1917 unlerz,schneie Voffenpillperdiverttag am 2. März gekündigt und om S. März 19 8 um 12 Uhr mittags abgelauftn ist. orm S. Mürz 1918 uw Mitternacht an eine
vierzrhnlägige Waffenruhe mit dreitägiger Kündigungsfrist
laufen soll. Zwischen drn Unterzeichneten besteht vollkommene Urbereiristiwmurg darüber, daß
innerhalb diese« Zeitraums der endgültig« Frieden abzuschließen
P. und zwar aus Grundlage nachstehender Bereinbarung:
1. Rumänien tritt an die verbündeten MüchteW die Dobrudscha bis zpr Donau ab.M
2. Die Möchte de« Bittbundes werden sür die Erhaltung des Hand« lr «eg« sür Rumänien über Constanza nach dem Schwarzen Meer Sorge wagen.
8. Die von Oesterreich. Ungern geforderten Grenzbe- richtig ungen an der österreichisch-vngattsch-rumänischen Grenze «erden von ruwünischer Seite grundsötzllch angenommen.
4. Ebenso werden der Lage entsprechend« Maßnahmen auf wirtschaftlichen Gebiet zugestanden.
5. Die rnrnönische Negierung verpflichtet sich, sofort mindesten»!
acht Divisionen der rurnünischen Armee zu demo-L ^ LA" -/ ^bttisteren. D
Die Leitung der Demobilmachung wird gemeinsam durch das Oteikcrr wando der Heeresgruppe Makeuserr «nd die rvwüntsche Oberste Heeresleitung erfolgen Sobald zwischen Nußland und Rumänien der Frieden wieder her- gestellt ist, werden auch di« übrigen Teile der rumänischen Armee zu demobiliflere» sein, soweit sie nicht zum Sicherheitsdienst an der ruifisch rumänischen Grenze benötigt werde».
S. Die rumönischen Truppen haben sofort das von ihren besetzte Gebiet der österreichisch-ungarischen Monarchie zu röumen.
7. Die rumönische Negierung verpflichtet sich den
Transport von Truppen der verbündeten Möchte durch die Moldau und veßaradien «ach Odessa
effknbahntkchrifch mit oller Kraft zu unterstützen.
8. Numüuten verpfl chtet sich, die noch in rumönischen Dienste« stehenden Ojflziere der mit dem Vielbund im Kriege befindlichen Möchte sofort zu entlasse». Diesen Offizieren wird fetten« der Vierbnndrnüchte freies Geleit zu- gesichert.
9. DH« Vertrag
IM sofort in Kraft.
Zu Urkund dessen haben die Bevolimüchtigten diesen Vertrag unterzeichnet und wtt ihren Siegeln versehen.
Aurgesertigl tu sSrssccker Urschrist in Vusta am ö. Mürz 1918 (es folgen dte Unterschristen).
«
Der Vor friede mit Rumänien findet nicht in der gksemten Presse -«stimmende Aufnahme. Einige Blätter vermissen die Krirgseutschödtgung, die Numünien
auferlegt werden müßte. Me man von der Forderung einer Kriegrenrschödigui'g Abpand nehmen konnte, ist, so meint die .Kreuzzeiiurg'. um so uvverstündltcher. als alle Bedingungen sür Zahlung einer Entschädigung gegeben waren. U eberall wöre sie als durchaus gerecht empfunden worden. Wenn eine« der kriegführenden Länder, so war Rumänien imstande, sie auszubringen. Wir hatten die Macht, diese Forderung zu erzwingen. An das Unglück- skl'ge Programm des annezions- und entschädigmigelosen Friedens haben wir uns ohnehiu nicht gehellen, wird Numänten doch zur Abtretung der Dobrudscha a« Bulgarien gezwungen. Weshalb müssen gerade wtt leer ausgehen. dte wir doch wahrlich ein gut Teil der Arbeit-bet der Niederwerfung Rumäniens geleistet haben?
Auch die »Dossische Zeitung' findet, daß der Friede mit Rumänien milde aussällt: Men wird über die Einzelheiten des Friedens und über seine weitpolitische Bedeutung und Auswirkuvg erst dann sprechen können, wenn der endgültige Friedersverkag und seine einzelnen Bedingungen oorltegen. Ader schon heute darf man sagen, selbst, wenn «an annimmt, wos wir sür seldstvkrfiändlich halten, daß Rumänien weitgehende wirtschosiliche Verpflichtungen auf. erlegt «erden, daß dieses Land einen Frieden erhalten hat, der recht mild« erscheint, wenn man an die schamiose Art denkt, wie dieses Land sich an den Meist bittenden, nicht einmal, sondern mehrfach Meistbietenden verschacherte. Daß es die Dsbrndscha heraus ab. war da? Mindeste, besten es sich versehen mußte. Wir freuen uns ganz de- ssnders, daß dadurch dem bulgarischen Volke diejenigen völkischen Forderungen erfüllt find, um die es so lange gerungen hat, «nd dirse Freude ist dopprlt groß angesichis der Tatsachen, daß das dewsche Schwert zu diesem Erfolge sein redlich Teil beitragen konnte.
Der Friede im Osten.
Die ,Nordd. Allg, Zeitung' schreibt unter der lieber- schrift „Lin Nachwort zu Brest-Lilowsk" unter anderem:
Liegr in dem Frieden mit Rußland der Keim zukünftiger Freundschaft? Noch dem Wortlaut des Bettrages ohne Zweifel, nach der Ueberzeugung der russischen Unterhändler zweifellos nicht. Trotzdem haben dirse den Friedens- Vertrag unterschrieben. Gewalt, so sagen sie habe sie dazu gezwungen. Diese Erklärung macht ihnen keine Schande. Sie war ehrlich uns offen. Sie war sogar richtig, aber in einem ganz anderen Sinne, als sie abgegeben wurde. Auf dem Schlachtfeld war Rußland schon lange besiegt, längst ehe die Revolution dam und den urmerzetlchen Fehler de ging, nicht zugleich mit dem Zaren, besten englische und französischen Freunden den Laufpaß zu geben. Die Folge dieses verhängnisvollen Mißgriffs war. daß Rußland mtt dem bekannten narkotschen Reizmittel britischer Stimmungsmache überfeinen Krästeoersall hlmveggetäuscht wurde. Der Zarismus wollte uns im Felde mtt Waffengewalt besiegen. Die Boschewiki »ersuchten es aus dem Gebiete der Politik mtt Hilfe zersetzender Infektion. Erfolg hätten beide versprochen, wenn von richtigen Voraussetzungen aus- gegaugen wären. Zu unserem Glück hat das aber
weder die eln« noch die andere getan: Sowohl km Kampfe der militärischen Waffen, wie in dem der politischen Idee» hat sich da« gesunde und kraftvolle Deutschland als weit überlegen erwiesen. Die Verhandlungen die ln Brest- Litowsk vor dem Wiederbeginn der Feindseligkeiten mtt Rußland statigesunden haben, waren, bei Licht besehen na» von unserer Sette Friedrneverhandlungen. Für Rußland waren sie nur die Fortsetzung des auf dem Schlachtfeld ausfichtsto« gewordenen Krieges auf dem neuen van Trotzkk gewülten Kampfplätze der politischen Dielektik. Die Bolschewik! haben sich aber dabei genau so getäuscht, wie th» Vorgänger, die sich einbildeten. daß wir militärisch erschöpft »erden könnten. Nicht Deutschland sondern Rußland selbst büßte inzwischen durch innere Auslösung «nd Zersetzung de» Rest seiner Kampfkraft ein. Die Bolschewik! sagen «ist» durchaus die Wahrheit; wenn sie erklären, daß unwiderstehlicher Zwang sie zum Unterzeichnen des Friedens genötigt habe. Nur liegt der Ausgangspunkt d eses Zwanges licht etwa bei Deutschland und feinen Verbündete«, sondern bei den verschiedenen Petersburger Kriegsregiem«- gen. die sämtlich, bewußl oder unbewußt, nach franzöfische« Muster nur .regierter., um zu ,Mieren', bei jenen Männern. die trotz der Verschiedenheit ihrer politischen Glaubensbekenntnisse sämtlich darin übereinstimmten, man müsse de« Niederdruck Deutschlands wollen, um das Tempo des Mftvcr schuldeten Nieder bruches Rußlands zu hemme». Die Bedingungen, die wir bet diesem unverkennbaren Angriff; gttst unserer östlichen Nachbar» stellen mußten, wäre» nicht von Ervberuegesucht, sondern ganz allein von der Rücksicht aus dte demsche militärische und politische Landes- Verteidigung vorgeschriebe» Sk beruhen nicht aus Willkür, sondern aus dem Recht der Notwehr, die unsere Politiker aus ihren Eisrchmngrn mit dein zaristischen, wie boischemist schen Rußland ableitsn mußten. Bon «us P der im Friedenevettiag enthaltene Satz, baß wir in Freundschaft mit Rußland zu leben wünschen, ehrlich gemelkt. Es ist nichts weiteres nötig, als daß in Rußland urteils- wetse. praktische Eiaalsdun ft an Stelle starrer, "«schichts» 'fremder Dogmen tritt, damit aus dem Frieden eine s«f- richtige Freundschaft der Böler empmdlüht.
T«ges«erriKkettem,
Revolutiousmacher.
Stockholm, 7. März. WLV.
Wie .Nya Dag light Alleharida' erfährt, ist zwisch« den schwedischen Iungsozialifien «nd der revolutionäre» Regierung in Helstngsvrs ein söimliches Abkommen getroffen worden, rm in Schweden mtt finnisch-rusfich« Unterstützung im Frühling eine Revolution zu ermögiichm. Danach sollten die Parteifreunde in Schweden von ihre« finnischen und russischen Genossen durch eine Fiottenaktto» unterstützt werden, sobald die Ostsee fahrbar wird. Der Rnffe Kormnjerv hielt sich in Stockholm aas. um die Möglichkeiten sür dos geplante große Unternehmen zn untersuchen und außerdem Geldmittel sür die Vorbereitungen zur Verfügung zu stellen.
Sei «smr Marine i» SIMM.*)
4. A» der Ufer.
Al» ich mich in oller Frühe zum Ausbruch nach der »ordeistrn Stellung rüstet« log das flandrische Dorf noch i« tiefer Ruhe. Ueber die firckfirstcre, lrhmdmchrveichte Straße wußte ich mich mühsam mit Hilfe meines Stockes nach de« Stall» h »tosten, ollwo dos Gefährt meiner harrte. Wollte ick dr« Weg nach dlw Schützengraben Hort an der Pser zu Fuß zurücklegev. so ging mir zu viel Zeit »er- Kren, andererseits haben die Feinde die unangenehme An- kwohnhrit, die Straßen unter Feuer z« nehmen, wenn sie «kehr darauf beobachten. Also näherten mir uns unter dem Schutz der Dunkelhett der Kcmpfzsne. Der brave Aarinegaul griff wacker aus. Meine Hochachtung vor ihm stieg nrch um ein bedeutendes, als ich hörte, daß er schon seit Kriegs beginn im Felde steht. Mo; ist ein intel- ttgrntrs Roß. Kommt «in Kraftwagen oder ein Eisen- bohnzug so bei, so bleibt er von selbst in angemeffener Entsernnng halten, bis da« Beförderung«mittet von der ««deren Fakultät vorüber ist.
Allmählich dämmerte der jmge Lag. Wir kreuzten die breite, schuuigesd« Landstraße, die von Brüssel nach Ostende führt. An den Setten erkennt man die Trümmer einstiger Dörfer, die an» blühenden Siedrlvngen von den Granaten der Engländer »nd Franzosen, ja vielleicht auch der belgischen Artillerie in Schutthaufen verwandelt worben find. Bold 3*/, Jahre hält das Marineksrp» di« Mersront. Und wird sie weiter halten. Hier kommen sie mcht dnrch l
Die Fahrt ist zu Ende. Nun Hecht es aus Schusters Rappen d« ch den ausgeweichten Boden waten. Trichterfelder künden die Sttktte, ws einst eine unserer Batterien «and. feindlich« Flieger hatten sie anfgespürt und da« Fe»er französischer Artillerie hierher geleitet. Mtt Erfolg! Kein Fleckchen Erde in einem Umkreis von Hunderten »o» Metern, das nicht von Granaten durchwühlt worden wäre. Da mußten die Geschütze etwas verlegt werden. Ebenfalls mit Erfolg. Denn lange noch Hämmetten die Feinde mit schwerstem Kaliber aus der verlassenen Stellung herum. Der Lehmboden konnte es ertragen. Der schmale Fahrweg ist an der Sette mit ein- r hohen Verkleidung «gei Feinde ficht gedeckt, wie dos ganze Kampffeld mit oschmen ü berzogen ist oft Kilometer lang. Hohe Ge- ' Siehe .Gesellschafter'' «r. 4» so und SS.
rüste, an denen Binsen, Rohr, Gewebe usw. dem Gegner die Einficht verwehren. Line Riesenarbeit steckt in diesem Maskenseld, und der ungehemmt von See hereinstreichende Wind sorgt dafür, daß es den Arbettstrupps nicht an der genügenden Beschäftigung fehlte
Rüstig schreite,! wir aus. In einem großen, halb mtt Master gefüllten Trichter liegt ein totes Pferd. Auch ein Opfer des Krieges. Wahrscheinlich in pechschwarzer Nacht vom Wege adgeglttten und in dem Rtesenloch versunken, dessen Durchmesser ich aus 10 Meter schätze. Lin schwerer 38-Zentimeter ist hier hineingegangen. Aus einem niede- ren Baume, über besten Unversehrtheit in dieser Wüste man sich wundern muß, ein Vogelnest. So sorgt die Natur dafür, daß die Gedanken aus dem Bonn des Grauens sür einen Augenblick in sreundltchere Richtung treten. Endlich stehen wir an der Mer. Ruhig blinken ihre klaren Master, die so oft Zeuge erbittertster Kämpfe gewesen Am diesseitigen Ufer eine endlose Kette von Unterständen. Zur Linke« Feldgraue. Süddeutsche Landwehr. Rechts ein Matrosenregiment. Wir stehen also hier am südlichsten Flügel des Marinekorps. Da es bald Mittage zeit ist treibt mich die Neugierde dazu, den Landwehrlenten in den Tops W gucken: Mohrrüben. Kartoffel und Schweinefleisch! Ein Schützengrsbenhund mustert «ich etwas erstaunt. Ich denke mtt Recht. Selten mag Berliner Besuch hierher kommen. Doch wir wüsten weiter. Wenige Schritte bringen uns von der Armee zur feldgrauen Marine. Eine Brücke führt über die Mer; schon wll ich den Uferwechsel oomehmen, da fällt mir ein Schild in die Augen. Nicht bei Tage zu passieren? Gut! Üvi dem Feinde Granaten zu sparen, an denen er infolge des U-Boot-Krieges ohnehin schon ziemlich knapp sein muß! An einer anderen Stell« jedoch erlaubt «ine verdeckt liegende Brücke den Uebergang. Bald find wir im Brückenkopf am jenseitigen Ufer, vor uns dehnt sich, unübersehbar wett das Polderland. das Urberschwemmmigsgrbiet. Einst fetter fruchtbarer Marschboden und heute, als Berzweiflungemittel der Engländer gegen den deuischrn Vormarsch 1914 ein endlos großer See, aus dem. gleich rinfamen Inseln, einige Fermen (Gutshöse), herausragen, die zum größten TeU besetzt sind. Teils von uns, teils von den Feinden. Dorposten. inmitten der Waffereinsamkeit. Einige Mariner, die geraoe von mehrtägiger Fernwache abgelöst find, er zähtcn mir von den Strapazen dieser Stellung. U-bersälle find nichts srlienes, aber die dem Matrosen im Blute liegende Abenteuerlust findet sich mit allen Gefahren und Un- brgurmlichkrtten ad. Mit dem tagelangen Verzicht aus
warmes Esten und d,m Bekriechen während des Tages
unter Wellbleche, weil die Feinde sofort ihr Feuer aus eine Feim richten, wenn sie unsere Vorposten dort ssftgestevt haben.
Wir gehen wieder auf das rechte Ufer zmück and wandem nun die Schützengrabenstraße entlang. Der bekannte Humor unserer Matrosen kommt auch hier wieder in dar Inschristen über den niedrigen Erdhöhlen und Eingänge« zum Ausdruck. »IunggesrUenheim", »Die lustiges Hamburger', Nur für Herren usw. usw. Das Geleise einer kleinen Feldbahn zieht sich entlang. Knorrige Weiden ««- säumen die User der Pier. Mitten in den Unterstände« eine Feidkapeüe. Die Mutter Gottes mit Englem. .Bitte schonen' ist mtt unbeholfenen Buchstaben angeschrieben. Da« Kopellchen ist noch unversehrt. Es steht noch gern» so. wie in den Herbsttagen 1914, als die belgischen Ba««n die Flucht ergriffen.
Warme Sorne sucht mit dem rauhen Winde aasz«- söhneri In ihren goldenen Strahlen putzt sich ein Schütze«- grabenkötzchen. das über dem Eingang eines.Sangge- skünihkimk' fitzt. Dies Idyll verstärkt den Eindruck des Friedens. Und dcch ist dieses Flüßchen einer der Br«», punkte dieses Krieges gewesen, hat wütendes Handgemenge zwischen urs-rer Feldviorine und den besten Truppen Englands gesehen, dos wohl wußte, daß mtt dem Verlust »s« Calais sein Schicksal besiegelt sein würde. Darum die au» tödlicher Angst geborene Ueberschwernnmng des fruchtbaren Lande«. Pjer und Polderland, Schutzmittel zur« des Feindes, ober auch für msere Front nichts bedeuttmgs- lss. Drrt hinten liegen die den Engländern so verhaßt» U Boottu ster, wo die Waffe sür den tödlichen Stoß g<8M England geschmiedet und geschliffen wird. Und hier wacht das Marinekorps!
NorfrüHtirrg.
Gänseblümlein stehe» schon am Wtesrnhang, in de» Windes Wehr» liegt eln leiser Klan^
Zart« FSd-a spinnet dloffer Sonnenstrahl,
Büchlein rauscht and rinnet rtltger zu Tal.
Kahl noch Strauch »ad Bilm«, doch am Himmel zieh« still wie SrühitnMänme we.tzr Wolde« hin.
Lobrüort. »«0««.