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der Verfügung der — Slaalsanzeiger Rathäusern ausliegt. Sestimmungen sind nd Gefängnisstrafe nnen die Vorräte» bezieht, eingezogen
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der Landeskartoffel» ;ust 1917 (Staats' sehr mit Kartoffeln merhalo des Ober» en des Bezirks mit
>er i« verfchiede- »ezirks wohnen, ist zungsstells Nagold, nzusenden. lcher in der glei- fertigung und c e Abgabe darf erst de auf die Ausser- gen ist. Die Aus- nd des Transports uf die Beförderung »zuliefern.
für den Verkehr »r eigenen Gemeinde l, insbesondere die »ie nötigen Vorkeh- braucher nicht mehr önnen. Sofern die nicht etwa die Zumuß der liefernde ingelragen werden, von den Erzeugern neinde abgegebenen vember ds. Is. der
on Erzeugern keine r abgegeben werden, den ersucht, danach ordnete Versorgung u treffen.
K. Oberami: Ztroppel A.-B.
August 1917
Bekannten geben ins er lieber, treu- »chwager, Groß-
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Illustr. Sonutagsblatt.
1917.
Me e«Me M-emWoe ll-ermlr Meitert.
Die Erklärungen des Reichskanzlers im Hauptausschuß des Reichstags.
Berlin, 22. August. WTB.
Im Hauplausschuß des Reichstages machte gestern der Reichskanzler etwa folgende Ausführungen:
Nachdem ich auf dem Posten des Reichskanzlers be- rufen worden bin, hat in der auswärtigen Politik meine Aufgabe zunächst darin bestanden, die Beziehungen mit den leitenden Staatsmännern der mit uns verbündeten Reiche aufzunehmen. Mit Bulgarien und der Türkei hat dies leider nur auf schriftlichem Wege erfolgen können. Dagegen habe ich mit den Staatsmännern der verbündeten österreich-ungarischen Monarchie wiedrrholt in persönlichen Gedankenaustausch treten können und zwar zunächst in Wien, alsdann im Großen Hauptquartier und zuletzt in Berlin, bei dem Besuche des Grafen Czernin. Wir haben uns in vollem Vertrauen die Hand zu weiterer Arbeit ge- reicht. Das Bündnis steht unverbrüchlich fest. Es entspricht dem engen Verhältnis, das zwischen uns und den Verbündeten besieht, daß wir verabredet hoben, den Gedanken- auetausch fortlaufend zu pflegen.
Was unsere Feinde anbetriffi, so hat sich deren Zahl seit der Vertagung des Reichstages um drei vermehrt: Siam, Liberia, China. Ein triftiger Grund zur Feindschaft gegen uns hat für diese Länder nicht bestanden. Sie haben lediglich unter dem Druck der Entente und der Ber. Staaten von Nordamerika, welch letztere in Liberia und China sehr einflußreich sind, gehandelt. Wir haben den drei Ländern keinen Zweifel darüber gelaffen, daß wir sie für den deutschen Interessen in völkerrechtswidriger Weise zugefügten Schaden zur Verantwortung ziehen werden.
Wae das Verhältnis zu unseren Bundesgenossen an- belangt, so b steht nicht nur in politischer Beziehung, sondern auch bei allen kriegerischen Maßnahmen völlige Einheitlichkeit im Gegensatz zu dem Verhältnis bei unseren Feinden. Dafür gebührt der Obersten Heeresleitung unser besonderen Dank. Der Einheitlichkeit in der Kriegführung entspricht der Erfolg. Ich habe den Generalfeldmarschall von Hindenburg gebeten, eine Mitteilung über die gegenwärtige militärische Lage zu machen. Daraufhin hat der Generalfeldmalschall mit folgendem Telegramm geantwortet:
Roman von Reinhold Ortmann, lös (Nachdruck verboten.)
Und der alte Sanitätsrat Liebenow, der dem Hause Rüthling seit Jahren ein treuer Berater gewesen war, erschien schneller, als man es batte erhoffen dürfen, denn die Botschaft hatte ihn erreicht, als er eben im Begriff gewesen war vor seinem Hause in den Wagen zu steigen.
Auch für ihn bedurfte es natürlich nur eines Blickes, um ihn erkennen zu lassen, wie die Dinge standen, und die Verzweiflung Edithas überhob ihn der Notwendigkeit, sie erst noch auf dem Umwege trügerischer Vorspiegelungen allgemach zu der schrecklichen Gewißheit M führen.
, Sanft zog er sie von dem Toten empor und legte, liebkosend über das seidenglänzende Haar hinstreichend, flhren fieberheißen Kopf an seine Brust.
' „Mut, mein teures Kind, Mut! Gottes Wege sind unerforschlich. Und er hat es wohl gut gemeint mit deinem Vater, daß er ihn ohne die Qual einer langen Krankheit mnwegnahm. Sei versichert, daß dem Entschlafenen kaum noch etwas zum Bewußtsein gekommen ist von seinem Geschick."
„Nein, das ist kein Trost für mich!" schrie sie auf, »«o oder so — ich habe ihn doch verloren. Und was soll ich jetzt noch so mutterseelenallein hier auf der Welt!"
„Du wirst nicht allein sein, Editha", erklang da hinter ,, r. "on tiefer Bewegung durchzitterte Männerstimme, mw ße blickte, als sie ungestüm den Kopf nach dem Mimenden wandte, in Günter Wolfradts todestrauriges Amutz. Seine Augen waren mit einem Ausdruck unend- UEr Zärtlichkeit auf sie gerichtet; aber diese Zärtlichkeit »ano nicht den Weg zu ihrem Herzen.
Hochaufgerichtet streckte sie abwehrend ihren Arm gegen 'un aus.
„Wagst du es, ihm gegenüberzutreten? Und wagst du ' unr noch ins Gesicht zu sehen — du, der mir alles
„Nichts beweist die Wirkung unseres U-Booikrieges mehr, als die verlustreiche Zähigkeit, mit der Engländer und Franzosen ihre erbitterten Versuche fortsetzen, uns noch in diesem Jahre militärisch aus der Westfront niederzuringen. Mit stärkstem Einsatz von Material und Menschen wollten die Enteländer nach sorgsamster Vorbereitung nun bereits zum zweitenmal in kurzer Zeit den Einbruch in unsere flandrische Stellung erzwingen. Starke Kräfte, auch solche ihrer Bundesgenossen, standen außerdem bereit, um dem Einbruch den Durchbruch folgen zu lassen und dann zur Eroberung der flandrischen Küste und zur Vernichtung der Stützpunkte der U Boote zu schreiten. Beidemale scheiterte der gewaltige feindliche Ansturm unter schwersten Verlusten. Der Feind kam trotz rücksichtslosesten Menfchen- cinsatzes nicht über das Trkchtergelände vor unseren Stellungen hinaus.
Aus denselben Gründen wie in Flandern fetzte auch gestern (20. August) bei Verdun der Ansturm der Franzosen in großer Ausdehnung ein. Unsere artilleristische Gegenwirkung führte hier eine erhebliche Verzögerung des Beginns der feindlichen Angriffe herbei. Die Infanterie zeigte mitten in der Artillerieschlacht durch erfolgreiche Gegenstöße ihre hervorragende Angriffskrast. Auch hier gelang es den Franzosen, nur einzelne bedeutungslose Stücke des Trichterfeldes unter blutigsten Be«lüsten in Besitz zu nehmen. Diese Erfolge sind durch die unübertroffene Haltung unserer tapferen Truppen und die überlegene Führung erreicht worden. Auch die feindlichen Nebenangriffe bei Lens, an der Aisne und in der Westchampagne brachten infolge der weiter entwickelten beweglichen Kämpfesweiss unserer Heere dem Feinde trotz seines Mafseneinsatzes keinerlei Gewinn. Voll Vertrauen können wir der Entwickelung der weiteren Kämpfe an der Westfront entgegen- ffehen, der wohl der feindlichen Uebermacht kleine örtliche Erfolge bringen können, im ganzen aber auf unsere durchaus günstige militärische Lage nicht rückwirken.
Im Osten errangen unsere Truppen in der Abwehr und im Angriff neue Siege. Feindliche Masfenstürme brachen überall verlustreich zusammen. Der eigene Angriff überrannte die feindlichen Stellungen und warf in schnellem Siegeslauf einen großen Teil des russischen Heeres zu Boden. Welle Gebiete unseres treuen Bundesgenossen wurden zurückgewonnen.
genommen hat — alles! Denn das da ist dein Werk! Du — du hast ihn gemordet!"
Als hätte ihn ein Faustschlag getroffen, taumelte Günter zurück. Sein Gesicht färbte sich bis in das Haar hinauf blutrot, um dann in jähem Wechsel desto tiefer zu erbleichen.
„Editha!" schrie er auf, vorwurfsvoll und schmerzlich, wie ein Mensch, der sich tödlich verwundet fühlt von einer Hand, auf die er soeben verehrungsvoll seine Lippen drücken wollte.
Aber sie blieb in derselben abweisenden Haltung vor ihm stehen, regungslos und unerbittlich wie eine schöne Statue.
„Ja — gemordet!" wiederholte sie. „Leugne es doch, wenn du kannst! Und wollte Gott, du hättest auch mich getötet."
„Aber, liebes Kind, du bist außer dir — du weißt ja nicht, was du redest!" fiel ihr jetzt der Sanitätsrat ins Wort, indem er sich ihrer beiden Hände bemächtigte und sie aufs neue sanft zu sich zog. „Dein armer Vater ist an einem Schlagfluß gestorben, wie er ihm früher oder später leider fast mit Gewißheit vorauszusagen war. Und niemand hat ihn gemordet."
Editha wollte etwas erwidern; aber ihre Kraft war erschöpft. Beim ersten Wort schon brach ihre Stimme, und nun kamen auch die Tränen, heiß und unaufhaltsam, mit einem Schluchzen, als ob die zarte Gestalt zerbrechen müßte im Übermaß ihres Schmerzes.
Sie mit kräftigen Armen stützend, führte der alte Sanitätsrat die Weinende, die ihm keinen Widerstand entgegensetzte, hinaus. Für eine Weile waren Paul Francke und Günter Wolfradt allein mit der entseelten Hülle des Bankiers.
„Es ist schrecklich", sagte der Kassierer nach einem kurzen Schweigen. „Ich kann es noch gar nicht fassen. Und wie schwer müssen erst Sie darunter leiden — Sie. dem der Verstorbene fast ein Vater gewesen ist!"
Von dem Platze aus, wo er bei seinem Eintritt stehengeblieben war, fast um die halbe Breite des Zimmers von ihm getrennt, blickte Günter unverwandt auf den
Bon neuem hat das Heer bewiesen was Willenskraft unq Siegeswillen auch gegenüber an Zahl gewaltig überlegenen Feind leisten können.
War auf den KampMdern gegen die feindliche Heber- macht gerade Leistung und Einsatz von Leben und Blut Bedingung,^ so darf nicht vergessen werden, was auch an ruhigeren Fronten täglich und stündlich geleistet wird. Ner- venanspannende Wachsamkeit, erhöhte Arbeitsleistung in ausgedehnten Stellungen fordern auch dort feste Pslichter- füllung eines großen Teiles unseres Heeres. Namhaft werden schon im vierten Kriegsjahre alle Entsagungen und Entbehrungen heimischer Lebensgewohnheit willig und gern ertragen und werden in festem Siegeswillen überroll Hel- dentalen verrichtet.
.Auf dem Balkan und in Asien fechten deutscheTrup- pen Seite an Seite mit unferen treuen und tapferen bulgarischen und osmanischen Verbündeten. Der Heimat fern, wird auch dort gleich treue Wacht gehalten.
Kl« ZttiL auf «Le Krönte« «raivt, daß wir «M- tärisch am Beginn des 4 . Ariegsjayres so günstig stehe» «ie nie zuvor."
Dem Erfolg zu Lande entspricht auch der Erfolg zur See. Im Monat Iult sind nach den neuesten bekannt gegebenen Meldungen 811 000 Tonnen von üns versenkt worden.
Wenn wir dieses Ergebnis auf unserer Seite und die Mißerfolge der Feinde betrachten, so erscheint es unoerständ- lich, daß auf der Gegenseite bisher nicht einmal die Anbah- nung eines Gedankenaustausches zum Frieden erkennbar wurde, geschweige denn zu einem Irieden, der Verzichte einschtteßt.
Ich habe kürzlich durch Mitteilungen über den fron- zösisch-russtschen Seheimoertrag dattun können, welch weit- gehende Kciegsziele sich Frankreich gesteckt hat und wie England die französischen Wünsche nach deutschem Land unterstützt. Erst neuerdings hat ein Mitglied de« englischen Kabinetts erklärt; es gebe keinen Frieden, bevor nicht die deutschen Armeen aus das rechte Rheinuser geworfen seien. Ich bin jetzt in der Lage, noch weitere Abmachungen nachzuweifen, die unsere Feinde mit Bezug aus ihre Kriegsziele getroffen haben. Einiges hierüber ist der Kommission bereits bei früheren Gelegenheiten bekannt geworden. Ich will dabei chronologisch verfahren. Am 7. September 1914 beschloß di« feindliche Koalition nur einen gemeinschaftlichen
Toten. Ein Erschauern ging durch seinen Körper, ihn fieberisch schüttelnd, so daß auch der andere es wohl bemerken mußte.
„Ja, es ist schrecklich!" wiederholteer leise, als spräche er zu sich selbst. „Und als ich ihn in dieser Nacht verließ, war doch nichts von einer Krankheit, einem Unwohlsein an ihm zu bemerken."
„In dieser Nacht, sagen Sie, Herr Wolfradt? So wären Sie vielleicht der letzte gewesen, der ihn lebend gesehen hat?"
„Wenn er noch in der Nacht gestorben ist — ja! Wie hat man ihn denn gefunden?"
„Er lag dort im Verbindungsgang. Fräulein Editha hat ihn zuerst gesehen. Ich war herübergekommen, um die Kassenschlüffel zu holen, und auf ihr Geschrei lief ich herzu. Er war ganz kalt und starr. Sicherlich hat er schon seit mehreren Stunden entseelt da auf dem Fußboden gelegen."
Günter griff sich an die Stirn.
„Seit mehreren Stunden? Aber dann müßte es ihn ja wirklich gleich nach meiner Trennung — o mein Gott, mein Gott — es ist, um den Verstand zu verlieren !"
„Wie spät war es denn ungefähr, als Sie mit Ihrem Herrn Onkel sprachen?"
„Ich weiß es nicht genau zu sagen; aber es war jedenfalls um ein Beträchtliches nach Mitternacht. Die Entreetür war ausnahmsweise mit der Sicherheitskette verschlossen, und auf mein Klingeln war er selbst herausgekommen, mir zu öffnen. Er forderte mich auf, ins Wohnzimmer einzutreten und da — da bin ich dann wohl noch eine Stunde geblieben."
„Es ist sonderbar, daß Sic dabei gar nichts Auffälliges an ihm bemerkt haben. Ganz ohne alle Vorboten und äußere Veranlassung pflegt sich doch meines Wissens ein Schlaganfall nicht einzustellen. Ja, wenn Herr Rüthling noch irgendeine große Aufregung gehabt hätte! Aber so mitten in der Nacht — und nachdem er sich eben noch freundschaftlich mit Ihnen unterhalten!"
(Fortsetzung folgt.)