Glückwünsche aus. Da« kaiserliche Geschenk besteht in einer Marmor'süste des allerhöchste!' jKriegsherrn. Außer- dem stellte der Kaiser den Grneralseldmarschall ä 1a gälte de« ozdeaburgischen Infaaterieregiments Nr. 91. Al« der Grneralseldmarschall dann z>m Dienst 'gini. säumten die Straße von der Wohnung zum Generalsladsgebäude Schul­kinder. die ihm Herbstblumen auf den Weg streuten, wäh­rend Flieger Blumen und ^ Lorbeer abwarsen. Hinter den Kindern drängte sich die au« Siadt und Land zusammen- geströmte Bevölkerung und 1 bereitete' dem Feldmarschall ubelnde Huldigungen. Bor de« «eneralstab,gebSude empfing 'General Ludendorsi an der Spitze der General- ftadsosfiziere des Großen Hanptquartierr den Seneralfeld- marschall und errtwsls in kurzen Warten rin Lebensb lb des Seneralsrldmarschaüs als Verkörperung der ruhmreichen Entwickelung des preußischen und deutschen Vaterlandes und brachte im Namrn des Generalstabs ein Hurra aus den Generalseld«arichall aus. Der Feldmarschall erwiderte mit Dank an seine Mitarbeiter, besonders an seinen ver- ehrten und.treuen Ersten Ge^erolquartiermeistcr. Sr schritt daraus die Front der vor dem SeneralstabsgebSude ausge­stellten Kr ea. rverein« u. anderer Korporalianen ab, für die der Landr at des Kreises Glückwünsche aussprach. Der Fcldmarschall erwidert«, daß es il m am heutigen Lage ein« ganz beson- dere Freude sei. sich mit dem ganzen deutschen Volk eins zu willen im Stegeswillen und in Siegeszuversicht. Er sprach in warmer Anerkennung von den Leistungen de« Heeres und der Heimat und brachte au: altem, treuen Soldatenherzen ein Hu ra aus Se. Majrstät den Kaiser und König aus. Beim Abschreiten der Front verweilte er lan-re in G sprächen mit den alten Kriegern und besonders auch bei dm aus den Lazaretten des Hauptquartiers er- schten-nen Verwundeten. Es schloß sich die Beglückwün- chunn durch di- MMärbevollmächtizten der Verbündeten an. Se. Majestät Kaffer Karl hatte hierzu seinen Flügel- adsutanten. Oberstleutnant »sn Capinellt. mit besonderem Handschreiben entsandt. Se. Majestät der Sultan und Se. Majestät der König der Bulgaren ebenso wie die Heeres- leitungen der Verbündeten im Namen ihrer Armeen haben telegraphische Glückwünsche üdermittrlt. Auch Abordnungen, Offiziere und Mannschaften der Regimenter, zu denen der Feldmarschall als Chef oder ö 1s. 8uite Beziehungen hat, waren im Hauptquartier eingetroffen. Vormittags traf noch der Reichskanzler ein. Mittags waren die nächsten Mitarbeiter des Gene alseldmarschalls und die zur Be- glückwünschang erschienenen Persönlichkeiten mit dem Gene- ralseidmarschall zur kaiserlichen Tafel zugezozen.

Im Anschluß an den täglichen Bortrag des General- seldmarschall« v. Hindenburg über die Lage aus den Kriegs­schauplätzen fand gestern bet Sr. Majestät eine Mittagstafel statt. Bald nach Beginn erhob sich Se. Majestät und feierte den Generalseldm arschall als Feldherr n und Heros

Paladinen sei er ihm vergönnt, in hohem Alter noch Taten weltgeschichtlicher Größe zu vollbringen. Der Kaiser dankte ihm dafür im Namen des ganzen Heere« und Volkes. Die geliebte und verehrte Gestalt des Feldmarschalls werde iv kommenden Jahrhunderten sagenhaft umwoben werben. Er wünsche, daß Gott ihn zu wetteren Taten erhalten möge zum siegreichen Eadkamps, aus dem ein starkes, gesundes und geachlerrs Deutschland hervorgrhen »erbe. In seiner Antwort dankte der Feldmarscholl seinem kaiserlichen und königlichen Herrn für dar in ihn gesetzte Vertrauen, bas er mit Heer und Volk rechtfertigen werde.

Ei« Telegramm des Buudesrats.

Der Bundesrat hat an Gemralseldmarschall von Hin- -enburg folgende» Telegramm gerichtet: Ganz Deutschland gedenkt heute in unauslöschlicher Dankbarkeit und mit heißen Segenswünschen seine« großen Feldmarschalls. Ew. Exzellenz sind de» deutschen Stämmen nicht nur der unver­gleichliche» Leiter des Feldheeres und Lenker der Gchlachten, sondern auch Hort und Führer des gesamte« Volkes in seinem Schaffen und Trogen, Senken und Hoffen. Ihr in Gottoertrauen und tiefer Einsicht in de» deutschen Volkes innerstes Wesen wurzelnder felsensester Glaube an Deutschlands Sieg und Größe, schafft und m hrt allenthalben in Heer und Heimat Kraft und Zuversicht. Möge Ew. Exzellenz vergönnt sein, das deuische Volk zum großen Ziel zu führen und im neuen Frieden noch lange d!« Vollendung Ihres Werkes zu schauen.

Der Weltkrieg.

Dev amtliche Tagesbericht»

Stthr» -«ptqaartler. 3 Odt. Amrl. WTB. Drahtk.

Westlicher Kriegsschmrplstz.

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

An der Küste und zwischen Langhemark und Zand- voorde schwoll gestern der Artilleciekrmpf wieder zu groß-r Hefttgkeit an. bei den mittleren Abschnitten der Schlacht- sront auch zu stä.ksten Feuerstößm.

Am Morgen mühte sich der Gegner erneut aber völlig vergebens das tag» zuvor von uns nördlich der Straß« MeninPpern erkämpfte Grlände zurückzugewinnen. Alle feine Angriffe wurde» blutig abgewksrn.

Heeresgrnppe Deutscher Kronprinz.

Zu Krisen Seilen der Straße LaonSoiffons entfal­teten die Artillerien wieder lebhafte Kampstättgkeit. Längs

der Aisne, bei Reims und in der Champagne brachten uns Erkundungsoorstöße Gewinn an Gefangenen und Beute.

Auf dem Ostufer der Maas gelang es gestern früh württembergischen Truppen am Nordhang der Höhe 344 östlich Samoznenx die französischen Gräben in 1260 Meter Breite im Simm zu nehmen. Tagsüber führ­ten die Franzosen acht Gegenangriffe, um uns von dem eroberten Boden wieder zu verdrängen. Auch nacht« setzte der »ähe Gegner noch Anläufe an. In erbitterten Kämpfen wurden die Franzosen wieder zurückgeschlazen. lieber 150 Gefangene von zwei französischen Divisionen blieben in unserer Hand. Die blutigen Verluste de: Feinde mehrten sich mit jedem vergeblichen Ansturm.

Der Feuerkamps griff von dem Gefechtsfeld auch auf die benachbarten Frontteils über und blieb während de» ganzen Tags und nachts über'stark.

Die Bombenangriffe unserer Flieger in der Nacht vom 1. und 2. Oki. aus London. Rargste, Sheerneß und Dover hatten beobachtet gute Wirkung. Auch auf die englischen Häsen und Haupioerkehrspunkte in Nordfrankrskch worden mit erkanntem Erfolg zahlreiche Bomben abgeworsen.

Leutnant Gontermann schoß den 39.. Oberleul- naut Berthold den 28. Gegner im Lustkampfe ab.

Auf dem

Deutlichen Kriegsschauplatz

«nd an der

Mazedonischen Front

Keine größeren Gefechte Handlungen.

Der Erste Generalquartiermeister: Ludendorff.

UM jetzt Kriegsanleihe zu zeichnen, denn die bequemen ZahlMgsbe- dingungen lassen Dir Isii. Du mußt Dir nur überlegen, was Nn in den nächsten Wochen und Monaten vor­aussichtlich verdienen wirst. Aechne davon ab, was Dich Dein Lebens­unterhalt kostet und Du weißt, was DuOeinem Vaterlands leihen kannst.

Darum zeichne!

Dev Seekrieg»

U-Bootserfolge.

Berlin. 3. Okt. WTB.

Amtlich wird mltgete l!: Durch unsere U-Boote wur- den auf dem nördlichen Krkgrschauplatz wiederum 18 000 Brnttoregistertouuerr versenkt. Umer den »errichteten Schiffen befinden sich 2 bewaffnete englische tiefi»-.lodene Dampfer, von denen einer ous stark gesichertem Geleitzug herausaeschoffen wurde, sowie da« französisch« Fischerfahr- zeugQuatre F.eres".

Der Chef des Admirolftabs der Marine.

Der Luftkrieg.

Dritter Fliegerangriff auf Stuttgart.

Stuttgart. 3. Oktober.

GKG. Gestern abend 1V.0S Uhr versuchte» feindliche Flugzeuge zum drittenmal in drei hin­tereinander folgenden Nöchten wiederum Stutt-

gart anzugreifen. Sie wurden aber durch wirk­sames Sperrfeuer abgehalten Bomben auf die Stadt selbst zu werfen. Eine Anzahl auf die Gegend von Feuerbach und später auf Tübingen abgemorfener Bombe« verursachten nur «nbe- deutenden Schaden «nd verletzten niemand.

Ganz Dünkirchen in Flammen.

Berlin, 3. Oktober. WTB.

Unsere Bombengeschwader haben in den letzten Tagen und vor allem während der Nacht- und Tagesstunden des 1. Oktober Außerordentliches geleistet. Ihre Angriffe galten wie gewöhnlich den militärischen Anlagen und Truppen- mtterkünsien hinter den Kampffronten. De feindlichen Flughäfen bei Berdun, die schon vor drei Tagen mit sol- chem Erfolg heimgesucht wurden, baß in drei Häfen lang- andauernde und weithin sichtbare Bränve ausd rachen, wurden neuerdings mit 14 4M Kilogramm Sprengstoff beworfen. Die Flughäfen, Siapelplätze und Truppeuunteckünsie an der flandrischen Front erhielten in Tag und Nacht fortge- setzten Flügen über 40000 Kilogramm Bombrn. In Satnt Omer und Bouloane entstanden starke Brände. Gleichzeitig wurden militärisch wichtige Anlagen in London und an ver­schiedenen Orlen der englischen Küste emrnt mit Bomben angegriffen. In London zeugten mehrere Brände von ihrer Wirkung. In der Festung Dünkirchen riestn besonders gute WLrse in der Nacht vom 28. und 29. S,pt. ein Feuer hervor, das in den riesenhosten Vorräten, die hier angehäust sind, reichste Nahrung sond. Nach 24 Stunden stellten unsere Flieger fest, daß der Brand nicht gelöscht war, sondern weiter um sich gegriffen hatte. 48 Stunden später beobach- ! teten sie. daß die Feuersbrunst sich über einen ganzen Stadtteil aurgebreitet hatte, und heute Nacht konnten sie melden, Laß ganz Dünkirchen erri Raub der Flammen geworden ist. Damit ist ein Haupistapelplstz des belgisch- englischen Heeres und einer der größrrn Umschlaghäfen im Verkehr zwischen England und Frankreich vernichtet.

Raum und Gewichtsmaße im Schiffswefen.

Es kommt alle Tage vor, daß der aufmerksame Zeitung«« leser in den Meldungen über U-Boot-Erjolge auf scheinbare W dersprüche stößt. Er liest beispielsweise, daß ein deutsches U Boot au« einem Grlettzug? einen Fmchtdsmpser von ZMO Tonn n herauszeschosskN h-t. der 5M0 Tonnen Weizen gUadm hatte. Von dm begleitenden Kriegsschiffen verfolgt, gelang es dr-mselben T uchboot, einen kleinen geschützten Kreuzer der X-Klaffe durch einen wohlgezi-lten Torpedo, schuß zu versenken. Letzterer hatte eine Wasserverdrängung von 6000 Tonnen.

Da der Laie aus di-sen Größemmgaben keinen rechten i Sinn herauslesen kann, so wird er sich fragen: Was ist - eine SchlfsslLNNk, oder was ist im einzelm« Falle unter der Vrzetryrrit»iz z« verstehen? B Kunutlich nennt

man ein Gewicht von 1000 Kilogramm eins Tonne. Ein Eisenbahnwagen, der mit 15 OM Kilogramm Eisen beladen werden soll, muß eine T-ogföhlokeit von 15 Tonnen be­sitzen. ob er dieses Quantum aber auch räumlich in sich aufnehmen kann, geht aus der Angabe seines Rauminhaltes in Kubikmetern hervor. Bei Schiffen hat man nur eine Bezeichnung für beides, der Ausdruck Tonne wird also als Gewichts- wie als Raumeinheit verwendet. Dies ergibt oft kleine Mißverständnisse, die sich aber sofort auMärm, wenn wir uns im einzelnen Falle überlegen, was in Frage kommt: der Rauminhalt-eines Schiffes, d. h. sein Fassungsvermögen, oder sein Tragvermögen resp. seine Wasserverdrängung.

Ganz einfach liegt di« Sache bei Kriegsschiffen. Da diese nicht den Zweck haben, Handelsware auszunehmen, kommt ihr Raumgehalt nicht weiter in Betracht, ihre Größe wird also nach dem Gewicht bestimmt. Ein 'chwimmendes Schiff verdrängt gewöhnlich genau so viel Wasser, als es selbst wiezt. Deshalb sagt man auch, daß ein Schiff von 20 OM Tonnen ein« Wasserverdrängung od.r ein Deplocs- m:rt von 20 OM Tonnen habe, da eine Tonne Seewaffer ca. 1000 Kilogramm wiegt. Hier ist die Bezeichnung Tonne im üblichen Sinne als Gewichtsmatz gebraucht, und Las er­klärt zugleich, warum Kriegsschiff« meist eine höhere Tonnen­zahl aufwrisen, da diese schwimmenden Festungen eine recht hohe Last von Stahl und Eisen mit sich schleppen.

Wählend er sich also bei Kriegsschiffen nur um Gewichts- tonnen handeln kann, da ihr Rauminhalt kaum vo r Be­deutung ist, tritt nun wieder bei Handels- und Passagier­schiffen dar räumliche Moment oder das Fassung »vermögen tu den Vordergrund. Wiewohl man dieses ebensogut in Kubikmetern ausdrücken könnte. Hai sich doch die im inter­nationalen Seeverkehr eingebürgerte englische Bezeichnung der Raumeinheil «l» Registertonne bis hmte erhalten. Ein Schiff also, dar der Beförderung von Waren oder Passa­gieren dient, wird je nachdem es mehr oder weniger sta ü beladen ist, eine ganz verschied ne Wasserverdrängung habe«, dagegen ist es wichtig, die Größe des Schiffsraumes zu messen, um daraus die Ladefähigkeit eines Schiffes zu erken­nen. In früheren Zeiten berechnete man den Schiffsraum nach der Anza l der Weinfässer oder Tonnen, die man in ihm unterbringen konnte, daher rührt die Bezeichnung Tonne. Nun ist ja klar, daß man nicht den gesamten Hohlraum eines Schiffs zu Ladezwecken verwenden kann. Ein Teil des inneren Schiffes wird durch di« Maschinen-, Kessel- und Kohlenräume, ein anderer durch d'e Kabinen für die Be­satzung oder Paffagiere in Anspruch genommen. Der zu Ladezwecken dann noch verfügbare Raum, also der Netto­raumgehalt, wird demgemäß in Nettoregistertonnen ousge- drückt, während man von Bruitoregistertonnen spricht, wenn man den gesamten Raumgehalt eines Schiffes, einschließlich der Ausbauten, im Auge Hai. Unsere U-Boot-Bericht«: