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!k. WTB. Dmhlb. Die Rostow. Nachiychewanow änden der revolutionäre» iledi« ist in Pototskst t worden. Kaledin hat nach Rowotscherkask zur ng der militärischen -and«
mit Rumänien fsen.
STB. Drahtb. DirPki. scherbatschew hat i« tscheu Armee der ruf- utschen, österreichisch- rnd türkische» Armee» tiüstaud abgeschlossen.
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Drahib. Havas meldet: (schloß der Amschuß, Cie- s Kriezsmimster rnd Chef
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Beilagen:
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Wuftr. Sonatagsblatt
296
Dienstag, den 18. Dezember
1917.
M dk« KrWlhWWk« keine kksonkeren Nalhrilhten.
Die Ortsannenbehörde hat beschlossen, auch Heuer wieder die
NkMhrsWilsch-EuWllWklirlell
suszugeben.
Wer eine Karte im Preis von mindestens 1 bei der Armenpflege (Stadlpfleger Lenz) entnimmt, qon dem wird angenommen, daß er auf diese Weise seine Wünsche zum neuen Jahr darbringt und ebenso seinerseits aus Besuche und Kartenzusendungen verzichtet.
Wir laden zu zahlreicher Beteiligung mit dem Anfügen, daß die Liste der Teilnehmer noch zeitig vor dem Irchresabschiußim Gesellschafter bekannt gegeben und daß der Ertrag der Karten unter die verschämten Hausarmen verteilt wird.
Nagold, den 12. Dez. 1917.
Die Vorstände der OrtSarmeubehörde:
Dekan Pfleiderer. Stadtschultheiß Maier.
Beginn von Friedensverhandlungen mit Rußland.
Um 28. November haben Trotzky und Lenin ihren Friedensantrag „an die Völker der kriegführenden Länder" irr die Welt gefunkt. Die Regierungen der Mittelmächte hainn unter Zustimmung ihrer Völker sich alsbald bereit erklärt, Friedensverhandlungen »orzubereiten. Rußlands BerbSAdete versagen sich, und der Ruf an ihre Völker hat anch keinen Erfolg gehabt. So sind die Mittelmächte an de» Verhandlungstisch mit Rnßland a l l e i n. getreten, dem sich Rumänien, seiner Notlage, nicht seinem freie» Willen folgend, noch anschlsß. Schon dis zum S D»z. war es gelungen, eine zrhalSgige Waffenruhe aus- zumachen, die »am 7.—17. Dez. nachm, gelten sollte. Und diese z h «tägige Frist wieder hat uun genügt, »m die Ber- Handlungen über einen förmlichen Waffenstillstand z« einem gedeihliche« Abschluß zu bringen. Er gilt zunächst ans 4 Wochen, als» bi« 14. Fa». Wenn er nicht gekündet wirb, bauert er »hne weiteres über diesen Zeitraum
hinaus, bis — bis er dem Friedenszustand Platz schasst. Denn aus dem Inhalt des Vertrag« wird auedrückiich mitgeteilt, daß — entsprechend dem »ölkerrechllichen Begriff und Zweck des Waffenstillstandes — nn» die Verhandlungen über den Frieden beginnen sollen.
Das deutsche Valk hat bie Anbahnung ber Berhanb- lungen mit Genugtuung oerfolgt. Man wirb übrral in Deutschland wie bei den Verbündete» den Führern der Verhandlungen in Vrest-Litowsk danken, die in einer nach
Kriegejahre« so knrzsn Zeit zu einem Waffenstilstand gekommen ßnd. Ein froher Hoffnungsstrahl füllt auf die nahen Weihnachtsfeierlage. Mögen di« bisher ige« Verhandlungen »o» guter Vorbedeutung für die entscheidenden künftigen sein. Bei aller Freude aber hüten mir uns vor Vertrauensseligkeit. Noch sink ans alle Fälle die diploma- tischrn Schmierigkeiten erst oor »ns. Es kommt uns durchaus nicht bloß darauf an, daß, sondern «ie der Friede geschlossen wird. Lebensfrogrn für unsere Zuknnst, »ie die polnische und die der Ostseeprooinzen, ganz abgesehen von wirtschaftlichen n. a. Frage» «erden jetzt in ein entscheidendes Stadium kommen. Daneben werde» die alten Ver- blindsten Rußlands alle Kunst ausbieten, einerseits die Stellung der Regierung Lenin zu untergraben, andererseits die Verhandlungen zu dnrchkreuzen. Zum Frohlocke» also ist «och kein Anlaß. Und selbst wenn einmol im vsten alles znm Gute» geordnet wäre, stehen »och so gemoltige Ausgabe» vor uns, bi» nufere andere» Feinde auch stch zu einem Friede» bewege» lasten, der unsere Zukunft sichert, daß wir mit unseren Verbündeten auch weiterhin da« letzte, was an Kraft vorhanden ist. ausbiete» müssen für die Beendigung dieses gewaltigsten Kampfes der Mittelmächte um ihr Dasein und ihre Zukunft!
*
Sn ihrer Würdigung des Abschluffes des Waffenstillstands mit Rußland sind die Blätter in weitgehende« Maße einig.
Der „Berliner Lokalanzeiger" meint: Wir stehen oor einer gewaltigen Aufgabe, auch «enn einstweilen nur der Frieden mit Rußland in Frage kommt. Die verhältnismäßig leichte Verständigung über den Waffenstillstand darf als eine gute Vorbedeutung für die Lösung des ungleich schwierigeren Problems angesehen werden, das nunmehr in Angriff genommen werden soll. Täuschen wir uns nicht
darüber, daß es unseren Feinden ernst ist mit ihrer Entschlossenheit den Kamps fortzusetzen. Nichts märe verhängnisvoller, als wenn wir unserer Entschlossenheit Nachlassen würden, unsere Ausgabe bis zur letzten Entscheidung zu bewältigen.
In der „Berliner Rorgenpost" heißt es: Es ist unsere feste Ueberzeugung, daß der Waffenstillstand nicht gekündigt wird, sondern zum endgültigen Frieden mit Rußland führen wirb. Man kann aus der Ta sache, daß es gelungen ist. bis zum Abschluß des Waffenstillstandes zu kommm, folgern, daß bei beiden Teilen nicht bloß der gute Wille vorhanden ist, sondern daß darüber hinaus über die Hauptbedingungen des Friedrnsoertrags bereit« Einigkeit tu Sicht kommt. Aber sreiltch, unsere Feinde iw Westen »erden zu verhindern suchen, daß der Frieden mit Rußland zur Tat wird, das den Frieden btancht. »enn es nicht rettungsloslos in bem Chaos versinken »ill, dos es längst schon zn verschlingen drohte.
Lloyd George
der Todfeind des Friedens.
* Loyd George, dessen Kabinett nach den sich «ehren- de« Meldungen immer stärkere Erschütterungen anshaiten muß, «ill die Feind« seiner Politik mit seiner wortgewandten Zunge erlegen. Die Angst ist es, die ihn so überlaut schimpfen läßt, n« die eig ne Furcht zu Sber- schreien. Darum woü-n seine Worte auch nicht sehr tragisch genommen «erde. Gerade dadurch, daß er den Frieden, nachdem stch doch auch das englische Volk sehnt, mit so übertrieben« Schärfe als einen Poffenschuß znriiLweist, wenn er letzt geschloffen würde, daß er von seinen übertriebene» Forderungen kein Iota zurücknimmt, obgleich Lonsdowne erklärt, baß manche Ziele gar nicht mehr zu verwirklichen sink, dadurch, daß er de« Frieden in so unendliche Ferne schiebt, muß er sich ein eigenes Grab schaufeln. Was Lloyd Georg« «ill, wissen wir ja längst. Gr will «ns in bie Kai« zwingen, «nd in Sack »nb Asch, Buße tu« lassen und schwere Entschädigung für alle Schaub- laten und Bertragsbrüche, die uns angedichtet »erden, ans- erlegen. *
In seiner jüngsten Rede in London führte Lloyd George. nach einer spitzfindigen Uwdeutung des Lansdowue- Vrieses folgendes ons:
Starke L^er^en.
Roman einer jungen Ehe von Paul Bliß.
4SI (Nachdruck verboten.)
Eine Woche lang wurde das Thema nicht mehr berührt, aber am neunten Tage darauf überraschte er seine Frau mit der Nachricht: „Ich habe das alles reiflich überdacht, und ich finde nun auch, daß du wirklich recht hast." -
Sie war ein wenig erstaunt, aber fie freute sich doch darüber.
. „Wir werden eine hellere Tapete wählen, und den (Plafond werde ich malen lassen."
' Fröhlich stimmte sie zu, und reichte ihm dankbar die ihand hin; er aber umfaßte und küßte sie, denn er-war glücklich, ihr endlich mal einen Wunsch erfüllen zu können.
Noch an demselben Tage teilte er seinen Plan der Mutter mit.
Die alte Frau glaubte ihren Ohren nicht trauen zu tollen. Der Gedanke, daß ein Raum, in dem sich die Vorfahren ein paar Generationen hindurch wohl gefühlt hatten, jetzt so ohne weiteres einer Laune geopfert werden sollte, der Gedanke, in all seiner Pietätlosigkeit, erschreckte Ne ganz außerordentlich. Natürlich konnte nur die junge srau auf diesen Gedanken gekommen sein, und um dieser Laune willen konnte sie ihr wirklich zürnen. Aber sie ernannte auch über ihren Sohn, daß er so ohne alle Ehr- anchc vor der Tradition seiner Vorfahren, nur um einer vranenlaune willen, mit dem Althergebrachten brechen rennte. Indes nahm sie stch zusammen und verriet nichts von ihrer Stimmung, um nicht den Frieden des Hauses von neuem ins Wanken zu bringen.
Als sie zu seinem Vorschlag nicht gleich etwas ent- >KMiete, fragte er besorgt: „Es ist dir wohl nicht recht Mutting, wie? Bitte, halte nicht zurück mit deiner Meinung."
-r. Da erwiderte sie ganz ruhig: „Mein lieber Junge, M bin eine alte Frau; mein ganzes Leben wurzelt in der
Vergangenheit, und jetzt stehe ich schon mit einem Fuß im Grabe; also, mein Geschmack kann für euch nicht mehr maßgebend sein; wenn du glaubst, daß ihr euch in einem neuen Speisezimmer wohler fühlen werdet, so führe nur getrost deinen Plan aus, denn nicht ich sondern ihr sollt ja doch da drinnen leben."
Bertold wollte noch etwas erwidern, sie aber zerstreute lächelnd seine Sorgen. Und so wurde der Plan denn bald ernsthaft in Erwägung gezogen.
Aber Lotte merkte, daß die alte Mutter ihr im geheimen nicht mehr so wohlwollte, wie sie es früher getan hatte; es fiel zwar nie ein hartes Wort, auch kam es zwischen beiden nie zu einem Mißverständnis, aber dennoch richtete sich zwischen ihnen eine unsichtbare Schranke auf, die kein intimes Seelenleben mehr aufkommen ließ.
Und Frau Sabine beschäftigte sich jetzt im geheimen mehr denn je mit dem Gedanken, ihre letzten Lebenstage in Ruhe und Zurückgezogenheit zu verbringen, und sobald als nur ausführbar den Wohnsitz zu wechseln.
So schlichen die Tage langsam hin, und jeder ging still seiner Beschäftigung nach.
Eines Morgens, als man beim Frühstück saß, legte Bertold seiner Frau die eben angekommene Berliner Zeitung hin und sagte: „Hier ist ein Artikel, der dich wohl interessieren wird."
Gespannt griff Lotte danach und begann zu lesen. Schon die ersten Zeilen lieben sie lebhaft erröten. Doch nahm sie sich zusammen, verbarg ihre Aufregung, und las den Bericht zu Ende.
Es war ein langer Artikel über den Maler Gert Roffow. Er hatte im Kunstsalon von Schulte eine große Kollektivausstellung veranstaltet, und war nun über Nacht ein berühmter Mann geworden. In allen Tonarten wurde hier sein Lob gepriesen. — In fast atemloser Hast durchflog sie die Zeilen.
„Nun, ist das nicht interessant?" fragte Bertold. „Er scheint inzwischen Karriere gemacht zu haben."
Lottes Gesicht war noch immer von einem rosigen Hauch überzogen, mit ganz leicht bebender Stimme erwiderte sie: „Das war doch eigentlich oorauszusehen, ich
habe seine Studien schon damals für sehr talentvoll gehalten."
In ihrem Ton lag etwas eigenartig Neues, so daß Frau Sabine, die bisher unbeteiligt dagesefsen hatte, jetzt aufmerksam wurde.
Und Bertold gab ihr eine Aufklärung: „Du mußt nämlich wissen, daß wir diesen Künstler kennen, wir trafen ihn im vorigen Jahr in Arco."
„So, so." Weiter sagte die alte Frau nichts. Aber unwillkürlich sah sie die Schwiegertochter etwas genauer, fast prüfender an als sonst, und da gewahrte sie, daß Lottes Blick befangen war und daß wiederum ein feines Rot über ihr Gesicht hinhuschte. Und das gab ihr zu denken.,
Später dann, als alle wieder bei der Arbeit waren, fiel es der Mutter auf, daß Lotte heute nicht so emsig wie sonst ihre wirtschaftlichen Obliegenheiten versah; das wunderte sie; zwar sagte sie nichts darüber, doch war sie begierig, den Grund dafür zu erfahren. Rein zufällig ging sie ins Speisezimmer. Und da fand sie denn die; junge Frau wieder mit dem Zeitungsblatt in der Hand, i Auch jetzt sagte sie nichts. Aber Lotte bekam einen roten Kopf. Und seit jenem Augenblick war der Verkehr zwischen beiden Frauen noch befangener als sonst.
Von alledem merkte Bertold nicht das geringste, er hatte jetzt den Kopf mit allen möglichen Dingen voll, denn er plante eine gründliche Neugestaltung, nicht nur des Speisezimmers, sondern auch verschiedener anderer Räume, und um die freudige Überraschung seiner Frau vollzumachen, traf er alle Vorbereitungen ganz insgeheim.
Wenige Tage später, als das junge Paar einen Spaziergang machte, nahm Frau Sabine die Nachmittagspost in Empfang. Unter den verschiedenen Briefen und Karten befand sich auch eine Streifbandsendung mit Zeitungen, die an Frau Gutsbesitzer Reich adressiert war. Ohne Bedenken schob die alte Frau den losen Umschlag zurück und faltete die Zeitungen auseinander. Es waren nur einzelne Blätter von sechs verschiedenen Berliner Tageszeitungen, und in jedem der Blätter war ein Artikel blau angestrichen, — Artikel über die Ausstellung von Gert Roffow. (Fortsetzung folgt.)