Heer einireten. Dabei haben die amerikanischen Iren in emem scharfen P otrste gegen die Kriegstreiber wörtlich gesagt: .Für den Steg der Alliierten Kämpfen, heißt für dsieForisetzungderUnterjochungIrlands. Aegyptiens und Indiens fechten." Mit diesem einen Satze ist wodl Herr Dillon bereits genügend widerlegt.

Für England und Frankreich fechten, heißt aber zu­gleich, sich für sie verbluten. So erklärt die Zeitung .Alsace" in Belfort mit naiver Grausamkeit. Frankreich habe Rußland 17 Milliarden geliehen, deshalb müßten die Ruffen unter allen Umständen weiter Kämpfen: also «ine Blutschuld in Buchstäblichem Sinne. Und da «in Teil der russischen Sozialisten und Soldaten den Frie­den anstrebt, so fordert der Pariser .Journal", daß die regelrecht mit der Macht ausgestatteten Führer der provi­sorischen Regierung handelten, um der friedensfreuvd- lichen Strömung entgegenzutreten. Mit anderen Worten: die Friedensfreunde sollen gewaltsam beseitigt werden. Ein großes italienisches Blatt in Italien zittert man am me.sten vor einer etwaigen Gewehr-bei-Fußstellung Ruß- lands in Erinnerung daran, daß im Juni 1918 nur die russische Offensive Italien rettete versucht es mit der Sentimentalität: die Ruffen sollten doch daran denken, daß die Westniächte sie von dem Zarismus befreit hätten. Frankreichs Bündnis mit Rußland ist zwei volle Jahrzehnte vor dem Kriegsbe- ginn Abgeschlossen worden, aber niehat in dieser Zeit das demokratische franzö­sische Volk gegendie Grausamkeit des Zarismus Front gemacht! Im Gegenteil, es hat die Zaren Alexander M. und Nikolaus II. bei ihren Besuchen in der französischen Hauptstadt in eir er so byzan- Untschen Weise umjubeit. daß selbst die französischen Witz- blätter sich über diese merkwürdige Bekundung republika- nischrr Gesinnung lustig machten. Eine der pomphaftesten Brücken über die Seine heißt .Pont Alexandre I I.". so daß also der Zarismus in Paris durch Stein und Eisen gewissermaßen verewigt ist. Mit den Franzosen, Italienern »nd Engländer wetteifett der schwedische Sozialdemokrat Branttng in dem Bemühen, das Kriegsfeuer in Rußland wieder anzufachen. Im übrigen steht der Erfolg der nach Petersburg entsandten englischen und französischen Sozia­listen noch dahin, den aus den Reden, mit denen die rus­sischen Minister Miljukow und Kerenskt sie begrüßt haben, gehl nur das eine mit oller Gewißheit hevor. daß selbst innerhalb des Schoßes der provisorischen Regierung unlös­bare Widersprüche bestehen. Daß die durch die Revolution heroorgerusenen Gegensetze die militärische Kraft Rußlands erschüttert haben, hat selbst der kriegsbegeisterte Außenmi­nister Miljukow in der erwähnten Ansprache zugeben müssen.

Neben der Sorge um die zukünftige Erhaltung Ruß- lands spielt die Furcht vor den Wirkungen de» U-Boot- Krieges eine große Rolle in England, Frankreich und Ita­lien. Die Ernährungssrage wird in diesen Län- dem immer schwieriger. Nur einige Beispiele: Die .Ti­mes" schlägt vor. neben den fleischlosen Tagen auch eine parke Herabminderung des Brotoerbrauches und zwar um mindestens SOO Gramm für die Woche und die Person einzuführen. Bei den Truppen ist Befehl gegeben worden, »an den vom Fleische abgelösten Knochen alle Flelschreste abzulöftn und für Pasteten zu verwenden, weil nichts ver­geudet »erden dürfe. Der Direktor des englischen Acker- bauministrrium» hat erklärt, die Lebensmitteloorräte seien niemals so gering gewesen, wie jetzt, und sie würden infolge de« U Boot-Kriegrs fortgesetzt noch geringer. In Fr and­re i ch besteht großer Mangel an Milch und Zucker. Fer­ner sind die Preise für Wein sprunghaft in die Höhe ge- gangen, was in einem Lande, wo auch die ärmere Bevöl­kerung an den Weingenuß gewöhnt ist, sehr störend be­merkt wird. Am empfindlichsten aber ist der Kohlenman­gel. 3m Jahre 1916 blieb nach den .Dubais" die Koh­lenerzeugung mit 26 Millionen Tonven um 16 Millionen gegen das Vorjahr zurück. Noch schlimmer ist Italien mit den Kohlen daran, «eil es ja damit ganz auf die Einfuhr angewiesen ist. In den beiden ersten Monaten de» Jahres 1917 hat nun die Kohleneinsuhr in Italien einen gewaltigen Rückgang zu verzeichnen gehabt. Auch der Nahrungsmangel prägt sich dort noch schärfer aus, als in Frankreich. In Rom soll vom ersten Mai ab die Be- »ölkerung Mengen an Brot und Zucker erhalten, die weit geringer sind, als in Deutschland. Der in Italien als Nah­rungsmittel beliebte Reis darf im Restaurant überhaupt nicht mehr abgegeben werden, es sei denn, daß der Gast den rohen Reis selbst mitbringt.

Der plötzliche Rücktritt desspanischenMiniste- rtums wird vermutlich an der äußeren Politik des Lan­de» nichts ändern. Der neue Ministerpräsident Gareia Prieto gtsi als Anhänger der vollkommenen Neutralität Spaniens. W»e andere hervorragende spanische Persönlichkeit, der Prä­sident der Cortes, hat erst kürzlich gegenüber Vertretern der Presse erklärt, daß da» Heer, dos Volk und der weitaus größte Teil der Politiker Spaniens di« Fortsetzung der Neutralitätspolitik als selboerständlich ansähen.

Dev amtliche Tagesbericht.

ATB. »nie, g»>zt,rNrr. 25. April. Amll. Drahlb.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Heere »gruppe de» Geueralseldmars «Hai»

Kronprinz Rupprecht »»» Naher«:

Aus dem Vchtachiselde von Arras wird seit gestern früh um das Dors Gaorelle gedämmt. Nördlich der Searpe Hot der Feind seinen Angriff sonst nicht wiederholte Uüd- Uch der Searpe entbrannte nachmittags beiderseits

der Straße ArrasCambrai der Kampf von neuem. Auf breiler Front griffen englische Dtossionen, in liefen Staffeln herang,führt, wieder MoncLy-Banscouri an. I« Feuer «nd hartem Rohkampf brach der eng­lische Anstnrm überall «nter schwersten Verluste» zusammen.

Grabenbesatzungen und Infanterieflieger melden über den 23. April, daß die A ht der vor der Front liegerden tote» und verwundeten Engländer eine ungewöhn­lich hohe ist Bet dm G-genstößen sind durch unser« Infanterie SSV Gefangene gemacht wordrn. Mehrere Panzerkrastwagen wurden zerstört.

Nahe der Küste drangen am 23. April nach wi irungs- voller Vorbereitung unsere Sturmtrupps in die feindiiche Stellung und brachten 21 Gefangene und 4 Maschinen­gewehre als Beute zurück.

Am 23. und 24 April kam es im Vorfeld unserer Kampflinien nordwestlich von St. Quentin zu mebrren Gefechten, bei denen der Gegner nkb'n blntige» Ver­luste« auch Gefangene einbüßte.

Heeresgruppe des Deutsche« Kroupriuzeu:

In einigen Abschnitten der Aisne «nd Chawpagne- front verstärkte fich der Fenerkawpf wieder. F an-

zösssche Vorstöße bet Hurlrb se-Fr., am BUmont und west­lich der Searpe bltebrn erfolglos. Hnter den feindlichen Linien wurde reger Verkehr beobachtet und von uns wirk­sam beschossen.

Heeresgruppe des Geueralfeldmarschalls

Herzog Albrecht von Württemberg:

Die Lage ist unverändert.

Am LS. April verloren die Engländer und Fran­zosen durch Lustangriff Lv Flugzeuge und 1 Fessel­ballon. Der Ls. April kostete sie LS Flugzeuge, von denen 16 in Luflkämpsen und 3 durch Abwehrfeuer von der Erde zum Absturz gebracht wurden. Leutnant Vernarb schoß seinen 20., 21. und 22. Gegner ab. Bei einem unserer Gegenstöße bei Gaorelle flog Haupiwann Zorer, Führer einer Schutzstaffel, der stürmenden Infanterie in 15V Meter Höhe voraus und beschoß aus seinem Flug­zeug die englischen Linien mit dem Maschinengewehr.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Unsere Artillerie beantworttte kräftig das Feuer rus­sischer Batterien, die vornehmlich bei Iakobsstadt, Poflowy und an der-Bahn Zloezow-Tarnopol tätig war.

Mazedonische Front:

Der fett Tagen gegen unsere Stellungen zwischen War- dar und Doiransee starken Wirkung der englischen Artillerie folgten gestern Angriffe, die von den bulgarischen Truppen abgewlesen wurden.

Der Erste Seneralguarttermsister:

Ludendorsf.

Der Derlens der Mite» Schlicht »ei Am».

Berlin. 24. April. WTB.

Vormittags: Nach allerschwerstem mehrstündigem Trommelfeuer entbrannte die Schlacht aus breiter Front. Westlich und südwestlich Lens scheiterten alle englischen An­griffe unter schwersten Verlusten sür den Feind, teils in blutigem Nahkampfe. Bei Avion gelang es dem Feind vorübergehend einzudrtngen. Er wurde indessen bei einem mächtigen Gegenstoß augenblicklich wieder geworfen, wobei er Gefangene in unserer Hand ließ. Zwischen Gravrelle und der Searpe war nach stärkster Feuervorbsreitung das Gelände durch Rauch und Qualm unüberbltckdar gewor­den. In einer Wolke von Rauch und Staub vermochten die Engländer unter Verwendung von Tankgr schwadern in unsere Linien einzudringeu. Gegenangriffe wurden noch am Vormittag angesetzi. Südlich der Searpe wurden alle unsere Stellungen, so heftig der Feind sie auch bekannte, behauptet. Wo die Engländer an einzelnen Stellen vorü­bergehend «inzudringen vermochten, erfolgten sofortige Ge­genangriffe, die für uns günstig verliefen. So wurde der Feind aus der Linie Rennial-vle-en-Arloie unter schwersten Verlusten geworfen und unser« Linien dort restlos zurück- erobert. Um die Trümmerstätte des dicht an der Straße ArracCambrai liegenden Dorfes Guemappe wird ge­kämpft. Gegen den westlich von Fontaine oorgedrunqenen Gegner ist ein Gegenangriff im Sang. 7 feindliche Tands wurden vormittags zerstört.

Nachmittags und Abends: Die Schlacht nimmt dank der heldenhaften Verteidigung unserer Truppen einen gün­stigen Fortgang. Nachmittags erneuerte der Gegner seinen Angriff auf Avion, der verlustreich in unserem Feuer zu­sammenbrach. Westlich Lens schwoll das feindliche Feuer wiederum zum stärksten Trommelfeuer an. Der Ostteil von Gaorelle, in welche« Dorf der Gegner am Vormittag unter dem Schutze von Qualm einzudringen vermocht hatte, wurde durch einen umfassenden Angriff von Norden und Osten her nach mächtiger, wirksamer Artillerievorbereitung von uns wieder gestimmt. Auch die Höhe 71 Gaorelle wurde wieder genommen. Dergleichen wurde das Dörfchen Boevx dicht an der Searpe im schneidigem Gsger stoß zu- rückerobelt. Sämtliche Vorteile, die der Gegner am Vor­mittag hatte erreichen können, wurden ihm wieder ewrifsen. Auch südlich der Searpe tobte nachmittags und abends der Kamps mit der gleich'!» Heftigkeit wie am Vormittag. Wieder und wieder morsen die Engländer ihre Sturmhau­fen ine Feuer» um den entscheidenden Durchbruch südlich der Searpe zu «zwingen, nachdem ihnen die erreichten Vor­teile nördlich der Searpe wieder entriss worden waren.

Unsere Truppen wiesen alle erbitterten englischen Angriffe blutig zurück und hielten unerschütterlich die ganze Stel­lung. Beiderseits des Oerichens Bancourt dicht bei dem Dorfe Gurmappe entrissen unsere todesmutig vorgehenden Sturmkolonnen trotz verzweifelten feindlichen Widerstande« den Engländern den ersten Ansangsgewinn. Sie brachten mihr als 500 Gefangene aus 9 verschiedenen Divisionen ein. Die Tlümmerstätte des Dorfes Guemappe Überließen wir den Engländern. Segen Abend steigerte sich da, feind­liche Trommelfeuer auf beiden Seiten der Scarppe von Oppy bisssüdlich von Fontaine abermals zu nie gekannter Stärke. Die Engländer führten wiederum neue Reserve« heran, die das Schicksal des sür England unglücklichen Schlachttages in letzter Stunde noch wenden sollten. Aber auch diese mit großer Zähigkeit oorstürmmenden Müssen von Engländern blieben im Feuer liegen und vermochtest die Niederlage des 23. April nicht zu ändern. Bei Avion, wo sich am Nachmittag noch ein Engländertzaufen in einem Abschnitt unserer Stellungen hatte festklammern Können, wurden unsere Gräben bis aus den letzten Feind gesäubert. Damit sind wir in jener Gegend wieder im vollen Besitz unserer alten Stellung. Nördlich der Searpe erlitten die Engiänger abermals eine schwere Niederlage. Fm Lause der Nacht wurde auch der Bahnhof des Dörfchens Boenx von uns zurückerollerl.

Am 24. April morgens: Bei Gaorelle sind heute morgen neue heftige Kämpfe entbrannt, bei denen sich- an­scheinend die beiderseits angtsetzten neuen Angriffe begeg­neten. Südlich der Searpe hielten such in der Nacht un­sere dort kämpfenden heldenhaften Truppen sämtnchen neue« jeindlichen Anstürmen stand.

Im Vergleich mit der gewaltigen Arrasschlächt ver-' blaßten am 23. April die übrigen DorMige an Let West-' front. Im Gebiete Aisne-Champagne herrschte nördlich' R ims und nördl ch Prosr-es starke ArlilkrieMigkell. Die französische Artillerie e litt bei erkannten IMgrapPMungen im deutschen Feuer wiederholt starke Verluste. Explosionen in den feiaditchen Batieriest-lluttgen wurden verschiedentlich beobachtet Bei Becheny brache ein Pattontllenanterneh- men ei ige Gefangene ein. An der übrigen Front erfolg- reich? Pa'rou llenuntermhmungem und Potrouillengefechte, so im Ppernbogen, nördlich Tttscoult und bei Billers- Plouich. An vesschiedenen Frontabschnitten Wüllerieseuer von besonderer Stä ke, besonders bei Vtllels-Pkouich und^ St. Quentin, Bai xaillon und LaMux.

Die ritterliche« Frarrzoseu.

Berlin, 25. April. WTB. Bei dem abgeschlagenen ersten Sturm aus St. Quentin am 13. April hieRen die Franzosen zwei Stunden lang deutsche Gräben' beim' O pheltnat m d der Mette-Ferme besetzt. Die Deutschen fanden bei der Rückeroberung die deutsche Trsatzu-H ein­schließlich zurückHkioffener Verwundeten erstochen vor. Auf dem Verbandsplatz Orr Heimat wurde ein Deutscher noch lebend mit Revolverschuß km Unterleib gesunden. Et be­richtete, daß ein französischer Offizier kurz vor dem Ein­dringen der Deutschen aus zwei Meter Entfernung den Revolver aus die Beuvundeien abgeschoflen hat. Auch Ge­fangene, bet denen Schiächtermeffer gefunden wurden, ga­ben zu. daß Befehl gegeben worden war, alle Gefangenen > und Verwundeten mederzumachrn.

Der Seekrieg.

Durch uusm ll-Mte »nerdW M s»k Ts»»« seIMcher ,»d »«iruler Haikkschiffe »ersM.

Berlin, 25. April. WTB. Drahtb. Amtlich wird ' mitgeteilt: Seit de« am IS April bekannt gegebe- Vene» lluterseebsotserfolgeu find «ach bis zum Ls. April eiugegaugeuen Gammelmeldnnge» weiterhin insgesamt IsLSVV Brnttoregisterton- ve« feindlicher und neutraler Handelsschiff-dnrch unsere U Boote im englischen Kanal, im Atlanti­sche» Ozean und in der Nordsee versenkt worden.

Der Lustkrieg.

Lv Flugzeuge und ei« Fesselballon abgeschoffe».

Berlin, 24. April. WTD. An den Hauplkamps- fronten herrschte am 23; April nge Flugtätigkeit. Urisere Erkundungislseger drangen weit ins feindliche Gebiet ein und brachten wertvolle Meldungen heim. Mehrere Bomben­geschwader warfen mit sichtbarem Erfolg aus Bahnhöfe und Truppenunterkünste im Ganzen 1374 Kilogramm Sprengstoffe ab. U,ftre Infanterie- und Artillerieflieger unterstützten die hart kämpfenden Truppen in oft bewährter Weise. Oestltch Arras griffen sie feindliche Truppenon- fammlungen besondere wirksam mit dem Maschinengewehr an. Der Gegner büßte im Lustdamps 2V Flugzeuge ein. Bon ihnen wurdm nicht weniger als 17 jenseits der feind­lichen Linie abgkschoffen. wieder ein schlagender Beweis gegen die Behauptung unserer Gegner, daß unsere Flug­zeuge fich selten über das eigene Gebiet hinsuewagten. Außerdem wurde ein feindlicher Fesselballon südtrch Verdun brennend zum Absturz gebracht. Rittmeister Freiherr von Richthofen blieb zum 47.. fein Bruder Leutnant Freiherr von Richlhosen zum 10. mal Sieger km Luftkampf.

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