exweg.
Zürcher „T«zes- aus dem Damen- er verschärft und cht anzunehmen, imllch der gleich, lt.
he« Hilfe.
iveizerischen Blät. »e in der Sitzung Frage der kom» Alltterten gemein, uden. Ihre Bo. hme der Kämpfe ge Verdoppelung Man hoffe, beide en Hilfe nsch bis
d frauzöfische«
Wie aus London che Interpellation i. in welcher eine ezüglich der sme- rd angenommen, rnkundigrn Miß. 9er Zweck dieser Hoffnungen aus nie in der Haupt- sind. Eins ähn- fischen Sozialisten und Paris, was mrch diese ameri. »rächt, so erwarte Ms Reisesrlsub»
24. J««i
ich wird mitgeteüt: r der Fronten ist
ll« n, NagolL.
(»arl Zatser) ««g.ltz.
ch den gesetzlichen Vollmilch haben, lsberechiigten
Vollmilch
erschritlrn werden, m sich auch hierin
nmerell.
t7, nachmittags
us aus dem Ge-
nge«
inderat.
ln
el« billigst bei
isgold.
lene
Ichästsstelle ds. Bl.
erscheint täglich mit Aasvahme der «Soau. und Festtage.
Preis »ieriePhrlich hier mit Triigeriohn Mil. 1 . 50 , i« Bezirks- und 10 Lol.-B«rkehr Mk. 1 . 30 , im übrigen Württemberg Mk, 1 .S 0 . Monats-Abonnement» nach DerhSUni».
>»nn>v-Iezilt BB,
Fernsprecher 29.
dl. Jahrgang.
Postscheckkonto 5113 Stuttgart.
Anzeigen-Gedühr: jür die einspalt. Zeile aas gewöhnlicher Schrift oder deren Raum bei einmal. Einrückung 10 Psg., bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Beilagen
Plaudrrstübcheu
und
Mustr. Sonntagsblatt.
i46
Dienstag» den 26. Juni
1917
l s t'i'M'MPi rMMM I >M ,li > ! , z > /» I» I i - >,»l> i> i i H k . I,„ >. FI > i'M I« "> Nil» > ,. > > > ! >v » 1 '!,'>i»lsr
WW Ud srnuzWe MM .. '7, .
Sie Gefahr der große« Mschmge«.
Echlagworie find immer Fälschungen. So eindeutig, wie ein Schlagwort sein mutz, ist kein Ding aus Erden, am wenigsten eine politische Wahrheit. In der Kraft des Schlagwortes liegt daher zugleich die Gefahr, die dis po- litische Propaganda zur grotzen Fälschung macht. Datz die uns feindlich« Koalition die größten politischen Erfolge gerade auf diesem Wege erringen konnte, zeigt entweder die Unreife der Menschen, die immer noch auf dergleichen hrreinsallen. oder die Unmoralität solcher Politik — oder beides! So war'« mit den Hunnen und Barbaren, mit den belgischen Greueln, mit dem Schutz der kleinen Staaten und so ist es, nachdem dies alles doch ziemlich abgewirt- schäftet hat, mit dem neuesten Schlagwori der Desannexio- nen und mit der großen Fälschung, daß die demokratische Staatsreform die einzig moralische welkfriedliche Tersassung bedeute.
Dauernd ist man in den Weltmächten — die ja in der Kultur immer um mehrere Nasenlängen den östlicheren Völkern voraus find, am Werk, mit solchen Schlagworten Fangball zu spielen und die Menschen zu verwirren ; sie zu befriedigen ist ja schwer, besonder» die Engländer in ihrem grenzenlosem Imperialismus und die Franzosen in ihrem grenzenlosen Deutschenhaß. Sie spielen Fangball mit den Schlagwörtern und neuerdings ganz besonders mit der russischen Friedenssormel „ohne Annexionen und ohne Entschädigungen". Man sieht da deutlich das Auguren- lächeln, mit dem man in England und Frankreich dieser Formet Beifall nickt — und man hofft ganz zuversichtlich, das, was mit dem Schwerte nicht an solcher Friedenssormel umzubiegen ist, mit dem Cant und Bluff, mit dem Kniff und Pfiff aus diplomatischem Wege umzudeuten.
An den Fälschungen, die in Feindesland mit wahren oder auch nur angeblichen Reden unseres Kaisers getrieben worden find, oder an dem famosen Trick der „Leichen- Verwertung" haben wir Beispiele von schlagender Deutlich, keit. Köstlich, wenn es nicht so traurig wäre, ist dabei die Geschichte, wi« nach jetzt vorliegenden chinesischen Quellen die Ueberredung Chinas zum Bruch mit Deutsch, land erfolgte; als alle Beeinflußung nichts nützte, zogen die Ententediplomaten die Fabel von der Kadaververwertung
Im Sanne «Lei- klebe.
Original-Roman von Hermann Preiß.
23s (Nachdruck verboten.)
„Ich habe große Eile", sagte er, „ist hier mein Werk vollbracht und habe ich nur den kleinsten Fingerzeig erhalten, so muß ich nach Berlin zurückeilen. Denn wir dürfen nicht vergessen, Herr Präsekt, der Mörder hat bereits drei Wochen Vorsprung. Ich tadle mich heute selbst, daß ich nicht sogleich auf die Idee kam, die hier einmal angedeuteten Spuren energisch zu verfolgen. Ich hoffe aber, ich kann das Versäumte nachholen und komme nicht ? zu spät."
j „Hoffen wir es", sagte der Präfekt.
! Damit schied Breitenfeld. —
Als er im Pxotokollzimmer angekommen war, überzeugte er sich, daß sowohl der Unterpräfekt, als Herr Lebaudy ihn durchaus richtig informiert hatten. Charles Roi hatte in der Tat nichts weiter ausgesagt, als was svreitenfeld bereits wußte.
i Aus den Akten ging hervor, daß die Polizei im ersten / Augenblick unter dem Eindruck der Berliner Depeschen i "ehend die Absicht hatte, Roi in Hast zu nehmen. Aber lein als untadlig bekanntes Vorleben, sowie die Tatsache, daß er mehrere Personen als Zeugen beigebracht hatte, dre ihn an dem fraglichen Abend in der Nähe der Kriegsakademie mit dem geheimnisvollen Fremden gesehen hatten, hatte die Polizei überzeugt, daß der Roi mit dem Verbrechen in keiner Beziehung stehe. Außerdem war es ihm auch gelungen nachzuweisen, daß er den Tag nach dem Morse in seinem Hause zugebracht hatte. Es war also
kerne Veranlassung, ihn festzuhalten.-
Die Rue de Äassano liegt weit draußen in der Nähe des deutschen Konsulats. In jener Gegend, die im Jahre 1871 noch unbebaut war, hatten damals die Massen » "ritten Republik zugejubelt. Von hier aus zogen die ersten Bürger für die neue Republik gegen die deutschen Heere ms Feld.
, Breitenfeld machte sich unverzüglich auf den Weg. Er traf die Frau Roi zu Hause an und erfuhr von ihr, daß
heran, woraus China die völlige Hoffnungslosigkeit der Lage Deutschlands erkannte.
Die Gefahren der Fälschungen treffen nicht nur, ja nicht einmal zumeist uns, sie treffen die betörten Entente, genoffen weil mehr. Uns wird der Kampf auf diesem Wege zweifellos erschwert, aber da di« Schlagwarte und Fälschungrn so kinderleicht richtig zu stellen sind, richten sie im Bierbund keinen Schaden an. haben aber schon mehr als einen der Mitläufer der Entente zugrunde ge. richtet. Die für die Durchführung der welthistorischen Fäl- schungen so wichtige britische Nachrichtenabsperrung hat di« Wahrheit solange luftdicht zusammengepreßt — aber da sie ihr doch schmale Wege zum Entweichen gelaffen hat, wird diese Wahrheit in absehbarer Zeit das ganze Gefäß der Pandora, darin die englische Weltlüge eingeschloffen ist, mit seinem Inhalt in die Luft sprengen. Nie letzten Veröffentlichungen der „Nordd. Allg. 31g." au» den Brie- fen des russischen Gesandten in London Grafen Benckendorff und au« anderen Geheimdokumenten werden das ihre d,- zu bettragen, zumal da hiernach noch wettere wichtige No- kumente in dem Kampf gegen die Fälschungsmanöoer das Licht des Tages erblicken können. Wir find nicht einmal in Versuchung die Fälschungen, die unsere Feinde offenbar so nötig haben, durch ähnliche Töne zu ersetzen: sie geben uns selber stets Material genug, daß wir mit echten Waffen der Wahrheit gegen sie Kämpfen können. Der End- Kampf gegen dies alles wird nicht dadurch geschehe», daß wir die feindlichen Schlagworte im einzelnen widerlegen — das führt erfahrungsgemäß zu nichts, weil solchem Be- ginnen die aktioistische Durchschlagskraft fehlt; aber die Durchdringung der vielfach schon urteilsfähiger gewordenen Welt mit unserem eigenen politischen Programm muß uns vorwärts bringen.
Sin solches Programm, das wirklich die Interessen aller Völker tu seine Bestrebungen ausnimmt, hat der Reichekanzler in seinem Wort „Freie Bahn jedem Tüch. tizen" geprägt, das auch außerpolttisch Geltung hat. Denn er sagte ja einmal t« Reichstage auch die Worte: „Wir wollen Nachbarn, die mit uns und «tt denen mir zusammen arbeiten zu unstrrm gegenseitigen Nutzen." Das heißt also: Arbeit zu wirklichem Nutzen und Gegenseitigkeit der Leistung. Jeder Tüchtige ist da willkommen und jeder, der es ehr« lich meint mit der Arbeit aus Gegenseitigkeit. Den» darauf
allein beruht das Gedeihen der Menschen aus der Erde. Was die Deutschen die langen Jahre vor dem Kriege hin- durch zu' ihrem eigenen und zugleich zum Aufschwung aller Welt geleistet haben, da» ist ihr außenpolitischer Leit- stern auch fürderhin. Die uns feindliche Koalition wollte diese Lebensart und Lebensweisheit nicht wahr haben und entfesselte letzte« Endes um der Rettung bequemerer Gewohnheiten willen den Krieg. Wir habe» niemanden das geneidet, was er sich ehrlich erwarb, ob er groß ist oder klein, wir haben ihm das Seine gegönnt, ob sein Land günstiger lag und bessere Versorgungsbedingungen haben mochte als die anderen. „Freiheit der Meere" ist zu dieser Zukunft nötig, und damit das größer« Schlagwort als ein Programm die künftige Frtedenszeit beherrscht, muß es lauten. Freie Bahn jedem Tüchtigen und ehrlichen Bolk.
In solchen Zeichen mögen die Worte Bernhard Ehwas gewürdigt werden, aus die jüngst in einer Zeitschrift aufmerksam gemacht wurde: „Es scheint mir, wenn Männer sehr bewegt sind, dann sollten sie die Wahrheit sprechen. Die englisch« Nation scheint mir entgegengesetzter Ansicht. Gesetzt den Fall, wir kämen in Konflikt mit einer anderen Raffe, die den Mut hat. den Tatsachen ins Gesicht z« blicken, und die die Weisheit besitzt, sich selbst so zu kennen. wie fie ist. Zu unserem Glück ist keine solche Raste in Sicht."
Nun der Politik der Fälschungen setzen wir die Politik der offenen Tür für Tüchtigkeit und Ehrlichkeit entgegen in der festen Ueberzeugung, daß nur mit diesem Fttedeneprogramm ein dauerndes geordnetes Zusammenleben möglich tst, das zugleich Fortschritt und Aufstieg in sich schließ».
Wir bitten unsere Postabonnenten mit der Erneuerung des Abonnements für das dritte Vierteljahr nicht länger zu matten, sondern die Bestellung unverzüglich bei dem zuständigen Postamt aufzugeben. Frühzeitige Erneuerung der Abonnements ist bei den Anforderungen, die jetzt an die Post gestellt werden, dringend notwendig, weil sonst die Bestellungen nicht zeitig genug der Berlags-Poftanstalt zugesührt werden können. Bei verspäteter Anmeldung läßt es sich nicht vermeiden, daß die Zeitung in den ersten Tatzen des neuen Monats ausbleibt.
ihr Mann auf Reisen gegangen sei, sie könne nicht sagen, wann er wiederkomme. Er konnte sonst nicht viel von der wortkargen Frau erfahren. Aus ihrer ganzen Art aber ging hervor, daß sie von den Geschäften und Reisen ihres Mannes mehr wußte, als sie sagen wollte.
Breitenfeld wurde durch dieses Benehmen in seinem Verdachte bestärkt, daß hier Dinge obwalten müßten, die der Klärung dringend bedürften. Froh, daß er endlich dem Ziele seiner Bemühungen nahe war, machte er sich endlich zu Fuß aus den Heimweg.
Auf den belebten Straßen herrschte Weihnachtstrubel und hier und da sah er in den Häusern den Julklotz aufgestellt. Ein knorriger, dicker Baumklotz, den man auf den offenen Feuerherd stellt und langsam verbrennen läßt. Ein Brauch, den man in Frankreich und besonders in Paris aus heidnischer Zeit übernommen hat und der am Lichtfest gepflegt wird, wie in der deutschen Heimat etwa der Weihnachtsbaum entzündet wird.
Breitenfeld wußte wohl, daß er am Heilig Abend in der Riesenstadt nicht viel erreichen würde und so nahm er sich denn vor, getreu seiner Gewohnheit eine jener Spelunken aufzusuchen, in denen die Hefe der Großstadt sich zusammenfindet, die aber dem Kriminalisten unentbehrliche Schulen sind, in denen er seinen Scharfblick, seine Menschenkenntnis und leider sehr häufig auch seine Geistesgegenwart und körperliche Gewandtheit üben kann.
Aus seinen früheren Besuchen in Paris kannte er das „Hotel des Aveugles", den „Blindenkeller", einen der gefürchtetsten Verbrecherkeller der Riesenstadt.
Seit langer Zeit befindet sich hier das Stammquartier der Pariser Apachen, jener gut organisierten Verbrechergesellschaft, die ein Schrecken der französischen Hauptstadt ist. Hier werden die Pläne für alle großen Unternehmungen geschmiedet, hier werden nach erfolgter Tat die Erlebnisse geschildert, die Beute geteilt, ja in den Hinteren Räumen dieses weltberüchtigten Etablissements befindet sich sogar eine „Hochschule für Gentlemen", das heißt für Verbrecher, hier werden Kindern und Neulingen die mannigfachen Tricks beigebracht, die für den Gauner vonnöten sind im Kampf gegen die bürgerliche Ordnung und Gesittung.
Hier wird Unterricht in der Gaunersprache erteilt, hier werden die mannigfachen Kunstgriffe gelehrt, deren die Gauner beim Falschspiel, beim Taschendiebstahl, beim Einbruch und bei der Verteidigung gegen 'ihn überraschende Polizisten bedarf. Ja, es hieß sogar vor einiger Zeit, die Kriminalpolizei habe hier eine richtige Mörderschute entdeckt, in der den Neulingen gezeigt wurde, wie man mit einem einzigen Stoß, mit einer stiletähnlichen Waffe eine tötliche Wirkung erzielt.
Dorthin lenkte er seine Schritte, um dem Weihnachtstrubel zu entgehen und den Tag zuzubringen, gewissermaßen in seinem Beruf. Nach kurzem Wege stand der Detektiv im Blindenkeller.
Auf dem Hof dieses Gebäudes hatte zur Zeit der französischen Schreckensherrschaft eine der Guillotinen gestanden, denen auf einen Federzug Robespierres Tausende von Menschen zum Opfer gefallen sind. Hier zuerst war gegen das Pariser Bürgertum der Kampfruf der Revolution erschallt und man zeigt noch heute die Stelle, von der Robespierre in jener Zeit zu der blutdürstigen wütenden Menge gesprochen hatte; jene gewaltige Rede, die mit den Worten schloß: „Man hat uns den Blutkampf anfse- zwungen, Bürger Frankreichs, wir werden unser Vaterland und damit die ganze Welt befreien."-
In dem dämmrigen Raum herrschte ein reges Treiben. An allen Tischen und Bänken saßen Männer beim Spiel und beim Wein, sie ließen sichs wohl sein. Hier wurde mit dem Gelbe nicht gekargt. Die goldenen Zehnsrarck- stücke rollten über die Tische, als sei ihr Besitzer daran gewöhnt, das Geld mit vollen Händen einzunehmen und auszugeüen. Der Oberkellner, der Breitenfeld nach seinem Begehr fragte, musterte ihn, als fürchte er, daß sich hier ein Unbefugter einschmuggeln könne. Breitenfeld bestellte eine Flasche des Weines, der nach vielfachem Verschnitt in den Pariser Weinschenken nur zwei Franken kostet.
Der Tisch, an dem der stille Beobachter saß, stand in einer Fensternische und fiel aus den ersten Blick niemand auf. Alle Augenblick traten neue Ankömmlinge ein, die bald mit einem der Anwesenden, bald mit dem Wirt heimliche Blicke oder Worte tauschten. (Fortsetzung folgt.)
, I
! ,!
t >1