physischen Kräfte find erschüttert, wir aber haben nicht« verloren, als einen zerschossenen Geländestreisen von 2 Ki­lometer Tiefe und eine leider nicht ganz unbedeutende Zahl gefangener Helden, die sich opferten, zur Ehre des Vater­landes, zur Vorbereitung des Sieges ihrer Kameraden.

Und wem danken wir unseren Sieg in der Schlacht an der Aisne? Der weisen Voraussicht unserer Führung, die eine aeue Tnktik für die Abwehr fand, und der über alles Lob erhabenen Haltung unserer Truppen aller deut­schen Stämme. Nicht im starren Festhallen an der einmal gewählten Linie, nicht im hartnäckigen Derteidigungskamps bis zum Tode liegt das Heil, sond rn die elastisch geführte Abwehr, das Beweglich-Lrhalten der Kampslinie, das An­halten und Nachgeben nach den Eindrücken des Kampfes und endlich die aktive, offensive Führung der Verteidigung, das Ausnutzen der hierfür aufgesparten lebendigen Kraft bringt uns den Sieg. Mehr als 30 feindliche Divisionen liegen in Trümmer geschlagen, dank der besseren Ausbildung, der körperlichen Ueberlegenheit, der mustergültigen Disziplin unserer herrlichen Truppen, denen, obgleich sie sich strategisch ln der Verteidigung befanden, durch diese Meihvde der Abwehrschlacht Gelegenheit gegeben war, in taktischer Offen­sive ihren nie versagenden Angriffsgeist, das eigentliche Element deutscher Infanterie, voll zur Geltung zu bringen und einen Erfolg zu erringen, der uns der endlichen Ent­scheidung näher bringen mutz.

Der Weltkrieg.

Die amtlichen Tagesberichte.

WTB. Greift« Hauptquartier, 28. April. Amtl. Drahtb.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe des Geueralfeldmarschalls

Kronprinz Rupprecht von Bayern:

Aus beiden Eearpenfern setzte der Feind die starke Veschietzuug unserer Stellungen und des Hintergeläudes fort. Wir bekämpften mil erkennbarer Wirkung die englischen Batterien.

Bei Mouchy brachen gestern Vormittag mehrere An­griffe der Engländer vor unseren Linien verlustreich zusammen.

Heute, vor Tagesaubruch, uahm der Feuer­kampf von LvoS bis Queaut äußerste Heftigkeit a«. Rach Trommelfeuer ist bald darauf fast a« der gauze« Front die Jufauteriefchlacht neu entbrannt.

Heeresgruppe des Deutschen Kronprinzen:

Die Kampftage ist bei wechselnd starkem Feuer gleich geblieben.

Bei Braye ist ein frauzöfifcher Angriff ge scheitert.

Bei Hurtebise-Fe. wurden feindlichen Stoßtruppen bei erfolgreicher Abwehr Gefangene und Maschinen­gewehre adgeuvmmeu. Am Brimout und nördlich von RetmS schlugen Erkundungsoorstöße des Feindes fehl.

Heeresgruppe des Geueralfeldmarschalls

Herzog Albrecht von Württemberg:

Keine wesentlichen Ereignisse.

Durch Abwehrfeuer wurden L feindliche Flug­zeuge, durch Luftangriff 2Fesselballons abgefchoffe«.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Infolge lebhafter Tätigkeit der russischen Artillerie nahe der Küste, westlich von Luck, an der Ziota-Lipo, Rara- jywka und Pulna war ln diesen Abschnitten auch unser Feuer gesteigert. _

Hinter unsercn Lmien stürzte nach Lustkamps ein rus­sischer Flieger ab.

Mazedsuische Frvnt:

Bei Negen- und Schr erfüllen in den Bergen nur ge­ringe Gefechtslätigkeit.

De* Erste Generalquarliermeifter:

Ludendorfs.

der drille SnWuchMksiich in SigMa Sei Mas dlnlig zasanmeWSriitzeo.

WTB. Grefti H«»ptq»»rtirr. 29. Apnl. Tmil. Drahtd.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe des Gene alfe dmarschalls

Kronprinz Rupprecht von Bayern:

Schwerstes Trommelfeuer, vor Tagesanbruch au der ganze« Front von Leus bis Queaut be­ginnend, leitete am 28. April die Schlacht ein» von der die Engländer nun zum drittenmal die Durchbrechung der deutschen Linien bei Arras er­hofften. Vis Mittag war der große Kampf ent­schieden ; er endete mit einer schweren Niederlage Englands.

Beim Hellmerden folgten der sprungweife vor- »erlegten Wand von Stahl, Staub, Gas u. Rauch die englischen Sturmkolonuen in einer Front von etwa 30 Kilometer Brette.

Die Wucht des feindlichen Stotzes nördlich der Searpe richtete sich gegen unsere Stellungen von Acheville bis Roeux; dort entwickelte sich die Schlacht zu autzerordentlicher Heftigkeit.

Der Engländer drang in das von uns als Vorstellung besetzte Arlenx, in Oppy, bei Gavrelle und Roeux ein; da traf ihn der Gegenangriff un­serer Infanterie. 3n hartem Ringen Man« gegen Mann wurde der Feind geworfen, stellenmeife über unsere alten Linien hinaus, die bis auf Ar­lenx sämtlich wieder in unserer Hand find.

Südlich der Searpeniedernng tobte gleichfalls erbitterter Kamps. 3« den zerschossenen Stellun­gen trotzten unsere braven Truppen mehrmaligem Ansturm; auch dort sind alle englischen Angriffe gescheitert.

Auf den Flügel« des Schlachtfeldes brache« die feindlichen Angriffswellen schon im Vernich­tungsfeuer unserer Artillerie zusammen.

Die Verluste der Engländer find wiederum außergewöhnlich schwer.

Der 28. April ist ein neuer Ehrentag unserer Infanterie, die» kraftvoll geführt und kräftig unter­stützt durch die Schwester- und Hilsswasfen sich der Grötze ihrer Aufgaben voll gewachsen zeigte!

Bei den anderen Armeen de; Westfrvm. auch an der Aisne und in der Champagne, sowie im Osten und auf dem Balkan ist die Geiamiloge unverändert.

Der Erste Genera quarliermeister:

Ludendorsf.

Der vierte Tag der Schlacht Sei Mas.

Wie om dritten Tage der Schlacht bei Arras, so ver­mochte der durch seine blutigen Verluste erschöpfte Gegner auch am vierten Schlachttaqe größere Anstrengungen zu unternehmen. Die ihm von den deutschen Verteidigern aus­gezwungene Kampfpause hielt auch om gestrigen Tage fast an ollen Abschnitten der Kampffront an. Der Artillerie­kampf tobte indessen an manchen Stellen mit der alten Heftigkeit weiter. Besonders kräftig war das englische Feuer östlich Loos und auf dem Nordflügel der Kampffront zwi­schen Lens und Searpe, wo es mit besonderer Heftigkeit auf unseren Stellungen westlich von Arleux etwa in der Mitte von Searpe und Lens lag. An diesem Frontabschnitt steigerte sich gegen Abend das englische Feuer zu größter Stärke, in d r es auch nachts über anhielt. Südlich der Searpe war das feindliche Feuer zeitweilig matt. Nur gegen Abend setzte es mit größter Lebhaftigkeit ein und wuchs vom Bachtel b's Queant zu großer Heftigkeit an. Nach außerordentlich wütendem Trommelfeuer, auch schwerer Kaliber, versuchten die Engländer an dem gleichen Front­abschnitt, wo sich ihre Divisionen an den vorhergehenden Tagen ohne jedes Ergebnis verblutet halten, beiderseits der Straße ArrasTombrat einen starken hartnäckig oorgetra- gcnen Angriff, der indessen dasselbe Schicksal wie jene der Vortage erlitt. Die englischen Sturmwellen wurden durch die heftige deutsche Feuerspcrre zum großen Teil nkederge- morsen. An anderen Stellen wurden sie in wilden Nah­kämpfen mit Handgranaten. Kolben und Bajonett zurück- gejagt. In dem heftigen Arttllerieduell des Tages behielten unsere Batterien die Oberhand. Sie bekämpften mit er­kennbarem Erfolg zahlreiche feindliche Batterien und zer­sprengten westlich Lens engl sche Truppenbereitstellungen, die in dem deutschen Feucrwtrbel beträchtliche Verluste erlitten. Rege Fl'egertätiakeit über dem ganzen Scarpe-Bachgebiet. Wie nach den für die Engländer und Kanadier so außer­ordentlich schweren Verlusten in den Kämpfen bei Lange- marck im Mai 1915, sind wiederum auf den photogrophi- scheu Aufnahmen unserer Flieger aus über 2000 Meter Höhe deutlich die Leichenhausen der in den schweren Schlacht- tagen gefallenen englischen Sturmtrnppen zu erkennen.

(WTB.)

Zur Schlacht bei Arras.

Berlin, 28. April. WTB. Die Schlacht bei Arras nimmt ihren Fortgang, der heftige Artilleriekamps hielt nördlich und südlich der Ecorpe auch am 27. April mit voller Stärke weiter an. Besonders beiderseits der Straße Arras Lombrai hatte daß feindliche Feuer die ganze Nacht hindurch außerordentlich heftig gelobt, um sich gegen Morgen zum stärksten Trommelfeuer zu steigern. Um 8 Uhr vor­mittags setzten die Engländer beiderseits dieser Straße zu neuen wütenden Angriffen an. Wie an den oorhergangenen Kampftagen trieben sie auch am fünften Schlachttage ihre Angriffshausen in mehreren Siurmwellen bis zum Nach­mittag gegen die deutsche Stellung vor. Wie an den Vor­tagen wurden sie zuiammenkartätschl. In einzelnen Ab­schnitten kam es zu Nahkämpsen. wo unsere Handgranaten die Entscheidung brachten. Trotz der erbittertsten feindlichen Versuche, an dieser alten Angriffsstelle endlich einen Erfolg zu erringen, wurde die gesamte Stellung von unseren tapferen Truppen restlos gehalten. Der Engländer dam nicht einen Schritt vorwärts und erlitt, we an den Vortagen aller­schwerste Verluste. Das englische Feuer lag weiter mit gleicher Stärke auf diesem Frontabschnitt.

Borgehende stärkere feindliche Patrouillen wurden west­lich Boevz und westlich Rtencourt durch Feuer vertrieben. In der Gegend von Q irant bekämpfte untere Artillerie er­folgreich die feindlichen Batterien.

In der Nacht zum 28. April schwoll das feindliche Artillerieseuer abermals zu großer Heftigkeit an. um sich gegen Morgen aus dem ganzen 30 Kilometer breiten Front­abschnitt von nördlich Loos bis südlich Riercomt zum Trom­melfeuer zu steigern. Nach eiuer bis zum äußersten gestei­gerten feindlichen Feuerwirkung setzte am 28. April, 5.30 vormittag», ein neuer heftiger englischer Angriff gegen die Linie Acheville, südlich Fontaine, aus beiden Seilen der Scarpsdachn teder ung ein.

Die Schlacht Sei Gaza.

Konstanttnopel. 27. April. (WTB.) Die Agentur Milli veröffentlicht über die zweite Schlacht bei Gaza und di« dort errungenen Erfolge nachstehende Schilderung ihre« Berichterstatters an der Sinaisront:

Am 17. April rückt« der Feind mit drei Infanterie­divisionen, einer Kaoalleriedioision, einem Regiment Echa- risten, mehreren Panzerautomobilen und einem Fluggeschwa­der von Ianjanus, südlich Gaza, in zwei Gruppen gegen unsere vorgeschobenen Stellungen vor. Am 18. April be­gannen die Engländer die Vorbereitungen zum Angriff, in- dem sie den ganzen Tag unsere Stellung mit schwerer Ar­tillerie beschoffen, wobei sie von der Flotte, die vor Gaza Stellung genommen hatte, unterstützt wurden. Die Flotte eröffnete ein heftiges Feuer und verschoß eine beträchtliche Menge Munition gegen unseren rechten Flügel. Unsere Truppen zuckten bei dem höllischen Feuer von Land- und Seeseite mit keiner Wimper und erwarteten frohen Mute« den Ansturm des Feindes.

Am 19. April setzte das Feuer der Flotte und der Landbatterien mit verstärkter Heftigkeit wieder ein und die Engländer griffen den linken und rechten Flügel, sowie das Zentrum an. Infolge der Wirkung der Schlffskanonen und der großen Opfer an Menschenmaterial gelang es dem Feinde, vorübergehend «inen Teil der vorgeschobenen Stel­lungen auf unserem rechten Flügel zu besetzen. Diese Stel­lungen wurden ihm durch Bajonettangriff wieder entrissen. Gleichzeitig schlugen wir einen gegen das Zentrum gerich- teten Ansturm ad. Der Angriff des Feindes gegen unseren linken Flügel scheiterte vollständig. Der Versuch des Fein- des. unser Zentrum und unseren rechten Flügel zu durch­brechen, wurde durch Kreuzfeuer u. Gegenangriffe unserer beiden Gruppen vollständig zunichte gemacht. Der Feind unternahm mit stark überlegenen Kräften drei große Sturm­angriffe, die alle zurückgeschlagen wurden und ihm blutige Verluste kosteten.

Gegen Abend brachen unsere Reserven zum Sturm gegen den rechten Flüge! der Engländer und die dort fle­hende starke Kaoalleriedioision vor, die in Unordnung zuröck- wich. Bei Tagesanbruch gerieten die erschöpften feindlichen Kolonnen aus der ganzen Front ins Wanken und machten sich in einzelnen Trupps auf, um ihre alten Stellungen wieder zu erreichen. Die Front des Zentrums, wo sich der blutigste Teil der Ringens abgespielt hatte, war von Tau­senden von «»glichen Leichen üdersät. In den wiedererober­ten Gräben zählten wir 2000 gefallene Engländer, auf einem Abschnitt von untergeordneter Bedeutung lagen in Hausen 800 Leichen aus einem Raum von 400 Metern. Ein gefangener Engländer gab an, daß sich von seinem Bataillon drei Tage nach der Schlacht nur 16 Mann ge­meldet hatten, der Rest war während des Kampfes zu­grunde gegangen.

Die englischen Berichte, die wir bei den Gefangenen vorfanden, stellten, um die Tapferkeit unserer Truppen zu verschweigen, dt« Schlappe, die die Engländer beim ersten Angriff von Gaza, den sie mit fünfmal überlegenen Streit- Kräften erlitten hatten, als Erfolg dar. Wir haben keine andere Sprache von den englischen Berichten erwarten können, die ihren Zynismus sogar so wett trieben, selbst ihren Rückzug von den Dardanellen als einen unter ihren Erfolgen figurierende Waffentat darzustsllen. Mr können daher auch voraussehen, daß die amtliche englische Dar­stellung über die zweite Schlacht bei Gaza an Entstellungen noch reicher sein wird als jene über die erste Schlacht.

Nachdem die Ausräumungsarbeiten des Schlachtfeldes nunmehr soweit möglich beendet find, stellt sich heraus, daß die englischen Verluste erheblich größer sein wüsten, als anfangs angenommen w rden konnte. Nach vorsichtiger Schätzung beträgt die Zahl der feindlichen Leichen vor un­serer Front mindestens 3000, darunter viele Offiziere. Aus einem Fleck von 100 Metern im Geviert zählte eine un­serer Osfizierspatwuillen 800 feindliche Leichen. Nach Angaben eines Gefangenen soll besten Division von 10000 Mann aus 4000 Mann zusammengefchmolzen sein. 6 Offi­zier«, 221 Mann wurden bisher zu Gefangen gemacht. Di« Zahl der verwundeten Gefangenen erhöht sich noch täglich. Die bisherige Beute an Kriegsmaterial belrägt 1M0 Gewehre, 20 eutomatische Gewehre. 5 Maschinenge­wehre, mehrere Feruspreckapparate. Entfernungsmesser und Pferde.

Französische Wahnsiunsfordernngen.

Berlin. 28. April. WTB. Oberstleutnant E. Pris schreibt im ,Radlcai" : Wir haben zu sehr gelitten, um zu ve zeihen. Unsere zerstörten Städte, unsere vernichteten Dörfer, unsere verwüsteten Ländereien, unsere geplünderten Bergwerke, unsere verstümmelten Bauten, alles das wird in gleicher Anzahl ersetzt werden. Unsere Landsleute wer­den sich in den deutschen Dörfern an Stelle der Eingebo­renen niederlaffen, wo sie Mittelpunkte der französischen Kolonisation bilden werden. Die in den deutschen Häsen ankernden Schiffe werden dazu dienen, die von Untersee­booten versenkten Schiffe zu ersetzen.

Nouoelliste de Lyon" gibt eine Rede wieder, in der Senator Thewn u. a. erklärt: Als Sühne genügt nicht die Rückgabe von Elsaß-Lothringen. Die Deutschen müssen alle Kli:gsschäden ersetzen. All« Pensionen müssen von ihnen gezahlt, alle Gebäude, von der kleinsten Hütte bis zur herrlichsten Kaihedrale. im Schweiße ihres Angesichts anfgebaut. alle von ihnen mngehauenen Bäume von ihren Enkeln wieder gepflanzt werden. Ihre Schiffe müssen uns ausgrliesert werden und außerdem müssen sie eine rie­sige Kriegsentschädigung zahlen. Aus lange Zeit hinaus müssen wir sie zu unseren Schuldnern machen.