mittler um 42 500 Mark, ein Bildnis der Diana von PoitierS von Primaticcie durch einen Schweizer um 57 000 Mark er­standen. Unter 10000 Mark gab es kaum ein Gemälde, höchstens eine Copie eines solchen zu kaufen.

r Stuttgart» 28. Nov. Die Arbeitgeber im Holzgewerbe haben den Vermittlungsvorschlag des Schlichtungsausschusses abgelehnt. Aus diesen Gründen ist heute die gesamte Ar­beiterschaft der Klavierindustrie geschlossen in den Streik ein­getreten.

Oberjettingen, 30. Nov. Die hiesigen Schüler lieferten als Ergebnis einer Sammlung für die hungernden Kinder des deutsch-böhmischen Erzgebirges den ansehnlichen Betrag von Mk. 606 bei der Bezirkssammelstelle ab, doppelt erfreu­lich in einer Zeit, in der so viel Eigennutz, Selbstsucht und Wuchergeist vielfach zu finden ist. Möge doch die Schule in ihrem Bestreben, wieder mehr Gemeinsinn in unser Volk hineinzutragen, bei Eltern und Erwachsenen die nötige Unter­stützung finden. Der ev. Volksbund hielt am 31. Oktober einen gut besuchten Lutherabend unter Mitwirkung der Oberklasse ab. OL. Wagner verbreitete sich über die Seg­nungen der Reformation und Pfarrer Decker wünschte für unser Volk mehr Luthergeist

r Calw, 28. Nov. In der Amtsversammlung wurden die Gehaltsbezüge der Körperschaftsbeamten und Straßen­wärter neu geregelt, sowie die Verpflegungssätze des Bezirks­krankenhauses erhöht. Eine Bezirkspflegerin soll angestellt werden. Zum Verwaltungsaktuar wurde Oberamtsassistent Bühler, zum Gegenrechner der Oberamtssparkasse Oberamts­sekretär Unger gewählt. Der Voranschlag der Amtskörper­schaft weist bei 180258 Mk. Einnahmen und 441012 Mark Ausgaben einen Abmangel von 260000 Mk. auf, der durch eine Umlage von 230000 Mk. und 30 000 Mk. aus Restmit­teln gedeckt werden soll. Zur Ausbezahlung der Familien­unterstützung mußte seinerzeit eine Schuld von 3*/? Millionen Mark ausgenommen werden, von der erst 1,4 Millionen zu­rückbezahlt sind. Die Zinsen fiir die noch vorhandene Schuld betragen allein 139 230 Mk.

r Backnang, 28. Nov. In dieser Woche war eine Ab­teilung Reichswehr im Weißachertal, um eine Kontrolle der Mühlen durchzuführen bezw. die Beamten zu unterstützen. Dabei wurden über 150 Zentner Getreide beschlagnahmt.

r Backnang, 29. Nov. Der an dem Händler Strohmaier in Waldenweiler verübte Raubmord ist jetzt aufgeklärt. Der

in Untersuchungshaft befindliche 24jährige Sohn des Ermor­deten, Gustav Strohmaier, hat dem Kriminalinspektor Rückert am Landespolizeiamt nach hartnäckigem Leugnen ein Geständ­nis abgelegt. Er hat seinen Vater von abends 711 Uhr abgelauert, beim Ankommen am Tatort den Wagen umge­worfen und mit einer rohgezimmerten Radspeiche, die er von zu Hause mitgenommen hat, so lange auf den Vater einge­schlagen, bis er kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Dann hat er ihn ausgeraubt, sich nach Hause begeben, das geraubte Geld versteckt und sich schlafen gelegt, eine Tat, die man sich nicht roher denken kann.

Letzte Nachrichten.

Feldmarschall Mackensen auf der Heimreise.

Wien, 30. Nov. Auf der Heimreise nach Deutschland traf heute Generalfeldmarschall von Mackensen im Sonderzug aus Budapest auf dem hiesigen Bahnhof ein. In seiner Begleitung befanden sich der Chef des Generalstabes Oberst v. Schwarzkoppen, sowie etwa 10 Offiziere und 20 Mann seines Stabes. Der Zug stand unter Bedeckung durch fran­zösisches Militär. Zur Begrüßung des Feldmarschalls hatten sich der deutsche Geschäftsträger mit den Herren der deutschen Botschaft, der deutsche Militärbevollmächtigte, der deutsche Generalkonsul und zahlreiche Mitglieder der Wiener reichs- deutschen Vereine eiugefunden. Auch ein vielköpfiges Publi­kums war zugegen. Staatssekretär Dr. Deutsch und Unter­staatssekretär Weiß hießen den Feldmarschall im Aufträge des Staatsamtes willkommen. Der Feldmarschall dankte. Nach einem etwa halbstündigen Aufenthalt, während dessen das Publikum vaterländische Lieder sang und die reichsdeut- schen Vereine die Mannschaften mit Liebesgaben beschenkten, verabschiedete sich der Feldmarschall mit herzlichem Dank und setzte die Reise nach Deutschland fort.

Arbeiterterror auf der Bulkanwerft.

Berlin, 1. Dez. lieber Krawalle auf den Vulkanwerken wird verschiedenen Morgenblättern berichtet, daß nach einer Bekanntmachung der genannten Werke die gestrige Versamm­lung der freigewerkschaftlich organisierten Arbeiter des Werkes bei Sagebiel durch mehrere Hundert links radikale Mitglieder der Gewerkschaften gestört wurde. Dabei kam c s zu derartigen Gewaltätigkeiten, daß mit einer Fortsetzung des entfachten

Streikes verbunden mit schweren Beschädigungen der Betriebs­einrichtungen und Gefährdung der Sicherheit des Personals gerechnet werden muß. Von einer gedeihlichen Arbeit kann unter diesen Umstünden keine Rede sein. Die Werke werden heute geschlossen gehalten werden, u. es solange bleiben, bis die Wiederkehr geordneter Zustände gesichert ist. Schließlich wird die Entlassung der gesamten Arbeiterschaft ausgesprochen.

Zur Ostseesperre.

Berlin, 1. Dez. Zur Ostseesperre keilen verschiedene Morgenblätter mit, daß die Erleichterungen sich bis jetzt vollständig vermissen lassen. Die Absia ' des Verbandes scheinen vor allem darauf hin zu zielen, die Erz ein fuhr abzuscheiden. In Schweden liegen so große C zmengen bereit, daß ihre Einfuhr geradezu eine AuflebungeMöglich­keit für unsere Hüttenindustrie bedeuten würde.

Hilferufe aus Ostpreußen.

Berlin, 1. Dez. Wie dem Berl. Tageblatt aus Königs­berg mitgeteilt wird, richtete der ostdeutsche Heimatdienst an den Reichswehrminister und den Ministerpräsidenten das telegraphische Ersuchen, Maßnahmen zum Schutze der ost­deutschen Grenze vor einfallenden Banden zu treffen. Eine Verweigerung militärischer Hilfe würde die Ruhe und Ord­nung im Innern der Provinz gefährden nnd, abgesehen von allem andern auch die Existenz Ostpreußens bedrohten.

Cupen und Malmedq.

Brüssel, 30. Nov. Durch einen königl. Erlaß ist eine Kommission eingesetzt worden, durch die mit dem Oberkommissar die Umwandlung des Regiebetriebs der Bezirke von Eupen und Malmedy nach den belgischen Verwaltungs- und Justiz­gesetzen durchgeführt werden soll.

Japans Rüstungen zur See.

Newyork, 30. Nov. Amerikanische Blätter melden aus Tokio, daß die japanische Regierung ein zweites Flot­te «Programm ausarbeitet, das eine Ausgabe von 838 Millionen Dollar vorsieht, und zwar auf 8 Jahre. Die Kammer ist entschieden geneigt, dieses Programm zu bewil­ligen. Das Programm sieht den Bau von vier neuen Schlachtschiffen, vier Kreuzern und 70 Unterseebooten sowie weiterer kleiner Einheiten vor.

Für die Schriftlettnng verantwortlich Bruno Wilhelm Wolter, Nagold.

Druck u. Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Karl Zats-r) Nagold

als

Amtliche Bekanntmachungen.

Gebühren der Hebammen.

Dieselben betragen laut Verfügung vom 10. Juli 1917 R. Bl. S. 65 mit Wirkung vom gleichen Tage für den Beistand bei einer Geburt oder Fehlgeburt bei Tag oder Nacht und die gewöhnliche Besorgung der Mutter und des Kindes in der ersten Woche nach der Entbindung

s) in leichteren Fällen, bei Dauer der Anwesenheit bei der Geburt bis zu 12 Stunden.1025 M.,

b) in schwereren Fällen, bei Dauer über 12 Stunden für jede angefangene Stunde 0,501 M. mehr bis höchstens

1535 M..

c) für die Besorgung der Mutter und des Kindes von der zweiten Woche an, wo es verlangt wird, wöchentlich

510 M.

Als Reiseentschädigung bei einer Entfernung von mehr 2 Kilometer für jeden zurückgelegten oder angefangenen .Kilometer 20 Pfennig.

Für sonstige amtl. Dienstleistungen und Verrichtungen sind die Mindestsätze in der Verordnung vom 17. März 1899 R. Bl. S. 274 die durch Verordnung vom 4. Oktober 1919 mit Wirkung vom 1.7. 19 an um die Hülste erhöht wurden, maßgebend. 2320

Nagold, den 28. Nov. 1919. Oberamt: Münz.

Auf die im Staalsanzeiger Nr. 271 vom 25. November 1919 veröffentlichte Verordnung des Reichswirtschaftsministe­riums und die Verfügung des Ernährungsministeriums über die Regelung des Fleischverbrauchs vom 22. November 1919 wird hiemit ganz besonders hingewiesen. 2325

Hienach werden unerlaubte Schlachtungen, gleichviel, ob es sich um gewerbliche Schlachtungen ohne Schlachtschein oder Hausschlachtungen ohne Hausschlachtgenehmigung handelt, mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldstrafe bis zu 10000 Mark bestraft. Es muß also künftig in allen Fällen einer Schlachtung von Rindvieh (einschließlich der Kälber), von Schafen und Schweinen ohne vorgängige Er­laubnis des Kommunalverbands auf Gefängnisstrafe erkannt werden; Geldstrafe allein darf nicht mehr ausgesprochen wei­chen, wohl aber muß neben der Gefängnisstrafe auch eine entsprechende Geldstrafe verhängt werden. Dies gilt auch beim Vorliegen mildernder Umstände und im ersten Betre- tungsfall. Außerdem ist die Möglichkeit der Einziehung nicht mehr auf das aus der unerlaubten Schlachtung gewonnene Fleisch beschränkt, sondern sie ist auf alle Gegenstände, auf die sich die strafbare Handlung bezieht, ausgedehnt worden, insbesondere auf die Häute.

Nagold, den 27. Nov. 1919. Oberamt: Münz.

Laut Verordnung des Reichswirtschaftsministeriums über Kartoffeln vom 11. Nov. 1919 (Staatsanz. Nr. 270) können Kartoffeln, die nach § 17 der Verordnung über die Kartoffel­versorgung vom 18. Juli 1918 (Reichsges. Bl. S. 738) der Verfallerklärung unterliegen, auch von der Reichskartoffelstelle zu Gunsten der Reichskartoffelstelle, G. m. b. H. ohne Zah­lung einer Entschädigung für verfallen erklärt werden. Die Reichskartoffelstelle kann schon vor der Verfallerklärung die zur Sicherstellung der Kartoffeln erforderlichen Anordnungen treffen. Gegen die Verfügung ist Beschwerde zulässig. Ueber die Beschwerde entscheidet das Reichswirtschaftsgericht end­gültig. Die Beschwerde bewirkt keinen Aufschub. 2326

Nagold, 27. Nov. 1919. Oberamt: Münz.

Notstandsversorgung für Minderbemittelte. 2324 Es ist letzter Tage eine Sendung Notstandsware (Klei­der und Textilwaren) eingetroffen, welche in den einschlägi­gen Geschäften des Bezirks gegen Berechtigungsscheine, welche vom (Stadt) Schultheißenamt zu erhalten sind, abgegeben wird.

Nagold, den 29. Nov. 1918. Oberamt: Münz.

Nagold.

Die Einwohnerschaft wird auf die Verfügung des Arbeitsministeriums im Gesellschafter No. 274, wonach

die Betriebsschlußstunde für Wirt­schaften, Cafes usw. und die Polizei­stunde auf 9 Uhr abends, an den Vor­abenden von Sonn- und Feiertagen auf 10 Uhr abends festgesetzt

ist^ zur genauen Einhaltung hingewiesen.

Den 29. Nob. 1919.

Stadlschnlth.-Amt: Maier.

2330

VrzirkMSeitö« Calw.

(Für die Oberamtsbezirke Calw und Nagold.)

Fernsprecher No. 109. Gesucht werden:

4 Hilssarbeiterinnen.

1 Hausbursche.

1 Langholzsuhrrnann.

2 Dienstmädchen.

Lederstraße 161. Stellen suchen:

1 Bäcker.

1 Eonditor.

1 Heizer.

1 Landwirt (Fuhrmann).

2 Mechaniker.

1 Steinhaller.

1 Schuhmacher.

Die Arbeitsvermittlung erfolgt unentgeltlich. Das Ar­beitsamt ist geöffnet:

Montag bis Freitag: 812 und 26 Uhr Samstag: 83 Uhr.

Meldungen werden auch von unserer Nebenstelle in Nagold Herrenbergerstr. 19, Fernsprecher Nr. 80, entgegengenommen. Calw, den 28. II. 1919. ' 2322

Verwalter: Proß

Die schon einmal bekanntgemachte Versammlung der

BranniMindrenner des Bezirks

findet ani Mittw o'ch, 3. Dezember, nachmittags74 Uhr im Gasthof z. Rößle in Nagold statt, wozu die Mitglieder des Vereins sowie auch Nichtmitglieder dringend eingeladen werden. 2328

Schriftführer Dürr.

Ebhausen.

Verkaufe am Donnerstag, den 4. Dezember

v» 30 Stück

2329

Nagold, den 30. Nov. 1919.

Danksagung.

Für die uns beim Heimgange unserer lieben, unvergeßlichen Tante

Hrau

Friederike Macher Mm

geb Rauschenberger

entgegengebrachten Beweise der Liebe und Anteil­nahme, für die zahlreiche Begleitung zu ihrer letzten Ruhestätte von hier und auswärts sagen wir un­seren herzlichsten Dank. Besonders danken wir allen denen, die sie während ihrer Krankheit nut Besuchen erfreuten, den Krankenschwestern für ihre Hilfe, für die schönen Kranzspenden, sowie dem Herrn Stadt- pfarrer für die trostreichen Worte am Grabe.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen

Familie Schlotterbeck

Nagold. Einen tüchtigen

WM

sucht

2319

G. Klingel,

Möbelsckreiner.

Ein ehrlicher, zuverlässiger

L«i»»>si-ise

gebe dieselbe auch in kleineren Partien ab. 2327

Kleiner.

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