ocrrvcrsl'chstcn und milnärisch witkunxL loscstt:', w-ld.n ver­sucht, die Widerstandst»«;» des Volkes zu erschüttern und uns zur Hinnahme eines Berzichlfriedens geneigt zu machen. Gerade das Gegenteil ist die Wirkung. Der Appell an die Furcht hat noch nie im neuen Deutschen Reiche sein Echo gesunden, und wenn die welsche» Flieger uns das Gruseln lehren wollen, so werden sie bald erkennen, daß wir Deutsche wirklich nichts anderes sürchten als Gott aus dieser Welt. Wir sehen aus diesen Angriffen nur Hohn und Spott über «nsere Friedensangebote und entnehmen ihnen den »«doppelten Willen, durchzuhallen bi« zum Siege. Wir entnehmen ihnen aber auch die Mahnung, nichts zu versäumen, was zu diesem Stege niftg ist, vor allem auch nicht die Beteiligung a? der siebenten Kriegsanleihe, sür die die Stimmung in Württemberg seit den frevelhaften Bo>7 benadwürsen aus unbefestigte Plätze nur noch gewachsen ist.

Der Reichrkag hat fast eine Woche lang nur in seinem Hauptau«schuß getagt. Icht kommt da? Plenum wird« zusamnre-. Ob der Reichekanzler nachmals das Wort er­greifen wird, st-hl dah'.r. Was er im Hsuplaurschuß über d'e Kriegszi.le gesagt hat. fand unser voller Verständnis. Die Fr«ze ob Sieg oder Verzicht, kann trotz aller Frie­densresolutionei nur so beaniwoctrt werden, daß von einem Verzicht aus die Behauptung Deutschlands, auf seine küns­tle Siche-Heit und wirtschaftliche Weiterentwicklung deine Rede sein kann. Der stärkste Widerstand gegcn einen deutschen Friede» im Gegensatz zu dem, was wir einen Händlersried:« zu nennen gelernt haben, geht immer noch von England au,. Ader allmählich zeigt sich auch d»rt, daß gerade sie Händler bei einer Fortsetzung des Krieges n'cht mehr ihre Rechnung finden. Die Konkurrenzfähigkeit Groß«-tanniens auf dem Welimarkt ist durch den Unter- serbsorakrieg schwer erschüttert. Man gewinnt mit wach­se, d, r Deutlichkeit den Eindruck, daß da» Schicksal Bel­gien!» der Entente nur noch als Popa"z dient, eewiffer- maßen al« Vogelscheuche, die UN« einschüchtern s»ll. Aus dem F'iedrnsgetöse der Presse höre» wir out heraus, wo­her der Friedenswind die« mal weht. A»quith's große *-ede über die Friedenaziele war doch nicht, als ein Ver- Lliiffungsversuch. Was er vom goldenen Zeitalter des Friedens predigte, werden selbst die Jüngste?: unter uns nicht erleben; selbst sie »erden nicht in die Lage kommen, im Verkehr mit anderen Völkern auf militärischen und wirtschaftlichen Zwang ganz zu verzichten. Wen» England die künstlichen Gebiet? rbgrenzungen zwischen den Völkern zu Gunsten der nationalen Bedürfnisse zu beseitigen wünscht, so soll es erst noch in Irland, Aegypten, Indien den An­fang mache«. Wir werden dann auch mit uns reden lassen.

Einstweilen geht die dritte Fland-rnschlachl weiter. Mit aller Wucht zielt Alb'on auf Ostende und Bringe, um uns die Basis für unsere Unterseeboote zu eulz'eheu. Riesenhaft sind die Anststrengungen, aber der Erfolg ist selbst auf einer großen Landkarte nur mit dem Bergröße- rung«qla, zu entdecken. E» gab wieder Ehrentage für die deutschen Truppen, die den Feind nicht durchlsffen. Die Franzosen verhalten sich im allgemeinen noch abrvartend Di« Italiever schreien um Hilfe, was nicht eben daraus schließe? läßt, daß sie eine neue Isonzoschlacht Vorhaben. In Rußland wird die Stellung Kerer,sk>'s trotz seines Sieges über den General Komilow beständig schwächer. Alle Advokatensprüchr des jungen Diktatara vermögen nicht di, Tatsache zu verberge?, daß die militärische Widerstands­kraft Rußland- durch die Revolution gebrochen wurde. Darüber mag der Hauptkriegshetzer, der ehemalige Kriegs­minister Suchamlinow, jetzt in lebenslänglicher Zuchthaus- strafe, Nachdenken. Zeit hat er dazu.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 4, OKI. WTB.

Am Bundesratstisch Dr. Helfferich. Graf RöSern.

Präsident Dr. Kämpf eröffnet dir Sitzung um 2.15 Uhr.

Die Interpellationen betr. Handhabung des Vereins- und Brrfammlungsrechtes und Agitation durch Vorgesetzte im Heere zugunsten alldeutscher Politik werden, wie Staats- sekretä? Dr. Helfferich erklärte, am kommenden Samstag »om Reichskanzler beantwortet werden.

Der Gesetzentwurf zur Vereinfachung der Rechtspflege wird auf Antrag de» Abg. Dr. Pfleger (Z) an einen Ausschuß H«n 14 Mitgliedern »erwiesen.

Daraus wird die zweite Beratung de» Gesetzentwurfes zur Wiederherstellung der deutschen tzandelrflotte fortgesetzt.

§ 1 wird angenommen.

Rach kurzen Bemerkung«» wird der Z 2 unverändert angenommr», § 3 mit dem Anträge de« Zentrum«, das die Ge«innb«tetltqu-g einem späteren Gesetz Vorbehalten «ill. Bel der Abstimmung übe die Grundsätze sür die B^'fsun« der Zuschläge, wenn d-r Friedrnsbaupreis sür di.H^oskosten überschritten wird. wird ein fortschrittlicher Antrag in nam rülicher Abstimmung mit 126 gegen 115 Stimmen abgelrhnt. Der Rest des Gesetze» wird unver­ändert angenommen.

Damit ist die Tagesordnung erschöpft.

Eilt SWchttag Bit seltener Schwere.

' Gr,sei Hiw-tza-rlitk, 5, OKI. 'Imtl. WTB, Drahte.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

Gin Schlachttag von seltener Schwere liegt hinter Führern «nd Truppe« der 4. Armee. Gr ist bestanden.

Vom frühen Morgen bis in die Nacht währte das Ringen, das durch wiederholte englische An­

griffe aus der Gegend nordwestlich von Laughe- mar!r bis südlich des Straße MenmDpern

(15 Kilometer) immer von neuem entfesselt wurde. Ununterbrochen wirkten die Artilleriemaffen mit äußerster Leistung von Mann und Geschütz in das Gelände, aus dem stch die erbitterten hin und her wogende« Kämpfen der Infanterie abspielten.

Brennpunkte der Schlacht waren Poeleapelle, die einzelnen Höfe 3 Kilometer westlich von Pa- schendaele, die Wegekreuze östlich und südöstlich von Zonnebeke, die Waldstücke westlich von Be- eelaere und das Gehöft Ghelnvelt. Aeber diese Linie hinaus konnte der Feind zwar vorüber­gehend Vordringen, doch sich unter -er Wucht unserer Gegenangriffe nicht behaupten, obwohl er bis zum späten Abend dauernd frische Kräfte ins Feuer führte. Der Gewinn der Engländer beschränkt sich somit auf 1 bis IV? Kilometer tiefen Streifen von Poeleapelle über die östlichen Ansläufe von Zonnebeke und längs der von dort nach Beeelaere führende» Straßen. Das Dorf ist, ebenso wie das heiß Umstrittene Ghelnvelt, voll in unserem Besitz.

Die blutigen Verluste der englischen Divisio­nen, mindestens 12 wurde« allein beim Früh-

III ImkiuiiMWSWniii:

einen de« En d erfolg!

ie siebente Kriegsanleihe soll ihn besiegeln. Mr nicht Nach­lassen, nicht mürbe werden in ktzter Stunde! Keinem deutschen Krieger wir- es einfallen, plötzlich im entscheidenden Sturmangriff zurückzubleiben. Ebenso wenig darf jetzt zu Haufe auch nur ein einziger mit feinem Gelds fehlen. Mit der siebenten Kriegsanleihe muß der Sieg im Wirifchaftskampf erfochten werden!

Dann ist der Krieg gewonnen!

Darum zeichne!

angriff auf dem Schlachtfeld angesetzt, werden übereinstimmend als sehr hoch gemeldet.

Das gute Zusammenwirken all unserer Waf­fen brachte auch diese« gewaltigen Stotz der Eng­länder zum Zufammenbrechen vor dem Ziele, das diesmal nicht, wie behauptet werden wird» eng, sondern unzweifelhaft recht weit gesteckt war.

Das Heldentum der deutschen Truppen in Flandern wird durch nichts übertroffen.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Aus dem Ostuser der Maa» führten bi« Franzosen abends einen neuen starken Angriff, den 12. bi-men drei Tagen, am Nordhang der Höh« 344 Lstlich os» Samog- neux. Tagsüber bereitete heftige» Feurr, vor dem B»r« brechen zum Trommelfeuer gesteigert, de« Sturm der französischen Kräfte »»r, dis oo» den kampfbewährten Württembergs!« fast überall zurückgrschl«gen wurden. An einzelnen Stellen wurden Gegenstöße erforderlich; sie brachten zahlreiche Gefangene in unsere Hand.

Oeftttcher Kriegsschauplatz.

Keine größeren Kampfhandlungen.

Mazedonische Front.

Im Becken von Monastir und im Crrna-Bogen war die Gefechtstätlgkeit lebhafter als an den Vortagen.

Der Erste Generaiquartiermeister:

Ludendorss.

äö-H- «s-v K tz.,-?

U-Bootserfolge.

Berlin, 5. Okt. WTB

Amtlich wird mitzeteilt: An der poriugisischen Küste und »or der Straße osn Gibraltar haben unsere U-Boote neuerdings IS feindliche Transporter und Handels- fahrzenge mit einem Gefamtranmgehatt von rund 2V ooo T». vernichtet. Unter den versenkten Schiffen befinden stch die bewaffneten englischen Dampfe-Polar Prime" (3614 Ts.) mit 5601 Tonnen Kohlen nach Gib- raltarEmbleton" (5377 To.) mit Kohlen sür Italien u. Arendal" (1387 To ) mit Chemikalien für Frankreich der bewaffnete italienische Dampfer »Goffredo Mameli" (4124 To.) mit 6000 Tonnen Erz für England, der mit zwei 1 »-Zentimetergeschützen bewaffnete «merikan-sche Lank. KampferPtaturia" (3445 To.), ferner ein durch Hochsee­schlepper geschlepptes Fahrzeug mit. nach Mesopotamien bestimmten Eismaschinen uns Kühlanlagen.

Der Chef des Admtralstabs der Marine.

»

Wie aus dem Tagebuch eine« unserer kürzlich von sehr erfolgreicher Fernfahrt zmückqekehrten U-Boote her- vorgehl, bereitet der Mannschaftse-satz der feindlichen Schiff, fahrt immer mehr Schwierigkeiten. Insbesondere die eng- lischs Handelsmarine muß immer mehr auf Malaien, Morr- §oien und Neger zurückZrrisen, um ihre Schiffe besetzen zu Können. So hatte der vor einigen Wochen oersrr-kte sng- ! sche bewaffnete DampferBoloala" (868l Br.-Reg.-To.) außer den wenigen weißen Offizieren nur 48 Chinesen als Besatzung. Das Schiff hatte außer einer großen Anzahl ! landwirtschaftlicher Maschinen u. a. 30000 To. Weizen, 16 000 Hektoliter Orl und 10 000 Zentr. Käse geladen. Es ge­hörte zur Cunard-Linie. die zu den größten und ange- ! scheusten englischen Paffagierdsmpsergeselischaften rechnet und bei der vor dem Kriege susfchlietzüch weiß« englische Mannschaften beschäftigt waren. Mehrfach wurden auch amerikanische Segler versenkt, die außer dem Kapitän nur ! Neger «n Bord hatten, aus denen also auch die Steuer- z mannsdienste von Negern versehen wurden.

Der: Luftkrieg.

! Z« den feindliche« Fliegerangriffe« auf das

r deutsche Heimatzediet.

Berlin. 5. Okt. WTB.

Amtlich wird mitgeleilt: Angriffe einzelner Flieger in der Nacht vom 2. zum 3. Okt. richteten stch auch gegen Rastatt, Baden-Baden und Tübingen. Auf die ersten beiden Orte fielen drei Bomben. Sie richteten glücklicher­weise nirgend« Unheil «a, außer in Tübingen, wo durch Zerbreche» von Feasterscheibeu einiger Sachschaden entstand. Welche» Zweck die Franzosen mtt diesen Angriffen auf offene deutsche Städte verfolgt», ist nicht ersichtlich. In Rastatt befinden stch keine militärischen Ziels. Die Angriffe aus Baden-Baden uns Tübingen können vollends nur als Ausflüsse reher Z-rstörungssucht betrachtet werden. Die Heilstätten de« Kurorts Baben-Badea und die Klinik der Unionfilätastadt Tübingen find belegt mit zahlreichen Schwrr»erwucideteer, die dort von ihren Leiden Erholung suchen. Daß Angriffe auf weit hinter der Front befind­liche Lazarette eine militärische Notwendigkeit sind, dürsten auch die Franzosen nicht zu behaupten wagen. Du'ch der­gleichen Roheiten kau» der Will« zum Durchhalten im ! deutschen Volke nur gestärkt werden. Eines der feind- ! lichen Flugzeuge, die in der Nacht vom 2. zum 3. Okt. Frankfurt angegriffen haben, wurde auf dem Rückfluge durch unsere Abwehrmaßnahmen zur Landung gezwungen. Der ? Insasse war ein Marechal de Logis. Das Flugzeug ist der s Sopwith-Einsitzsr Nr. 128 mit einem 130 PS Clerget ! Umlauf-Rotor.

!

f Der Funkspruch Paris vom 1. Oktober, 4 Uhr nach­mittags, mrldet: Al« Vergeltung sür die deutschen Flieger­angriffe aus die offene Stadt Bar-le-Duc warfen 2 franzö­sische Flugzeuge iu der Nacht vom 30. Sept. zum 1. Okt. aus die befestigte Stadt Stuttgart B»mben ab. Dieser Satz stellt in feinen beiden wichtigsten Punkten die Wahr­heit auf den Kops. 1. ist Bar-le-Duc ein berechtigtes Ziel militärischer Angriffe, da es Truppen in der Ruhe als Unterkunftsort dient nnb eine Hauptetappe sür die fran­zösische Arme« darstellt. 2. ist Stuttgart keine befestigte, sondern etue offene Stadt ohne jede militärische Bedeutung. Der Fliegerangriff gegen Stuttgart kann also nichts als Sie Schädigung friedlicher Würger und bürgerlichen Eigen­tum« bezwecken.

Die Fliegerangriffe auf London.

Au« einer »»n Reuter »rrSffentlichtrn Gegenüberstellung von Berkehrsunsällen, bei denen Personen zu Schaden kamen, mit den durch Luftangriffen verursachten Unfällen geht hervor, daß »om Januar bis Oktober dieses Jahres m Polizeibezirk London durch Luftangriffe 191 Personen getötet und 759 Personen verwundet wurden.

Ei« englischer Kriegshetzer.

In einer Rede, die Churchill in London hielt, sagte er u. a. folgendes: Unsere Gedanken sind notwendig darauf aerichiet, in drin Feldzug den entscheidenden Sieg zu sichern. Wir alle haben von Herzen den Wunsch, daß Frieden auf Erden sein solle, aber r» jrtzt Krim Zeit. »« «der de« Friede« r» rede«. Wir befinden uns in der ernstesten Phase des Krieges, in der der Kamps der Nationen sehr heftig sein wird und in der alle Früchte sür alle Zeiten gewonnen oder schimpflich oder sorglos werden weggeworsen werden.