Eine weitere Aussprache erfolgt nicht. Die Resolution wird einstimmig angenommen.
Darauf wird auf Diene tag nachmittag 1 Uhr vertagt: Anfragen. Steueroorlagen. Schluß 7'/^ Uhr.
Der Weltkrieg.
Der amtliche Tagesbericht.
WTB. Großes Hauptquartier, 27. März. Amtlich. Drahtb.
Westlicher Kriegsschauplatz.
Infolge regnerischem Wetter blieb an der ganzen Front die Kampftätigkeit gering.
An den von Bapaume nach Nordosten führenden Straßen kam es zu Gefechten in der Vorpostenlinie Noreuil -Lagnicourt, ebenso bei Equan- court, nordöstlich von Peronne.
Roysel, am Coloyne, ist nach mehrmals vergeblichem Vorstoß vom Feinde besetzt worden.
Inden Waldungen zwischen Oise und Soucy- le-Chateau trafen stärkere französische Kräfte auf unsere Sicherungen, die dem Gegner Verluste beibrachten und dann vor drohender Umfassung Raum gaben.
Oestlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe des
Seueralseldmarschalls Prinz Leopold von Bayern:
Unternehmungen unserer Stoßtrupps bei Jlluxt brachten in den beiden letzten Tagen 30 Gefangene ein. Gleich viele Russen mit emem Maschinengewehr wurden gestern bei Smorgon aus den feindlichen Gräben geholt.
Südöstlich von Baranowitschi gelang uns ein gut eingelegter, kraftvoll durchgeführter Vorstoß. Die auf dem Westufer der Schtschara gelegenenrus- sischen Stellungen, zwischen Davowo und Labusy, wurden gestürmt, über 300 Russen gefangen, 4 Maschinengewehre und 7 Minenwerfer wurden erbeutet.
Westlich von Luck, nördlich der Bahn Sloc- zow -Tarnopol, und bei Brzezany griffen nach heftigen Feuerwellen russische Bataillone an. Sie sind verlustreich abgewiesen worden.
Front des Generalobersten Erzherzog Zoseph :
Südlich des Trotosul-Tals vereitelte unser Abwehrfeuer einen sich vorbereitenden Angriff. Gegen den Magyaroskamm vorgedrungene russische Kräfte wurden zurückgeschlagen.
Heeresgrnppe des Seaeralseldmarschalls v. Mackensen:
Keine wesentlichen Ereignisse.
Mazedonische Front:
Nordwestlich von Monastir haben die Franzosen erneut angegriffen. Mehrere starke Vorstöße schlugen im Nahkampf fehl. Westlich von Trnova hat der Feind in einem schmalen Grabenstück Fuß gefaßt.
Ter Erste Generalquartiermeister:
Ludendorff.
Zeichnet die sechste Kriegsanleihe!
Der Seekrieg.
Der Hafen Dünkirchen dnrch unsere Torpedoboote beschossen.
Berti«. 27. März. WTB. Drahtb. Amtlich wird mitgetetlt: Einer «userer Torped bvotsverbände hat ia -er Siacht vom SS./SS. März die Anlagen -es Kriegshafea Dnnkirch n ans nähere Entfer- »nng mit etwa 20« Schuß beschossen. Feindliche Geestreitkräfte wurden nirgends angetrosse«. Unsere Boote find unbeheütgt wieder eingetanfe«.
Der Chef des Admiralstabs der Marin«.
Die Erlebnisse der „Möwe"-Leute.
Berlin. 26. März. Priv. Nach einrm Bericht de» Grasen Dohna über die Tat der .Möwe" gereichte es ihm zur besonderen Freude, daß unter den von der «Möwe" versenkten Schissen sich ein solches befand, das im Dienste der Admiralität stand und dir englischen Kreuzer, die den Besehl hatten, die .Möwe" unbedingt auszuvringen, mit Kohlen versorgte. Widere Freude erregte es unter den Mannschaften, die gerade beim Jahreswechsel auf Deck Ausstellung genommen hatten, um die von dem Admiralstab
durch Funkspruch üdermiitelten Glückwünsche zu hören, gleichzeitig die Botschaft von dem glücklichen Eintreffen der «Darrowdale"-Prise in einem Heimathafen empfangen zu können. Ueberhaupt bewährte sich der fundentelegraphische Dienst glänzend. Die »Möwe" konnte dadurch u. a. auch regelmäßig von den oft sechsmal täglich ausgegebenen feind- lichen Warnungsrusen fortlaufend unterrichtet werden. Auffällig war. daß das Personal der aufgebrachten Schiffe ein recht minderwertiges war. Die Kapitäne waren durchweg sehr alt«, meist kranke Leute, die Mannschaften ungeschult und nicht in der Lage, sich der Rettungsboote bedienen zu können, meist Inder oder Neger. Den Eindruck, den der U-Bootskrteg auf die Kapitäne machte, war außerordentlich stark. Die Behandlung der fast 600 Gefangenen bot wenig Schwierigkeiten. Nur einmal wurden sie unruhig, als sich die „Möwe" längere Zeit in schwerem Kamps mit dem Dampfer «Otaki" befand und die Gefangenen deshalb längere Zeit unter Deck in Gewahrsam bleiben mußten. Auffällig war auch der große Unterschied im Seeverkehr bei der Ausreise «nd bei der Heimkehr der .Möwe" auf säurt- lichen Tellen der Meere, die die «Möwe" durchkreuzte, infolge des U-Bootskriege». Die neutrale Flagge war fast gänzlich verschwunden.
Einzelheiten über die U-Bootserfolge im März.
Berlin, 26. März. WTB. Unter den bereits in früheren Veröffentlichungen im März bekannt gegebenen U- Bootserfolgen befinden sich, wie aus den Inzwischen eingegangenen ausführlicheren Meldungen unserer U-Boote her- oorgeht, ausschließlich der unter dem 25. ds. Mts. gemeldeten Schiffen unter anderen folgende:
Erstens, engl sche Schiffe: die bewaffneten Dampfer «Dunbormoor" (3651 Tonnen) mit Getreide, «Bray-Head" (3077 T.) mit Stückgut, «Narraganseit" Tanddampfer (9>96 T.) mit Oelladung, die Dampfer «Nonna Prat" (4416 T) mit Häuten, «Fenoy Lodge" (3222 T.) mit Holzladung, «Rosalle" (4237 T.) mit Kohlen, Tankdamp- ser Minnebago" (4666 T ) mit Heizöl für Frankreich, die Biermastbark «Inveriogie" (2347 T.) mit Kohlen, der Segler „T. Crowley" mii Briketts, «Mediterranean" mit Kohlen und «Elisabeth Pleanvre"; zweitens, französische Echffe; bewaffneter Dampfer «Chic" (8719 T) mit Munition und Baumwolle und das Bollschiff «Jules Gommös" (2595 T.); drittens, russische Schiffe: das Bollschiff .Pera" (1737 T.) mit Mais und Segler «Anna" mit Johannisbrot; viertens, norwegische Schiffe: dke Dampfer «Edward «rieg" (989 T). .Stmstad" (6028 T.) mit Mais und die Segler .Spartan" (2287 T). «Collingwood" (1042 T.) mit Mais und «Silas" (750 T); fünftens, die amerikanischen Dampfer: «Bigilencia" (4115 T.) mit Lebensmitteln für Frankreich und «Algonquin" (2833 T.) mit Oelladung; der schwedische Dreimastschooner »Dag" mit Holzladung; der dänische Dampfer «Rosenborg" und der holländische Fischdampser «Tres Fratre ex Margaret"; sechstens, Schiffe deren Namen beim Nachtangriff oder weil sie keinen Namen an der Bordwand führten nicht festgestellt werden konnten: I bewaffneter englischer Dampfer von etwa 3500 T., 1 bewaffneter englischer Dampfer von etwa 4000 T. mit Kohlen, 1 bewaffneter englischer Dampfer von etwa 3000 T, 1 bewaffneter englischer Dampfer von etwa 4000 T.. 1 bewaffneter englischer Tansportdampfer von mindestens 10 000 T., 1 bewaffneter Dampfer mit etwa 5000 T. mit Erzladung, 1 englischer Dampfer vom Aussehen des Dampsers «Norlhwaies", 1 englischer Dampfer vom Aussehen des Dampfers «Hycarnia" und 1 englischer Segler von etwa 2000 T. mit Kohlen.
Der Luftkrieg.
Bizefeldwebel Manschott ist im Lnftkampf gefalle«.
Berlin, 26. März. WTB. Wieder hat ein feindliches Geschoß einen unserer erfolgreichsten Flieger bei Ausübung seiner Pflicht tödlich getroffen. Mit tiefem Schmerz wird diese Trauerkunde überall in der Heimat und an der Front ausgenommen werden. Mehrmals ist sein Name in den amtlichen Heeresberichten genannt worden. Mit lebhaftem Interesse wurden seine Heldentaten von allen gelesen und verfolgt. Noch an seinem Todestage, am 16. März, vernichtet er in schneidigem Angriff einen feindlichen Fesselballon. So hat er in drei Monaten I I Gegner besiegt. 8 Flugzeuge und 3 Fesselballone. Ein glänzender Erfolg! Nun hat auch ihn sein Schicksal erreicht. Doch unsere besten Flieger mögen fallen. Der Wunsch, es ihnen gleich zu tun, der Ansporn zu eben solchen Heldentaten wird nur desto tiefer und sehnlicher bei seinen tapferen Kameraden gewahrt werden, zum Segen des Vaterlandes.
Me Revolution io Rutzlaud.
Der Verband der repvblikanifche« Offiziere.
Berlin, 26. März. Ueber die Organisation de« Verbandes der republikanischen Offiziere in Rußland erfährt der Korrespondent der «Bossischen Zeitung" au« Stockholm noch folgendes: Die engere Geschäftsführung liegt in den Händen eines leitenden Ausschusses von 25 Personen, zu welchen der Verband 15 entsendet, während die übrigen zehn von der russischen sozialdemokratischen Partei ernannt werden. Die 1200 Mitglieder des großen Rats werden als Vertrauensmänner des Verbandes den einzelnen Truppenteilen beigegeben. Noch verworrener find die Verhältnisse innerhalb der russischen Flotte. Die Hauptversammlung von Marine-Offizieren, Marine-Soldaten und Matrosen im Petersburger Admiralität?gebäude hat am jüngsten Mittwoch stürmische Auftritte herveigesührt. Während die als Redner auftretrnden Offiziere fich dahin aussprachen.
daß sie zwar für eine demokratische Republik seien, aber wünschen, daß die Ofstziers-Ernennungen von der obersten Regierungsinstanz vollzogen werden, erklärten die Führer der Marine-Soldaten und Matrosen, daß sie nach wie vor auf der Osfizierswahl durch die Mannschaft bestehen. Dieser Auffassung haben sich auch sämtliche Vertreter der Deckossiziere angeschloffen.
Die Gegensätze.
Paris, 26. März. WTB. Der «Temps" meldet aus Petersburg: Die Arbeiter- und Soldvienausschüfle frhren fort, die Handlungen der Regierung zu behindern. Eie verteilen Aufrufe, deren Programm in dem heftigsten Tsn gehaitrn und besorgniserregend ist. Kornüvw hatte mit den Ausschüssen Besprechungen, um auf die Gefahren aufmerksam zu machen, dt« Rußland au» der verlängerten Agitation erwachsen könnten. Die provisorische Regierung erläßt zahlreiche Aufrufs, um den Extremisten Vernunft zu predigen.
«Journal du Psuple" meldet aus Petersburg, daß dke Delegierten der gemischten Ausschüsse und besonders die Revolutionäre verlangen, daß gegen den Zaren und sein« Familie Anklage erhoben wird.
«Bonnet Rouge" meldet, Laß die ruffisch-sozialistische kn Paris erscheinende Zeitung «Natschal?" einen Monat suspensiert worden sei. Das mute sehr sonderbar an, nachdem man in Petersburg die Preßfreiheit wieder hergestellt habe.
Aus Stadt und Bezirk.
Nagold. 28. MSrz 1217.
Ehrentafel.
n
Unteroffizier Wilhelm Bauer von Unterschwandorf. im Wttbg. Ers.Inf.-Regt. 52, Inhabrr des Eisernen Kreuzes und der Si!b. Berd.-Med., wurde zum Bizefeldwebel befördert.
KriegSverluste.
Die württ. «Verlustliste Nr. »84 verzeichuet. Bräuning Johannes, 23. 5. 78. Walddorf verw., (B. L. 82.) tzuissel Jakob, 19. i0. 91. Effringen I. verw.,
Walz Friedrich, 6. 2. 92. Hochdorf schw. verw..
Die preist. Verlustliste Nr. 753 verzeichuet:
Roler Johann, 29. 3. 95. Ettmannswriler. schw. verw..
Die prruß. Berlustlisteu Nr. 766 und 767 verzeichne«. Gärtner Wilhelm, 2. 2. 96. Mötzinqen l. ver».,
Carle Wilhelm, 20. 10. 81. Wildberg tödl. verunglückt,
Wolf Paul, 15. 5. 89. Altensteig vermißt,
Die streust Verlustliste 771 verzeichnet:
Gulrkunst Friedrich, 1. 6. 84. Spielberg infolge Krankheit gestorbe«.
Schafft Waffen herbei!
Wiederum ist das deutsche Volk in der Heimat zur Teilnahme an dem großen Kampfe aufgerufeu, den unser Vaterland um seine politische und wirtschaftliche Existenz zu führe» har.
Ks gitt der Zeichnnng der sechste« Kriegsanleihe!
Der Ausfall der Zeichnung wird von Entscheidung
sein I
Wir nähern uns dem Entscheidungskamps und müssen daher noch einmal alle Kräfte bis zum Aeußersten anspan, nen! Wir müssen unsere tapferen Truppen und unsere waghalsigen U-Boote im Kamps gegen England und seine Bundesgenossen unterstützen, damit der endgültige Sieg über unsere Ieinde gesichert und beschleunigt wird, die in frevelhaftem Usbermut unser Friedensangebot zurückgewiesen haben.
Wir wenden uns daher an das Handwerk mit dem Ersuchen,
auch «ach seine« Kräfte« die sechste Kriegsanleihe z» zeichne«!
Dabei denken wir in erster Linie an diejenigen Kreise de» Handwerks, die durch Heereslieferurgsn wirtschaftlich unterstützt und gehalten werden konnten.
Das Handwerk möge sich bewußt sein, daß auch seine wirtschaftliche Zukunft abhängt von dem Ausgang des Krieges!
Daher:
Schafft Waffe» heröei, zeichnet die sechste Kriegsanleihe.
KandwerksLammer Stuttgart.
— Hansfranen, teilt da- Brot ei»! Es kommt leider immer wieder vor, daß Hausfrauen ihre Brotmarken nicht gleichmäßig aus den ganzen Monat verteilen und dann am Schluß de« Monat» in Verlegenheit kommen. Diese Gefahr ist jetzt besonders deshalb groß, weil die Brotlaib« mit dem zur Zeit zur Anlieferung kommenden Mehl leicht fester «nd daher bet gleichem Gewicht kleiner am fallen als früher. Man muß also, wenn man mit einem gleichschwe- ren Laib ebenso lang reichen wA wie bisher, kleinere Stücke machen. Jede Hausfrau sollte fich ein für alle mal klar machen, wieviel Brot der Haushalt im Durchschnitt täglich verbrauchen darf und darnach den Verbrauch einrichten. Auch im Lau, des Monats muß sie immer wieder Überschlagen, wieviel Brotmarken sie noch für den Rest de» Monat» hat und wie lange sie deshalb mit einem Laib reichen muß. Hat sie beispielsweise für ihre Familie am 16. März noch 10 Brotmarken, so muß sie mit einem Laib I V, Tage lang auskommen. (Für 15 Tage 10 Laibe gibt in IV, Tagen 1 Laib.) Wird darauf geachtet, s« kann man mit gelegentlichen Einschränkungen durchkommen, andernfalls müssen am Schluß de» Monats mit Sicherheit Schwierigkeiten etntreten.
* Rohrdorf, 26. März. Ein unerwartetes Konfir- mationsgeschenk erhielt eine hiesige Konfirmandin. Dieselbe