E» gibt Leuts, di« da glauben, sie könnten de« Krieg jetzt durch eine Artuvnsog. Friedensvertrag beendige» dnrch Errichtung einer Liga der Nationen mit Schiedsgericht, ven geschriebenen feierlichen Verträgen zwischen allen Natienen dergestalt. daß diese nicht »nr selbst beedachten sonder» «uch dnrchsetzen gegen jede Nation, di« es wagt, sie zu brechen. Vas ist sie richtige Politik nach de« Siege. Ader ohne Sieg wäre es eine Paste. Wer «ürde denn «inen neuen Vertrag durchsetzen? Deimutlich di« Rationen, denen es nicht geglückt ist, den letzten durchzusetzen. Den Krieg, der begonnen wurde, um den Vertrag durchzusetzen, ohne Entschädigung für de» Bertraa-rdruch zu dcendigen, souder» nur durch Abschluß eines nachdrücklicheren Vertrags, da» wäre in der Tat eine Paste. Ich dann die Haltung der Leute verstehen. Sie vo» Anfang an sagten: .Laßt die Denischrn Belgien überrennen, Ostsrank:eich in den Schmutz treten, laßt jedes möglich! Drrdrechen verüben, selaug« es nur nicht geg-n uns« Land verübt wird.- Aber ich kann jeneu Mann nicht »erstehen, der damals mit gerechter Em- P-rung au-rief:Is de» Himmel« Namen, laßt uns die- ser Gchmach ein Ende machen und die Verbrecher bestrafen, und der jetzt. bevor dies« Aufgabe erst bis zur Hälfte ge­diehen ist. plötzlich sagt; Ich habe genug; jetzt ist es Zeit, daß ein Ende gemacht »ird. Laßt uns dem Uebeltäter die Hände reichen, laßt uns mit ihm Handel treiben. E« soll nicht von ih« verlangt »erde», den angerichtetsn Schaben »teder gut zu machen; er wird lediglich «irgeiaden, sich mit Euch zu vereinigen, um dem nächsten, der es wagen wird, sein Verbrechen nachzuahmen, einen Schlag an den Kopf zu versetzen". Es wird uns gesagt, daß wir unter diesen Bedingungen heute Friede» haben können. Deutsch- land hat dies gesagt: Oesterreich und der Papst haben es gesagt. Es muß also wahr sein. Natürlich ist c» wahr. Warum sollten sie eisen Friedeg »sier solchen Bedingun­gen «blehnen, u« so «eh-, als ihnen einig« der reichsten Provinze» Nußlands belassen würden. Es wird immer «»brecherisch« Staate» geben. Wir haben zwei Wege zu wählen. Der ein« führt dahin, eine« triumphierenden Ver­brecher reiche» Lohn zu gebe«, wie mau es in Ländern, in denen da» Gesetz nicht dnrchgesührt werden kann, tnn muß, um hierfür die Sicherheit zu erkaufen. Der ander« Weg ist. unsere göttliche Aufgabe, der Gerechtigkeit Ach­tung zu werschaffen und «inen gerechten und iwwenviihre»- den Urieden zu erreichen, zu Ende zu führen. Wen» keine Aussicht bestünde, daß die Lsg? sich bessert, »äre es schänd- lich, den Krieg zu verlängern. Weil ich aber fest überzeugt bin, daß wir uns nnseren Zielen nähern, wärde ich ein Friedensangebot an Preußen in dem Augenblick, wo der preußische Militärgeist von Prahlerei trunken ist als einen Verrat an der grvßen Aufgabe, bie uus anvertraut ist, be- trachten. Di« Siege Deutschlands werde» alle in di« Welt hinaasgeschrke», aber seine Schwierigkeiten erscheiuen in keinem Pttfsedericht. Hier liegt zweifellos die GrundstStze gu einer Brücke, die nach ihrer Vollendung uns in eine neu« Welt sichren wird. Der Fluß flutet für den Augen- blick über seine Ufer. Ein Teil des Drückenwerkes ist hin«egg«schwk»mt. Viel ven de«, »as wir gebaut haben, ist unter Basirr u,d es gibt Leute, die sagen: .Laßt «ns da» Unternehmeä gänzlich aus^sbeu. es bester uu« zu »iel. Laßt ««» lieber eine Pantonbrück? bauen.- Eine svlche kännte einige Zeit halten, aber sie würde immer schwankend und unsicher sein. Laßt uns lieber «it de« Nammen sort- fahre» und eine, dauerndsn Bau errichte». Wir find nicht in der glückoerheißrsten Stunde. Rußland drvht, sich vo» dem Steg zurückzuztehen und die französische Demokratie sich selbst zu überlasten. Rußlands Vorgehen w'rb uns nicht, wie es glaubt, zu einem allgemeinen Frieden führe». Es wird lediglich da» Ntngeu der Welt verlängern und es wird Nußland selbst unvermeidlich in di« Bande der preußischen MilitärherrsLast schlage». Wen« der Feind ovn seiner Ostfrvnl Hunderttausevde oen Truppe« und Kriegsmaterial tu Masten zurückziehen kann, um England, Fraukreich und Italte» anzugreisen, dann bedeutet das einen ernsten Zuwachs für unser, Ausgabe. Es wäre töricht, dir Erfahr zu untrrschätzsi. Es wäre ebenso «öricht, ste zu übertreiben. Die orißte Torheit aber »ürde sein, ihr nicht «ntgegenzutreten. Für die russische Demo­kratie nt»mt di« amerikanische Demokratie den Kamps gegen die Ds.liiäreuivkratie auf. Da« ist das denkwürdigste Ereignis der Tages. Es hat sich die ganze Lage oeründrrt. Die Russe» sind ei« hochherziges Volk, aber ste haben zweifellos in diese« Krieg den am margelhesiesten organi­sierten Staat in SDropa gehabt. Großbritanien ist iu de« letzten zwei Jahre, ein starke» Gegengeeeicht sür Deutsch- laud ge«esen. Hätte man Druistzland gefragt, ob ih« Englands oder Rußlands Ausscye-dr» aus dem Krieg lieber wäre, s« glaube ich keinen Zweifel über die Nutwort habe» zu selleu. Wenn Rußland «usscheidet, s« tritt Amerika mit beide» Füße» ein. Immr'h n legt uns der Zusammenbruch R rßlands und die zeitweilige Niederlage Italiens eines schweren Anteil an der Bürde aus. b.s Ame­rika bereit ist, sie t-aze» zu Helsen. Wir hrben uns auf größere Opsec und Austrengu.-gen vorbereitet. Großbri- taunre» ist ein gleiche »erketer Stsr-r. Ec wird der starkm Spsnnul'g bis zum Ende standhalten. Es liegt kein Grund sür eine Panik vor. Selbst ft tzt sende» wir Italien Trup­pen zu Hiife. Die Alliierten sind in Flandern uud in Frankn ch in der Ueberzahl. Unsere Maunschaftebsftänds haben besonders in drn letzten Monaten zuzenowmen, «ehr als Frermd uu» Feind misten, «der ste genügon »och nicht, ohne Sorge drn neue» Kriegszufällen entgegenzutteien. Des Kabinett bereiter Bsrschläge für die Ausbringung wei­terer Nannschastsdestüude o»r. Der Sieg ist jetzr ein« Frag« des Schiffsraums. Das Llulreten der Bereinigten Staate» i» de» Krieg hat die Nachfrage darnach außer-

ordentlich gesteigert. Schiffsraum m;?ß beschafft werden für die Ueberführung und «te Unterhaltung oeu Amerikas riesenhaftem neuen Heer. Wir beide, Amerika und Eng­land werde« unsere Hilfsmittel a«ss äußerste anzuspannen haben, um drn Schiffsraum zu vermehren. Wir find ent­schlossen, da« zu erreichen, indem wir uns verbinden, »och «ehr einschränken und die Erzeugung des Landes au Rahrungkmiiteln «och weiter steigern. Wir haben in diesem Jahr »nserr heimische Erzeugung um mehr «is 3 Millio­nen Tonne» vermehrt. WK sind da« einzige kriegführende Volk, das seine Lebrurmittelerzeugung «ährend des Krieges vermehrt. Ader wir müssen weitere Z Millionen Tonne» on Leben,mitteleinsnhr im nächsten Fahr sparen. Wir habe» eine finstere Macht in die Schranken gefordert, welche die Welt mit Sklaverei bedroht. Großbritannien, Europa und dir Welt oou diesem Schicksal zu befreie», muß da, Ziel jedes Mannes und jeder Frau bilden, die die Pflicht über ihr Behagen stellen. Dies ist die Schick­salsstunde der Menschheit. Wenn wir des Schicksals wert find, welche» ste in sich birgt, werdm ungezählte Menschrn- g«schlechter Gott danken für die Kraft, die er uns gab, bi« zu« Ende durchzuhalren.

Der Wettkrie

G ehe» Hauptquartier, 17. Dez. Amtl. WTB. Drahid.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe Krorrprmz Rupprecht.

Auf dem Süduser der Scarpe und in einzelnen Ab­schnitten südwestlich »on Cawbrai lebhafte Feuertättgluit.

Starke» AniUsrie- uud Mtnenseucr lag auf der Süd- srorit Svn St. Quentin.

Heeresgruppe Herzog Albrecht.

Nördlich ovn St. Mihiel und im Sundgau war die französisch» Artillerie tätiger «!s an den Vortage«.

Leutnant Müller errang seinen 38. Luftstrg.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Nichts Neues.

Mazedonische Front.

Zwischen Wsrdar mrd Doiranses stieß eine englische Kompanie nach kräftiger Feuerwirkung vor.

3m Gefecht mit bulgarische» Posten wurde ste adge- wiesen.

Italienische Front.

Zwischen Brenta und Piave dauerte in einzelner- Ab- f schnitten heftige Artlllerietäiizkmt a». In erfolgreichen Uaternehwunaen brachten österreichisch-ungarische Truppe» - südlich Col Caprile mehrere Hundert Gefangene eiu. Ita­lienische Vorstöße gege» unsere Linien südlich von Monte Fontaua Secca scheite ten.

Der Erste GeserarquartiermeM«:

Lsdendorfs.

U-Bootserfolge.

Be lin, IS. Dez. WM.

Amtlich wird mitgeteilt: Neue U Bootserfolge im Sperrgebiet um England: 210«V Bruttoregistertou- ne». Davon wurden 6 Dampfer und ein enzlis e» Fi­scherfahrzeug mit rund 11000 Brultstonne« im Aermelka- nal trotz stärkster feindlichcr Gegenwehr vernichiei. Unter den ommkten Schiffen befanden sich 2 bewaffnete, ties be­ladene Dampfer und der englische DampserEagle-.

Der Chef des AdmirmstabZ der Marine.

Ei» britischer Zerstörer gesunken.

London, 16. Dez. WTB.

Reuter meldet: Die Admiralität teilt mit: Ein bri« tischer Zerstörer ist am 11. Dezember nach einem Zusam­menstoß gesunken. Offiziere und Mannschaften mit Aus- »ahme von 2 Leuten sind gerettet.

Der Luftkrieg.

Zwei e»glische Luftschiffe verlöre». j

London, 16. Dez. WTB. !

Reuter meldet: Dis Admralität Kilt mit: Ein engli­sches Luftschiff des NichlstarrsyRemr, das am 11. Dezem­ber mit einer Besatzung von 5 Mann von seinem Stütz­punkt au der OstkLst« ausgebroche» ist. ist nicht zurückze- kehrt. Man gluudt, daß es »er? z«rt feindlichen Se,slug­zeugen im südliche« Teile de. Nordsee zerstört worden ist. Sin zweit?-, Luftschiff desselben Systems war infolge Ma­schinenschadens genötigt, am 11. 12. in Holland nicderzu- gehen.

Die Vorgänge in Rußland.

Pe'ertebukg, 17. Dez.

Die Petersb. Tel.Ag. meldet; Bri den Wahle» zur Stadtduma erhielten die Volschewiki von 188 Eitzen 20. Zum Bürgermeister wurde ein Ardeiler nameus Kaie- diu gewählt. Bei dm Wahle» zur vrrsaffuugsgebmden Versammlung erhielten bei der 12. Armee die Volschewiki

202000, die Sozialrevolutionäre 122 000, die Ukr ainer 3000, die Kadetten 6000, die Patriotischen Mmschiwikl 2500 und Internationale Menschiwiki !700 Stimmen. Bei der 5. Armes war das SrimmverhSltnis: 145 000 Boischewiki, 45 000 Sozialrevolutionäre, 21000 Ukrainer. 4000 Kadetten, 1200 Patriotisch« Menschiwiki und 1200 Internationale Menschiwiki. In Finnland stimmten in der Armee 208 000 sür die Boischewiki, 11000 sür die Sv- zialreoolutionllre, 1200 sür die Ukrainer. 700 für die Ke- betten. 33 für di« Internationalen Menschiwiki und 293 für dis Patriotischen Menschewiki. Im Gouverxement Ka- luga ficle» die Wahlen an erster G!eS« für die Bolsche- wiki, an zweiter für die Sozialrevolmionäre und an drit­ter für die Kadette» aus. In der Stadt Kaluga stehen die Revolutionär« an erstrr Stelle. Hinsichtlich des pel.ti- scheu Programms der sersastrrnßgMuürn Busnmmiung be­schloß der Kongreß, Las Programm des zweiten Ksngre- ße« des Ssojet» und ssinrr Erlaße und Rechte zu vertei­digen. Dts Entschließung jetzt folMide» fest: Jeder Ver­such einer Umgestaltung der »rrsüssm-ggederiden Brrsamm- tnng in eln« Kampsorganisatton gegen die Sovjets und die Abgeordneten der Ardeiler und Soldaten, die die Or­gane der Macht bilden, »ird als ein Anschlag gegen die Errungenschaften der Revolution betrachtet werden und rs wird als dringend nsimeudig erachtet, entschlössen dazege« vorzugehen. Die Entschießuug versichert: Das revoluUnäre russische Volk wird seine RGo» erfüllm, wenn die Regie- rungsgewalt auLschließlich und ui wieder ruflich in drn Hän­den des Volkes liegen wi-d. In der Periode unserer ge­genwärtigen sozialen Revolution darf das russische Volk die Macht nicht mit andern Kiesten teilen. Der Kon­greß enthüllte sich als beträchtlich riuksstcherrd als die linke Fraktion drn ze»tr«keokuttvrn Amschusses. Seit i drei Tagen finden Plünderungen der Wetnmagazine Pe­tersburg statt, die von unbekannter Hand geleitet werden. Das revolutionäre Kriegskomitce trifft Maßnahme», um allen Wein in Petersburg zu vernichte»!. Patrouillen aus Panzerarltos fahren umher. Es sollen sich an 700 Nie- derlagen von Wein und anderen alkoholische« Betränken in Petersburg befinden, deren Wert aus mehrere Millionen geschätzt wird Die Vereinigung für Gasthssangestellte fordert in Gemeinschaft mit drn Gemeind»Körperschaften Petersburgs die Abschaffung der Prioatgasthöfe und ihren Ersatz in öffentlichen Gasthösen.

»

Zu der »on Reuter verbreitet?» Nachrichten de» Selbst­mordes des msstschen Generals Sskaton einige Stunden nach der Ankunft der WastenstillstanLsabKrordnrtm im deutschrn Haup'quartisr erfahren wir folgerws näheren Umstände.

General Skalon hatte während der gemeinsamen Reise der russischen Abordnung an der-ir Vrratungrn unmittel­bare« und tätigen Anteil genomme». Ewige Stunden nach Ankunft und kurz vor Eröffnung der Zrmsins^men Konfe­renz b'.zab er sich «us sein Zimmer, um «tue Kart« zu ho!««. Hier wurde er »on dem der russischen Abordnung z»geteilten deutsche» Offizier erschaffen ausgrsunvEn. Ein hinterlaffeuer Mschiedsdüss an die Frau des Generals zab über srius Beweggründe ksinen Ausschluß. Ai« Mitgtietzsr der russischen Abordnung vermuten einen Nervenzusam­menbruch «nb haben eine Darstellung des Vorfalls der russischen Regierung übermittelt. Bei der Uebrrsübrurrg des Berstordme« zur Bahn unter dem G leit rutstfcher Geistlichen erwiesen Leu.sche Truppen dis militärtsche» Ehren. WXV

Der Caillaux.

Berlin, 17. Dez. WLV.

LautProgres de Lyon- erklärte Caillauz nach seine« »mgistcigeu Verhör IouruaUst-nr gegeuüber er habe nie et­wa» Derartiges gesehe«. Die Fälschuugstndustrie habe seit Dreysus keine Frrtschiitls, eher Rückschritte gemacht. Dies stelle er angesichts der UnEkheuertichkLilru fest, dir sich in der »on der Negierung oorgrlegte» Aktenmappe befänden. Das Verhör Habs sich über seine» Aufenthalt i« Italien erstreckt. Man habe eine ganze Reih, Machenschaften ge­gen ihn ausgeheckt, deren Hauptmacht der französische Botschafter in Nom. Barröre, sei. mit dem er au» rein persönlichen Gründen oerseiud«! sei. Dir ihm (Crilla»;) zugeschriebeuen Arußerungen habe er nie getan. 3m Ge- genteil, er habe in Italien immer patriotisch« Gefühle bekundet.

Vermischt» N«chrichte».

Reichstag-ersatzwahl-

Bei der Reichstagsrrsatzwahl im Wahlkreis Von»« Rhein dach ist nach dem bisherigen Ergebnis Rrchlsanwelt Ioharnr Hemy-Bonn (Zentrum) als gewählt anzusrhm.

Die 7. österreichische Kriegsanleihe.

Die Zeichnungen auf di« siebte österreichische Kriegs­anleihe ergaben nach den ersten Feststellungen di« Summe von 5801.6 Millionen Kroueu. Die endgültige Schluß- ziffer kan» eist zu einem späteren Zeitpunkt ermittelt werde».

Das Taifun Unglück in Japan.

Petit Marftillais- berichtet: Nach de« am 14. De­zember eiogelroffenenJapan Adoertiser" ist dei dcm Tai- furmuglück die Zahl drr Toten in Japan ungeheuer. Der Sachschaden übersteigt 350 Millionen Franc«. 3« b« Präfektur in Tokio allein zählte man über 500 Tate. 3000 Häuser find zerstört. löv.OOO Häuser überschwemmt, 200,000 Personen obdachslos. Mrhrer« Dörfer in der Umgebung Tokios find vollkommen zerstört. In Simamur« fand «an 3000 Tote. Die kleine Insel bei Uruyasu ist verschwunden. Die Bewohner sind umgikommen. WTB.