Die Hilfe für Wien.

Wien, 28. Nov. Zu Beginn der heutigen Sitzung der Nationalversammlung machte der Präsident die Mitteilung von dem Beschluß der Deutschen Nationalversammlung, im Dezember jede Brotkarte im Reiche um 50 Gramm einzu­schränken und diese Ersparnisse zur Linderung der Not Deutsch-Oesterreichs zu verwenden. Er erklärte, es handele sich hier nicht um ein finanzielles Opfer schlechthin, nicht nur um ein Opfer, das der Staat als solcher bringe, sondern um eine Liebesgabe jedes einzelnen Bürgers des Deutschen Reiches ohne Unterschied. Diese Aktion der Großniut und der brüderlichen Solidarität des Deutschen Reiches hat bei uns nicht nur Freude und Genugtuung ausgelöst sondern vor allem die innigste Dankbarkeit.

Wien, 28. Nov. Wie das Wiener Korr.-Bur. erfährt, sind Getreide- und Mehlsendungen aus Triest für Oesterreich im Anrollen, 2000 Tonnen Mehl für Wien und 2500 Ton­nen Getreide für Graz. Noch 10000 Tonnen Getreide in mehreren ohne Unterbrechung einander folgenden Sendungen werden erwartet.

Berlin, 29. Nov. Bon den beiden Fraktionen der Deutsch- Nationalen Volkspartei ging demBerliner Lokalanzeiger" ein Aufruf zu, in dem es heißt: Bei der furchtbaren Not in Wien fordert die Gerechtigkeit, daß die Selbstversorger mit Brot sich von dem Werke der Hilfe nicht ausschließen. Die Reichsgetreidestelle hat mit den Kommunalverbänden, Gutsbezirken und Gemeinden sofort zusammenzuwirken, um eine geeignete und gleichmäßige Belastung der Selbstversorger bei diesem Hilfswerk durchzuführen.

Die italienischen Sozialisten am Werke.

Mailand, 28. Nov. DerCorriere della Sera" vernimmt, daß die sozialistischen Abgeordneten zu Beginn der parla­mentarischen Arbeiten der Kammer von der Regierung die Anerkennung der russischen Sovjetrepublik ver­langen werden.

Mailand, 28. Nov. DerAvanti" berichtet, daß die Parteileitung der sozialistischen Partei in ihrer gestrigen Sitzung in Rom beschlossen hat, alle Abgeordneten, die der sozialistischen Parteigruppe angehören, einzuladen, der Eröff­nungssitzung der Kammer am 1 Dezember beizuwohnen, zum Zwecke einer antimonarchistischen Kundgebung.

Hilfe für Mitteleuropa?

In Erwiderung auf eine Anfrage erklärte Lloyd George nach einer Reutermeldung im Unterhaus, die englische Re­gierung sei sich der außerordentlich schwierigen Wirt­schaftslage in Mittel-Europa wohl bewußt. Sie wende im Verein mit dem Obersten Rate in Paris alle Mittel die möglich sind, an, um die Lage zu erleichtern. Man sei zu dem Schluß gekommen, daß nur eine umfas­sende Maßnahme für einen internationalen großen Kredit der Lage hinreichend gerecht werden könne. Zu dem Erfolg solcher Vorschläge sei es unerläßlich, daß die Vereinigten Staaten der. Teil der Summe beisteuern, der in Dollars übernommen werden muß. In­folgedessen seien neue dringende Vorstellungen in diesem Sinne bei der Regierung der Ver. Staaten erhoben worden.

Lenins Siegeshoffnungen.

LautPolitiken" erklärte Lenin in einer Rede in Moskau, daß der Sieg des internationalen Proletariats nahe ser. Es sei jetzt nur noch der französische und der englische Impe­rialismus zu besiegen. Der Hunger sei jetzt überwunden. Die Bauern seien Freunde der Bolschewiki. In Westeuropa werde die Revolution nur langsam kommen, die Kommuni­sten würden aber in ihrer unermüdlichen Arbeit siegen.

Seuchenbekämpfungen MM

^ Das schwedische Rote Kreuz hat zur Bekämpfung der gefährlichen Epidemien, die ganz Europa bedrohen, von der schwedischen Regierung eine Unterstützung von 1 Million Kronen erbeten und bereits aus eigenen Mitteln für diesen Zweck 100 000 Francs zur Verfügung gestellt. Diese nament­lich in Ost-Europa wütende Seuche bedeutete für den ganzen

eMge Satten.

Original-Noman von Käte Lubowskt.

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(Nachdruck verboten.)

europäischen Kontinent eine große Gefahr. Seine Tätigkeit will das schwedische Rote Kreuz in erster Linie, soweit es die Verhältnisse erlauben, auf Rußland und besonders auf Pe­tersburg erstrecken; auch will es dem Zentralbureau für Seuchenbekämpfung in Wien seinen Mitteln entsprechende Hilfe gewähren. Das schwedische Rote Kreuz hat auch in der schwedischen Landwirtschaft eine Sammlung von Getreide organisiert, um der Lebensmittelnot entgegenarbeiten zu kön­nen. Wie das internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf weiter mitteilt, haben das niederländische, das polnische und das portugiesische Rote Kreuz erst kürzlich Beweise ihrer Solidarität geliefert zu Gunsten des Roten Halbmondes in der Bekämpfung der unhaltbaren Zustände in Kleiuasien.

Italiens Haltung zum Versailler Vertrag.

Wie durch Funkspruch aus Rom gemeldet wird, veröffent­licht die Presse folgende Erklärung: Im Hinblick auf die Ratifikation des Versailler Vertrages durch königliches Dekret wird in gewissen Kreisen eine völlig verfassungsgemäße Lö­sung vorgeschlagen,'die es den zahlreichen nicht sozialistischen Gegnern ermöglichen würde, nicht mit den Sozialisten ge­meinsame Sache machen zu müssen. Diese Lösung wurde darin bestehen, den -Vertrag unter der Bedingung gut zu heißen, daß die Regierung die Initiative dazu ergreift, die Abänderungen darin aufzünehmen, die notwendig sind, um die Ausführung des Vertrages zu erleichtern und ihn dem Grundsatz der Gerechtigkeit "und eines wirklichen Friedens,, für den Italien in den Krieg gezogen ist, inehr anzupassen.

Die Einigung über das Betriebsrätegesetz.

Im Betriebsräteausschuß der Nationalversammlung würde ferner mit allen Stimmen gegen die Stimmen der Sozialde­mokraten und der Unabhängigen folgender Antrag des Zen­trums und der Demokraten angenommen: Zur Erfüllung seiner Aufgaben hat der Betriebsrat in Betrieben mit wirt­schaftlichen Zwecken das Recht, vom Arbeitgeber zu verlangen, daß er dem Betriebsausschuß, oder wenn ein solcher nicht besteht, dem Bertriebsrat über alle den Dienstvertrag u. die Tätigkeit der Arbeitnehmer berührenden Betriebsvorgänge Aufschluß gibt und die Lohnbücher vorlegt. Ferner hat der Arbeitgeber mindestens vierteljährlich einen Bericht über die Lage und den Gang des Unternehmens und des Gewerbes im allgemeinen, über die Leistungen des Betriebes und den zu erwartenden Arbeitsbedarf im Besonderen zu erstatten. In Unternehmungen, die zur Führung von Handelsbüchern verpflichtet sind, können die Betriebsräte der zu dem Unter­nehmen gehörigen Betriebe verlangen, daß den Betriebsaus­schüssen, und wo solche nicht bestehen, den Betriebsräten all­jährlich vom 1. 1. 1920 ab eine Bilanz und eine Gewinn u. Verlustrechnung für das verflossene Geschäftsjahr zur Einsicht­nahme vorgelegt und erläutert wird. Bilanz und Gewinn-- und Verlustrechnung haben den Vorschriften des Handelsge­setzbuches zu entsprechen. Die Bestimmungen dieses Absatzes finden keine Anwendung auf Unternehmungen, die nicht min­destens 100 Angestellte oder 500 Arbeiter im Betriebe be­schäftigen. Die Mitglieder des Betriebsausschusses oder des Betriebsrates sind verpflichtet, über die ihnen vom Arbeitge­ber geinachten vertraulichen Angaben Stillschweigen zu bewahren.

Berlin, 29. Nov. Der Betriebsratsausschuß der Na­tionalversammlung hat gestern nach langer scharfer Aussprache einen Antrag des Zentrums gegen die Sozialdemokraten an­genommen, der lautet: Ueber die Einstellung des einzelnen Arbeitnehmers hat der Arbeitgeber allein ohne Mitwirkung oder Kontrolle des Betriebsrats oder Angestelltenrats zu ent­scheiden. Bezüglich der Entlassung wurde ein gemeinsamer Antrag der Regierungsparteien als Artikel 42 und 43 ohne Widerspruch angenommen, der den Arbeitnehmer gegen Kün­digung oder Entlassung wegen politischer, militärischer, kon­fessioneller oder gewerkschaftlicher Betätigung, Zugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit zu einem politischen, konfessionellen oder beruflichen Verein oder einem militärischen Verband und solche ohne Angabe von Gründen oder wegen Verweige­rung nicht vereinbarter Arbeit die Anrufung des Arbeiter­oder Angestelltenrats und des Schlichtungsausschusses zubil­ligt, welch letzterer dem Arbeitgeber eine Entschädigungspflicht für die Nichtwiedereinstellung eines Entlassenen auferlegen

Sie sann ein wenig. Es würde sehr schwer sein, in diesem Menschen Weichheit, Güte und Anständigkeit zu erwecken.

Doch der Versuch durste nicht unterbleiben . . .

Sie entnahm ihrer kleinen Handtasche den zusammen- gefalü'ten Bogen und reichte ihn Alois Blümchen entgegen.

Herr Johannes Steinhorst arbeitet seit längerer Zeit auch hier", sagte sie zur Erklärung. Und dann leiser weiter: Ihr verstorbener Onkel hatte ihn lieb gewonnen. Lesen Sie dies. Wir fanden es, als wir sehen mußten, daß der allerbeste und edelste Mensch so still und anspruchslos, wie er immer für sich gewesen, von uns gegangen war. Die Tinte war noch nicht einmal trocken. Der Tod hatte ihm keine Zeit gelassen, zu vollenden. Vor dem Gesetz muß aber diese Bestimmung ungültig bleiben, ließ ich mir sagen! Tenn sie ist ja unvollständig. Aber nicht wahr, darauf kommt es in diesem Falle gar nicht an. Die Hauptsache bleibt, daß Sie sehen und wissen, so wollte es sein letzter und größesler Wunsch . . ."

Mit dem roten nichtssagenden Gesicht geschah eine sonderbare Veränderung. Die Maske entglitt ihm. Die schlaffen, vollen Wangen spannten sich. Die Pupillen der kleinen, grünlichen Äugen glichen denen einer tückischen wilden Katze, die voller Frohgefühl inne wird, daß sie den gefürchteten Gegner bequem also ohne jeden Aufwand von Hinterlist oder Kraft zerfleischen kaim.

Die dünngezeichneten Brauen schoben sich empor.

Das Pincenez auf der äußersten Spitze der dicken kurzen Nase, richtete er seine Augen eigentlich nur auf den'Inhalt des Bogens, um sich würdig zu dem vernich­tenden Sprunge vorzubereiten. Jetzt hob ein tiefer, er­lösender Atemzug seine Brust:

Wissen Sie vielleicht, ob daS alles sein mag", forschte er eindringlich. Ich meine, ob nickt doch noch eine gültige Bestimmung auf dem Gericht lagert."

Helea Holtmann schüttelte den Kopf.

Sie hören ja, daß der Tod ihn dabei^ überraschte, Ferdinand Großer aber tat niemals etwas überMsiges. Hätte er bereits vorgesorgt, wären diese Zeilen bestimmt ungeschrieben geblieben."

Bedauerlich", sagte AloiS Blümchen mit dem näm­lichen Achselzucken und der gleichen vernichtenden Kälte, die er etwa für die Klagen einer polnischen Frau hatte, die ihn eines gemeinen Stoffes halber einenSchuchlez" schimpfte. Aber es blitzte dabei eine so unverhohlene Freude aus seinen Augen, daß sie zusammenzuckte.

Das ist doch ganz gleich", sagte sie matt.

Er wurde so lebhaft und beweglich, wie sie das seinem schwerfälligen Körper, der hinter dem engen Ladentisch längst alle Spannkraft verloren, niemals zugetraut Hütte.

Wie gefällig? Gleich soll das sein? ^>ch meine ganz im Gegenteil. Dieser Herr Johannes Steinhorst kommt dadurch ums Profitchen."

Sie schloß einen Moment die Augen. Ihm sollte wenigstens ihre Angst und Not verborgen bleiben.

Sie wollen also nicht erfüllen, was Herr Großer in diesem Schreiben von Ihnen verlangt?"

Ich habe nichts zu erfüllen, Fräulein. Muß man schön! Dann hilft das eben nichts. Wer so auS freien Stücken, kein Gedanke. Daß man einTrumba" wäre... Das Profitchen können wir selbst gebrauchen."

Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie fürchtete, daß sie ihre wachsende Verzweiflung nun doch noch vor diesem herausschreien müsse. Sie wußte nicht mehr, wie sie ihn rühren sollte . . . Vielleicht aber lebte doch tief versteckt unter wucherndem Unkraut auch in ihm eine Schattenblume.

Sie find ihm doch so viel Dankbarkeit schuldig. Ver­gessen Sie daS denn völlig?"

Dankbarkeit? Hm! Er hat mir mal vor 26 Jahren ein kleines Kapitälchen gegeben. Das Hab' ich ihm ehrlich und pünktlich mit 4'/» verzinsen müssen. Hm! Er war ein aller Mann und ein hartköpfiger Mann. Aber er soll ein Denkmal haben mit einem Engel von drei Fuß Länge und einer breiten Friedenspalme aus

kann. Die Interessen des Arbeitnehmers werden sowohl" für den Fall der Wiedereinstellung als für den Fall, daß er in­zwischen einen neuen Dienstvertrag abgeschlossen hat, gewahrt.

Gewerkschaftlicher Zusammenschluß der Eisenbahner.

Am 25. Nov. fand in Würzburg eine Konferenz zwischen Vertretern des deutschen Eisenbahnerverbandes (430000 Mit­glieder) und des deutschen Verkehrspersonalverbandes (85000 Mitglieder) statt. Es wurde beschlossen, die Verschmelzung der beiden Verbände ab 1. Juli 1920 vorzunehmen. Damit geht ein langgehegter Wunsch vieler nord- und süddeutscher Eisenbahner in Erfüllung.

Das Schicksal unserer Flotte.

Havas meldet: Der Oberste Rat der Alliierten hörte einen Bericht an iiber das Schicksal der deutschen Flotte und über die für die bei Scapa Flow versenkten Schiffe verlangten Kompensationen. Der Rat beschloß grund­sätzlich, die noch in Händen der Alliierten befindlichen Ein­heiten abzubaueu. Immerhin wurde die Frage der Zuteilung der Flotte nicht erledigt. Dieser grundsätzliche Beschluß wird noch verschiedene Abweichungen erfahren. Es werden Italien und Frankreich, deren Werften während des Krieges einige Zeit still lagen, einige Einheiten als Kompensationen erhal­ten, um den durch die Betriebseinstellung erfolgten Ausfall in der Tonnage auszugleichen. Einige andere Einheiten werden vor ihrer endgültigen Zerstörung an einige Staaten ausgeliehen werden. Ueber das Hafeninaterial in den deutschen Häfen wurde noch kein Beschluß gefaßt. Dieses soll als Kompensation für die bei Scapa Flow versenkten Schiffe betrachtet werden.

Kleine Nachrichten.

Berlin, 29. Nov. Der frühere Reichskanzler v. Beth mann Hollweg traf, wie verschiedene Morgenblätter melden, in Lausanne ein und wird dann längere Zeit in Genf Auf­enthalt nehmen.

Frankfurt (Main), 28. Nov. Der frühere Leiter des Marinesicherheitsdienstes Wilhelm Grönke ist heute früh auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wegen Mordes verhaftet worden. Er hatte in der bekannten Plünderungs­nacht einen Plünderer niedergeschossen und ihn dann durch einen weiteren Schuß in der: Rücken getötet.

Brüssel, 27. Nov. Kardinal Mercier hat in Mecheln einem Korrespondenten der United Preß eine Unterredung gewährr und gesagt, der Bolschewismus verhindere einen end­gültigen Frieden. Die Alliierten müßten sich vereinigen, um die Ordnung in Rußland wieder herzustellen. Man dürfe auch nicht Deutschland die Ehre lassen und den Nutzen, den es haben könnte, wenn es die russische Revolution ersticke.

Vermischtes.

Das Zentralbiiro der Freundinnen junger Mädchen

in der Schweiz warnt auf Grund der Ergebnisse einer Um­frage bei 41 schweizerischen Konsulaten im Ausland alle aus­wanderungslustigen jungen Mädchen dringend davor, ohne zwingende Gründe ihre Heimat zu verlassen, da bei den schwankenden Arbeitsverhältnissen und dem genügenden An­gebot von inländischen Arbeitskräften die Aussichten für Schweizerinnen im Ausland gegenwärtig überaus ungünstig sind. Deutschsprechende Mädchen oder auch solche mit deutsch­klingenden Namen finden weder in England noch in Frank­reich, Belgien oder Italien Aufnahme. Was hier für Schwei­zerinnen gesagt ist, gilt ohne weiteres auch für deutsche junge Mädchen.

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, den 1. Dezember 1919.

* Dienstnachricht. Durch Entschließung des Staatspräsi­denten ist das Forstamt Waldenbuch dem Forstamtmann Henning in Ulm übertragen worden.

* Die Sparprämienanleihe ist nach einem Gutachten des Justizamts als mündelsicher bezeichnet worden.

Marmor, wie's der Herr Landrat in Grätz hat. Mehr kann ich doch nicht."

In ihr wurde alles starrer und kälter.

Das beste Denkmal wäre, ihm zu gehorchen.

Das sagen Sie so, Fräulein. Wenn man so jung und.

nd hübsch ist, sorgt man noch nicht viel ums Geld. Aber wir sind doch nicht mehr vongestern" . . . Wir kcnneus Geschäft in- und auswendig. Die Berliner sind schlau - jawohl. Aber wir kommen noch alle Tage mit. Wer sagt mir denn überhaupt, daß der Onkel Ferdinand das hier geschrieben hat ? Ich kenne genug, die anderer Leute Handschriften ausgezeichnet uachmachen . . .'

Das schlug ihr jede Waffe aus der Hand.

Sie ncchm ihm den Pogen ab und tat ihn in die Tasche zurück. ' ^ ^ -

Ich kündige hiermit zum Quartalsersten ... Er reckte sich auf die Zehenspitzen, als habe er sie nicht richtig verstanden.

Wie meinen Sie, Fräuleinchen? Sie wiederholte es tonlos.

Aber warum denn nur? Wir beide werden uns schon vertragen."

Sie antwortete ihm nicht. Erst als rr sich näherte und eine Bewegung machte, als wollte er nach ihrer Hand fassen, raffle sie sich auf und sagte kalt und stolz vor ihm zurückweichend:

Ich halte meine Kündigung aufrecht. Das Recht ist auf meiner Seite. Bitte hier ist der zwischen Ihrem Onkel und mir geschloffene Vertrag. Darin steht, daß ich zwei Wochen nach seinem Tode jederzeit gehen kaim."

Mois Blümchen überlegte blitzschnell, daß er sich in dieser kurzen Zeit unmöglich in daS Neue Hineinsinden könne. Er wurde plötzlich würdig und gönnerhaft!

Sie werden noch ein paar Wochen zulegen, Fräu­lein . . . und ich gebe zwanzig Mark dm Monat drauf. Einverstanden?"

Sie schüttelte sich.

Keine Minute länger, als ich nach meinem Vertrag bleiben muß."

(Fortsetzung folgt.)