?>

sten Frühjahr ein höchst bedenkliches Vacuum (Lachen links, Beifall rechts).

Abg. Herold (Z.) begründet die Interpellation Trimborn (Z-) betr. Forderung auf Steigerung der landwirtschaftlichen Erzeugung und zugleich den Antrag Blume (Z.) betr. Mil­derung der durch oen Frost verursachten Schäden an Hack­früchten. Die Gefahr des Ueberganges zur extensiven Wirt­schaft ist sehr groß und der Uebergang dürfte nur zum Schaden unserer Volkswirtschaft und unserer gesamten Volksernährung erfolgen. Die Valutadifferenz nötigt uns, auf absehbare Zeit unseren Ernährungsbedarf nach Möglichkeit aus der eigenen Produktion zu decken. Die Weltmarktpreise können für uns nicht maßgebend sein. Zur Milderung der Schäden bei den Hackfrüchten muß bis zur Bergung der Hackfrüchte die Ar­beitszeit verlängert werden. Die Eisenbahngüterzüge müssen die Kartoffeln in die Verbraucherbezirke tragen. Die Stickstoff­und Kaliwerke müssen mit Kohlen beliefert werden im In­teresse der Allgemeinheit (Beifall im Zentrum.).

Minister Schmidt: Die für die Kartoffeln eingeführte Schnelligkeitsprämie hatte keinen vollen Erfolg, wegen der Verkehrs- und Witterungsschwierigkeiten. Ein guter Teil der noch ungeernteten Kartoffeln, besonders in Pommern dürfte für die Ernährung noch zu gebrauchen sein, da die starke Schneedecke das Erfrieren hinderte. Die Verkehrssperre mit ihrer bevorzugten Beförderung von Kohlen u. Lebensmitteln hat aber nicht allen Erwartungen entsprochen. Wir hoffen, einen großen Teil der Zuckerrüben noch zu retten. Um zu verhindern, daß sie verfüttert werden, müssen wir die Zucker­preise erhöhen. Die Futterration hoffen wir, auf der jetzigen Höhe erhalten zu können. Die Steigerung der Margarine­fabrikation ist eine Kohlenfrage. Ich nehme die Streikdrohun- >en der Landwirtschaft noch immer nicht so ernst, denn ich arm mir nicht denken, daß wir unsere ganze Ernährung werden über den Haufen werfen wollen. Das heimische Brot­getreide müssen wir möglichst restlos erfassen. Ich richte an die Landwirte die Bitte, kein Brotgetreide zu verfüttern. Gegen das Schiebertum wird hoffentlich das neue Wucherge- setz günstig wirken. Das Prinzip, einen Teil eines landwirt­schaftlichen Erzeugnisses zwangsweise zu erfassen, den Rest für den freien Handel freizugeben, würde starke Verzögerun­gen mit sich bringen. Es erscheint mir fraglich, ob wir das nächste Jahr die Freigabe des Hafers aufrecht erhalten sollen und können, da im Hinblick auf die hohen Preise jetzt plötzlich mehr Hafer angebaut wird. Die Mehlankäufe im Auslande müssen wir bei dem Valutastande auf das geringste Maß beschränken. Vorläufig scheint mir die Gefahr eines Ueber- aanges zur extensiven Wirtschaft nicht allzu groß zu sein. Wir brauchen nicht allzu schwarz zu sehen. Auch bei dem Viehstand macht sich die Tendenz eines, wenn auch geringen Aufstieges bemerkbar. Auch die Schweinehaltung zeigt ein Aufsteigen. Wir werden bei der Lösung der Landarbeiter­frage große Schwierigkeiten zu bewältigen haben. Die städt. Arbeiter, die auf das Land gehen, verlangen anständige Wohnungen und Löhne. Die Landwirte wollen keine Tarife bewilligen. Es rächt sich jetzt, was die Landleute versäumt haben. Der Kleinbesitzer, der Kleinbauer muß begünstigt werden. Das Siedlungsgesetz soll dabei helfen. Die Entbeh­rungen der städt. Bevölkerung in der Ernährung sind so groß, daß es nicht verwunderlich ist, wenn sich eine große Erbitterung und Erregung in der städtischen Bevölkerung zeigt und sich auch politisch auswirkt. Demgegenüber hat der Landmann von solchen Sorgen noch keine Ahnung. Die Grundlage unserer Ernährung muß vegetabilisch bleiben. Die Zwangswirtschaft kann noch nicht aufgehoben werden. Zu umfangreicher Einfuhr aus dem Auslande haben wir kein Geld. Wir können die Lebensmittelpreise nicht ins Unge­messene steigen lassen, weil siesonst wieder eine Steigerung der Löhne zur Folge haben müßten. Dafür bin ich nicht zu haben. (Beifall bei der Mehrheit.)

Es folgt die Besprechung der Interpellation.

Abg. Wachhorst de Wente (Dem.): Wir sind mit Brot­getreide bis in den Februar gedeckt. Erfreulich ist es, daß wir der notleidenden österreichischen Bevölkerung von unseren «ringen Vorräten noch ein Weniges abgeben konnten (Bravo), 'on einer Fleischversorgung des deutschen Volkes kann nicht

Qui'eb enge Gassen.

Original-Roman von Käte Lubowski.

59) (Nachdruck verboten.)

Nun schlief der alte Ferdinand Großer die erste Nacht in seinem noch offenen Sarge. Sein Gesicht war schmal und friedlich wie das eines Jünglings, der nach langer Wanderschaft eine gute Herberge gefunden hat.

Zwei weiße Kerzen brannten. Zwei Kruzifixe mit goldener Schrift standen, eins zu Häupten, das andere zu Fugen. Zwei rote Rosen dufteten. Die waren von Helea Hottmann dem Toten aufs Herz "gelegt.

Der Einsame nahm eine davon und preßte feine Lippen- darauf, als sei es ein Franenmund.

Er nabm in dieser Stunde, von Jugend, Liebe und Hornung einen Abschied, nach welchem es kein Wieder­sehen gibt.

Es lag als unabäuderftcher Entschluß in ihm, daß er nach dieseni seine Tätigkeit in der ehemals Großerschen Redaktion nicht wieder av'nehmen würde. Das Recht war auf seiner Seite. Der neu? Herr konnte ihn nicht zwingen. Kam es zum Äußersten, würde er einen Brief von Ferdinand Großer vorzeigen, in dem ausdrücklich stand: Eine Kündigungsfrist wollen wir besser nicht miteinander ausmachen. Es ist jc- doch nichts als ein Versuch. Nackenfchläge und Kränkungen soll uns der nicht bringen. Sie können aus meinen Diensten scheiden, wann Sie wollen. Ich verpflichte mich dagegen, Ihnen, wenn ich Sie gehen heiße, noch einen vollen Monatsgehalt weiter zu zahlen."

Er würde Helea Holtmann also zum letztenmal sehen, wenn es mit dem alten Grober zum Friedhof ginge.

Und dann nie mehr . . .

Der Zufall spielte wunderlich ... gewiß. DaS hatte er mehr als einmal erfahren müssen. Ihn sollte er jedoch niemals zwingen. Begegneten sie sich eines Tages, würde er mit geschlossenen Augen an ihr vorübergehen. Denn er konnte nicht der Knecht ihres Geldes sein. Lieber innerlich verhungern und verdursten vor Sehnsucht an

mehr gesprochen werden. Es kann nur helfen öer langsame, aber vollständige Abbau der Zwangswirtschaft.

Abg. Frau Lodahl (Soz.): Die technischen Arbeiter auf dem Lande streiken, weil sie sich die unwürdige Behandlung durch die Grundbesitzer nicht gefallen lassen können (Unruhe rechts). Die Landwirte sollten das Betriebsrätegesetz begrüßen. Die Jndustriearbeiterschast ist unterernährt. Die Laudarbei- terschast im allgemeinen nicht. Wenn die städtifcheu Arbeiter da zur Selbsthilfe aus Schieberwaren zu Wucherpreisen schrei­ten müssen, zu Lohnforderungen und zu Streiks kommen, ist es nicht zu verwundern. Jede Freigabe der Wirtschaft wäre ein Mißgriff.

Abg. Dusche (D. V. P.): Dem AiUrage Blum stimmen wir im allgemeinen zu. Ein schrittweiser Abbauder Zwangs­wirtschaft ist nötig. Das Betriebsrätegesetz würde unser Wirtschaftsleben ruinieren und dein Feinde ausliefern und auf die Landwirtschaft katastrophal wirken.

Hierauf vertagt sich bas Haus auf morgen I Uhr: dritte Beratung der Reichsabgabeordnung. Hungersnot in Deutsch- Oesterreich. '

Tages-Neuigkerten.

Scheidemannn Oberbürgermeister von Kassel.

Wie derVorwärts" aus Kassel meldet, hat die sozial­demokratische Fraktion des Stadtverordnetenausschuffes zur Vorbereitung der Neuwahl des Oberbürgermeisters den Ab­geordneten Scheidemann als Kandidatenvorgeschlagen. Scheide­mann hat sich bereits vor mehreren Wochen bereit erklärt, das ihm angebotene Amt anzunehmen. Seine Wahl ist sicher, da die sozialdemokratische Partei die Mehrheit in der Stadt­vertretung hat.

Parteitag der Zentrumspariei.

Der Reichsparteitag der Zentrumspartei irr Berlin, der wegen der Verkehrssperre verschoben werden mußte, wird nun im Januar stattfinden.

Zum ersten Borfitzenden der Zentrumsfraktion

wurde gestern der Staatssekretär a. D. Trimborn einstimmig gewählt. Zum zweiten bezw. dritten Vorsitzenden wurden die Abgeordneten Becker und Leicht wiedergewählt.

Die Reichsarbeikerrüte.

Im Ausschuß der Nationalversammlung für das Be­triebsrätegesetz teilte Reichsarbeitsmiuister Schlicke mit, das Gesetz über die Reichsarbeiterräte sei soweit gefördert, daß es kurz nach Neujahr vorgelegt werden könne. Weiter kündigte der Minister das Gesetz über ein obligatorisches Schlichtungs­verfahren an, das zur Verhinderung hon Streiks dienen soll. Endlich wurde mit einer unerheblichen Aenderung Art. 37 des Betriebsrätegesetzes angenommen, wonach der Betriebsrat in Betrieben mir über 100 Arbeitnehmern au einem Tag oder mehreren Tagen der Woche eine regelmäßige Sprech­stunde einrichten kann, in der die Arbeitnehmer Wünsche und Beschwerden Vorbringen können.

Bon der russischen Nordwestarmee.

Stockholm, 27. Nov. Das Finnländische Pressebureau teilt mih daß General Glasenapp zum Kommandanten der russischen Nordwestarmee ernannt worden ist. Seine Armee wurde nach ihrem Rückzug auf esthländisches Gebiet unter esthnisches Oberkommando gestellt. Judenitsch hat feine Funktionen niedergelegt und bleibt nur Vertreter der Regie­rung Koltschaks.

Die Unabhängigkeitsbewegnng in Aegypten.

Paris, 27. Nov. Das ägyptische Nationalkomite hat an dieHumanitä" ein Telegramin gerichtet, in dem es wegen des Vorgehens der englischen Truppen gegen die friedliche Bewegung des ägyptischen Volkes zur Erlangung seiner Un­abhängigkeit protestiert. Seit neun Monaten fließe das Blut des ägyptischen Volkes. Das Komitee fordert Frankreich auf, Aegyptens geheiligte Sache zu verteidigen.

Der Präsident der ägyptischen Friedensdelegation richtete auch ein Telegramm an Wilson, in dem er sagt, die Aegypter

Leib und Seele verkommen, als an dem Tisch zu sitzen, den ihre Wohlffabenheit ihm herrlich schmückte.

Einen Herzschlag lang wollte er sich wehren. War er nicht ein Mensch mit jusigen, starken Gliedern, dem das Leben schließlich doch einen reichen Lohn auszahlen mußte? Besaß er nicht eine unerschöpfliche Phantasie und eine quellend« Freude an der Arbeit?

Die Phantasie war ein Bäumchen, unter dem die Buben jauchzend sammelten ..., die Freude an der Arbeit gab nur gerade ihm fo viel, daß er sich durchbringen konnte... Jegliche Aussicht. Großes zu erreichen oder zu bedeuten, fehlte. Dieser Abschied war also eine Not­wendigkeit.

Es wurde ihm nur so schwer, weil er fühlte, daß seine Liebe Erwiderung fand ... Die Kerzen flammten und die Kruzifixe leuchteten ... Aber nur eine rote Ross lag ans Ferdinand Großers stummem Herzen. Die andere hatte der Lebende behalten, damit auch sein totes Herz einen Schmuck besäße!

In dieser Nacht fand auch Helea Holtmann keinen Schlaf. Sie hatte den' steifen, feierlichen Bogen eng zusammengefaltet und ihn mit sich in ihre Wohnung ge­nommen. Nun sab sie mit aufgcstütztem Kopf davor und las, obwohl sie bereits Satz für Satz langst aus­wendig kannte. Je länger sie über diese letzte, so sorg­lich zuvor überdachte Bestimmung nachdachte, um so klarer ward es ihr, daß sie versuchen müsse, ihr zur Er- füllung zu verhelfen.

Denn der. den sie ängstig, wurde nichts st» einer Sache, die er für aussichtslos hielt, unternehmen.

Darin glichen sich alle Männer!

Sie aber war ein Weib, das ihren Dank an ihn ab­tragen mußte.

Dieser Gedanke drängte sich immer wieder vor, wenn ein anderer seine jammernde Beüelstimme erheben wollte.

MS sie damals zusammengebrochen und stumpf Anna Lenerts Gespenst »um Opfer fallen wollte, bracht«

I seien der GeMnskMd barbarischer Behandlung seitens der englischen Behörden. Das ägyptische Volk fei fest entschlossen, die britische Beherrschung niemals anzuuehmen. Er beschwöre oen Präsidenten Wilson, das ägyptische Volk zu unterstützen.

Italienisches.

Rom, 27. Nob. (Stefani.) Die oirm Minister des Aeußern, Tittoni, eingereichte Demission wuiLe angenommen. Senator Scialoja wurde zu seinem Nachfolger ernannt.

Rom, 27. Noo. Die ZeitungTempo" meldet, daß der Kommandant Giurati, der Kabinettchef d'Aimuuzios, dar dieser Tage mit dem Auftrag nach Rom gekommen war, mit den italienischen Behörden in der Angelegenheit! von Fiume zu unterhandeln, vorgestern atzend nach Fiume zurückgekehrt fei. Das Blatt fügt hinzu, daß die Personen, die mit Giu­rati gesprochen haben, den Eindruck erhielten, seine Mission sei vollständig gescheitert.

Kleine Nachrichten.

Frankfurt-Main, 26. Nov. (Prw. Telegr.) Die Frank­furter Zeitung schreibt am Schluffe eines Leitartikels über die Abreise Simons von Paris: Unsere auswärtige Lage gestattet uns jetzt nicht die geringste innere Krijtz. Wir würden der französischen Milstärpartei, die bei den Wahlen triumphiert hat, keinen größeren Gefallen tun kön» neu, als ihr in irgend einer Form den Vorwand zu Maß nahmen zu bieten, die weit über das hmausgehen, was der: Versailler Vertrag vorsteht. Eine reaktionäre Regierung., die auch das Ende jeder demokratischen Politik bedeuten würde, würde nur Wasser auf die Mühte der französischen Chauvinisten sein, denn dann würden sie erst recht zu Re- pressiv-Maßnahmen schreiten.

Amsterdam, 27. Nov. Das Pressebureau Radio meldet, daß in Chicago die Gründung der neuen amerikanischen nationalen Arbeiterpartei stattgefunden hat.

Amsterdam, 26. Nov. Laut Telegraaf teilte Churchill in Erwiderung einer Anfrage im englischen Unterhaus mit, daß der Oberste Rat den Vorschlag gemacht habe, daß in Memel und Danzig englische Truppen ein Jahr verweilen und in Schlesien 8 bis 20 Monate.

London, 26. Nov.Morning Post" meldet, daß Senator Hitchoock, der sich gegenwärtig im Staate Nebraaka befindet, vom Präsidenten Wilson ersucht wurde, am kommenden Samstag zu einer Besprechung über den Friedensvertrag bei ihm zu erscheinen. In politischen Kreisen Washingtons glaubt man allgemein, daß die Senatoren beim Wiederzusammentritt des Kongresses am nächsten Montag sich bemühen werden, zu einer Lösung zu gelangen.

Vermischtes.

Eine böhmische Zuckerfabrik abgebrannt. Prag, 26 . Nov. Gestern nachmittag ist die Zuckerfabrik Teller in Sed- litz bei Tuttendorf abgebrannt. Der Schaden wird auf 15 Millionen Kronen geschätzt.

12001380 Mark für einen Herrenanzug. Me

selbstständigen Herrenschneider des Junungsbezirks Steglitz erklärten, daß an eine Verbilligung der Herstellung von Klei dungsstücken vorläufig nicht zu denken sei. Bei den heutige» Stoffpreisen werde sich vielmehr der Preis für die Anfertigung eines Anzugs auf mindestens 12001350 Mark stellen. Schöne Aussichten!

Der Rückgang der Weltzuckererzeugung. Während im Jahr 1917 346 Millionen Tonnen Zucker erzeugt wurden, betrug diese Menge 1918 nur 327 Millionen Tonnen. Der Rückgang der Zuckererzeugung in Europa ist auf die starkett Verminderungen in Deutschland und Rußland zurückzuführen, in Asten auf das Zurückbleiben der Zuckererzeugung in Britisch-Jndien. Die Zunahme in Amerika ist aus die außer­ordentliche Steigerung der Erzeugung auf Cuba, in Brasi­lien und Argentinien zurückzuführen.

Luderwirtschaft mit dem Bolksvermögen. DieFr Tagespost" in Nürnberg meldet unter dieser Ueberschrift, daß seit sieben Monaten auf dem Güterbahnhof Schweinau mehr als 100 Eisenbahnwagen Sanitätsmaterial liegen, über

ihr Johannes Steinhorst die Errcttun». Darum mutzte sie unerschrocken ein Letztes für ihn versuchet:.

« »

Alois Blümchen in Grätz war telegraphisch von dem Ableben seines Onkels Ferdinand Großer in Kenntnis ge­setzt. Bereits einen Tag später traf er in Berlin ein.

Sein erster Gang galt dein Geschäft. Das zu er­wartende Bargeld und die sicheren Hypotheken erschienen ihm plötzlich kaum der Rede wert. Er dachte gierig und zornentbrannt, daß ihn dieser alte, sicherlich kindi'ch ge­wordene Mann gerade um das Beste geprellt Habs, indem er ihm davon nur einen lächerlich geringen Pachtzins zu- kommen ließ.

Eigentlich hatte er gar nichts in dtefem Geschäft zu! suchen. Aber es zog ihn hin. Er wollte seinen Umfang j und sein Wesen näher kennen lernen, um sich noch tiefer. in eine angenehme, rückhaltlose Wut hinemzuleben. s

Helea Holtmann hatte ihren alten Platz an den mtt j Manuskripten und Zettelchen aller Art überdeckten Redak«s tionstisch inne, als er bei ihr eintraf. '

Sie hatte ihn erwartet. Prüfend glitt ihr Blick über; ihn hin. Sein rotes Gesicht bemühte sich umsonst, weh- s mutige Falten aufzuweisen. Hinter dem rasch hervor- j gezogenen Taschentuch meinte sie deutlich das begehrliches Funkeln seiner kleinen, schlauen Augen zu erspähen. Sor und nicht anders hatte sie sich den Mann, dem die, Großersche Erbschaft zufallen sollte, nach den empfangenen H Schilderungen gedacht. Sie sprach ein paar Worte leise' zu München Fink herüber. Das ältliche Mädchen nickte und verließ geräuschlos das Zimmer.

Da tat Helea Holtmann einen tiefen Atemzug und begann sogleich: »Ich weiß nicht, ob Sie meinen Namen schon kennen ...

Er hörte ihn, ließ das Tuch sinken und schüttelte d« Kopf.

.Bedauerlicherweise nicht!" j

(Fortsetzung folgt.) !