Tonnen, der am 14. Januar 1917 infolge einer Explosion vor Iokosuka unterging, ferner den kleinen Kreuzer »Kafagi*. 4089 Tonnen, im August 1916 in der Bucht von Tokio gestrandet und außerdem den ZerstörerSakali", der im Juni 1917 im Mittelmeer von einem U Boot versenkt wurde.

Die Belüfte der feindlichen Mächte an Kriegsschiffen sind jedoch verschwindend gering gegenüber den Einbußen an der unseren Feinden zur Verfügung stehenden Handels- schiffstvnnage, die durch kriegerische Handlungen der Mittel- 'Mächte der Welttonnage entzogen wurden. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß die ständige Steigerung der Bersenkungsziffeln von Monat zu Monat aus den fori- schreitenden Ausbau unserer U-Bootswaffe zurückzuführen ist. Es wurden an Handelsschiffen versenkt: im August 1916 209 500 Tonnen, im September 254500 Tonnen, im Oktober 393500 Tonnen, im November 408500 Tonnen, im Dezember 415500 Tonnen, im Januar 1917 439 500 Tonnen, im Februar 781500 Tonnen, im März 885 000 Tonnen, im April 1091000 Tonnen, im Mai 869000 Tonnen, im Juni 1016000 Tonnen; das sind insgesamt 6 763 500 Tonnen.

Bon großen Schiffen über 10000 Tonnen sind unter den Verlusten erwähnenswert: Die englischen Dampfer ,Fran- conia* von 18150 Tonnen,Cameronian" von 10963 Tonnen,Baüarai" von 11120 Tonnen,Ivernia" von 14278 Tonnen, .Laconia" von 18 699 Tonnen. .Megan« tic" von 14878 Tonnen,Minnervaska" von 14 370 Ton­nen,Rotmua" von 11130 Tonnen, der französische Damp­ferAlhos" von 12 644 Tonnen usw.

Schätzen wir als vorsichtige Rechner das Iuliergebnis mit dem Voranschlag, also mit nur 600000 Tonnen ein. so würden wir als Gesamtversenkung des dritten Kriegs­jahres etwa 7 364000 Tonnen erhalten, und da seit Kriegs« Mginn bis 1. Juli 1917 die Einbuße der fremden Han­delsschiffstonnage insgesamt 9,690 Millionen Tonnen betrug, so würde mit Zurechnung des geschätzten Iuliergebnisses der Totaloerlust auf 10290000 Tonnen steigen. Was diese Zahlen bedeuten, das ersieht man am besten aus dem Der« gleich mit der deutschen Handelsmarine bei Kriegsausbruch. Sie hatte 5459 296 Br.-R.-T. Beinahe zweimal soviel Schiffsraum werden wir am Ende des dritten Kriegsjahres insgesamt versenkt haben. Nun stelle man sich einmal die stolzen Schnelldampfer des Lloyd und der Hapag, die vie« len schönen Passagierdompfer beider Linien und der andern deutschen Reedereien, die große Zahl von Frachtdampfern und Seglern vor. so wird man erst ganz ermessen, was es bedeutet, daß beinahe zweimal soviel Tonnage in den drei Kriegsjahren versunken ist. Bei Kriegsausbruch wiesen die Handelsflotten der Vereinigten Staaten. Frankreich« und Norwegens zusammen 7 839 590 Tonnen auf. Annähernd ebensogroß wird unsere Bersenkungezifser im Kriegejahre 1916/17 werden.

Die infolge des U-Boa'.k:iezes immer mehr steigenden Schiffspceise schwankten in den letzten Monaten zwischen 1000 und 1400 Mark für die Br.-R.-T. der Dampfer. Zieht man in Rechnung, daß sich unter den versenkten Schiffen ein gewisser Bruchteil von älteren Dampfern. Seg­lern und Fischersahrzeugen befindet und reduziert demgemäß den Wert der Br.-R.-T. aus du chschnittlich 800 Mark, so ergibt das angenäherte Dersenkungeergebnie an Handels­schiffstor,nage im dritten Kriegsjahr einen Werlverlust von 5891 MMarden und die Gesamtverluste seit Kriegedeginn 8232 Milliarden. Dazu KM nun noch der ungeheure Wert der Ladungen, der oft das drei- bis vierfache des Schiffs- wertr» und noch mehr ausmacht.

Diese Zahlen reden also eine deutliche Sprache. Sie geben jedem Urteilsfähigen die absolute sichere Gewähr, daß uns der U-Bootkrieg über kurz oder lang unter allen Um­ständen zum Siege führen muß.

Sie Schlacht M Watschaetebogeu

am 7. Juni 1917.

III.

Eine Stunde nach der Sprengung sind die vorderen Stellungen im Besitz des Feindes; zwischen 6 und 7 Uhr erscheint er aus der Höhe. Wie ein Schrittmacher gibt der stufenweise vorrückende Feuervorhang den Takt für die Vorwärtsbewegung der Sturmtruppen an. Nebelaus- quellrnde Panzerstreitwagen kriechen aus den strahlenförmigen Straßen, die vorausgehenden Trupps verschleiernd gegen Wyffchaete heran. Während, zwischen beiden Stützpunkten durchbrechend, die englischen Spitzen schon vorgeschobene deutsche Geschütze erreichen, toben nördlich und. südlich Wytschaete und um den Besitz von Messines in ihrem Rücken erbitterte Einzelkämpfe. Grimmig klammern sich die preußischen urd bay-ischm Maschinengewehre an dis Stützpunkts fest und ringen, obschon von allen Seilen um­stellt, im Vertrauen aus raschen Einsatz, um jede-, Schritt Boden. Noch am späten Abend, als längst der Tag ent­schieden war, hört man in Messtnes klappernde Maschinen­gewehre.

Der auf den östlichen Höher; erscheinende Feind, von schnell gesoßten Geschützen tm direkten Feuer empfangen, sammelt sich zum zweiten Stoß. Währenddessen ist der Angriff im Horden und Süden nicht vorwärts gekommen. Am Kanal und an der Eisenbahn waren die Sprengungen dar k unseren Pionieren von geringem Erfolg, in den dichten Woldunzen westlich des Kanalrains versickerten die Sturmivellen. Wohl waren im Süden, im Schutz der Douve-Niederung, di' Angreifer in den Rücken von Mes- stnes gelenzt, aber zwischen Donoe und Lys zerrieb sich der Stoß an bayrischen Reserven. Da es also nicht ge­lungen war, die Frügel der deutschen Front aus den Ge­lenken zu reißen und umfassend -.inzuschwenken, suchten die

bei St. Sloi eingedrungenen Mafien, sich vereinigend, das Zentrum zu durchstoßen, um dann, den Kanal Überschreitend, den nördlichen Flügel aufzmollen. Die deutsche Sehnen­stellung, die, gradlinig von Hollebecke nach westlich Warne- ton verlausend, die meisten Batterien verknüpft?, war das nächste Hindernis: Zielpunkte wurden die Dörfer Wam- becke und Hollebecke. Mit äußerster Kraft wehren sich die deutschen Reserven, Schulter an Schulter mit den um die verschossenen oder zertrümmerten Geschütze gescharten Artilleristen, hegen die Uebermachi. In manchen Feuer­stellungen wird das letzte Geschütz gesprengt. Minuten ehe der Engländer anlangt. Kein deutsches Rohr ist unzerstört in Feindeshand gefallen.

Es ist Nachmittag geworden, und die rückwärts be- reitgehaltenen Reserven treffen auf dem Schlachtfeld ein. Garde und Sachsen, von einem bayrischen Regiment unter­stützt, gehen gegen Messines vor, die Westfalen setzen über den Kanal und werfen den schon über Wambecke hinaus angelangten Feind gegen Wytschaete zurück: Die Artillerie­kampfgruppen östlich Ppsrn und nördlich Lille streichen aus den Flanken, frische Artillerie fährt auf, und die von der Uebermachi in schwankenden Lüstkämpsen über Comines zurückgedrängim Fliegergeschwader stsßen noch einmal heldenmütig vor, um den Batterien das Ziel zu weisen. Der Feind, dem Verstärkungen über Wytschaete zuströmen, der sogar nördlich Messines berittene Schwadronen nutzlos in unsere Mas binengewehr« hetzt, sieht sich bald in dem schwierigen Gelände in blutigen Kamps verstrickt. Um Hecke und Hof, um Baum und Busch wogt das Gefecht. Als die Garde im-Süden, wo der Feind nicht in gleiche Tiefe vorgestoßen war, raschere Fortschritte macht, und die westfälische Division hinter sich läßt, bietet sich das Glück dem Engländer an, er stößt in die Lücke. Aber der rechte Flügel der Garde biegt um und treibt den Feind aus der Sehnenstellung heraus.

Der Abend verläßt den Engländer im Besitz der Höhenzüge, aber an beiden Flügeln unbeweglich, von der Sehnenstellung zurückgewvrsen und g zwungen, sich einzu­graben. Die deutsche Führung, Opfer und Gewinn einer neuen Schlacht um Wytschaete abwägend, nimmt die Trup­pen während der Nacht in eine vorbereitete Linie, die von der Doppelhöhe 60 über Hollebecke und Waastsn verläuft, zurück; Artillerie geht diesseits und jenseits des Kanals in Stellung. An dieser gestreckten Front scheitern Angriffs- versuche der Engländer am 11. und 13. Juni.

Die Schlacht im Wytschaete-Bogen ist abgedämmt. Dennoch soll der Erfolg des Feindes nicht verkannt werden. Auch nicht verkleinert dadurch, daß ihm Durchdruchsab- sichter« untergeschoben werden, wofür die Anzahl der einge­setzten Divisionen zu schwach bemessen war. Dagegen war sein Trieb nach vorwärts noch am Nachmittage des 7. unverkennbar; ben Kanal zu gewinnen und seinerseits einer? Block in den Norden von Lille vorzutreiben, schien das angestrebte Ziel. Dem hat der deutsche Gegenangriff die eiserne Barrikade vorgeschoben.

Auch auf deutscher Seite darf dis Schlacht ine Haben gebucht werden. Physische Energien, im Dienst des Fein­des zu niemals erhörter Leistung versammelt, im Kampf gegen seelische Energien, in den Herzen unserer Truppe zu ebenso unfaßbarer Größe gesteigert, das ist das Gepräge. Infanterist und Artillerist, Mineure und Flieger haben den übermächtigen Elementen das Aeußerste abgerungen. Das Maschinengewehr als Kampfeinheit, sich wehrend bis zum letzten Gurt und mit der letzten Handgranate, hat die englische Phalanx ln hundert Einzclkämpsen aufgelöst und wenn auch ein Teilerfolg des Tags« nicht abzuwenden war, dem Feinde das Blut abaezspst, mit dem der Tag teuer erkauft werden mußte. Jahrelange Vorbereitungen über und unter der Erde, die Monatsleistungen vieler Fabriken und hingeopserte Menschenübermacht haben denbösen Geist von Wytschaete" gebannt. Der nutzbare Erfolg steht in keinem Verhältnis zu solchen Opfern.

Der Weltkrieg.

Der amtliche Tagesbericht.

Süßes H»»pt,«»rtier, 7. Aug. Amtl. WTB. Drahtb.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe Kronprinz Rvpprecht.

In Flandern war die Kampfläikgkett der Artillerien nur vorübergehend in einigen Abschnitten lebhaft. Im Trichterfeld kam es mehrfach zu Zusammenstößen von Er­kundungsabteilungen.

Im Artois lag starkes Feuer auf den Stellungen zwi­schen Hulluch und der Scarpe.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Vorstöße oldenburgischer und württemdergischer S'.urmtiupps in die Schlucht von Drssy (nördlich der Straße LaonSoissons) und bei Berry-au-Bsc, an der Aisne, brachten uns Gewinn an Gefangenen und Beule.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Front des Genera feldmarschaLs

Prinz Leopold von Bayern.

Die Lage ist unverändert.

Front des Geueralobersts Erzherzog Joseph.

Im Sereth und Suczawatal wurde kämpfend Boden gewonnen. Auch im G birge ging es trotz zähen feindli­

chen Widerstandes vorwärts. Erneuie rumänische Angriffe am Mgr. Casinului und beim Kloster Lrpsa (im Puinaial) brachen verlustreich zusammen.

Heeresgruppe des

Generalfeldmarschalls von Mackensen.

In örtlichem Angriff stürmten preußische und bayerische Regiment, r die russischen Stellungen nördlich von Focsani; 1300 Gefangene, 13 Geschütze und zahl­reiche Grabenwaffen wurden eingedracht.

Mazedonische Front.

Keine größeren Kampfhandlungen.

Der Erste Generalquartisrmeiftsr:

Ludendorss.

Die erste Schlacht in Flandern für die Engländern verloren.

Berlin, 6. August. WTB.

Die erste Schlacht um die flanderische U-Bootebasis ist geschlagen und für dis Engländer verloren. Auch der sechste Angkiffstag brachte noch keinerlei Wiederholung des fehlqeschlagenen ersten Durchbruch roersuchs. D'e Engländer zersplitterten ihre artilleristischen und infanteristischm Kräfte in Teilaktionen. Das englische Feuer nahm in der Gegend von Drie-Grachten, Dreibank und südlich Langhemark zeit- weise große Heftigkeit an. Mehrfach scheiterten Angriff-- versuche, so in der Gegend von Hollebecke. Bei Freczen- berg wurden zum Sturm bereitgestellte starke englische An­sammlungen in den Gräben unter Vernichtungsfeuer ge­nommen und der hier beabsichtigte Angriff im Keime er­stickt. Deutsche Stoßtrupps stießen in der Nacht zum 5. August an zahlreichen Stellen in die englischen Gräben vor und kamen mit Beute und Maschinengewehren zurück. Beiderseits des Kanals bei Hollebecke wurden 4 Offiziers, 50 Mann und 4 Maschinengewehre eingebracht, bei Bix- schoote 14 Mann und 10 Maschinengewehre. Dis ganze Nacht zum 5. August hindurch unternahmen die Engländer eine Reihe von Lkilangriffen im Ppembogen. Eine eng­lische Abteilung nach der andern brach in unserem Abwehr­feuer zusammen. Auch im Wyschaereabschnitt war am Abend des 5. Auqust das Feuer lebhaft, ebenso an der Küste, wo seit Tagen die englisch Feueriäiigkeit eine Steigerung zeigt.

Der? Seekrieg.

U-Bootserfolge.

Berlin, 6. August. WTB.

Amtlich wird mitgeie'rtt: Im Nördliche» Sperr - > gebiet wurden d«rch die Tätigkeit «userer U-Boote neuerdings 22 OSO Br.-Reg.-To. versenkt. Unter den vernichteten Schiffen befindet sich ein großer Passagisr- dampfer; allem Anschein nach der englische Hilfskreuzer Otwoy"'(12077 To.), ferner ein großer schwer beladener Frachtdampser der aus Sicherung herausgeschossen wurde.

In letzter Zeit sind die Verluste der neutralen Handek- schtffahrt, die in dm früheren Ronaisn des uneingeschränkten U-Bootkrieges etwa ein Fünftel der Gesamtoerluste betrugen, erfreulicherweise hinter diesem Durchschnitt zurückgeblieben.

Der Ches des Adnmalstabs der Marine.

Der Luftkrieg.

Angriffe deutscher Flngzenggeschwader ans militärische Anlage» und Hafenplätze.

Berlin, 6 August. WTB.

Amtlich wird mitgetellt: Unsere Fiugzeuggeschwader an der kurländischm Küste belegten in der letzten jWoche militärische Anlagen bet Dünamünde, jsowie befestigte Ha­fenplätze an der Südküste der Insel Oesel mit Spreng- und Brandbomben. Guter Erfolg wurde beobachtet. Trotz starker Gegenwehr sind alle Flugzeuge ohne Verluste oder Beschädigungen zurückgekehrt.

Der Ches des Admiralstabs der Marine.

Kleine Kriegsnachrichten.

Frankreichs Kohlennöte.

Bern. 7. August.

Journal des Debats" meldet die Einstellung des Schiffsverkehrs auf der Seine unterhalb von Paris infolge Kohlennot.

Englische Mannfchaftsverlnste.

dr Rotterdam, 7. August.

Die englischen Verlustlisten vom 26. Juli bio 4. Au­gust, die die ersten Kämpfe in Flandern umfassen, weisen 19 580 Namen aus. (ELdd. Ztg.)

Auszeichnungen.

Me derRrichearizeiger" meldet, wurde dem Reichs­kanzler Dr. Michaelis das Großkreuz des Ro en Adter- ordens, sowie dem Staatssekretär des Innern, Dr. Helffe- rich, und dem Staatssekretär des Reichsschatzamts, Grafen von Rödern, der Role Adlerorden erster Klaffe verliehen. Den Staatsministern Dr. Beseler und Dr. von Trott, zu Solz der Schwarze Adlerorden. dem Staatsminister Dr. Freiherr von Scharlemer und Dr. Lentze wurde das Groß­kreuz des roten Adlerordens mit Eichenlaub und Königl. Krone und Staatsrninister von Löbell der Rote Adlerorden