wärts" angezeigten und ohne Namen, aber zum Teil mit ziemlicher Deutlichkeit angedeuteten hundert Quittungen des Welfenfonds echt sind oder nicht. Den Einwand, daß die Quittungen sämtlich durch Feuer vernichtet worden seien, läßt derVor­wärts" nicht gelten; es sei leicht möglich, daß solche Papiere wie der Phönix aus der Asche wieder auf­erstehen.

Amsterdam, 3. Jan. In Sappemeer (Provinz Groningen) fand am Samstag abend eine Ansammlung von Sozialisten und Arbeitslosen statt, welche durch Polizei und Militär zerstreut wurde. Gestern wurde ein S o l d a t, der mit mehreren anderen den Angestellten einer Fabrik zum Schutze beigegeben war, angegriffen und schwer verletzt. Be­rittene Polizei, die zur Hilfe heranrückte, wurde ver­höhnt und mit Steinen beworfen; dieselbe gab Feuer, wobei fünf Personen verwundet wurden, darunter zwei tötlich. Die Rädelsführer sind verhaftet.

Vermischtes.

sEine verschwindende Jnsel.s Wie Hr. de Parville im Journal des Debars berichtet, wird die Insel Sable, östlich von Neu-Schottland, die den Seeleuten längst als eine gefahrdrohende Klippe bekannt ist, in naher Zeit verschwinden. Vor wenigen Jahren noch besaß diese Insel eine Länge von 64 Kilom., heute mißt sie kaum mehr die Hälfte. Seit dem Jahr 1880 sind hier nach und nach drei Leuchttürme erbaut worden; die beiden ersten sind nacheinander in den Ozean hinabgesunken; der dritte äußerst solid gebaute Turm zeigt sich auch schon zer­klüftet und droht den andern beiden nachzufolgen. Nur noch kurze Zeit und das Meer hat das Jnselchen

begraben. Diese eigentümliche Erscheinung beruht sicher auf einer allmählichen Senkung des Meeres­bodens, wodurch die Insel in Zukunft dem mensch­lichen Auge entzogen, jedoch der Schiffahrt dadurch um so gefährlicher wird. *

Dieser Tage ist von Elbing ein Fabrik­mädchen nach Amerika ausgewandert, das sich dort mit einem reichen Farmer, der Witwer ist, zu verheiraten gedenkt. Beide haben sich noch nie ge­sehen, sondern kennen sich nur aus den Briefen, die zwischen ihnen gewechselt worden sind. Der Mann, der gleichfalls Deutscher ist, hat von seinem Vermögen eine gerichtliche Taxe aufnehmen lassen und dieselbe zur Einsicht nach Elbing geschickt. Außerdem hat er für das Mädchen die Freikarte gelöst und demselben auch Geld übermittelt, damit es sich vor der Abreise vollständig hat einkleiden können. Die Heirat ist durch eine Frau vermittelt worden, welche in der Nähe des Farmers wohnt und die vor einigen Jahren eben­falls die Elbinger Gegend verlassen hat, um ihr Glück in dem fremden Lande zu suchen.

In schweizerischen Blättern ist zu lesen: Der Zollkrieg mit Frankreich hat in St. Gallen eine komische Blüte getrieben. Einige Realschüler und Realschülermnen erlassen nämlich im St. Galler Stadtanz, folgenden Aufruf:Wir Realschüler wollen in der Verteidigung der Schweiz gegen Frankreich nicht Zurückbleiben und mit unserer schwachen Kraft beitragen, daß der Zollkrieg wuchtig geführt wird. Es freut uns, daß unsere Mütter keine französischen Hüte und Kleider mehr kaufen, und die Väter keine französischen Weine mehr trinken wollen. Damit wir aber auch dabei sind, haben wir einmütig beschlossen, uns fernerhin nicht mehr mit der Erlernung der

französischen Sprache zu befassen. Wir hoffen, daß auch die Herren Lehrer diesen unseren patriotischen Entschluß achten werden." Diese Hoffnung wird sich wohl schwerlich erfüllen.

Literarisches.

Mit der soeben erschienenen Nummer 13 ist das erste Quartal des 35. Jahrgangs von der be­liebten illustrierten FamilienzeitschriftUeber Land und Meer" vollendet. Wenn das neue Jahr, welches in Nr. 13 durch ein schwunghaftes Gedicht von I. Trojan begrüßt, wird, sich ebenso gut anläßt wie das vorliegende Quartal vonUeber Land und Meer", so dürfen wir Menschen zufrieden sein. Denn die zahlreichen mannigfaltigen Gaben in Bild und Wort, welche diese 13 Nummern enthalten, sind durchweg gediegene und vortreffliche, von dem großen spannenden Roman und prächtigen Doppelseitenbildern an bis zu der kleinsten Notiz und den zierlichen Rätsel­bilderchen. Nimmt man dazu nun noch die beispiel­lose Billigkeit der Zeitschrift, vierteljährlich nur 3 ^ oder 50 für die allvierzehntägig erscheinenden Hefte, so kann man mit vollem RechteUeber Land und Meer" das geeignetste Unterhaliungsblalt für das Haus und die Familie nennen.

Gottesdienst am Erscheinungsfest.

Areitag, 6. Januar.

Vom Turm: 221. Predigtlied: 115.

Vorm.-Predigt: Herr Dekan Braun. 5 Uhr Missionsstunde im Vereinshaus: Herr Stadtpfarrer Eytel. Das Opfer ist für die Heide »Mission bestimmt, Sonntag, den 8. Januar.

Vom Turm: 512. Predigtlied: 509.

Vorm-Predigt: Herr Dekan Braun. 1 Uhr Christenlehre mit den Söhnen. 5 Uhr Bibelstunde im Vereinshaus: Herr Sladtpfarrer Eytel.

Amtliche SejraulltluiiÄilliqkn.

Steinlieferungsaccorde.

Am kommenden

Samstag, den 7. Januar 1893, nachmittags 2 Uhr,

wird auf dem Rathaus zu Calw die Lieferung der zur Unterhaltung der nach­genannten Staatsstraßenstrecken erforderlichen Muschelkalksteine wiederholt in öffent­lichem Abstreich vergeben, wozu tüchtige Steinfuhrleute eingeladen werden.

1) Straße Nr. 102, CalwCalmbach, von km 23,872 bis km 26,248 auf den Markungen Calw und Hirsau,

21 Straße Nr. 102, CalwCalmbach, von km 26,248 bis lcm 29,000 auf der Markung Hirsau, ,

3) Straße Nr. 102, CalwCalmbach, von km 29,000 bis km 32,000 auf den Markungen Hirsau, Oberkollbach und Oberreichenbach,

4) Straße Nr. 102, CalwCalmbach, von km 32,000 bis km 35,000 auf der Markung Oberreichenbach,

5) Straße Nr. 103, CalwNagold, von km 0,499 bis km 3,619 auf der Markung Calw.

Calw, den 3. Januar 1893.

K. Straßenbau-Inspektion.

Fleischhauer.

Revier Altensteig.

Holz-Verkäufe

>am Samsta, Iden 7. Janua' i vorm. 10 Uh lauf dem Ra (Haus in Schör ^ bronn aus Buh

__ ler Abt. Wolf

acker, Eschbach, Hecken:

Nadelholz Rm.: 77 Prügel, 11 Anbruch, 375 Reis.

Am Dienstag, den 10. Janua: nachmittags 2 Uhr, auf dem Rathau inWarth aus Neubann, Abt. Gauger waldenmiß und Wolfsgrube:

Rm. Buchen: 1 Scheiter, 1 Prügel Nadelholz: 34 Prügel, 92 An bruch, 615 Reis.

Die Aeeidigung

der neugewählten Bürgerausschuß­mitglieder findet am Donnerstag, den 5. ds. Mts., vormittags LL Uhr, in öffentlicher Sitzung der bürgerlichen Kollegien statt.

Calw, den 3. Januar 1893.

Stadtschultheiß

Haffner.

6itte

um Beiträge zu Holz für Arme,

zu deren Empfangnahme wir, sowie die Hospital- und Armenpflege bereit sind. Dekan Stadtschultheiß Braun. Haffner.

Stammheim.

Aus der Konkursmasse des Fried­rich Binder, Sattlers und Tapeziers in Stammheim kommt am nächsten Montag, den S. ds. Mts., nachmittags Ä Uhr, im Hause des Binder ein hochträchtiges

Mutter- fchweiv

im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf. Calw, den 4. Jan. 1893.

Konkursverwalter. Gerichtsnotar Sapper.

Krivat-Arrzeigerr.

Sächsische

Tuchschube,

das Paar 1 50 A empfiehlt

Friedrich Schaufelberger

beim Rößle.

Kochzeits- A Ginb'crdunH.

Die Unterzeichneten erlauben H sich hiemit, ihre werten Verwandten, ^ Freunde und Bekannte zu ihrer am ^ nächsten Samstag, den 7. Jan., ^ im Gasthof z. Rößle hier statt- D findenden Hochzeitsfeier freund lichst einzuladen.

Kugen Wernhardt. Luise Rapp.

Irische

KicklMIiM

Carl Sakmann.

Jgelsloch.

MckllW

am nächsten Sonntag, den 8. Jan. mit Tafelmusik bei

I. Ar. Stak. Gastgeber z. Rößle.

Bei derPrivilegiertenWürtt. Bibelanstalt in Stuttgart ist so­eben erschienen:

Bibellesetafeln

zur täglichen Hausandacht für alle Tage des Jahres, sowie für Sonn-, Fest- und Feiertage und besondere Fälle des Lebens, mit Angabe der hiezu passen­den Lieder des Württemb. Gesangbuchs.

1 Bogen von 16 Seiten geheftet

5 --Z, feine Ausgabe auf Kartenpapier . mit Umschlag 10 -rZ. ,

Wir empfehlen diesen neuen, sehr! zweckmäßig bearbeiteten, immerwährenden § Bibelleseplan, welcher der Förderung des Bibellesens dienen soll, aufs angelegent­lichste. Der Bibellesestoff ist so verteilt, daß in 2 Jahren die ganze Bibel im wesentlichsten durchgelesen wird.

ZU beziehen durch den Kilfs- bibekoerein.

Agent: Christian Lamparter.

Calw.

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verkauft

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