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1917.

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am 7. Juni 1917.

II.

Im Frühjahr 1917 glaubte der Engländer die unter­irdische Umfassung vollendet. Inzwischen hat er mit uner­hörtem Aufwand die technische Rüstung der Sommeschlacht weit überbietend, seine Vorbereitungen über der Erde be­trieben. Lager. Stellungen und Unterstandsgruppen wachsen sich aus zu einer förmlichen Wabenstadl, ein Spinnwebnetz breit- und schmalspuriger Bahnen, so dicht und verzweigt, wie Straßenbahnen einer Großstadt, rollt unablässig Munition. Material und Nahrungsmittel zu Stappelplätzen und Truppe. Der Monat Mai wirft Zerstörung über das furchtbare, eben zur Blüte ansetzende Land. Eine Kette von 30,5- Zentimeter-Batterien spannt sich um den Wyischaete-Bogeu. Mit ihren beiden Augen, dem Kemmelberg und dem Ros- fignol, das Grlände weit überblickend, hämmert die eng­lische Artillerie aus den deutschen Gräben und Werken und führt Buch über die lückenlose Zerstörungsarbeit. Tief im deutschen Hintergelände werden Gefechtsstände und Knotenpunkte durch Fernkampfgruppen bekämpft, kein Bau über der Erde, der nicht Ziel eines Geschützes würde. Schwere Minenwerfer verwandeln leie vorderen Gräben in Trichterstreisen. Die Elemente sich dienstbar machen, mit Erz. Feuer und Gas den Feind so vernichten, daß der Angriff zu einem Spaziergang über einen Friedhof wird, ist britischer Plan und Ehrgeiz. Auch das Master, auf das der deutsche Spaten in Metertiefe stößt das uns ge­zwungen hat, überirdische Betonklötze auszurichten, kommt dem Engländer zu Hilfe.

Währenddessen leisten die deutschen Truppen Heber- menschliches an Widerstandskraft. Vornehmlich Ostpreußen und Sachsen, die Verteidiger von Wy scharte und Mrssines, dulden das Schwerste und werden auf den dem Feind zu- gekehrten Hängen von Schacht zu Schacht, von Trichter zu Trichter getrieben. Mit aufgestülpter Gasmaske schlummernd, findet der Mann auch in der Nacht nur ftmldweisen Schlaf. Die beiden Dörfer, vormals mächtige Bollwerke, sind buchstäblich dem Erdboden gleichgemacht, Aus zerschlagenen Beronhäusern treibt es den Mann schutz­suchend ins Freie. Die deutschen Batterien, in den Keil ungezogen und dem Gelände angezwungen, sich zu Nester I

versammelnd, bieten dem Feind breites Ziel und werfen dennoch unermüdlich Hemmung und Vernichtung in die Linie des Angreifers. Wohl hat die deutsche Führung die vorderste Linie, der unterirdischen Gefahr ausweichend, gelichtet oder entblößt, dennoch finden australische und kanadische Kompagnien, die zur Totenschau vorsühlen, grimmigen Widerstand u. melden verwunderten Befehlshabern, daß die Deutschen immer noch nicht sturmreif find. Was sie nicht melden können ist, daß hier und dort im Gelände versteckt abgespaltene Maschinengewehre und versenkte Ab­wehrgeschütze hei! auf den Angriff lauern.

Der 27. Mai leitet den allgemeinen 10 Tage langen, mit bis dahin uneihörter Stärke anhaltenden Artilleriekampf und damit die Schlacht ein. Geschossenes und geblasenes Gas vergiftet die Nächte. Erkundungstrupps von wach­sender Stärke bis zum Bataillonsoerband stoßen an ver­schiedenen Punkten vor,- sie werden zurückgeworfen. Lange geschonte Divisionen schiebt der Engländer in den Ring, allmählich wächst die Angriffsarmee auf 6070000 Mann. 5 Monn aus den Meter Boden, elf Divisionen stehen ge- gen fünf deutsche. Die ersten Iunitage bündeln das Ar- tilleriefeuer zu kurzen Trommelschlägen, bestimmt, Angriffe vorzutäuschcn, und den Verteidiger herauszulocken. Doch erst die unheimliche stille Nacht vom 6 aus den 7. Juni bringt den Morgen des Angriffs.

Am 7. Juni Punkt 4 Uhr früh verkünden dumpfe Erschütterungen bis 25 Kiliometer landeinwärts den Be­ginn der Schlacht. Eine grüne, durch die Marge dämme- rung schwebende Leuchtkugel gab das Zeichen, und an 19 Punkten des Wytschaete-Bogens zerreißen Zehntausende von Zentnern Dynamit den Erdboden, schleudern haushohe Wogen von Rauch, Flammen und mächtigen Brocken in die Lust. Spätere Photographien lasten 120 Meter breite, aus 60 Meter Tiefe aufgewühlte Krater erkennen. Plötz­lich fieberhaftes Trommelfeuer stürzt sich kurze Minuten lang auf das ganze Schlachtfeld, schiebt sich, die vorderen Gräben sreigebend, hundert um hundert Meter vor, und von dichten künstlich gewälzten Rauchschwaden verhüllt, tritt der Engländer auf ganzer Front von Zillebecke bis St. Poon zu Sturm an.

Die Wirkung dieser gewaltigsten Sprengung des Krieges ist überschätzt worden. Infolge der heldenmütigen Anstrengung unserer Pioniere teils vor unsere Linie gedrängt.

Dunkle Pfacle.

Roman von Reinhold Ortmann.

4 (Nachdruck verboten.)

Auch jetzt kostete es Edith ersichtlich noch einen schweren Kampf, ehe sie sich entschloß, seiner Aufforderung Folge zu leisten. Die Finger, die das Blatt entfalteten, zitterten merklich, und während sie las, wogte ihr Busen m hastigen Atemzügen auf und nieder.

Bernhard Rüthling wanderte unterdessen aufgeregt .durch das Zimmer.

)Es ist ein Skandal ein richtiger Skandal!* polterte ser.Man kann einem jungen Menschen mancherlei nach- Nehen, und ich will nicht behaupten, daß ich in seinen iMren nicht auch mal einen dummen Streich gemacht jWi. Dies aber schlägt allem Anstand und allen guten g ja geradezu ins Gesicht. Und Heinitz hat mir ein- daß er dem Komödiengesindel schon seit Wochen nachlaust. Er macht Lieder für eine Chansonnette! Ist N erhört? Und an einen solchen Menschen habe ich nun <Hon seit Jahren meine Wohltaten verschwendet!*

Ein eigentümlicher Laut, der vom Tische her an sein schlug, peranlaßte ihn, den Kopf zu wenden. Und A..'H rnit grenzenlosem Erstaunen, daß Ediths das Katt- i" die auf dem Tische ruhenden Hände gelegt schlitterte daß ein heftiges Schluchzen ihren Körper er-

S das?* fragte er betroffen.Was soll das heulen? Du nimmst dir's doch nicht etwa zu Herzen,

A dieser Gauklerin nachläuft? Es mag empörend ' ist doch für dich kein Grund zu weinen."

antwortete ihm nicht. Aber in ihrer ge- Haltung und in ihrem herzzerschneidenden offenbarte sich ein so tiefer, fassungsloser daß Bernhard Rüthling nicht wohl im Zweifel welche Bedeutung er diesem Ausbruch leiden­schaftlicher Verzweiflung zu geben habe.

Sem zorniges Gesicht färbte sich noch höher, und mit

beinahe hartem Griff legte er seine Hand auf die Schulter des Mädchens.

Ich verlange eine Antwort, Ediths! Wie steht eS mit dir und Günter? Es ist mehr als verwandtschaft­liche Zuneigung, was du für ihn fühlst?* _

Da richtete sie sich langsam auf und kehrte dem Vater ihr bleiches Gesicht zu. An ihren Wimpern zitterten Helle Tränen, aber ihre Züge waren seltsam starr.

Ich bin ihm gut, Vater und er hat mir ge­schworen, daß er mich liebt.*

Der Bankier erhob die Hand, die auf der Schulter seiner Tochter geruht hatte und schüttelte sie, zur Faust geballt, in die Lust.

Ah, der gewissenlose Patron! Er soll mich kennen­lernen, der Bursche! Wahrhaftig, ich werde ihm zeigen, daß wir uns nicht verhöhnen und beschimpfen lassen. Ich mache dir keinen Vorwurf, mein Kind, denn ich selbst trage ja die meiste Schuld daran, daß es so kommen konnte. Daß ich mich des verwaisten Sohnes dieses leichtsinnigen Vetters annahm, war eine der größten Torheiten meines Lebens. Von vornherein hätte ich mir ja sagen können, daß das Reis keine besseren Früchte tragen würde als der Baum, von dem es stammte. Nun habe ich meinen Lohn! Meinen Geschästsnachfolger wollte ich aus ihm machen, den Erben meiner alten, geachteten Firma! Und während ich ihn auf dem besten Wege glaubte, ein ordentlicher Kauf­mann zu werden, macht er Lieder für Bänkelsänger. Wie einen Sohn habe ich ihn in mein Haus ausgenommen und er dankt mir's, indem er dich um deine Herzensruhe bringt und sein verbrecherisches Spiel mit dir treibt! Aber er soll mich kennenlernen! Er soll erfahren, was es heißt, mich zum äußersten zu reizen!*

Er war außer sich vor Zorn. Wie um ihn zu be­schwichtigen, erhob Ediths bittend die Hand.

Urteile nicht zu schnell, Vater! Wenn nichts anderes gegen Günter spricht als dieser Brief, so ist sein Unrecht vielleicht kleiner, als wir glauben. Weißt du denn etwas Näheres von diesem Mädchen?*

Was brauche ich noch weiter von ihr zu wissen, Nach­

teils an den vordersten Graben gefesselt, an manchen Stellen ganz, an andern zum Teil abgequetscht und unschädlich gemacht, haben die Explosionen unter der dünnen Besatzung wenig Opfer gefunden, stark aber, wie jedes elementare Ereignis, war die seelische Wirkung auf unsere aus dem Schlaf gerissenen Truppen. Die begleitenden Tageser­scheinungen. der weitgetriebene Luftdruck und die ausge- strahlten Hitzewellen verbreiten Verwirrung. Auch die rückwärtigen Besatzungen wissen von dem betäubenden Eindruck der umfassenden Sprengungen zu berichten. Daß trotzdem der Engländer stundenlang um den Besitz der benachbarten Höhen ringen mußte, zeugt von erhabener Mannhaftigkeit unserer Leute, die mit Watten nicht ge­würdigt werden kann.

Arbeiterschaft und Frieden.

In den Wirtschaftlichen Tagesberichten des Sozialisten Richard Lalwer vom 24. Juni heißt es über dieses Thema:

Die führenden Kreise der Sozialdemokralle vertreten den Standpunkt, daß der Friedensschluß ohne Gebietser­werbungen, ohne Annexionen und ohne Kriegsentschädigungen erfolgen müsse. Wenn Deutschland «inen anderen Frieden nicht erhallen kann, dann wird es sich auch mit einem solchen Frieden abfinden müssen; wenn es aber einen an­deren Frieden zu erreichen vermag, so wäre es vom Stand­punkte der deutschen Arbeiterschaft im höchsten Grade ku-zfichtkg. einen für Deutschland politisch und winschaftlich vorteilhaften Frieden unmöglich machen zu wollen. Wie liegen denn die Dinge? Das deutsche Volk wurde ange­griffen und führte, wie auch die Sozialdemokratie zugibt, einen Verteidigungskrieg. Dieser Krieg hat das Wirtschafte- leben des deutschen Volkes zweiffellos schwer getroffen, wie sich erst deutlich nach dem Kriege Herausstellen wird. Wir haben alle Opfer an Blut und Gut gebracht, nicht weil wir den Krieg wollten, sondern weil er uns aufgezwungen wurde. Die Angreifer, die Völker, deren Regierungen Deutschland den Krieg ausgezwungen haben, sollen also dafür, daß sie uns mit Krieg überzogen haben, daß sie die Schuld sür die ungeheuren Verluste tragen, frei aus­gehen, selbst dann, wenn die militärische Lage es uns er­möglicht. Entschädigungen durchzusetzen? Das ist ein Stand­punkt, der ganz und gar unverständlich ist. Es bricht in

dem ich ihr freches Geschreibsel gelesen? Liegen ihre Ab­sichten denn nicht klar zutage? Und muß er ihr denn nicht ein Recht gegeben haben, sich Hoffnungen zu machen, wenn sie es wagt, so an ihn zu schreiben?*

Edithas Augen hatten sich wieder halb geschlossen. Ein paar Sekunden lang saß sie ganz regungslos. Dann sagte sie leise:

Willst du mir eine Bitte erfüllen, lieber Vater?* Wenn du nichts Unmögliches von mir verlangst.* Führe mich dahin, wo die Dame auftritt und Günters Lieder singt. Wenn ich sie gesehen habe, werde ich auch wissen, ob es möglich ist, daß er sie liebt.*

Das ist ein törichter Gedanke, Kind, und auch wahr­scheinlich ganz unausführbar. Die Person produziert sich in einem sogenannten Kabarett mit dem oielverheißenden NamenDie Gefilde der Seligen*. Eine junge Dame aus anständigem Hause aber gehört nicht als Zuschauerin an einen solchen Ott.*

Hanna Berg hat mir von diesem Kabarett erzählt. Sie ist wiederholt mit ihrem Bruder dort gewesen. Und er würde sie gewiß nicht mitgenommen haben, wenn es unschicklich wäre. Ich kann mich ja auch in irgendeinem Winkel verbergen, daß mich niemand sieht.*

Trotz seines strengen Aussehens schien Bernhard Rüthling dieser Tochter gegenüber nicht sehr widerstandsfähig zu sein.

Ich hatte die Absicht, heute noch hinzugehen, um ihn auf frischer Tat zu ertappen*, sagte er in einem schon weniger entschieden klingenden Tone.Und ich werde mir natürlich auch diese Nora Martini ansehen. Daran, denke ich, kannst du dir wohl genügen lassen.*

Mit einem leisen Zucken der Augenbrauen schüttelte sie den Kopf.

Nein, ich muß sie selbst kennenlernen. Und wenn ou mich nicht mitnimmst, Vater, so gehe ich allein. Ich kann diese folternde Ungewißheit einfach nicht mehr ertragen.*

(Fortsetzung folgt.)