bc ld. wenn die richtige Antwort eirrgetroffen ist. auch dort zur Zer­schneidung der diplomatischen Fäden führen muß. Der schweizerischen G-smdte bei den vereinigten Staaten, Ritter, hat wohl tm Einverständnis mit dem amerikanischen Ka­binett, noch einen B-rmitllungeversuch mit Deutschland ge- macht, aber unsere Antwort ging dahin, daß Amerika erst einmal selbst mit uns wieder anknüpfen müsse und daß es im übrigen für uns kein Zurück mehr gebe. Einstweilen trifft man in Amerika allerhand Vorbereilun- gen für die Möglichkeit einer Kriegserklärung: Für Heer und Flotte wird überroll geworben, der Neuyorker Hasen wird nachts mit Netzen abgesperrt, die Handelsdampser erholten Geschütze. Gle'chz itig ist aber aus Kuba ein ge- fähckicher Aufstand auegebrochen, und der Oberrevolutionär von Mexiko, Präsident Caranza, hat sich den Amerikanern auch wieder bemerkbar erwacht, indem er zur Erzielung des Friedens seinem .Kollegen Wilson" das D-rbot jcg- licher Ausfuhr von Waffen, Munition und Lebensmittel an die Kriegführenden vorschlug. Und Japan? Es be­steht kaum ein Zweifel mehr, daß die Bereinigten Staaten «inen Seheimoertrag mit Englar d haben, der sie vor Ja­pan schützt, aber gleichzeitig zur Hilfe für Albion verpflichtet.

Auf den Lanvkriegsschauplätzen herrschen imm-r noch große Tkuppenoerschiebungen im Osten wie im W sten. Stark« Pairoutlllnuuternehmungen rasten die gegenseitigen Fronten ab, wobei wir in der Champagne einen schör.en Erfolg unter der Kronpriazenarmee bei Ripot zu verzeich­nen hatten.

Der Weltkrieg.

Der amtliche Tagesbericht.

WTB. Großes Hauptquartier, 22. Februar. Amtlich. Drahtb.

Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des

Scuerillseldruarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern:

Südlich von Armentieres drangen nach starker Feuerwirkung mehrere englische Kompanien in unsere Stellung. Kraftvoller Gegenstoß warf sie sofort hinaus. Bei Säuberung der Gräben wur­den 200 tote Engländer gezählt, 39 Mann ge­fangen zurückgeführt.

Erkundungsvorstöße des Feindes südwestlich Warneton, südlich des La Bassee-Kanals und zwischen Ancre und Somme schlugen fehl.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Front des Generalseldmrschalls Prinz Leopold von Bayem:

Südwestlich von Riga und am Süduser des Narocz-Sees scheiterten Unternehmungen russischer Abteilungen bis Kompaniestärke.

Bei Labusi an der Schtschara und an mehre­ren Stellen zwischen Dnjestr und den Waldkar­pathen wurden einige Handstreiche von unseren Stoßtrupps erfolgreich durchgeführt.

An der

Front des Generaloberst Erzherzog Joseph

und bei der

Heeresgruppe des Generalseldmarschalls v. Mackensen

herrschte bei Schneetreiben nur geringe Gefechts­tätigkeit.

Mazedonische Front:

Oeftlich des Wardar versuchten sich die Eng­länder vor unserer Stellung einzunisten. Sw wurden im Handgranatenkampf vertrieben.

Der Erste Generalquartiermeister:

Ludendorff.

V >« der Westfront.

Berlin. 21. F«br. WTv. D-e W.stfroni steht bei unsichtigem, regnerischem Witter noch immer im Zeichen von Artillerie- und Vorfeld Kämpfen. Die Engländer haben trotz allen Bemühungen an dcr Ancre seit N.ujuhr nur ein unbedeutendes G.ländestück, das größteruetis planmäßig geräumt wurde, besetz n können. Es ist noch nicht enmal das Doppelte des deutschen Gcw'n-es eines einzigen Ta^es, de« Borstoßes aus die Höhe 185 südlich Ripont. der Ge­lände von 2600 Mcker Breite und 800 Meter Tiefe ein­brachte. Die Beuie hat sich hier auf 30 Maschinengewehre. 22 Schnellfeuers wehre, einen schweren und zwei leichte Minenwerser erhöh'. An der Arcr- ist es wieder stiller geworden. Dagegen griffen die F-anzosen ml Erkundung«- abtetlungen aus dem Raume Rrm'eres Walo. westlich Flirey, die deutschen S rllung-n an. In der Hauptsache brachen die Angriffe vor den deutschen Stellungen zusam­men. Einzelne Ablettnngen kamen an der Bahn Thiau- courtBenuruurt in die deutschen Gräben, wurden aber durch sosoriigrn Geger stoß wieder hinausgeworsen. Ebenso wurden starke englische Eikundungsabietlungen, die nach Sprengoersuchen beiderseits der Bahr A^ernComines

vorgingen, durch das deutsche Sperrfeuer schnell znm Stehen gebracht. Auch hier gelangten nur kleine Te le südlich der Bahn in die deutschen Gräben, die, durch Gegenstoß wieder geworfen, unter Zurück! ssung von Gefangenen flüchten mußten. Bezeichnend ist. daß die hier gefangenen unver­wundeten Engländer infolge Trunkenheit vernehmungunfähig waren.

Frankreichs zweifelhafte Offeusiv-Referve.

GKG. Zürich, 21. Febr. Bon besonderer militärischer Seile wird derZürcher Post" mi'gelellt. daß den Fran­zosen an Mannschastsrestrycn für die kommenden schweren Kämpfe außer den in die Front zmückk-h enden Verwun­deten früherer Schlachten nur rund 250 000 Mann der Klasse 1918 zur Verfügung stehen, die aber nicht vor dem Herbst ausgsb ldet sein können, ferner etwaige Neusorma- tionen von Kolonialtruppen, sowie die durch Verlängerung der englischen Linien abgelösten Divisionen. Die Ausdetz- nung der britischen Front dürfte den Franzosen vielleicht gestatten, beim Angriff weiter gegen Osten auszuholen- aber s lbst wenn die Engländer ihre Front bis Lasstgny ausdehnen, bleibt bis zur Schweizer Grenze noch immer eine Strecke von 500 Kilometern. In solcher Breite einen zu­sammenhängenden Sturm zu unternehmen, wäre bei den beschränkten Reserven der Franzosen ein Wagnis, das bei unglücklichem Ausgang einen E satz der Verluste ernstlich in Frage stellen müßte. (Süds. Zig.)

Die englischen Ablösnngstrnppe« im Westen. ^

GKG. Zürich. 21. Febr. Auf Grund besonderer Informationen stellt der militärische Mitarbeiter der »Züri­cher Post" fest, daß die neuen Landstteilkröste, welche die Engländer jetzt ins Feld stellen können, aus keinen Fall di« von derTimes" geforderten 60 Divisionen, sondern höchstens 20 oder 30 Divisionen erreichen. Bei der im engl schen Abschnitt üblichen Fronldichtiqkeit gestattet dies eine Verlängerung um nicht mehr als 40 bis 60 Kilometer. General Haid kann also seinen rechten Flügel bis in die Gegend von Roye, höchstens bis in diejenige von Lossigny ousdehnen. Eine solch« Ablösung ist nqch verschiedenen Nachrichten in den rückwärtigen Stellungen schon durchge­führt ; der Wechsel der Besatzung in den vordersten Gräben besch änkt sich einstweilen auf die 10 Kilometer nördlich der Somme und einen kleinen Rau»n südlich des Flusses.

(Südd. Zig.)

Me Erstürmung der Mühlenhöhe Sei Vol° Porsk am biolhod.

Auf der südöstlich Bol-Porsk am Stochod sanft an­steigenden Mühlenhöhe hatten sich die Raffen allmählich bis auf die Kuppe herangearbeitet und beherrschten von hier die durch die weite wolhynische Ebene heran sichenden deutschen Anma schwrge. Daher mußt« der Gegner aus seiner Höhenstelluug vertrieben werden. Dem 1. Bataillon und Sturmtrupps des ... Infanterie-Regiments war dis ehrenvolle Aufgabe zugewirsen worden, die Mühlen- höh« mit stürmender Hand zu nchmerr.

Nachdem am Mittag des 16. Dez. der Gegner in seinrr Aufmerksamkeit an mehreren bellen der Front durch Scheinunternkhmungen abgelenki worden war. eröffneten plötzl ch zahlreiche Batterien und Minenwerfer ein dreister- telstiinüigr» verheerendes Feuer auf die Höhe. Die Erde zitterte unter den unaufhörlichen, harten Sch ägen, und bald lag eine dichte Rauchwolke über den ruffischen Stellungen.

Hinter den Sturmleitern warteten die braven Kämpfer auf den Bef hl zum Borgehen, und daun t at der große Äugend ick ein. Während drüben im Rauchnebel noch die krachenden Blitze niederzncklen. drang plötzlich aus dem deutschm Traben der hundertfache Schlei:Drauf!' Wie die Katzen spra- gen die Sturmtrupps aus dem Graben und, umiilerbrochm oorivärtsftiirzend, verschwanden sie im N bei W.lle auf W ll« rollte hinterher. S hon krachten die ersten deutschen Handgranaten auf die bestürzten Feinde nieder. In sinnloser Angst warfen die meisten dis Waffen fort und versuchten durch di- Hinteren G äben zu entkom­men. Ader der Stoß der deutschen Angriffetrupprn ließ ihnen dazu keine Zeit. Das Feuer der deutschen Batterien wendete sich nunmehr seindwärts, so daß die Bahn für die stürmenden T uppe-r wieder frei wurde. In trotziger Verachtung der schützenden Gräben drangen sie über das freie Feld von Stellung zu Stellung vor. Einzelne Abteilungen brachen soso 1 ganz durch und trieben den gehetzten Feind anderen Trupps in die A'we. Wo Wide stand geleistet wurde, wurde er durch wohlgezielie Handgranaten bald gebrochen. Die noch verieidizten Untersiä de flogen in die Lust. E n- gekeilt in den engen, ze schoflenen Gräben, ohne Führung, zusammengelrieben durch die trefflich arbeitenden deutschen Hmdzranaientritpps, gab es für die Raffen k in Entrinnen mehr. Scharenweise wurden sie von den S egern aus den elenden Unterständen geholt. 5 Offiziere, 300 Mann er­gaben sich, 5 Maschinengewehre und 2 Minenwerser waren de« Tages Beute.

Noch in der Nacht war die neu gewonnene Stellung soweit ausgebaut, daß die russischen Gegenangriffen zu­sammenbrachen.

Der Seekrieg.

Berlin, 21. Febr. WTB. Zwei zurückgekehrte U-Boote haben 24 Dampfer. 3 Segler und 9 Fischerfahrzeuge ver- senkt. Unter anderem hatten geladen: Schiffe von 9100 Bruttoregtfiertonnen Kohlen, von 3000 Bru toregistertonnen Eisenerz, von 3500 Bruttoregisterlonnen Lebensmittel, etwa die Hälfte davon Butter und Margarine, von 2200 Brutto- registertonnen Wetzen und Heu, ein Dampfer »on 2700

s Bruttoregiflertonnen Kriegsmaterial nach Italien, von 400 Bruttoregisterlonnen Zinn, »on 900 Bruttoregisterlonnen Stückgut, von 300 Bruttoregistertonnen Hufeisen. Ferner befand sich unter den »ersenkkett Schiffen ein Tankdampfer von 7000 Bruttoregisterlonnen. Ein Geschütz wurde erbe ulet.

Bern. 21. Febr. WTB. Dis in der französischen Presse gestern und vorgestern veröffentlichten amtlichen Be­richte über Schiffv»ersenkungen umsuffen 36 823 Tonnen, wobei die in der L-ste ausgesührten beiden Neufundlandsegler Roses" undDoroihy". der italienische SeglerAla" und der englische DampferPola" (350 Bruttoregistertonnen) in diese Lonnenzvhl nicht eingerechnet sind. Die franzö­sischen B> HS den beabsichtigen, künftig täglich amtliche Be­richte über Krtegsverluste auszugeben und alle privaten Meldungen zu unterdrücken. In die Tsgrsbertchte werden ansch inend nur Lloyds-Meldungen ausgenommen.

London, 21. Febr. WTB. Der englische Dampfer Brigade" (425 Bruttoregisterlonnen) ist versenkt worden.

London, 21. Febr. WTB. (Reuter.) Der englische SeglerCenturion" (1888 Bruttoregisterlonnen) wurde versenkt. _

Der Amerika-Konflikt.

Abwartende Haltung Wilsons.

Berlin, 21. Febr. Aus Rotterdam wird demDeck. Tageblatt" berichtet: DieTimes" m-lden aus Neuy^rk Der Präsident ist noch nicht mit demjenigen Teil seiner Leute einig, die meimu, daß die Teilnahme am Kriege der Union nützen werde. Er hofft immer noch, daß der Kriegs­zustand vermieden werden könnte. Man bemerkt, daß die Deutschen eine unbeschränkte Anzahl neutraler Schiffe ver­senken und daß kein Beweis vorliegt, daß sie amerikanische Schiffe schonen werden. Daß bis jetzt keine Amerikaner umgekommen sind oder amerikanisches Eigentum unrrcht- mäßig vernichtet wurde, rührt daher, daß nur sehr wenig amerikanische Schiffe in dem gefährdeten Gebiete lind. Es liegt aber Grund zu der Annahme vor, daß der Prä­sident abwartrn will, welche Haltung die Mehrheit des Volkes ein nehmen wird, sobald eine Torpedierung erfolgt, die einen Casus bellt bilden wird.

Die Strömungen im amerikanischen Volke.

Berlin, 22. Febr. Noch demBerliner Tageblatt" berichtet Havas aus N- uymk: Die öffentliche Meinung unterstützt andauernd dts Presse, in ihrem antidemschen Feldzug. Die amerikautsche Liga für das Recht fordert Amerikas Eintreten in den Krieg zur Verteidigung der Freiheit. MsNeuyork Tribüne" verlangt, daß Dryan und anders Pazifisten nach Deutschland deportiert würden. DenBasler Nachrichten" zufolge b steht im Kongreß noch immer eine durch den deutschfreundlichen Oppositionsführer Mmne acl? trete starke Partei gegen den Knex. Nur im Falle, doß zahlreiche Amerikaner umkämen, könnte d'sse Partei verhindert werden, einer Kriegserklärung Wilsons on Deutschland die äußersten Hindernisse in den Weg zu legen.

Oesterreich?Ungar« ««d die U«io«.

Haag. 22. Febr. Nrathtb. Aus London wird ge­meldet: Wie der Vertreter drsDaily Chronic!«" aus Washington vernimmt, verlautet in dem w ißen Hause nahe­st hendsn Kreisen, die österreichisch-ungarische R.giemng habe Wilson zu verstehen gegeben, die Halmng der ame­rikanischen Regierung gegenüber d -m Botschafter Tarnowskt bilde eine direkte Beleidigung für Oesterreich-Ungarn. Die­ser Sch itt kam um so Überrasche-der, als die Donau- Monarchie bisher der Union jede verantwortliche Initiative für einen auffälligen Abbruch der diplomatischen Beziehun­gen überlassen hat. _

Die Muuitionsexplosion r« Archangelsk.

Kopenhagen, 21. Febr. WTB. Das BlattHapa- rand Nyherer" erfährt wiePotinken" meldet, daß die Munittonsrxvlosion in Archangelsk am 27. Jan. eine furcht­bare Katastrophe war, die Tausende von Menschenopfern forderte. Das Blatt schreibt: Nach den Berichten von Augenzeugen wurde am 27. Jan., vormittags, das größte Muniiionsiager der Welt in die Luft gesprengt. Die Ka­tastrophe hatte vollständig den Charakter eines Erdbebens. Die Vorräte an Munition und Kriegsmaterial hatten eine Fläche von 2 Kilometer Länge und einem Kilometer Breite bedeckt. Die Explosionen folgten einander Schlag auf Schlag. Bei der ersten wurde bereits die 2 Kilometer entfernte Bahnstation zerstört. Der Materialschaden wird auf mehrere 100 Millionen Rubel veranschlagt. Die all­gemeine Auffassung geht dahin, daß die Katastrophe nicht durch Fahrlässigkeit verursacht worden ist, sondern daß es trotz der strengen Bewachung Personen gelungen war, eine Höllenmaschine in das Lager einzuschmuggeln. Bis­her wurden gegen 100 Finnen unter dem Verdacht der Teilnahme oerhas et.

Die neue» Steuer».

Die lange Dauer des Krieges bringt es mit sich, daß die Riesen-Mehrlast an Steuern, die er bedingt, uns stick- weise ousgebürdet wird. Zwar wird über die «ntgül- tige Höhe dieser Last erst der Ausgang des Krieges selbst entscheiden: das eine Wort Kriegsentschädigung besagt da» alles. Erinnern wir wieder einmal on die Helfferichsche Friedens. Rechnung, die das deutsche Volkseinkommen im letzten Friedrnrjahre aus rund 43 Milliarden Mk. beziffer­te, von denen jährlich etwa 7 Milliarden, also ein Knappe« Sechstel, für öffentliche Zwecke und 27 bis 28 Milliarden Mk. für den privaten Verbrauch ausgewendet wurden, während etwa 3 dt» 8*/, Milliarden, die sich durch auto-