Süddeurschiand kvuure dadurch nahezu vrrdoppeir werd/'U Da lebenswichtige Industrien zuerst berücksichtigt werden, ist auch in Norddeutschland bei anderen Betrieben vielfach eine Stillegung unabwendbar, wie z. B. bei den wichtigen mittel-* deutschen Kaliwerken, die wegen Kohlenmangels nicht arbeiten können. Abhilfe ist nur möglich, wenn die jetzige verstärkte Abladung durch dauernd gute Leistungen in den Eisenbahn­werkstätten usw. anhält und womöglich noch gesteigert wird. Dafür bitten wir auch die durch me Arbeitseinstellung be­drohten Arbeiter ihre Stimme zu erheben.

«Der alte Beamtenapparat gehört zum Teufel gejagt."

Die Schwäbische Liga zum Schutze deutscher Kultur e. v. schreibt uns :Die Allgemeinheit ist bereits auf die in einer kürzlich abgehaltenen Versammlung der Mehrheitssozialderno- kraten in Stuttgart von Seiten der Radikalen gefallenen Er­klärungen hingewiesen, wonach sie den Kampf gegen Wucher und Schleichhandel ablehnen: diese das Volk u. seine Moral vergiftenden Erscheinungen vielmehr als Bundesgenossen bei ihrem Bestreben begrüßen, das Elend unseres Volkes noch zu steigern. Ganz besonders aber muß unserem Be­amtenstand erne von den Kommunisten in jener Versamm­lung ausgestellte Forderung vor die Augen gehalten werden, die kurz und bündig lautet:Der alte Beamtenapparat ge­hört zum Teufel gejagt". Das heißt im Sinne der beiden diese Forderungen vertretenden Mitglieder der ll. S. P. Schneck und Remmele:Wenn die Rätediktatur eingeführt ist, herrscht eine unumschränkte Minderheit, die die Beamten absetzt und deren Funktionen übernimmt. Wie war es denn bei der Revolution am 9. November 1918? Da woll­ten ja auch die Soldaten- und Arbeiterräte die pflichtmäßi­gen Arbeiten der Beamten übernehmen. Und was geschah? Es ging eben nicht, und was wäre geschehen, wenn nicht der gesunde Menschenverstand und das treue Pflichtbewußt­sein die Oberhand behalten hätten? Ein heilloser Zusam­menbruch des ganzen Staats- und Gemeindewesens, die Still­legung des gesamten Post- und Eisenbahnverkehrs u. damit die verderblichste Stockung in der Zufuhr von Lebensmitteln wären die Folgen gewesen. Nur dem ruhigen und pflicht­treuen Verhalten unserer Beamtenschaft haben wir es zu ver­danken, daß das furchtbarste Unheil von unserem Volke fern- gehalten wurde. Rußland, München u. Budapest haben die grell­sten Vorbilder für spartakistische Herrschaft und für den Er­satz des alten Beamtenstabes durch moralisch und geistig un­fähige und unbrauchbare Arbeiterräte gegeben. Die Beam­tenschaft selbst wird auf der Hut sein, sich vor dem Schicksal, zum Teufel gejagt zu werden, zu schützen. Sie ist selbst im Kampfe gegen den Kommunismus und Spartakismus auf das persönlichste interessiert, und wird sich der Organisation anzuschließen bereit sein, die diesem Kampf auf der breiten und neutralen Basis einer parteilosen Gemeinschaft zu führen ebenst. Das aber ist die Schwäbische Liga zum Schutze eutscher Kultur, die eine solche Gemeinschaft geschaffen hat und der bereits große Beamtenverbände angeschloffen sind."

Lebhaftes Zeichnungsgeschäst auf die Prämienanleihe.^

Berlin, -15. Nov. Es hat sich gezeigt, daß das bis­herige Zeichnungsgeschäst der Deutschen Sparprämienanleihe 1919 bereits lebhaft vor sich geht. Die Anleihe verspricht, in den breitesten Schichten Eingang zu finden und wird im allgemeinen als beliebte Kapitalanlage angesehen. In Er­ledigung mehrerer Anfragen sei darauf hingewiesen, daß Steuervergünstigungen und etwaige Kursgewinne der Spar­prämienanleihe nicht nur den Zeichnern, sondern auch späte­ren Besitzern zu gute kommen. Es ist dabei gleichgültig, ob das Äück durch Kauf, Erbschaft, Schenkung oder sonstwie in andere Hände gelangt.

Erfolgreiche lettische Offensive bei Riga.

Das lettische Jnf.-Bur. meldet: Die lettische Offensive bei Riga ist von vollem Erfolg gekrönt. Die deutschen Kräfte sind in vollem Rückzug. Unsere Truppen überschritten die kurländische Aa bis Biederlinghof und besetzten Dübeln. In der Nacht vom 10. zum II. Nov. überschritten die Letten die Düna und nahmen die Vorstädte von Riga auf dem linken Dünaufer ein. Unsere Truppen machten große Kriegs­beute und zahreiche Gefangene. Die lettische Front ist auf das linke Dünaufer verlegt worden. Die Deutschen versuchen sich auf Nebenwegen nach Mitau zurückzuziehen, denn die Hauptstraße befindet sich unter unserem Feuer. In Riga herrscht große Begeisterung.

Kopenhagen, 14. Nov. Lettisches Jnformationsbureau. Die lettische Offensive auf Riga ist von vollem Erfolg ge­krönt. In der Nacht vom 11. Nov. überschritten die Letten die Düna und nahmen die Vorstädte von Riga auf den: linken Dünaufer ein. Unsere Truppen machten große Kriegs­beute und zahlreiche Gefangene. In Mga herrscht große Begeisterung.

Die Wendung im Baltikum.

Berlin, 15. Nov. Der Begleiter der Ententekommisston fürs Baltikum, Admiral Hopmann, erhielt die Mitteilung, daß der Führer der ruff. Westarmee Oberst Fürst Awa- low-Bermvndt sich mit der ganzen Armee gestern Nacht den Befehlen des Generals Eberhard unter­stellte; letzterer wird versuchen, die geordnete Rückfüh­rung ehemaliger reichsdeutscher Truppen zu ermöglichen.

Um die Beute.

Amsterdam, 15. Nov. Telegraaf meldet aus London: Der britische Kolonialminister teilte im Unterhause mit, daß zwischen der englischen, französischen und italienischen Regie­rung Verhandlungen über die Durchführung des-Vertrages von London geführt werden, wobei festgesetzt wurde, daß, wenn England uud Frankreich ihren afrikanischen Besitz auf Knsten Deutschlands vergrößern sollte, Italien auf eine Grenzverbefferung seiner Kolonien in Afrika Anrecht habe.

Kleine Nachrichten.

Berlin, 14. Nov. Auf eine Anfrage über die Zahl der an die Entente abzuliefernden Milchkühe hat der Reichswirt- schastsminifter u. m geantwortet, daß statt der im Friedcns- vertrag verlangten 145000 Milchkühen 90000 Kühe, teils in Milchkühen, teils tragend und der Rest in Färsen geliefert werden würde.

Berlin, 15. Nov Die ReichSzenrralstekle für KriegS- und Zivilgefangene teilt mit:Der HeimtranSport aus Aegyp­ten ist gestern Abend mit der« ersten DampferGuHemal"

in BnurSlmttelloop angelangt. An Bord befanden sich 228 Offiziere, und zwar 85 von der Armee, 113 von der Marine und 22 Sanitätsoffiziere von der vstafrikanischen Schutztruppe. Unter den Mannschaften, dieGudjemal" mitbrachte, sind 167 von der Armee, 215 von der Marine, 969 von der vst­afrikanischen Schutztruppe und 55 Mann Sanitätspersonal. Außerdem sind mit dem genannten Dampfer 192 Zivil­internierte zurückgekehrt. Der DampferChristian Nebe" ist mit dem 2. Heimkehrertransport aus Aegypten am 18. Nov. in der Elbe zu erwarten.

Wien, 14. Nov. Die Blätter melden aus Budapest: Die von französischen Offizieren begleiteten Vorhuten der Armee Hortys zogen heute unter Oberst Lebar, von der Be­völkerung stürmisch begrüßt, in Budapest ein, nachdem die Rumänen die Stadt im Laufe der Nacht geräumt hatten. Die Ordnung wurde nirgends gestört, doch feuerten rumäni­sche Soldaten ziellos in die Luft.

Haag, 15. Nov. Nieuwe Courant meldet aus Washing­ton, daß der Senckt mit 46 gegen 30 Stimmen den dritten Vorbehalt des Artikels 10 angenommen, worin die Vereinigten Staaten der Verpflichtung, zum Schutz der politischen Unver­letzlichkeit des Völkerbundes Hilfe zu leisten, enthoben werden und auch ohne Zustimmung des Kongresses kein Heer ent­senden dürfen.

Amsterdam, 15. Nov. Times meldet aus Omsk, daß die Bolschewisten täglich 10 Meilen vorrückten. In Omsk ist der Belagerungszustand erklärt worden. Die Räumung dieser Stadt durch Koltschak verläuft ordnungsmäßig.

Amsterdam, 15. Nov. Den englischen Blättern vom 13. zufolge betrugen die englischen Verluste in der Seeschlacht von Jütland'6014 Tot? und 674 Verwundete.

Paris, 15. Nov. (Havas.) Für den 17. November er wartet man in Paris die Ankunft der deutschen Delegierten, die mit der Unterzeichnung des Protokolls über die Ausfüh­rung des Waffenstillstands beauftragt sind. Die Delegation ist geführt von dem Bevollmächtigten v. Simons. Herr v. Lersner wird ihr ebenfalls angehören. Der Delegation sind auch Fachleute beigegeben.

Aus Stadl und Bezirk.

Nagold, den 17. November 1919.

* Erste Bolksschuldienstprüfung. Auf Grund der im September und Oktober d. Js. abgehaltenen Prüfungen an den Lehrerseminaren Backnang, Eßlingen, Nagold und beim Ev. Bezirksschulamt I u. II in Stuttgart sind >74 Lehrams- bewerber zur unständigen Verwendung im Volksschuldienst für befähigt erklärt worden und zwar: am Lehrerseminar in Backnang u. a.: Dittus, Friedrich, von Wart OA. Nagold; am Lehrerseminar in Eßlingen u. a.: Gebhardt, Emil, von Calw, Schüttle, Jakob, von Walddvrs OA. Nagold; am Lehrerseminar in Nagold: Bayer, Georg, von Neuweiler OA. Calw, Bracher, Max, von Markdorf Bez.-Amts Über­lingen (Baden), Brau n, Wilhelm, von Altburg OA. Calw, Burkhard t, August, von Schwöb. Gmünd, Carl, Adolf, von Stuttgart, Carl, Walter, von Stuttgart, Gläser, Emil von Eßlingen, Halm, Paul, von Stuttgart, Heinzmann, Otto, von Göppingen, Held, Friedrich, voii Tuttlingen, Höschele, Wilh., von Merkingen OA. Leonbsrg, Kächele, Reinhold, von Allmersbach, OA. Marbach, Kalmbach, Johann von Altensteig, Kannegießer, Franz, von Stutt­gart-Berg, Kaupp, Karl,, von Kirchheim u. T., Kober, Alfred, von Stuttgart-GaiZburg, Konzelmann, Hans, von Nabern OA. Kirchheim, Krauß, Artur, von Ostelsheim OA. Calw, Luckscheiter, Richard, von Buhlbach OA. Freuden­stadt, Bsaier, Erhard, von Schwenningen OA. Rottmeil, Mörk, Oskar, von Leonberg, Nägele, Emil, von Stutt­gart, Proß, Richard, von Calmbach OA. Neuenbürg, Schlenker, Joh., von Schwenningen OA. Rottweil, Stengel, Gottlieb, von Ziegelwasen Gde. Waldstetten OA. Balingen, Stoll, Gustav, von Ebingen OA. Balingen, Snlan, Karl, von Schwenningen OA. Rottweil, Thumm, Erwin, von Metzingen OA. Urach, Thumm, Hermann, von Stuttgart-Ostheim, Thumm, Walter, von Stuttgart-Ostheim.

* Die Approbation als Apotheker ist u. a. erteilt worden: Walter Kopp von Teinach und Oskar Schiler von Alten steig.

* Heraus mit den Gefangenen. Aus tiefster Herzens­qual heraus bricht sich in diesen Tagen wieder ein machtvoller Entrüstungsschrei des deutschen Volkes Bahn, daß er weithin zu den Feinden und allen Völkern der Welt Halle: Heraus mit unfern Gefangenen! Ueberall im deutschen Vaterlande und insbesondere auch in unserer württembergischen Heimat ist gestern die Bevölkerung zu machtvollen Kundgebungen

usammengetreten, um einmütigen Protest gegen die grau- ame Zurückbehaltung unserer Brüder in schmachvoller Ge­fangenschaft zu erheben. Auch hier in Nagold hatte der Aus­schuß der Bolkshilfe für Kriegsgefangene zu einer solchen Kundgebung aufgerufen. In der Turnhalle hatten sich nach dem Hauptgottesdienst etwa 200 Männer und Frauen unserer Stadt eingefunden. Herr Landgerichtsrat Ulshöfer eröffnete die Kundgebung mit einer markigen Ansprache, in der er auf den unerhörten Wortbruch der Entente, insbesondere der Franzosen hinwies, welch Letztere immer noch keine Anstalten machen, ihre feierlichen Versprechen zu erfüllen und die Ge­fangener; heimzusenden. Ein Jahr ist Frieden, und allen menschliche,: Gefühlen, allem Völkerrecht zum Hohne kommen die Gefangenen nicht frei. Schon am 23. Febr. wurde flammen­der Protest gegen ihre Zurückhaltung erhoben. Durch eine Sammlurrg wurden im Oberamte über 11000 Mark,-in Württemberg 900 000 Mk. aufgebracht. Aus diesen Mitteln wird jedem Heimkehrer ein Liebesgabenpaket übergeben. An der Grenze sind die Empfangsausschüffe bereit, die Heim­kehrer in die Heimat aufzunehmen. Die Heimat ist gerüstet, aber immer ivieder wird der Abtransport der Gefangenen hinausgeschoben. Auch jetzt, da der Frieden durch drei Groß­mächte ratifiziert sei, machen die Franzosen keinerlei Anstalten zur Heimführung der wackeren Männer, die sich heiß nach der Heimat sehnen. Es macht den Eindruck, als wollten die Franzosen die blühende deutsche Volkskraft zerstören, die ihnen selber fehlt. Mit der Hoffnung, daß auch die heutige Kundgebung zur endlichen Befreiung der Gefangenen beittagen möge, schloß Herr Landgerichtsrat Ulshöfer seine Ansprache. Sodann erzählten zwei ehemalige Kriegsgefangene, die Herren Krauß und Tafel einiges aus dem erschütternden Los unserer Brüder. Sie wiesen eindrucksvoll daraufhin, welche

! Eeelenpein es sei, Ui>.y gefangen za sein, nachdem der Fneoe- längst da ist. Mir einer kernigen Schlußansprache brachte Herr Fabrikant Harr eine Entschließung zur Verlesung, die gestern im ganzen Lande den Volkskundgebungen vorgelegt worden ist. Sie protestiert in scharfen Worten gegen die martervoll« weitere Zurückbehaltung unserer Brüher und appelliert angesichts der französischen Hartnäckigkeit an das Gewissen der Welt. Von den Anwesenden wurde sie ein stimmig angenommen. Möge sie unter dem Nachdruck der .Kundgebungen selbst unserer! Feinden endlich das Gewissen schärfen.

* Der deutsche Land- und Waldarbeiterverbaud hielt gestern abend imSchiff" eine Versammlung ab in welcher Herr Bezirksleiter Harder Liber den neuen Lohutarif referierte. Danach sieht der neue Tarif nunmehr 3 Lohnklassen gegen früher 4 vor. Die Grundlöhne betragen pro Stunde 1.30 Mk. bis 1.65 Mk. Der Akkordlohn soll so angesetzt werden, daß 25 "/» mehr verdient wird. Außerdem wird jetzt Geschirrgeld vergütet,' der Weg über eine Stunde von und zur Arbeits stätte wird als Arbeitszeit bezahlt. Eine wichtige Bestimm ung ist die Regelung des Arbeitsausschusses. ' Danach ist dieser bei Vergebung der Arbeiten wie auch bei Neueinstei lungen und bei Entlassungen heranzuziehen. Der Verband hat innerhalb Jahresfrist eirre Mitgliederznnahrne von 500000 zu verzeichnen. Ein Beweis dafür, daß auch die württemb. Waldarbeiter einsehen, daß nur durch Organisation die Lohn- und Arbeitsbedingungen gebessert und gefördert werden können.

* Volkshochschule Nagold. Auf Grund der Bestwert)

urigen vom Freitag abend wird der Beginn der Kurse je um eine Viertelstunde verschoben (6hr7*/u, 7'/? bis 8'/-, 8s/2lst/r). Mindestens 5 Minuten vor der festge setzten Zeit muß in den Kursen abgeschlossen werden, auf die noch andere Kurse folgen, damit pünktlich begonnen werden kann. Prof. A. Bauser.

* Die Schwäbische Volksbühne wird am nächsten Dienstag. Mittwoch und Donnerstag abend in der hiesigen Turnhalle ein Gastspiel geben. Das erste Stück ist Schillers Kabale und Liebe". Der Dichter steht mit diesem Wert aus den Jahren 178283 auf dem llebergang vom Sturm und Drang zur Klassik, denn er verbindet hier die heiße Leidenschaft starken ursprünglichen Empfindens mit dem durch Lesstngs Kritik geweckten Willen zur Form, einem stetig und sicher reifenden Stilgefühl, und einem durch die Erfahrung des Lebens geschulten Wirklichkeitssinn. Schiller läßt uns tief in das Elend der absolutistischen Zeit hineinschauen, das er ja am eigenen Leib erfahren hat.- Wir sind Zeugen des vergeh lichen Kampfes, den Ferdinand gegen die Kabale, das Ränke spiel am herzoglichen Hof, um seine Liebe führt. Erschütternd sehen wir zu, wie Schurkerei und Liederlichkeit, Tyrannei und Lüge über Reinheit und Ehrlichkeit siegt. So bedeutetKm bale rrnd Liebe" gleich denRäubern" einen flammenden Protest des 23jähr. Dichters gegen die unter äußerer Kriecht schaft gezüchtete, mit äußerem Glanz widerlich kontrastierende Verworfenheit seiner Zeit und kämpft den edlen Kampf für Freiheit u. Wahrheit, Menschenrecht u. Menschenwürde. G.

* Fahrplanänderung. Die Verkehrssperre in dein ein schneidenden Umfang bis zum Sanrstag ist aufgehoben. Ab heute ist der vor der Sperre gültig gewesene Fahrplan mit folgenden Ausnahmen wieder in Kraft. Es fallen aus: Auf der Strecke PforzheimEutingen Nagold ab 7.56 Uhr abends, EutingenPforzheim Nagold ab 9.52 abends. Auf der Strecke AltensteigNagold fällt aus der Zug Altensteig ab 6.58 Uhr, Nagold an 7.56 abends und der Zug Nagold ab 8.20 Uhr, Altensteig an 9.18 Uhr abends. Der Zug seit­her Nagold ab 5.50 Uhr nachm., verkehrt nunmehr Nagold ab 6.40 Uhr, Altensteig an 7.32 Uhr abends. Der erste Zug von Altensteig, seither dort ab 5.00, verkehrt 1 Stunde später wie folgt: Altenstsig ab 6.00 Uhr, Nagold an 6.55 Uhr.

* Zulagen an Ruhrkranke. Mit Ermächtigung des Ernährungsministeriums können an Ruhr erkrankte Per sonen mehlhaltige Nahrungsmittel (Grieß, Graupen, Reis) im Rahmen von 5001500 Gramm monatlich zugewiesen werden. Abgabe dieser Zulagen darf nur an solche Ruhr­kranke, deren Krankheit durch ärztliches Zeugnis und poli­zeilich bescheinigt ist, erfolgen. Anträge sind an die Kvm munalverbände zu richten.

* Biehseuchenumlage. Nach einer Verfügung des Mini steriums des Innern wird für das Rechnungsjahr 1919 auf Grund der am 1. Dezember ds. Js. stattfiudenden Viehzäh­lung folgende Umlage erhoben: Für ein Pferd 50 Pfg., für jedes Stuck Rindvieh 50 Pfg., für einen Esel, ein Maultier oder einen Maulesel 10 Pfg.

* Schneefall. In der Nacht zürn Samstag setzte im ganzen Lande Schneefall ein, der selbst über dem Neckartal und den mildesten Gegenden des Landes bis zuin Morgen anhielt, sich aber dann in Regen und Sudelwetter auflöste. Während der Nacht zum Sonntag setzte erneut ein starkes Schneetreiben ein, daß auch am Sonntag fast während des ganzen Tages anhielt. Infolgedessen liegt der Schnee, der heute Nacht abermals Zufuhr erhalten hat, bei uns mehrere Zentimeter hoch. Me Rodelschlitten wurden gestern bereits tüchtig gebraucht und unter lustigem Schellengeläute fuhren auch größere Schlitten gestern schon durch den knirschenden Schnee. Der Winter ist da. mit frostiger Kälte und glitzern­der Pracht.

Altensteig, 15. Nov. Aus englischer Gefangenschaft sind endlich heimgekehrt: Otto Kaltenbach, Sohn der Seifen sieders Wwe Johs. Kaltenbach und Wilhelm Kaltenbach, Sohn des Silberwarenfabrikanten Kaltenbach. Der Letztere war mit 16V? Jahren als Kriegsfreiwilliger ins Feld gerückt und mußte eine fast 4'/? jährige Gefangenschaft durchmachen.

Aus dem übrige« Württemberg.

Kohlenversorgung und Bahnsperre.

Von unterrichteter Sette wird derWürtt. Ztg'" be richtet: Die in der Presse erschienenen Mitteilungen über die Besserung der Wagengestellung und Verstärkung der unmittelbaren Zufuhren von den Zechen mit der Eisenbahn nach Süddeutschland haben allgemein den Eindruck hervorge rufen, als ob nun auf einmal die Kohlenversorgung des Landes sich gebessert habe. Das ist ein verhängnisvoller Irrtum. Es sind heute wohl größere Mengen zum unmtt telbaren Versand von der Zeche auf der Bahn vorgesehen. Allein diese Mengen treffen erst allmählich ein und die bei nahe vollständige Verkehrssperre hätte keine wesentliche Wir