Es brstcht Kern Unierschked zwiichrn drn? Fneden, den Arquith in seiner Rede in der vorigen Woche dargelegt hat», und dem Frieden, wie ihn Wilson verlangt. Die beiden Erklärungen werden von allen großen Demokraiien unterstützt, die sich gegen Deutschland im Kriege befinden. Unsere Uriri«ziele sind tzek,««t. aber ste find «sch nicht »ersirklicht. Irr prr«ßischr Militsrism», ist «ich »icht oer«ichtrt. Es ist keine Urverlretbung. wenn wir sagen oder schreiben, daß die Führer des preußischen Militarismus Feinde de« Men- schengeschlechtes find. S« «Sre ei« f«rchtl>«rrr Feßler. Friede» z« schließe«, llkvir «»srre Fiele erreicht K«d. Wenn die Deutschen eine entscheidende Niederlage schalten, so daß st« den Glaube« an ihr Regkrungssyste» verlieren rnd wenn sie begreifen, Laß es nichi zum Frieden führt und daß es fis zu Feinden der Menschheit macht, daß sie das Erbe Bismarcks vergeudet haben, indem sie Bismarcks Prinzipien bis zum Sichersten durchführen wollten, wenn sie dazu gebracht werden könnten, diese Wahrheit durch Selbstbesreiung zu begreifen und wenn sie za einer Nation mit Freiheit imd Demokratie wiederxrboren würden, wenn dies das Resultat der harren Lehren des Krieges ist und der Ereignisse, di« sein Ende beschleunigen werden, dann glaub« ich, daß der Frieden kommen wird, ein wirklicher Friede Äus dauernder Grundlage, der uns die Möglichkeit dafür bieten wird, wenn auch vielleicht nicht in unserer Lebenszeit, die furchtbbaren Wunde« zu heilen, dir uns im Laufe -es Krieges geschlagen sind. Kein Friede, der nur ein Zwischenspiel sein wird! Wenn dieser Krieg mit einem unbefriedigenden Frieden endigt, wird England unter den dann herrschenden Umständen niemals ruhig sein. Dans wird niemals der gute Wille bestehen, durch den die vernichtete Wrlt wieder aufgevaut werden kenn. Tuch Amerika wird nichi ruhen, ehe eure eridgiliige Entscheidung erreicht ist r» sichtbar bir F,rtsrh«»t btt kürze, ««- iß. »ir schaiibrr« «icht tri ««srrrr Wahl. Ihr mistet niemals, rvie nahe Ihr dem Frieden seid, ehe er kommt. Wir würden in einer Stunde der Schwäche die in drei harien Jahren crnmzenen Resultate ausgeben, während wir nach de« SieZesprets nur zu greisen haben. Es liegt kein Grund vor, weshalb wir -die Gefahren und Entbehrungen nicht sollten überwinden können, wenn wir zur encrg schen Offensiv« schritten. Wir müssen unsere Schwierigkeiten nicht übertreiben und ebensowenig die des Feinde« unterschätzen. Wir sind noch imstande. jede Schwierigkeit z« überwinden und über alle Gefahren zu triumphieren, dis un> umrisgrn. Des Ereig- nis der letzten fünf bis sechs Monate ist die erfolgreiche Bekämpfung der U-Vo»tskompogne. Er ist z« früh, zu ssgen, daß der U-Vostseldzug überwunden ist. Wir wissen nicht, in welcher neuen Form er etwa erneuert werden wird oder wie u«sere Gegenmaßnahmen gegen solche neue Ge- fahren wirksam werden können, aber es ist nicht zu früh zu sagen, scß der zweite große deutsche U-Baotsseldzug gegen diese Ir sel in Schach gehalten und sogar abgeschlagen worden ist. Unsere Vorräte an Lebensmitteln sind jetzt größer als im Anfang des Krieges und unser Produktions- Vermögen hat zmenomwtn. Im nächsten Jahr« werden unsere Heere, falls der Krieg soüSsuert, wo» Gott verhüte, stärker und besser a us^-rüstet sein den« je. Wir sind voller Vertrauen. Auch dis Deutschen sind e». Sie machen ihre verzweifelten Anstrengungen nicht ohne Grund, denn sie wissen, die Briten sind der Hauplfaktcr im Kriege. Sie wissen, daß unsere Macht nicht gebrochen werden kann und daß sie nur wachsen wird. WTB.
Vermischte Nachrichtete.
Die durch eine« Taifu« i» Tokio entstandenen Zerstörungen.
Bei dem Taifun in Tokio der 4 Stunden dauerte, wurden 138 Personen getötet u»d 158 verletzt. 217 Personen werden vermißt. 1365 Häuser wurden zerstört, 2098 beschädigt. Der Telegraphen- und Eisrnbahndienp ist gestört. In der Provinz ist noch größerer Schaden ange- richtet worden, als iv der Residenzstadt. Nach einem Telegramm aus Osaka wurde eine Anzahl Dörfer durch angeschwollene Flüsse überschwemmt. Man fürchtet, daß eine große Anzahl voa Menschen ums Leben gekommen ist. Die Reisernte habe schwer gelitten.
SeMMMelsWer'!
Aus Stadt uud Bezirk-.
Nagold, 6. Oktober 1VI7.
Befördert wurden zu Leutnants die Bizewachtmeister Hass Gänzler. Emil Jung, die Btzefeldwedel Karl Dietrich, Friedrich Ne uw eil er (Calw).
Ernannt wurde Pfarrer Kern in Altheim, Dekanats Horb zum Pfarrer in Amtzell, Dekanats Wangen.
* Das Ergebnis der Opfertags-Tammlnng zum 1. August 1917 erreicht im Bezirk Nagold die Summe von 3996 Mk. 14 Pfg. (Die Sammlung in hiesiger Stadt beläuft sich aus 1008 Mk. 27 Psg.) Allen Gebern sei auch an dieser Stelle herzlich gedankt!
s: Die hiesige freiwillige Feuerwehr legte bei der letzten Sonntag statigesundenen Schlußprobe Zeugnis ihrer guten Organisation und Schulung ab. Ein großer Teil der aktiven Mannschaft ist cingerückt. Biele längst aus dem Dienst geschiedene Feuerwehrveteraven sind wieder eingesprungen und haben es dadurch ermöglicht die Wehr leistungsfähig zu erhalten. Im Anschluß an die Uebung brachte Stadtschultheiß Moier Dank und Anerkennung für dieses vaterländische Verhalten zum Ausdruck und konnte gleichzeitig an 10 Feuerwehrleute für 25jähr.-un- uuterbrochene Dienstzeit an Stelle des über den Krieg nicht zur Ausgabe kommenden Feuenvehrdienstehrenzeichen s eine Ehrenurkunde des württ. Feuerwehroerbands zu übrreichen. Außer den langjährigen und erfolgreich tätige» Führern, Kommandant Gabel und Bizrkomman- dant Essig wurden ausgezeichnet Benz Friedrich Echlostermeister, Broß Michael Schreiner. Hörmann Christian Pflästerer, Herkorn Fritz Gipsir, Kil- lInzer Ionatan Maschinenarbeit«, Merkte Hermann Wagnermeister, MüllerWilhelm Schuhmacher, Zimmermann Christian Schlosser. — Herr Oder- amtmann Ksmmrrell gedachte noch anerkennend der Wehr und beglückwünschte die also Geehrten.
r Gammelt reife Wegwarte! In den prächtigen Herbsttagen sah man jeden Hang im Felde von Kindern und Erwachsenen, die Holunder und sonstigen Beeren eifrig sammelten. Noch aber wartet an jedem Feldweg eine ebenfalls reiche Herbstfruchi ihrer Einsammlung durch fleißige Menschenhände. Es ist die bescheidene Wegwarte. lich kommt sie nicht in Betracht als menschlich« Nahrung, aber eins Anzahl kleiner Singvögel ist im Winter froh, da und dort vor den Fenstern mit dem reifen Samen der Wegwarte ihren Hunger stillen zu können. Die kleinen Sänger danken es im nächsten Frühjahr wieder durch ihr munteres Wesen, ihr fröhliches Gezwitscher, vor allem durch ihre estrige Jagd aus ein Heer von Ungeziefer, das in Flur und Heim fern Zerstörungswerk ungehindert auaüben könnte. -
, x Altensteig, 5. Okt. Zur 7. Kriegsanleihe zeichnet die Stadt den Betrag van 35000 Di« Gesamt- zelchnungr» der Stadtgemeinde betragen damit 100000 -6.
K Bei hingen, 4. Okt. Auch wir in vethingen hatte» mrsirs Hindenburxseier. Es war eine stattliche Anzahl Männer und einige Frauen, me st Mütter von Aue- marschierten, die durch die eifrige Einladung de: Schul- Kinder geruse», sich im Schullokal zusammenfsvden. Zur
Im Jahre 1813 hat unser Md unter dem Druck schwierigster Nerhättuiste am Daterlaude nicht veyweifrlt und ihm auch sein letzte» Leiitztum dargrbracht. Da sollte heute jeder Deutsche freudig Helsen, dem Reiche dir Geldmittel jujufiihren, deren es bedarf, um den Weltkrieg ;u bestehen. Wer nicht will, daß alle bisherigen Opfer umsonst gebracht sein sollen, wer nicht nuwnrdlg erscheinen mag der Helden, die im Felde unsre Heimat schirmen in einer Gegenwehr, mir ste dir Welt noch nicht gesehen hat, der erfülle daheim seine Psticht, die mit der Fänge des Krieges nicht abnimmt, sondern erst recht geboten ist, und steuere zur neuen Kriegsanleihe bei, soweit er es irgend vermag.
Freiherr von Freytag-Foringhoveu, Generalleutnant,
Chef des strllv. Veurralkabs der Armee.
Orientierung besonders der Männer war dir Krieg-Karte
aufgelegt. Die Bilder deutscher Heerführer, vor allem Hindenburgbilder, auch Bilder deutscher Landschaften gingen von Hand zu Hand und wurden nachher als Feldpost- Karten zum Gruß an die lieben Söhne in« Feld gesandt. Im Mittelpunkt der Feier stand ein Bsrtrag, in dem Hiudenburg» Kindheit, seine Erlebniste in den Feldzügen 1866 und 1870/71, seine gewissenhafte Arbeit und Pflichterfüllung in Friedenszeilen und seine märchenhaften Er- folge im Weltkrieg anschaulich vorgeführt wurden. Zum Schluß wurde die Geburistagsbitle Htndenburg», zur treuen Erfüllung den Gemeindegliedern warm ans Herz gelegt. Da die Feier bei fielen Anklang fand, wollen wir öfters solche Zusammenkünfte halten.
A«S dem übrigen Württemberg.
r Nürtingen. Das Oberami erläßt folgende Bekanntmachung : Nachdem in Neuffen die Ruhr allgemeinere Ausdehnung gesunden und damit die Gefahr der Verschleppung in andere Gemeinden sich verschärft hat, ist namentlich für Besuche in oder aus Neuffen größte Vorsicht am Platze. Häuser, in denen Ruhrkranke sich befinden, sind durch Hausanschläge, die Haussremden den Eintritt verbieten, gekennzeichnet. Wo Anzeichen von Ruhr vorhanden, zieh« man sofort ärztlichen Rat nnd Hilfe bei und versäume unter keinen Umstände» die Anzeige — auch des bloßen Verdachts — bei der Orispolizeidehörde. Nur wenn alle Fälle restlos zur Anzeige und damit zur Behandlung Kämmen, ist Gewähr für rasche Beseitigung der Gefahr einer Epidemie gegeben. '
r Neresheim. Im Weilerdehlin-?en steht ein Apfelbaum in voller Blüte, obwohl sein Besitzer, Kirchenpflegsr Hauber, oon dem Baum erst vor kurzem einen reichen Früchteertrag einheimsen ko«nie. Wenn in unserer rauhen Gegend solch außerordentliche Fälle Vorkommen, wie mag es da in den wärmeren Gegenden aussehen?
Letzte Nachrichten.
Sämtliche ttLS.
Die Friedeusbemühnugeu de- Papstes.
Rotte »dämm, 6. Okt. Drahtb. .Daily Telegraph* teilt mit, daß der Papst der Entente formell seine Vermittlung angeboren habe, (b?.)
Zürich, 6. Okt. Drahtb. Der »Srcolo* meldet aus Rom: In der Consulta ist am Donnerstag mittag ein offizieller Bermitilungsvorschlag des Papstes eingegangen. (br)
Italienische Glimme zur Kriegslage.
Zürich, 6. OKI. Drahtb. Der „Cirriere bella Sera* schreib! zur Kriegslage: Der große englische Angriff in Flandern werde von den Italienern al» unmittelbarer Vorläufer eines nochmaligen Generalangriff» an den Entente- fronten und als Künder großer Ereignisse be,rüßt. (ds)
Die Einführung der Brotkarten in Frankreich.
Basel, 5. Okt. Drahtb. Laut der „N. Z. Z.* beginnt in ganz Frankreich am 6. Okt. die Verteilung von Brotkarten an die Bevölkerung.
Eine Reife de- belgische« Kardinals Mereier «ach Rom.
Zürich, 6. Okt. Drahtb. Der „Neuen Zürcher Zeitung* zufolge meldet Havas aus London: Der Vatikan hatte General Falkenhausrn gebeten, den Kardinal Mer- cier vor Weihnachten die Reise nach Rom zur Erledigung eine» politischen Auftrages zu gestalten. Der General ant- wartete, er werde dem Kardinal Mercier den Paß nur dann ausstellen, wenn dieser sich verpflichtet, seine Reise nicht zu deutschfeindlicher Propaganda zu benutzen.
Die Kriegslage am Abend -eS S. Oktober.
Berlin, 5. Okt. Drahtb. WTB. Amtlich wird mitgeteilt
In Flandern lebhafter Feucrkamps zwischen Mr und Lys.
Sonst keine wesentlichen Ereignisse. _
Mntmasil. Wetter am Gonntag und Montag.
Meist bedeckt und vielfach regnerisch.
Hiezu das Illustr. Sonniagsblatt und das Plauderstübchen.
Für dteS-rtstleitimi verantwortlich ». O. «raun, Ra»»l».
Druck u. Berlag der ». W. Zatser'schen Buchdruckeret s«arl Zatfe« Nagold
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