den eben genann» tetwäre; die Fest. Beförderung darf Höchstpreise miß. - Vergehens gegen In AnstandsftMerr unaloerbsnds den lgung der Lindes, hr). Al» Tntschä. Erzeuger nach der e Benützung einen Rechnung bringen.
K. Oberami: Kommerell.
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Merkungen.
»kiobrr 1917.
e.
Freunden und che Mitteilung, gute Mutter
erlich
ntschlafen ist. Satte:
rrlach
Fritz
rie Köhler.
V- Uhr.
Zdtober 1917.
e.
>en, Verwandten! die schmerzliche! Mutier, Groß.
!c«-f,
rst entschlafen ist.
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Kernpf.
Uhr.
Lrschrtnt tüglich «tt Ausnahme der Gönn- und Festtage.
Preis vierteljährlich hier rni« LrSgerlohn M. 1.SS, im Bezirks. -Md 16 Lw.-Bekkehr Mk 1.65, im übrigen Württemberg Mk, 1.7S. Monats-Abonnements asch DerhSltui».
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SsrBsMrcher 29 .
stk m LtaMi-Syirli R«uk.
81 . Jahrgang. Postscheckkonto 8118 Stuttgart.'
M 232
Donnerstag, der» 4. Oktober
Anzeigen-Tebühr: sü, die etnspatt. Zell« au, gewöhnlicher Schrift oder deren Raum bet einmal, Tinrücknng II Pfg., bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Beilagen
Plauberstiibcher
und
Jllustr. SonntagsblaU.
1917.
MWeil i« SW M As
Glauben um Geld —
Geld um Glauben.
Ei» Mahnruf von der Front.
Bon Hauptmann Walter Bloem.
Front und Heimat — wir und ihr. Sind die zwei noch eins?
Gebt uns Waffen! In unser aller Namen Hab ich's euch zugerusen vor einem halben Jahr. Millionen unter euch sind dem Rufe gefolgt. Alle — noch längst nicht! Me weise die Millionen taten, die gegeben hoben — die Geschichte des dritten Kriegsjahrs hat's erwiesen. Airne, Champagne, Arms, Verdun vo« 1917, Flandern — hei. das war ein ander Ding, als da sie uns anhielien 1916 vor Verdun — da sie anbtssen an der Somme! Dis Ueber-Materkalschlacht — sie hm's nicht geschafft! Denn auch wir hatten jetzt, was wir brauchten. Und hundert, tausende junger und alter deutscher Krieger danken'» euch, daß sie heut noch Gewehr und Handgranate schwingen, in den glühenden Lanf die Kartusche schieben, euch zum Schutze, statt die feindlichen Krtegsmaschienen sie zu Brei Zerstampft hätten. Sie haben gefühlt, wie's ist, wexn die zwei ein« sind — Heimat und Front — ihr und wir!
Sind wir immer noch eins!?
Wenn die Muniiionszüge hrrsnrsllten, bi« zum Pl«-- tzen gestillt mit all dem gräßlichen Zeug, das wir so vmer nöiig brauchen, u« uns die da drüben vom Leibs zu Halls» — dann haben Musketier und Kanonier es freudig, stolz empfunden; ja, sie sind mit uns und bei »ns, die daheim — ihre Taschen haben sie autzgrleert di« zum letz« ttn Kassenschein, die Kraft ihrer Glieder ausgepumpt bis zum letzten Schweißtropfen, um uns zu Helsen im gemein, samrn Riesenkamps.
Aber wenn wir auf Urlaub kamen, dann — haben wir manchmal zweifeln müssen an euch. Ihr starrtet uns frostig an und stelltet sie immer wieder, die häßliche, gedankenlose Frage: wann geht's denn endlich zu Ende! ? Als ob's an uns läge, wenn's noch immer weiter geht!!
Und wenn wir von dem erzählten, des unser Herz bis zum Bersten voll war. von unserm Kampf und Sieg, von Wundrn und Sierbe«, von grimmiger Not und Herr- lichrr Kameradschaft, dasm höret ihr nur mit halbem Ohre
Dunkle pfacle.
Z2f
Noman von Reinhold Ortmann.
(Nachdruck verboten.)
Paul Francke aber wünschte offenbar nicht, daß von dem Todesfall in den Geschäftsräumen gesprochen wurde. Er selbst hatte ihn in seinen kurzen, geschäftsmäßigen Unterhaltungen mit den Buchhaltern und Korrespondenten noch mit keiner Silbe erwähnt. Und als er im Vorbeigehen eine darauf bezügliche Äußerung auffing, hatte er dem Sprecher einen so strengen, unzweideutig mißbilligenden , Blick zugeworfen, daß man seitdem über seine Ansicht von ! der Unzulässigkeit solcher Gespräche nicht wohl im Zweifel s iem konnte.
Mit dem Buchhalter Heinitz hatte er seit ihrer kurzen Unterhaltung am Morgen kein Wort mehr gewechselt. Es wnnte beinahe den Anschein gewinnen, als ob er einer Berührung mit ihm geflissentlich auswiche: denn wiederholt ließ er ihm Aufträge oder Weisungen durch einen der anderen Angestellten zukommen, obwohl er sie ihm sehr wohl hätte von seinem Platz aus erteilen können, ohne auch nur die Stimme zu erheben.
. Was übrigens der junge Buchhalter am Morgen über , fern Befinden gesagt hatte, war schwerlich bloßer Vorwand sur die Erlangung eines Urlaubs gewesen. Sein ohnehin blasses Gesicht zeigte heute eine beängstigend krankhafte, fahle Färbung,- die bläulichen Ringe unter seinen Augen waren viel breiter und tiefer als sonst, und von Zeit zu Zert schüttelte es seinen mehr zierlichen als kräftigen Körper wre Fieberschauer.
Ein besonders gewissenhafter und zuverlässiger Arbeiter war er ja auch schon früher nicht gewesen, heute aber vergingen oft Zeiträume von fünf und mehr Minuten, während deren er, den Kopf in die Hand gestützt und die Feder auf dem Papier, keine Zahl und keinen Buchstaben schrieb. Und es ereignete sich wiederholt, daß dieser oder jener Kollege mit einem durch seine Hände gegangenen Schriftstück zu ihm trat, um ihn leise auf ein begangenes Versehen aufmerksam zu machen. Dann sah er wohl sehr Ke
tzin und erzählet von euren Brot, und Kartoffelnöten, euren Kleider- und Stieselnöten, euren Metlvl- und Papiernöten. Bon euren Entzweiungen und Parteiungen, von Scharren und Schieben, von Wucherei und Hamsterei, von Krieg», gewinnen und Kriegssteuern, »sn Alttagsdrim und Alltag», dreck . . . Und dann kam ein Gefühl ungeheurer Entfrem- düng über uns, und msuch braver Soldat hat im Kreis» seiner Stammtischbrüder von einst in sich tzineingt flucht: Verdammt! Wär' ich erst wieder in meinem Schützengraben!
Es ist nicht mehr wie im Anfang zwischen uns und euch. Wir haben den Krieg so weit von euch hinwegge- scheucht, daß ihr de« ganzen Ernst unserer Kämpfe nicht «ehr fühlt. Wir find verwandelt durch das furchtbarste Erleben, das jemals über Menschen verhängt war — ihr seit die Alien geblieben.
Soll'« so sein?! Wollt ihr, daß ihr, die Heimat, und wir, eure Krieger, wenn wir einst hrimkommen, ein- ander nicht mehr verstehen?! Das könnt ihr nicht wollen, das wsllt ihr nicht!
Also geht mit uns — den letzte», schwersten Rest des Leidensweges, dm w'r nech zu wandeln haben. Beweist
— beweist uns, daß euer Herz noch immer bei uns ist. Ihr köimt's: indem ihr gebt, immer und immer wieder gebt!
Lirbe«gabk«pgkete verlangen wir nicht mehr von euch. Da« war einmal — als ihr daheim noch Ueberfluß hattet.
Aber Geld — das habt ihr. Ihr verdient — gar man- cher unter euch überreich, dieweil wir seit 3 Jahren aus Kommißlöhnung stehen. Ihr könnt aus die hohe Kante legen, indes unser Erspartes zusammenschmolz. Ihr habt Boden unter den Füßen, indem wir über'm Abgrund Han- gen. Gebt — ihr könnt's, und so müßt ihr!
Laßt uns tauschen. Gebt uns »uer Geld
— und nehmt unseren Glauben!
Möge ein jeder zu Haus einst unfern heimkehrenden Kriegern frei ins Auge fehen können in dem starken Bewußtsein: „Du hast» auch deine Pflicht getan-. Sch---,
Admiral, Lhef der Hochseestreitkräfte.
stürzt aus, entschuldigte sich mit unerträglichen Kopfschmerzen, die seine Gedanken verwirrten, und versuchte eine Weile, angespannt zu arbeiten. Aber der Eifer und die Fähigkeit dazu waren immer sehr bald wieder verflogen, und er bot schon nach kurzer Zeit aufs neue das Bild eines schwerleidenden, fast gebrochenen Menschen.
Noch selten hatten sich im Verlauf eines Tages so viele Blicke auf die über dem Kassenschalter angebrachte Uhr gerichtet wie heute. Es war ein Samstag, an welchem das Kontor schon zwei Stunden früher als an anderen Wochentagen geschlossen wurde, aber trotzdem schien den Angestellten des Bankhauses kaum je ein Tag so langsam hirrgegängen zu Mn wie dieser.
Jetzt endlich war man nur noch eine halbe Stundt von dem ersehnten Augenblick getrennt, da man sein Pule verschließen und das elektrische Licht über seinem Arbeitsplatz ausdrehen durste. Paul Francke stand in emsiger Arbeit über sein großes Kassenbuch gebeugt, um den Wochenabschluß fertigzustellen, und er blickte nur flüchtig auf, als er noch ^wei Herren, die er für späte Geschäftskunden hielt, an das Fenster des Kassenschalters treten sah. Aber er verließ sofort seinen Platz, als einer von ihnen sagte:
„Kriminalkommissar von Sydow! — Ich möchte noch einige Fragen an Sie richten, Herr Francke!"
„Ganz zu Ihren Diensten! — Kann es gleich hier geschehen?"
„Jawohl! Wir dürfen wohl in Ihren Verschlag da eintreten?" „
Der Prokurist selbst öffnete ihnen dienstbeflissen die Glastür, und der Kommissar trat neben ihn an den Schreibtisch, während sein Begleiter, der das Aussehen eines Unterbeamten hatte, sich bescheiden mehr im Hintergründe hielt. ^ ^ ,
„Bei einer Haussuchung, dre nur heute nachmittag in der Wohnung bes Günter Wolfradt vorgenömmen haben, find zehn Tausendmarkscheine zutage gefördert wvtden. Sie waren ziemlich oberflächlich im Innern des Klaviers versteckt, und es unterliegt trotz seines beharrlichen Leugnens kaum einem Zweifel, daß Wolfradt sie dort verborgen hat.
Unseren wilden, k wrrlgen, opferstolzen Glauben an den Sieg, der um so Häcker und heiliger ist in uns, je näher wir dem Feinde, dem Tode stehen. Könntet ihr eure Kämpfer sehen, wie st« Hinausstarren in Graus und Nacht, Herz und Auge starr auf das Ziel gerichtet: den Frieden durch den Sieg! Wir wissen, er muß kommen, er ist «ah, er ist schon d« — wir wisse»'« und setzen unser alles daran.
Gebt, wie wir geben — und nehmt, wie wir nehmen wollen:
Glauben um Geld — Geld am Glauben!
MtttlNW 70. Ge-MÄ«.
Nach Meldungen, di« au» dem ganze» Reiche eingehen, ist der 70. Geburtstag de» Generalseldmarschall» van Hindenbur» allenthalben gefeiert worden. Wie es dem Ernst der zeit und dem wiederholt geäußerten Willen des Generalsrldmarschalls entspricht, hat man aus geräuschvolle und kostspielige Feste verzichtet. Aber in zehntausenden van Versammlungen kam nicht nur die herzliche Liebe und Begeisterung des deutschen Volke« für seinen Feldherrn «nd Helden zum überwältigenden Ausdruck, sondern mit der- selben Kraft und Einmütigkeit wurde allenthalbrn bekundet, daß alle Kreis« de« Volke» einschließlich der Arbeiterschaft
Anmaßung beruhende Versuch Hdllsöns, sttAki Derhältniffe des deutschen Reiche« einzumischen und da« deutsche Volk von seinem Kaiser zu trennen, überall auf dieselbe entrüstete Ablehnung stieße. In den meisten Brr- sammlungrn wurden droh liche Kundgebungen solchen Inhalt« an den Kaiser und an den Feldmarschall gerichtet. Schließlich wurde in fast allen Versammlungen daraus hin- gewiesen, daß der Generalseldmarschall Zeichnungen aus die Kriegsanleihe als die beste Geburtstagssreude bezeichnet habe, die ihm zugedacht werden könne und es läßt stch schon jetzt seststellen, daß dieser Wunsch allenthalben offene Herzen und Hände gesunden hat.
Die Feier im Große» Hauptquartier.
Früh morgens erschien Se. Majestät tu der Wohnung des Generalfeldmarschalls und sprach ihm als erster seine
Das von ihm bewohnte Zimmer ist vor seinem Einzug überhaupt noch nicht vermietet gewesen, und seine Wirtin, eine achtbare, völlig unbescholtene Frau, die nach ihrer Erklärung nie eine so große Summe beieinander gesehen bat, versichert glaubhaft, nichts von der Herkunft und der Existenz des Geldes zu wissen. Wolfradt selbst aber bestreitet, wie gesagt, einstweilen ebenfalls, die zehntausend Mark besessen und in dem Instrument verborgen zu haben. Und es wäre deshalb für seine Überführung von großem Werte, wenn sich ermitteln ließe, ob L ^ hmtnoten aus Ihrem Tresor stammen. — Ich habe sie L.. ..,.ebracht. Sie sind, wie Sie sehen, ganz neu und äugen.hcinlich noch gar nicht rm Umlauf gewesen. Können Sie sich erinnern, sb die fehlende Summe aus solchen neuen Kassenscheinen bestand?"
Paul Francke war sicherlich ein Mann, der sich zu beherrschen verstand und der seine Gesichtsmuskeln gut in der Gewalt hatte. Die Überraschung, die ihm die Worte des Kriminalkommissars bereitet hatten, mußte darum wohl eine ganz gewaltige gewesen sein, daß er darüber für einen Moment so augenfällig aus der Fassung kommen konnte. Er räusperte sich wiederholt wie jemand, der nicht weiß, was er sagen soll, er fuhr sich mit dem Taschentuch mehr als einmal über die plötzlich feucht gewordene Stirn, und er starrte jetzt auf das kleine Bauknotenpäckchen mit so verblüffter Miene, als sähe er eine Vision.
„Sie — Sie haben das Geld bei ihm gefunden?" war das erste, was er endlich herausbrachte. „In seiner Wohnung?"
„Allerdings! Als Neuling im Verbrechen ist er beim Verstecken seiner Beute eben recht unvorsichtig zu Werke gegangen."
„Aber eine solche Ungeschicklichkeit ist doch kaum denkbar. Er müßte ja halb von Sinnen gewesen sein, um ein so unzureichendes Versteck zu wählen."
(Fortsetzung folgt.)