Torpedobootzerstörer von teilweise recht solider Bauart etwa 63 dorn 17 kleinere Torpedoboote und schließlich gegen 50 Urterseeboote recht verschiedene Ausführung. Rechnen wir nun noch die verschiedenen Spezial und Schul- schisse hinzu, so ergäbe sich ein einigermaßen vollständiges Bild über den materiellen Bestand der amerikanischen Kriegsmarine. '
Vermischte Nachrichte«.
Vorsicht! Lebende Biene«!
Nie Formen, unter denen gegenwärtig Lebensmittel eingesührt werden, nehmen immer sonderbarere Gestalt an. So wurden dieser Tage aus dem Kleinbahn Hof in Dahlenburg von der Gendarmerie sechs Bienenkörbe beschlagnahmt, die in großen Lattenoerschläge verpackt und mit der Aufschrift versehen waren: „Vorsicht, Lebende Bienen!" Der Verdacht der Beamten bestätigte sich. Bei der Oeffnung der Bienenkörbe, die nach allen Regeln der Imkerei verschnürt waren, entdeckte »an Eier. Butter und Weizenmehl. Die Sendung war von einem Güegenhritshändler aus einer kleinen Station aufgegeben worden und nach Hamburg an einem dortigen Spediteur bestimmt.
Eine ergötzliche, aber lehrreiche Geschichte.
rEs ist in Blättern schon sehr rft daraus hingewksen worden, daß entbehrliches Geld nicht zu Hause zurückgehalten wird und daß kleine Leute am besten Zuflucht zu einer Sparkasse nehmen sollten. — Hat da ein Bäuerlein im Schwabenland über 200 Ec glaubt besonders schlau zu sein und versteckt sie hinter einem Balken in seiner Scheuer. Er macht aber die Rechnung ohne seinen Gats- bock. Dieser entdeckt den Schatz und verschlingt ihn. Der Bock mutz seine Geldgier mit dem Leben bezahlen. Aus seinem Magen werden dis Banknotenreste mühsam zusam- mengerichtet und nun kommen sie auf die Sparkasse. Diese soll sich bemühen, daß in Berlin Ersetz gewährt wird. Und jetzt will der Bauer den Betrag zur Kriegsanleihe verwen- den. Ob aber Ersatz zu erlangen ist, steht noch dahin. Zur Aufregung und zum möglichen Schaden hat der Bauer noch den Spott der Nachbarn zu tragen.
Aus Stadt und Bezirk.
R«,old. 17. April 1S17.
— Kriegsanleihezeichunvg. Bei der Oberamtssparkasse Nagold wurde für die 6 Kriegsanleihe gezeichnet: 93 000 Schatzanweisungen, 220 000 Buchsorderung, 487 000 ^ Schuldverschreibung (freie Stücke), zusammen 800000 Mark.
* Leere Henbühve«. Immer noch ist der Winter Regent — trotz Sommerzeit — und hemmt jede Vegetation. Auf den Bühnen bekommen die Heustöcke die Schwindsucht, so daß es manchem Bauern bei dcm Mangel an Kunst- fuiter etwas ungemütlich wird. Man sehnt sich nach der G ünfütterung. die sich bei der bisherigen Kälte stark hinauszieht. Und Loch ist dies kein Grund, um gerade deswegen Len Kopf hängen zu lassen. Warmer Sonnenschein hat bald viel hervorgezaubert. Ein später Frühling hat fast noch immer zum Heil ausgeschlagen. Man erinnert uns heute, daß beispielsweise 1865 Ende März erst der große Schnee kam, und es folgte ein herrliches, gesegnetes Jahr. Und auch 1911 hatten wir einen schneereichen, kalten März und April.
-1- Altensteig, 16. April. Zur 6. Kriegsanleihe wurden hier gez-ichnet: bei der Handwerkerbank 600000 Mark, bei der PrivatspaiKasse 510300 Mark, bei der Agentur der Württ. Sparkaste 32000 Mark, bei dem Postamt 30 100 Mark, zus. also das Ergebnis der 5. Kriegsanleihe (817 200 Mack.) ist damit um 355 200 Mack, das der 4. (895100) Mark, immer noch um 277300 Mark überschritten.
Wildberg. Den Bemühungen des Darlehenskastenvereins ist es gerungen, daß bei derstlben für die VI. deutsche Kriegsanleihe 101800 Mark und bei der Württ. Sparkasse 11700 Mark gezeichnet wurden. In der Hauptsache 5°/g Schuldverschreibungen. Beide Zahlen zusammen geben für unsere Stadt ein recht befriedigendes Ergebnis.
— Wart, 16. April. Trotzdem die Gemeinde Wart in der letzren Zeit sehr große Ausgaben zu verzeichnen hatte, (Gebäuderkparaluren), zeichnete sie zur 6. Kreigsanleihe 12000 Mark.
^ Obertalh im, 16 April. Auf lchten Samsta, Ab»nd halte der Kctegsausschuß von Nagold in den „Kaiser^ 2bert rlheim eine Versammlung ei berufen, bei der H Pfarrer Schwengel von Unttrtaiheim den Vorsitz führt« "Müßte dir zahl eich erschienenen Einwohner von hie 1"terialheim und die liebwerten Gäste von Nagol! wu dem tz. Obermntsvoist. nd an der Spitze sowie dei Hauptredner des Tages, H. Ob rp äz ptor Nagel, worau Wort ergriff und in dla><m sormoollendetei Vortrag sich der die hei lige Kriegslag ^breitete und mit der Mahnung schloß: Gibt dm Vater ,, und Geld! Der Vorsitzende dankte dem rede gewandten Herrn für seinen inhaltsreichen, bcl hrendei ^.8 aufs wärmste und konnte zugleich das höchs efrtedizende bisherige Ergebnis der Kriegkanlkiheze'chaun Unlertalheim bekannt geben, sowie übe m Ablieferung von Eiern berichten. Noch eine Vitt zahlreicher Stuttgarter Kinder brachte er an äA uuAkmelnen Freude richtete der Bezirksabgeordnete H vchaib.e h?rzl-che Worte an die Versammlung und gal gY^Ausstchten auf endgiltigen Steg. H. Professor Kom merell aus Stuttgart dankte den Rednern des Abend;
worauf H. Oberamtmann Kommerell zu pünktlicher Ablieferung von Lebensmitteln in gegenwärtiger Notlage des Vaterlandes mahnte. In vorgerückter Abendstunde gab der Vorsitzende zum Schluffe seiner Freude über gelungene schöne vaterländische Feier Ausdruck und wünschte den werten Gästen aus der Oberamtsstadt glückliche Heimfahrt, worauf noch im Namen der Gemeinde H. Oberamtmann Kommerell dem Vorsitzenden für seine Mühe dankte. All- gemeine patriotische Lieder und einige Lieder des Kirchenchors von Obertalheim verschönten den Abend.
sj Uutertalheim. 16. April. Zwei von der Kriegs- Versammlung in Odertalheim heimkehrende Bürger bemerkten mitten im Ort 2 verdächtige Personen, die sich hinter einer Telesonstange verstckt halten. Es waren zwei russische Gefangene, die reichlich mit Brot versehen, und die ausfagten, einem Bauern in der Nähe von Mannheim entwichen seien. Sie wurden der O.ispolizei übergeben und in Gewahrsam gebracht.
A«S dem übrigen Württemberg.
Das Ergebnis der württembergischen Obstkerusammlnug.
Es ist in letzter Zeit mehrfach in den Tageszeitungen von dem Ergebnis der Obstkernsammlung im Reiche die Rede gewesen. Dabei ist die württembrr- gische Sammlung nur teilweise in Betracht gezogen worden. Eist nachdem jetzt die letzte Sammlung an die Bienert-Mühle in Dresden abgegangen ist, kann das Ergebnis zuverlässig angegeben werden. Aus Württemberg gingenvier Waggons sortierte O bst k erne. d. h. die Steine von Kirschen und Zwetschgen, außerdem wenige Kürbiskerne ab. Die Gesamtmenge belief sich auf mehr als 45000 oder über 900 3 tr. Da die Mehrzahl d r Steine unsortiert erfolgte, mußten in mona- telanger Arbeit die Steine erst nach den einzelnen Sorten ausgelesen werden. Trotzdem diese Arbeit nicht geringe Kosten erforderte und die Sammler zum Teil ansehnliche Beträge erhielten, werden dem Roten Kreuze eiwa 3000 als Reingewinn abgeliesert werden können. Gewiß ein schönes Ergebnis, wenn man bedenkt, daß dieser Betrag aus einem Material erzielt wurde, das bisher ungenützt weaaeworfen wurde. Außerdem ergeben sich daraus «a. 2500 X§. Oel und ferner noch Futterküchen. Alles in allem stellt dieses Resultat eine wertvolle Bereicherung des Nationalvermögens dar. Das gewonnene Oel wird in der Hauptsache zur Margarinefabrikation Verwendung finden. Allen denen die sich in den Dienst der Sache gestellt haben, ist deshalb Dank und Anerben- nung zu zollen; in erster Linie der Hauptsammelstelle Stuttgart, die, der Landesoersorgungestelle angegltedert, die Hauptarbeit erledigte. Auch die Samm erstellen Ulm und Heilbronn haben in selbstloser Arbeit fleißig und erfolgreich zu dem guten Resultat beigetragen. Aber der Elf lg dis- ser drei Sammelstellen war nur dadurch ermöglicht, daß Tausende von Sammlern in den Städten und aus dem platten Lande sich freudig und aufopferungsvoll in den Dienst der guten Sache gestellten, vor allem die Lehrer und die Schüler, denen besonderer Dank gebührt. Das Gesamtergebnis der württbq. Obstkernsammlung ist sehr befriedigend, sowohl nach der Quantität in Ansehung der Größe des Landes und der vielen obstarmen Gegenden, w?e nach ber Qualität (infolge der sorgfältigen Sortierung der eingegangenen Mengen). Es ist dringend zu wünschen und zu hoffen, daß in diesem Jahre ein noch größerer Eifer ein nrch besseres Ergebnis zu Wege bringt.
Es sei noch folgendes mitgeteilt: Zur lOslgewinnung wurden nur di« Steine von Kirschen und Zwetschg n, sowie Kürbiekerne angenommen. Die von vielen Sammlern eirchesandten Apfel- und Birnenkerne fanden zunächst keine Verwendung, da sie von der Oelmühle in Dresden nicht abgenommen worden. Um auch dieses Material nicht ungenützt umkommen zu lassen, wurde die eine Hälfte dieser Kerne zur Zucht von Obstwildlingen an den Verein zur Errichtung von Wohlfahrtsanstaltcn in Ebingen (Württbg.) abgegeben, sodaß daraus Obstbäumchen herangezogen werden können, die später in den obstarmen Gegen den Würt- tembg angepflanzt werden sollen. Die andere Hälfte wird als Beifutter für Kaninchen und Hühner Verwendung finden, nachdem die landw. Hochschule ln Hohenhelm auf Anregung der Hauptsammelstelle S'uttgart in dankenswerter Welse Fütterungsversuche vorgenommen hat, die ein gutes Resultat ergeben haben. Es wird sich also empfehlen, in diesem Jahre auch die Apfel- und Birnenkerne zu sammeln und der Hauptsammelstelle Stuttgart einzusenden. Nähere Anweisungen hierüber wie über die Obstkernsamm- lung im allgemeinen werden auf Grund der bisher gemachten Erfahrungen rechtzeitig ausgegeben werden. Jedenfalls werden schon jetzt alle bisherigen Sammler gebeten, sofort bei Beainn der Obsternte ihre verdienstvolle und dankenswerte Tätigkeit wieder aufzunehmen.
r Stuttgart, 16. April. Der 9 Jahre alte Schüler Karl Klein von Wangen, der feit 12. April vermißt ist, wurde ermorsert. Der für sein Alter gutentwickelte blonde Knabe wurde am letzten Donnerstag gegen Abend von seinem Vater nach Unterlürkheim geschickt, um Korbwaren abzuliese-'N, die er in seinem Kinderletterwagen mit sich führte. Kurz nach 8 Uhr machte er sich auf den Heimweg und wurde seither vermißt. Am Freitag Abend zw schen 7 und 8 Uhr fanden Kinder den zerstückelten Leichnam und den Leiterwagen, halb mit Erde bedeckt, ans dem Eisenbahnbaugelände bei der U-bersührung an der Roter stein- straße. Bis die Polizei von den Kindern benachrichtigt war, war die Leiche verschwunden. Wahrscheinlich wurde sie, wie der Polizeibericht meldet, in eine dunkle Männer-
juppe gehüllt, von dem in der Nähe befindlichen Täter beseitigt. Nach Lage der Sache ist anzunehmen, daß die Tat am Abend des Donnerstags in der Nähe von Wangen verübt und der Leichnchm von dort auf dem Kleindinder- lelterwaaen nach dem Etsenbohnbaugclände verbracht wurde. Für Mitteilungen. die zur Ermittlung des Täters führen, ist eine Belotnung von 500 Mark ausgesetzt.
Letzte Nachrichten.
Sämtliche 6LS.
Rene franz. Erklärung über ihre Friedensziele.
Bon der schweig. Grenze, 17. April. Drahtb. Am Lyon wird gemelvet: Der als offiziös geltende „Pro- gres de Lyon" tritt dafür ein, daß die Alliierte«, mit Rücksicht aus die durch die Pmklauiai on der russischen Regierung, und durch den Eintritt der Bereinigten Staaten in den Ktteo veränderte Loge, eine «ene Erklärung über ihre Friedensziele unverzüglich bekannt geben solle».
Als Gesamikriegsziele der Entente würden nunmehr gelten:
Verzicht auf j de Eroberung» Unabhängigkeit Polens, Joiernationol fiernvg Kovstaniivopels vnd der Meerenge», Organisation eines Völker- büvdnisies mit einem Schiedsgericht «nd einer wirksame» Ttrafzustimmnvg.
Stockholm, 17. April. Drahtb. .Dagens Nyhe- 1er" meid«: Die praktischen Vorbereitungen zur Konferenz mit den aus der Schweiz Abgereisten ruffischen Sozialisten haben in Stockholm offenbar bereits begonnen. An das Hotel .Continental" wurde die Anfrage gerichtet, ob große Sestllschefvreiume für einen Kongreß abzugeben seien. Die Entscheidung ist koch nicht getroffen, doch ist die Zusage gewiß, (dr)
Stockholm, 17. April. Drahtb. Nach einer Meldung 'von Stockholm Dagblad stellte» in Petersburg alle Munitionsarbeiter die Arbeit ein. Sie de- ackndeten den Streik mit einer L> hysorderung von 40 Rub.ln für den Ta . Da sie selbst wohl kaum an die Erfüllung ihrer Wünsche glauben, wüst ihr Vorgehen Protest geger die Fortsetzung des Kriege- betrachtet werden, (d. r)
Zürich, 17. April. Drahtb. Zürcher Blätter zufolge melde» „Petit Journal" aus Petersburg: Der re olutionäre Arbeiterrat forderte in einer neuen Denkschrift an die pro- visorüch« Regierung, daß die wegen der Forderung des Friedens in Haft befindlichen Minister Stürmer «ud Trepow in Freiheit gesetzt werden. Auch über diesen neuen Machtschrilt des Arbeiterrates herrscht noch Uneinigkeit in der Regierung. Dagegen verlangt der Ar- beiterrot die sofortige Aburteilung ProtopopoS «nd des Zarnpaares.
Die Kriegslage am Abend -es 17. April.
Berlin. 17. April. WTB. Drahtb. Abends. Amtlich wird mitgeteilt
Bei Arras geringe Gefechtstätigkeit.
An ber Atsne hat der große französische Durch- brnchsstoß mit weil acstecktem Zttl nach zehntägigem Masfinseuer begonnen. Ans -er 4« Kilemeter brei- len Angriffsfront ist der erbitterte Kampf «m unsere vorderste Stellung im Gange.
Im Oste» nichts Wesentliches.
Hägkich kann abonniert werden!
Für die Tchrtftleitung verantwortltch «. O. Braun, Nagold.
Druck ». Vrrlag »er S. W. Zatser'schen Buchdruckeret (Sari Zatsor) Na,,ld
Amtliches.
Agk. Pberarnt Fkcrgokd.
Bekanntmachnng des Stellvertreters de- Reichs- kauzlers über Kartoffel«.
Vom 24. Mä.z 1917 (Rekchs-Gesetzbl. S. 278).
Aus Grund der Bekanntmachung über Kriegsmaßnah- men zur Sicherung der Bolksernährung vom 22. Mai 1916 (Reich z-Gesetzbl. S. 401) wird verordnet:
Artikel I
In der Bekanntmachung über Kartoffeln
An-d-mn,.» °o,.
genommen:
1. Dem § 2 wird als Als. 3 folgende Borschrift an- gesügt: „Kartoffeln dürfen in Trockenanlagen und Stärkefabriken nur verarbeitet werden, soweit sie sich zur menschlichen Ernährung nicht eignen. Die Reichskartoffelstelle kann Ausnahmen zuloffen."
2. Hinter 8 7 werden als 88 7 -r und 7 d folgende Borsckristen einqefügt:
8 7 a. Jeder Kartoflelerzeuger hat auf Erfordern alle Kartoffeln abzugeben, die zur Fortführung seiner Wirtschaft nicht erforderlich stad.
Zu belasten sind ihm:
1. für jeden Angehörigen seiner Wirtschaft, einschlleß. lieh des Gesindes sowie der Naturalberechtigten, insbesondere Altenteller und Arbeiter, soweit sie krast ihrer Berechtigung oder als Lohn Kartoffeln zu beanspruchen haben, für die Zeit vom 1. April 1917 bis zur neuen Ernte 90 Pfund;
2. zur Aussaat 20 DoppelzAitner für das Hektar der