Aus Stadt und Bezirk.

Ragow. 2«. Milk, 1S17.

Zur «. Kriegsanleihe.

Bete und arbeite" heiß! ein alter Spruch. Heute heißt "es wiederum: arbeite und spare und gib das Er­lparte dem Reich, denn das Reich sührt dermalen Len Kampf um dein und unser aller Dasein. Die Millionen, die draußen täglich ihr Leben ersetzen, müssen ernährt, ge­kleidet und am gsstauet sein mit all dem, was zum Kampf nötig ist, auch mit Pulver und Blei, mit Kanonen und Granaten. Unsere Serwehr braucht Unterseeboote; jedes einzelne neue Unte ssebooi bringt uns dem Sieg und dem Frieden einen Schritt näher. Die Beschaffung all dirser Güter und Kampfmittel erfolgt durch das Hilfsmittel des Geldes. Das erforderliche Geld wiederum wird aus dem Weg der Reichsaüleihe beschafft. Darum muß neben den Hilfsdienst der Arbeit ein allgemeiner Hilfsdienst des Gel­des treten. Dieser Hilfsdienst wird geleistet durch das Spa­ren, durch das Anlegen des Ersparten in Reichsanleihe. Möge das jeder Deutsche erkennen und darnach handetn, damit nicht der Schmerzensschrei, den jetzt vor 400 Jahren Ulrich v. Hutten ausgestotzm hat, heute noch gelte:O, freiwillig unglückliches Deutschland, das du mit sehenden Augen nicht stehst und mit offenem Verstände nicht verstehst."

Ainanzminiflrr Ir. Wftorins.

Die Neuregelung der Brotverforguug.

Mit Rücksicht ans das Ergebnis der am 15. Februar ausgesührtkn Getreidebestandsausnahme, die erheblich niedri­ger als erwartet wurde, ausgefallen ist, muß der angemd- neten Nachprüfung endgültig seststchen, Zu einer Einschränkung des Brotrietreidevecbrauchs geschritten werde». Demgemäß

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Be mitgetetli bereits habe« versenkt fahrzeug Bruttor, März vo englischer «ichtet.

meinen Versammlung der Partei in Petersburg, " soll ein in diesem Sinn adgefaßter Bericht

den. ^

hurg, 25. März. WTB. Drahtb. Reuter tzsürst Nikolaus ist seines Postens als Ober- miboben worden. Alkxejew hat bis zur Er- , Nachfolgers die Stelle übernommen.

,«rg, 25. März WTB. Drahtb. Die Pe- legr. Agentur meldet: Alle Gerüchte, daß der lei, find frei erfunden.

5. März. WTB. Drahtb.Petit Pari- ,us Petersburg, daß sich ein Verband der Offiziere gebildet habe.

5. März. WTB. Drahtb. Der chine- te hat im Auftrag f-iuer Regierung anug seiner Pässe gebeten.

März WTB. Drahtb. Amtlich wird r den im Laufe des Monat März sevtlichte« große» Schiffsverlnste U Boote io den lehre» Tage« rmpfer, 14 Segler und 37 Fischer- iuer Gesomrtonuage vo« 8QVV« »neu. Ferner wnrde am 21. , unserer U-Boote im Kanal ein ldecker dnrch Geschützfeuer ver- Lhef des Admiralsiabs der Marine.

Wt Ihr dabei

im Schü n, bei eisiger Kälte, bei glühender Lehm und Dreck, in Nässe

undNegen, ich wochenlangem höllischen

Trommelser äsende Feind zum Sturme

rannte unv an unsrer Helden sieghafter Wehr sich blutige Schädel holte?

vungen PMS greifen, öle KarropelMUhr wreoer vomg sen j Borschrifrm entsprechend geregelt ist, nach denen aus den z Kops pro Tag Pfund und für die von der Rlichskar- 1 toffelsielle festqesetzle Zahl r on Schwerarbeitern weitere ^ z Pfund den Gemeinden zm Betteilung überwiesen werden, r Soweit widsr Erwarten in einzelnen Fällen sitz gleichwohl E noch Stockungen Zeigen sollten, werden zum Ausgleich für ^ fehlend» Kartoffel, wie bisher, besondere Mehlzuweisungen L fiat finden. 3m übrigen wird wiederholt darauf hingewiefen,

R daß, wenn die Verringerung der Bwtzutrllung in Kraft - tritt, V 2 ^kfvnd Akeisch pro Kopf und Woche mehr gewährt ^ werden wird und zwar infolge des zu erwartenden Reichs- s Zuschusses zu einem Preise, daß auch die minderbemittelte ^ l B-völkermrq der erhöhten Fleischzuweisung teilhastig werden tz kann. (WTB.)

x> Zu - Anbau von Frühkartoffel« schreibt das KriegSLkKÜHrungsomt: Frühe Ro en. Kaiserkrone sind die besten Sorten. Um recht frühe Speisekartoffeln zu erhallen, werden dis Knoll n in einem Hellen, warmen Raum etwa in der Küche, nicht im kalten Keller vorgetrieben. Die Knollen werden in flache Kästen mir der Spitze nach oben gestellt. In einem Kasten dürfen höchstens 2 Schichten Kartoffel lagern. In etwa 14 Tagen werden die Augen gleichmäßig ausgetneben sein und dicke, kurze violette Triebe angelegt haben. Diese vorgekeiMtcn Knoller, deren Keime nicht länser als fingsrgüed'lang sein dürfen, da sie sonst leicht ausbrechen, werden im April ausgevflanzt. In süd­lichen Lagen richtet man an Gebäuden, Mauern usw. ein 1 m breites Bert mit gut gedüngter Erde her. Um die Erde zvsammenzuhalten, umgibt man das Beet mit schmalen Brettern. Mit dem Spaten werden die Kartoffeln mit den Keimen nach auswärts eingesetzt und leicht mit Erde bedeckt. Die gekeimten Kartoffeln müssen beim Aussetzen recht wrlk fein. Gegen Erfrieren können die jungen Triebe w cderholt mit Erde bedeckt werden. Man erhält Frühkartoffeln schon in der 3. Iuniwsche, spätestens Juli.

Wenden, 23. März. Gestern abend hielt Herr Pfarrer Rietheimer von Rotfelden hier vor einer stattlichen Zuhörerschaft einen vaterländischen Bortrag. Der Redner setzte voraus, daß jedrs Anwesende sein Vaterland liebt mit seinen Feldern und Wäldern, Bergen und Tälern. Daher ist es nicht mehr als billig, ihm auch ein Opfer zu bringen. Eine Begeisterung zu w cken, log dem Redner fern, er appelierte vielmehr an das Pflichtgefühl und an die Dankbarkeit. In längeren Ausführungen beleuchtete der Redner sodann die Zustände im Deutschen Reich wäh­rend des 30jährigen Krieges. So wie damals würde es "uch heute wieder mit uns werden, wenn die Feinde uns besiegen würden. Möge darum die VI. Kriegsanleihe eine «ästige Antwort sein auf die Absichten unserer Gegner.

Letzte Nachrichten.

Sämtlich« SLS.

Petersburg, 25. März. WTB. Drahtb. Der Zeutralausschuß, nd die Parlameutssraktiouen konstituliooelleu demokratischen Partei, ent­schied sich in einer Beratung über die eivznsüh- rende Regierung für die demokratische Republik.

WartZhrdabeiim einsamen Unterseeboot, weit draußen im unendlichen Meer, in Sturm und Drang, in Not und Tod, auf erfolgreicher Zagd nach dem Engländer?

Wart Ihr dabei, wenn unsere Flugzeuge und Zeppeline sich trutzig und verwegen den feindlichen Geschwadern entgegenwarfen zum Schutz unserer Kinder, Frauen und Greise, unserer blühenden Städte und Dörfer?

So seid wenigstens jetzt dabei wenn es gilt, im sichern Schoß der Heimat ohne Gefahr für Leib und Leben am großen Ziele mitzuwirken. Es geht der Entscheidung entgegen! Wer Kriegsanleihe zeichnet, ver­kürzt den Krieg, beschleunigt den Frieden. Wer aber jetzt noch dem Vaterland engherzig sein Geld vorenthä'lt, demselben Vaterland, dem unsre Söhne, Ärüder und Väter ihr Leben opfern, der hilft unfern Feinden.

Oie 6. Kriegsanleihe ist eine Ehren - Urkunde, die jeder besitzen muß.

Der amtliche Tagesbericht.

WTB. Großes Hauptquartier, 25. März. Amtlich. Drahtb.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Bei klarem Wetter war an der flandrischen und Artois-Front die Artillerietätigkeit lebhaft. Südwestlich von Upern führten unsere Minen­werfer ein Wirkungsschießen durch. Im Anschluß daran vordringende Erkunder fanden die Gräben > völlig zerstört und vom Feind geräumt vor.

Bei Beaumetz, Roisel und östlich des Crozat- kanals trafen feindliche Vorstöße auf unsere Si­cherungen, die nach Schädigung des Geg­ners ihren Weisungen entsprechend auswichen. In einem Gefechte bei Vregny (nordöstlich von

Soissons wurden französische Bataillone verlust­reich zurückgeschlagen.

Bei Soupier und Eerny auf dem Nordufer der Aisne brachen in kraftvollem Sturm unsere Stoßtrupps nach wirksamer Feuervorbereitung in die französischen Linien und kehrten mit 60 Ge­fangenen zurück.

Zwischen Meer und Mosel waren die Angriffe unserer Flieger gegen feindliche Flugzeuge und Erdziele zahlreich. In Luftkämpfen verloren die Engländer und Franzosen 17 Flugzeuge. Ober­leutnant Freiherr v. Richthofen brachte den 30., Leutnant Voß seinen 16. und 17. Gegner zum Absturz.

Oestlicher Kriegsschauplatz

Heeresgruppe des

Geueralseldularschalls Prinz Leopold von Bayern:

Bei einem Handstreich bei Samman an der Düna blieben 21 Russen in unserer Hand. In mehreren Abschnitten, vornehmlich bei Smorgon, westlich von Luck bei Brodi und Brzezany nahm die Feuertätigkeit zeitweilig zu.

An der

Front des Generalobersten Erzherzog Joseph

und bei der

Heeresgruppe des Geueralseldmarschalls von Mackensen

ist die Lage bei Tauwetter unverändert.

Mazedonische Front:

Nördlich von Monastir säuberten unsere Streif­abteilungen ein vor der Stellung verbliebenes französisches Schützennest.

Der Erste Generalquartiermeister:

Ludendorff.

Famitienuachrichte».

Gestorben

Johann Medmaier, Fabrikarbeiter Rottenburg: Walburga Del- inger. geb. Rester, 8t Jahre alt, Mrdernau.

«üchertisch.

Kundgebungen unseres Kaisers im Kriege. Er­weiterte Ausgabe. Znsamniengkstellt von Är. jur. Friedlich Everling. Verlag des Evangelischen Bundes, Berlin W35. Preis: 20 Pf.. 10 Slück 1,75 M . 100 Stück 15 M.

In dieser Schrift hat der Verfasser die Kundgebungen des Kaisers während des Krieges noch ihrem Wortlaut, der meist derNorddeutschen Allgem. Zeitung" und außer­dem einigen anderen Zeitungen entnommen ist, zusammen­gestellt und auf diese Wiese jedermann zugänglich gemacht. Die erste Ausgabe umfaßte nur den Zeitraum des ersten Krieasjahres; die vorliegende .Erweiterte Ausgabe" hat die Kundgebungen bis zum Friedensangebot uud dem flammenden Ausruf des KaisersAn das deutsche Volk" vom 12. Januar 1917 hinzugefugt. Aus all diesen Bus­sprüchen leuchtet uns die ganze Persönlichkeit des Landes- Herrn, die zwingende Macht seiner Rede und seine zielbewußte Willenskraft entgegen. Ebenso wie disFrieden - und Glaubensworte unseres Kaisers". (Bolksschristen Nr. 16 und 17/18, von demselben Verfasser zusammengkstellt) eignet sich diese Bolksschrist zur Massenverbreitung an Kaisers­geburtstag und bei anderen patriotischen Gelegenheiten.

Zu bezi-hsn durch G. W. Zaiser, Buchhdlg., Nacold.

Inserate Haben öeffm Erfolg.

Für die Schrtftleitunq verantwortlich K. O. Braun. Nagold.

Druck u. Verlag der S. W. Zatser'schen Buchdruckeret (Sari Zatser) Nagold.

Amtliches.

Agr. Hbevcrrnt Nagold.

Kommunalverband Nagold.

Bekanntmachung betreffend Reisebrotmarken.

Unter Hinweis auf die Bekanntmachung des Oberamts über dir Einführung von Reichs- eisebrotmarken vom 11. Oktober 0 . I. im Bezirk?amlsdlatt Nr. 240 von 1916 wird auf Grund des § 47 u. ff. der Arotgetreideoerord- nung und gemäß Boischrift Ves Direktoriums der Reichs- getreidestelle und der Landesgetr-idrslelle folgendes bestimmt:

1) von Ende z an werden neue Reisebroimirken ausgeyeben, die mil Rücksicht auf die Gefahr der Fälschung de: Macken mit einem Werlpupierunterdruck (ein im grauen Felde stehend'r weiß r Reichsadler) versehen sind. Die bishe ige« Reisebrotmarkeu dürfen nur noch bis IS. April verwendet werden. Bom Beginn de» 16. April ds. Fs. ab haben Retsedrotmarkm ohne Unterdrück deine Gültigkeit mehr. Alle Reisebroimarken, die bis 15. April nicht verwendet wo. den sind, können nicht in neue Marken umoetauscht werden.

Die Wirte, Bäcker und Mehlverkänfer müssen sämtliche von ihnen . trgcnommenen (etngelösten) Reisebrot- msrken alter Form spätestens bis zum 20. April an die