätern deutschen Kaiser mit Begleitung gelegt wurde, kostete das Bett­geld in Lazins (für den Prinzen mit 5 Personen Ge­folge) zusammen 12 Kreuzer Reichswährung. Für den Frühstückskaffee traf es auf die Person den horren­den Preis von je 6 Kreuzern. Eine Schüssel Milch dagegen (1'/- Maß) kostete nur 3 kr., ein Ei 1 kr. Der Mittagstisch in St. Leonhard erforderte für eine Portion Suppe und Fleisch 8 kr., für einBrätele"

8 kr., ein Rahmmuß kostete 6 kr. Der Wein erscheint pro Ration (welches Quantum ist leider nicht gesagt) - mit 5 kr. verzeichnet. Für Frühstück und Mittag gab die gedachte Reisegesellschaft die Unsumme von 1 fl. 44 kr. Reichswährung aus ein Betrag, mit dem heutzutage allerdings ein Einzelner kaum durch­kommt.

(Eingesendet von Ostelsheim.)

Mehrere hiesige Bürger sehen sich veranlaßt, öffentlich auf diesem Wege, da sie bei der hiesigen Wähler-Versammlung unter der Kandidatur des

Herrn Stadtschultheiß Hoffner von Calw der Um­stände halber sich in Betreff ihrer Wünsche und Bitten nicht mündlich aussprechen konnten, die Er­klärung abzugeben, daß sie mit dem Programm des­selben sich in vollein Einverständnis befinden. Wir suchen einen Mann für unsere Wahl, dem das Volks- woyl als oberstes Gesetz im Staate gilt, und da glauben wir nicht fehl zu gehen, wenn wir eben den Herrn Kandidaten als den Mann unseres Vertrauens bezeichnen.

Was uns aber vor allem notthut, wäre das, daß Mittel und Wege gefunden würden, um der all­bekannten Notlage der deutschen Landwirtschaft, in der dieselbe sich befindet, und in der auch wir uns befinden, soweit es mit staatlichen Mitteln geschehen kann, abzuhelfen, damit der Landmann auch wieder freier aufatmen und seiner Arbeit und Mühe und seines Fleißes auch wieder froh würde.

Mit kleinen Mitteln oder Mittelchen, die man uns hin und wieder schon anempfohlen hat, ist uns allerdings nicht geholfen, seien sie nun technischer oder anderer Art, die mögen einem Einzelnen da und dort zwar gut zu statten kommen, aber ein Radikalmittel für den ganzen Stand der Landwirte können sie nicht abgcben. Dieses Radikalmittel kann unseres Erachtens, so wie die Dinge eben einmal liegen, nur vom deut­schen Reichstag und von der deutschen Reichsrcgierung ausgehen; aber in den Einzellandtagen, und was unS betrifft, in unserem wünt. Landtage könnte wohl die Sache in Anregung gebracht, und mit allen Kräften dahin zu wirken bedacht genommen werden, daß diese Frage, die wohl die brennendste politische Frage der Gegenwart ist, auch wirklich gelöst, und die Sache höheren Orts, wo es angezeigt erscheint, zu eben diesem Zwecke der Lösung unterbreitet werde, ehe der gänz­liche Ruin der Landwirtschaft, wenn es so wie es gegenwärtig ist, fortginge, besiegelt würde. Hat doch die deutsche Reichsregierung schon hin und wieder für verschiedene Stände und Berufsarten Mittel und Wege zur Erleichterung ihrer Lage gesucht und gefunden, warum sollte sie nicht auch ein Mittel finden, um dem gewiß bedrücktesten Stande der Landwirte wieder auf die Beine zu verhelfen; ist er doch derjenige Stand, der gewiß es verdient hätte, der wie nicht leicht ein anderer treu zu Kaiser und Reich steht, und dem revolutionäre Ideen unstreitig am fernsten liegen.

Und so wäre unser dringendster Wunsch und unsere Bitte für den Fall der Herr Kandidat, was wir ja nicht bezweifeln, als Vertreter unseres Bezirks

wir ja nicht bezweifeln, als Vertreter unseres Bezirks am t. Fevr. d. I. aus der Wahlurne hervoraeyen wird, dem allgemeinen Aufschrei der gesamten Land­

wirtschaft ein geneigtes Ohr zu leihen, und die Sache im künftigen Landtage nach Kräften vertreten zu wollen.

Können wir uns doch zu dem Türkenglauben, den man mit dem Namen Fatalismus bezeichnet, nicht veranlaßt finden, d. h. die Dinge gehen lassen wie sie gehen, das wäre ja eines Menschen, viel weniger des ganzes Standes gar nicht würdig, und liegt nicht in der menschlichen Bestimmung, auch bei der deutschen Reichsregierung wird das Wort gelten: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Mehrere Bürger.

Reklamctcil.

Lillig unck gui! A

heit, wie sie für die Haushaltung, wie sie kür die arbeitende und die die­nende Klasse paßt. Und billig und gut, das ist in des Wortes weitgehendster Deutung die neu in den Handel gekommenePerl-Seife". Was die Güte dieser Seife anlangt, zählt sie zu einer der Besten; sie ist vor Allem so unverfälscht rein, daß sie aus der strengsten Prüfung jederzeit einwandfrei heroor- gehen wird; sie ist so lieblich und fein parfümirt, daß sie selbst den Verwöhntesten zusagen muß; sie ist so fettreich und mild, daß sie nicht zuträglicher für die Haut der Säuglinge und Kinder sein kann. Sie ist aber auch billig und zwar so billig, daß sie bis jetzt in ihrer Art unerreicht dasteht. Für 3 Lkikok zahlt man nur 55 Dfg., das ist für ein Stück nicht ganz 13 Qkg., und diesen Preis kann selbst der Unbemittelte bequem zahlen. Wer mit seinem Gelde sparsam wirtschaften muß, der wasche sich fortan mit DsrI-Lsiks, profitabler und vorteilhafter kann man nicht einkaufen. Perl-Seife ist erhältlich in Calw bei Wieland L Pfleiderer (alte Apotheke), I. C. Meyers Nachf., Emil Sänger am Markt, A. Schaufler.

Uebcr die Eitelkeit der Frauen wird oft gelacht, und doch sind die Männer in einer Beziehung noch eitler als das sog.schwache" Geschlecht. Während dieses schon längst malte weiche Stiefel trägt, läßt sich die eitle Männerwelt gern von harten Stiefeln drücken, wenn solche nur immer schön glänzen.

Zum Glück ist die allezeit hilfsbereite Chemie ins Mittel getreten und hat dasSchuhfett Marke Büffelhaut" hervorgebracht, welches das Leder weich, wasserdicht und dauerhaft erhält, wie kein ähnliches Fett, und dabei tägliches Glanzwichsen der Stiefel gestattet. Verkaufsstellen siehe Inserat.

Amtliche Kekanlltmachvngen.

Privat Anxerge».

Revier Liebenzell.

StarnmhoLz-Derkauf,

Montag, den 4. Februar, vormittags kO jUhr, kommen zauf dem Rat­haus in Lieben­zell noch weiter zum Aufstreich aus Unt. Kaffeeberg: 212 St. Langholz mit Fm. 37 IV. und 11 V. Kl. (78 Baustangen); 1 St. Sägholz mit Fm. 0,28 III. Kl.

Sommenhardt.

Langholz-Verkauf.

Die Gemeinde verkauft am "sDonnerstag, (den 31. d. M., , aus ihren Wal­dungen in der Nähe der Sta­tion Teinach und des Weilers Kentheim 330 Stück Langholz mit ca. 300 Fm.

Zusammenkunft mittags 1 Uhr auf dem Rathaus hier.

Gemeinderat.

MM

Ottenbronn.

Im Dollstreckungswege kommt am Samstag, den 2. Februar 18S5, mittags 1 Uhr, eine junge starke

beim Rathaus zum Verkauf.

Gerichtsvollzieher

Wacker.

Fahrkuh

ko 8 L Loksusi'ls Lxsiäel

Verlobte.

6 »Ire, 28. ckaiwar 1895.

Auktion.

Wegen Logisveränderung versteigere ich am kommenden

Dienstag, den 2S. Januar, von morgens 8'/, und mittags 1'/- Uhr an in meiner seitherigen Wohnung:

Bücher, etwas Manns- und Frauen­kleider, 2 Pelzkragen und 1 Muff, einige Bettstücke und Zugehör, Kü­chengeschirr, 1 besseren Sekretär, 1 Sopha, Eck- und Kleiderkästen, 2 eichene Bettladen mit Rösten, Tische, Koffer, Polstersessel, Kommode, 2 kleine Fässer, 1 Schröpfzeug, und chirurgische Instrumente, 100 leere Flaschen und allerlei Hausrat, womöglich gegen bare Bezahlung.

L. Linkenheil, Auktioneur.

Au vermieten

sofort oder später: eine neugerichtete Wohnung von 2 Zimmern und reichlichem Zubehör, sowie ein größeres freundliches Zimmer mit Kochofen und Holzplatz.

Gust. Haydt Wwe., Brauerei. Meine

Wohnung

im I. Stock, 6 ineinandergehende Zimmer mit allen Zubehörden, habe ich bis Georgii zu vermieten.

C. Zilling.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, welche uns beim Hinscheiden unserer l. Gattin, Mutter und Großmutter

Sarah Kns geb. Rühm

entgegengebracht wurden, insbesondere den Herren Ehren- trägern, sowie für die reichen Blumenspenden und die zahlreiche Leichenbegleitung trotz des schlechten Wetters sagen wir auf diesem Wege unser» innigsten Dank.

Air trauernden Kinterbliebeueu.

Freie Bäckergenoffenschaft Calw.

Nächsten Samstag (Lichtmeßfeiertag), den 2. Febr., mittags 12 Uhr, findet die jährliche

Generalversammlung

im Gasthof zumRößle" hier statt, wozu sämtliche Mitglieder von der Stadt und Amt auf's freundlichste eingeladen sind.

Zur Haarpflege. LA.

ner Wirkung ist das staatl. gepr., ge­nehmigte, sowie von Autoritäten begut­achtete Haarwasser von Retter, München, welches statt Oel oder Po­made täglich gebraucht, das Haar bis ins höchste Alter glänzend, geschmeidig und Scheitel haltend macht, die Kopf­haut von allen Schuppen rc. befreit und dadurch die Thätigkeit der Haarwurzeln erhöht. Zu haben ä. 40 ^ und 1. 10 bei Wieland L Pfleiderer, Alte Apotheke in Calw.

Mch

ist zu haben in der Haydt'sehen Brauerei.

Eine sommerlich gelegene

wshirirng

mit 56 Zimmern, eine desgleichen mit 2 Zimmern, samt Zugehör, hat bis Georgii zu vermieten

vk. Ve^I

am Marti.

Gin Logis

mit 2 Zimmern hat bis Georgii zu ver­mieten

Schwenker, Schreiner.

Wrchsrlformulare

sind im Compt. d. Bl. zu haben.