Arbeiter und Lohnongestellten, die vor ihrer Einberufung in eimm dauernden Dienstverhältnis zur yeeresoeiwaltung «-n-mden haben, bei vorliegendem Bedürfnis besondere B ikilsen gewährt, die von der beschäftigten Dienststelle aus «rund des vor der Einberufung zuletzt bezogenen Lohnes Moelekt und bezahlt werden. Die Ehefrau eines Arbei- ns e hält 250 / 0 , für jedes Kind unter 15 Jahren werden 5°/ zusammen für Frau und Kinder aber nicht mehr als Mo des Lohnes des eingezogenen Mannes gewährt Bkher wurden diese Beihilfen auf Grund des vor der Einberufung zuletzt bezogenen Lohnes berechnet, es blieben dchrr Lohnausn ss.rungen, die den in ihrer Stellung oer- bli b nrn Arbeitern und Lohnangestellten bewilligt wurden, i, w'e die während d-s Kriegs gewährten Familien, und Aindekkrikgsbrihilsen, ftwie Kriegktkuerurgkzulcgen bei Be­in ssung der Fam lienbechilfe außer Betracht. Um nun auch bei d esen Beih lfen der im Lauf des Kriegs ringe- tretenknVerteuerung der LebeneHaltung Rechnung zu tragen, ist jetzt die Best mmu g getroffen worden, daß d ess Lohn- ouftesserungen, Familie- und Kinderdriegrbethilfen. sowie Krikgeieuklungkzulagen künsig auch bei Berechnung der AagehSkijenbe'h lfs mttbelücksichtigt werden. Hieraus n,j d sich für die Familien der zum Waffendienst eingezü- qenen Heens-Arbeiier und Lohnangestellten eine wes nrliche Besserung ergeben. So e hält zum Beispiel ein Arbeiter mit drei Kinder, dessen Arbeitslohn in 28 Tagen 132 bet-ägl, j ich eine Kciegsteuemngszulage sowie eine Fa- m lienkriegsbeihilfe von je 1 außerdrm eine Kinder- tzriegsbeidilse für das eiste Kind unter 14 Fohren 20 fii d e beiden andern Kinder je 15 Die Kricqsbet- K s n u w. betragen somit für diesen Arbeiter in 28 Tagen 70 Während bisher die Angehörigenbeihilfe - ohne Anrechnung dieser Krtkgsbiihllsen höchstens 50°/g von 132 ^ 66 ^ betrog, kann jetzt bis zu 50"/° van 202 101 ^ gewährt werden.

r Der Löwenzahn ei« billiges, gesundes Ga­latgemüse. Auf km Herbst umgestürzken Weckern zeigt sich bei beginnender Bodererrrä niung zwischen a. derem Unkraut dos keulenförmige Blakt des Löwenzahns. Gräbt man etwas nach, so findet man die auegetrkdene Wuzel des Löwenzahns, und je nach ihrer höheren oder tieferen Lag? im Boden eine längere oder kürzere gelb gebleichte Blaitrofttte. Kommt man früh genug, so daß nur gerade die Spitzen einz lr er Blätter zum Tageslicht emporgrdrun- oen sind, so kann man sie über der Wurzel abbrechen oder abschneidkn, und man hat einen zwar etwas bitterlich, aber sehr wohlschmeckenden und gesundheiftich recht wertvollen Salat. Die Zubereitung ist gleich der des Endiv ensalats. Auch zu Gemüs: können diese natürlich gebleichten Blätter ver­wendet werden. Wer sich einmal an diesen Salat ge­wählt h rt. mag ihn nicht mehr missm: seine den Blut- weosel fördernde Eigenschaft ist wissenschaftlich längst be- stützt. Zu 8er gegenwärtigen gemüse- und ftlatmmsn Zeit sollte dieser W:°k von der Schuljugend besonders aus dem Lande beachtet werden,- um Abnehmer braucht man nicht besorgt zu sein. Der Landwirt ist auch keines­wegs böse darüber, wenn aus diese Weise seine Felder von einem für ihn lästigen U kraut befreit werden.

Aus den Nachbarbezirken.

Unterjettingen, 12. April. Laut soeben cinge- gangener Mitteilung werden der Unteroffizier W lhcim Brö- samie, G-Nttinderaü Sohn und Schütze Simon Haag, Gott- lobs Enkei seit 2, Ap-il vermißt und sollen vermutlich in Gefangenschaft g rot- n stin. Der seit dem 9 Mai 1916 ve mißte Fnedrtä'. Niethammer, Sehn des Friedrich Niet- homm r. Boter-soha, schreibt erstmals aus russischer G san- genschsit, daß es ihm noch wohl ergebe. Ersotzreftroist Johann Georg Andier, Sohn des onsj. Gottli-b Anfter, sei» 16 Funi 1915 verm ßt, soll sich, wie ein Allste uich- gefanZ ne d r ü t r, in F>:dien ü- englischer Geftengcnschost befinde?-.. Hcst'n und wünsch?:; wir, Latz alle bald wieder den deutschen E dbodes. begrüße.; dürfen.

^ Unte jelt nnen, 12. April. In letzter Zs t sind wieder e,mgc unftttr Tapferen befördert und amgezeichnet worden und zwar wurde zrm Sergeanten befördert: Fah- nersch.'.ied Heiniich Proß; znm Untere ffizier: Gefreiter Wgheim Reichardt. I h. d Eis. Kr. II. K!.: zum Gefn ft:n: Fiirü i ''. W' !ser, Michael Sohn. Mil d.-m Eise; ne» Kreuz ll Kl. wu . ausgez ichi et: Ersatzreservist Jakob Müller, bchäsers S hn, Mu.kette Gattlieb Kirn. Mau ere Sohn; nur der i- >l >e!NM Verdienstmedaille: Wehrma^n Matthäus M-ch. Michael Sohn und Telegraphist Flitz Strienz. Herzlich: Gratulation allen!

Aus dem iib igen rrer? berg.

Die Lau-esvrrsammlnttg d>-r Konservative«.

Etuiizart, 11. April.

. ^us de- heuiig n Landesversammlvng der konserva- tiven Paitei Württembergs sprach der Vorsitzende der kon­servativen ReichMgsfraKrion, Graf Westarp von Ber­lin, über

die potttische Lage.

2)er Redrer wandte sich zu.-,ach^ der in: e-poiitifchen Lage zu. wi? sie sich noch dem K ege gestalten soll: Nach den großen Erfolgen unserer Tapferen zu W fser und zu ?-ond sft der Schluß nicht berechtigt, daß die Unterlagen oer R. icheVerfassung morsch seien und daher von Grund aus neu ausgrrkchtel werden müssen. Die Neugestaltung in preußischen Dersassungsledens solle den Preußen über- lallen bl-iben und insbesondere der Reichstag solle sich in olefe inneren Behältnisse eines Bundesstaates nich- mischen.

Konse-oatioen halten das preuß sche Wahlrecht dicht für rin unabänderliches Heiligtum, auch sie seien be­

reit, wenn die Vorlage erscheine, sich mit der Ausgestaltung der Resormoorschläge zu befassen. Mit aller Entschieden­heit aber werden sie dagegen ankämpfen, wenn versucht werden sollte, dwch Abänderung des preußischen Wahlrechts Preußen vollständig zu demokratisieren. Das parlamenta­rische Regierung! system ln England. Frankreich und Ame­rika, wo der Geldiack die große R lle spiele, sei für Deutsch­land in keiner W ise geeignet. Wir seien viel zu ehrlich, um uns eine Mor archie denken zu können, die im Grunde nichts anderes sei. als ein Dekorationsstück, die mit dem bundesstaatlichen Charakter unvereinbar sei. Die Stellung des Kaisers zu Heer und Marine, die Kommandogewalt des Kaisers, habe sich in diesem Krieg' völlig bewährt, wie die Grundlagen unseres Berfassungsiebens. Wenn die Gegner uns u> sere starke Wehrmacht, unsere starke Mo­narchie nehmen wollen, Güter, für die wir unseren letzten Blute tropft n eirfttzen, dann müsse Deutschland diesen Plä­nen den stärksten Widerstand entgegensetzen (Lebhafter Bei­fall). Der Redner k -m sodann auf die inneren Schwierig­keiten zu sp echen, und bemerkte, daß die Lebensmntelvor- räte auvreich-n we den, daß wir aber über die Er? ährrmgs- schwierigkeiten nicht hinwegkommen, auch wenn der Krieg schon morgen zu Ende gehen würde, da die Ernten der ganzen Welt schlechter seien, als sie im Frieden gewesen

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daß

Nu Dich afts Deine Pflicht besinnst!

Am Montag, dem 16. April,

Mittags 1 Uhr, wird die Zeichnung auf die 6. Kriegsanleihe geschloffen.

MW Du wirtlich unter den Wenigen sein, die ihr Vaterland in so ernster Stunde im Stich gelassen haben? Was sollte wohl aus uns allen, aus Dir selbst werden, wenn andre ebenso kleinmütig dächten wie Du?

Willst Du zögern, bis es zu spät ist?

Willst Du Dich der Gefahr aus/chen, vor Deinen Angehörigen, Deinen Freunden und Dekanaten erröte.; Zu muhen?

Hole sofort das Versäumte nach und zeichne mit allem, was Du hast und was Du ausireiben kannst, Kriegsanleihe!

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seien. Bet den Erörterungen über die staatliche Reklemen- tierung des gesamten Wirtschaftslebens habe er, der Redner, mit tkftm Bedauern beobachtet, daß eine weilqeh-nde Er­schütterung de« Rechtebrwvß's ins unseres Bolkcs eingetre- ten sei. Empfindungen des Zorns bie über, sei es gegen den Verbraucher, oder Erzeuger oder , egen den Handel, seien nicht am Platz-: der Zorn müsse sich richten aegen England, g gen dessen niederträchtigen Plan, den Krieg nicht gegen unsere He-re. sondern gegen u sere Greise und Frauen zu führen. D ? eifrige Zeichnung der Kriegsanleihe sei anzvseh-m als ein Zeichen des wirtschaftlichen TuM.d- msses und des staatlichen Gemeinwohls.

Kammerpräsident v. Kraut b achte den Dank der Dersammlurg zum Ausdruck für die warmherzig Patriot!» schen Worte und für die 00 -nehme Art, wie der R.'dner die besonders heiklen Parteifragen behandelt hat, und be­merkte. daß die Derfassungsftage eine rein preußichs Sache sei, die uns nichts angehe.

i- Markgröningen. In der sogenannten Finsteren Gaste oberhalb dem Bärin brach ein Brand aus, wodurch drei Wohnhäuser mit teilweise eingebauten Scheuern einge­äschert wurden. Das Rathaus war sehr gesäyrdert. Als Brandursoch-! nimmt man Kominschaden an.

r Waldsee. Dem Besitzer eines kleinen Hühnerbe­standes hier wurde eine nicht geringe Freude zuteil. Er stieß auf ein heimliches Hühnernest, das mit nicht weniger als 51 Eiern angefüllt war. Wahrhaft ergötzlich für das Auge in so teurer .eiersüchliger" Zeit.

Handels- nnn

Richtpreise. Um Uebersorderungen vorzubeugen, hat die T» et» gung seilst Gärtner Würtlembe gs dienoch- stehenden R ckipreise für Gemüftützlirge festgesetzt: G- ter Salat aus weiter Saal 1 für dos Hundert, verstopf­ter Salat 2*a, Kchlrabi, Kohl K>au», Sellerie. Zwiebel. Lauch aus weder Saat ^ 1 50. pikiert 3.. Blumen­kohl aus weiter Saat. 2, pikiert 4..

L st Nachrichten

SSmtlichr 686.

Berlin, 13. Apr'l. Drahib. Die »Bost. Z<g." mel­det aus Gers: Nach ii " Melduno des »Daily Mott" von der brttischen Fro^t u'mwt au der Tchlacht von Arras die ranze englische Armee teil. Die Lei ung der Schlich l rvi m d n Händ-n dks Maischalls Haig und der Genen le H 'ne und All dy.

Frankfurt a. M., 13. Apiil. Drahib. Die »Frank­furter Ztg." m tdei »us Basel: Eine Havos-Note brsagt, daß die Miiglted.r der amerikanischen Fltegeralfteilung »Lasoyeile", deren Erfolge on der französischen Frort w'e- derholt genttldei wurd n, von heute ab die Nallor-Uniform anziehen und u te. amerikanischer Flagge Kämpfen werden.

Köln, 13 Ap il. Trabib Noch derKol. Zig." melden die Pa iser Blätter aus Neuyork, daß in Washing­ton zwischen Wilson und de> Gesandten des Dteroerbondes lange freundschaftliche Berta dlunoen stottq:siinden hob-n, in denen auch der G« danke eines Bündnisses zwischen den Vrreinieteu E'aote« und dem Vier- Verband erörtert wurde Es scheint aber festzu- ftehe», das? dieser Vorschlag von Amerika abge- lehnt worden ist. Awertta schlug vielmehr, wie die Petit Paüsien" meldet, ein freies, nur auf das gegen­seitige Vertrauen gegründetis Einvernehmen vor.

Aus dem Haag, 13. April. Drahtb. »Daily Mail" meldin aus Ntvyork: Die Regierung habe im Prinzip entaeaen den Vorschlägen Wilsons beschlossen, keine Expedittorrsarmee sofort nach Frankreich z« senden. Die Armeebehörde stimme mit Ser Regierung überein, daß keinerlei m li ä'ische Elrrftkeäfte noch Europa gesandt werden sollen, bevor n'chl 1000000 Mann aus­gebildet find, und eine zweite Million mit der Ausbildung beginnt.

Die Kriegslage am Abend deS 12. April.

Berlin. 12. April. WTB. Drahtb. Abends. Amt­lich wird mitgeteilt:

Starke englische Angriffe sind bei Sonchez, Vor­stöße bet Fawpovx. dlich bezw. östlich von Arras ge­scheitert. Bet E». Quenriu Kielt rege Artillerietätig­keit, zw scheu Gorssons nnd Reims der starke Fener- kampf an.

Im Osten und Mazedonien nichts Besonderes.

Familieunachrichten.

Gestorben

Jakob Friedrich Eteimle, Kronenwirt, Liebeisberg: Frida Psen- ninger, geb. Funk, 27 Fohre alt, Laimbach; Albertine Lohrmann,geb. Bai r, 73 Jahre alt, Dettingen.

Im Felde gestorben: Gefreiter Michael Lchaible, Maurer, 37 Jahre alt, Breitenberg.

Mntruaßl. Wetter am Gamstag und Gonntag.

Naßkalt.

Für die Dchrtftleltirno verantwortlich 5k. O. Braun, Nagold.

Druck «. Verlag der S. W. Zatter'lchen Buchdruckeret (Sari Zaiser) Nagold

Amtliches.

Kommnnalverbaud Nagold.

Anordnnng betreffend F'eischznlage vom 1«.

Aprel IS17 ab.

Mii Gsrikhm'gu g der Fletschversoraungsfielle wird in Auefiih ung der Anordnung des P.Asidentm des Kriegs- ernährun zromts mit Wirkung vom 16. April 1917 ab folgendes angordnrt:

1. Jeder Verbraucher, Fleischselbstoersorger ausge­nommen, erhält bis auf weiteres eine außerordentliche Fl-isch- zulaye von wöcheutl ch 250 s für Erwachsene und 125 8 für Kinder bis zum Beginn des Jahre«, in wsichern sie das sechste Leben jahr vollenden.

2. Solcken P'isonen, deren Einkommen d?« nachstehend angegeben Sätze nicht übersteigt, wird zum Bezug der Zu­lage ein wöchentlich r Zuschuß von 70 /A für Erwachsene und 35 iZ für Kinder bis zu 6 Jahren gewährt. Die Abgrenzung de: zuschußberechtigten Personen geschieht nach der Zrhl der tn einem Hau halt veisargten Personen und ihrem Gesamteinkommen. Darnach sind zuschußberechtigt:

Zahl der Personen mit einem Gesamteinkommen

bis zu

1 2000 ^

2 2800 .

3 und 4 3600 »

5 6 4400 .

7 mehr 5000 »

Bei der Berechmmg der Zahl der in einem Haushalt versorgten Personen sind die auf Kosten des Haushaltungs­oorstandes anderwärts untergebrachten Familienangehörigen mitzuzählen, ebenso Dienstboten, ft wett ihre Zahl nicht über das notwendige Maß hinaukgeht. Kostgänger, Pensionäre,

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