ber die alle Reden önnten. Laut,Bas- r Presse die Gegner- 'graph* schreibt, am ht einmal genügend
er „Berner Bunden Wochen wird der der Entente gechar- den sämtliche brwaff- li Mitteimeer, sowie leer verkehren. Die sie bei den englischen
) SO. Februar.
ahtb. Abends. Amtfranzösischer Teilvor- >ar im Weste« bei gering.
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44
Donnerstag, den 22. Februar
1917
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Die Rüstungsausgaben vor dem Kriege bei uns und bei den Feinden.
Ban WIrkl. Geh. Oberfinanzrat Dr. O Schwarz.- Em A-MNsnt, welches unsere Gegner, namentlich die englische und französische Regierung und deren Presse, seit Kieg-bszmu den eigenen Dö Kern wie den Neutralen immer wieder einzuhämmrm versuchen, um Deutschland die Ralle des Störenfrieds in Eu opa zuzuwsisen, ist die Behauptung, der deutsche Militarismus habe sich seit sielen Iah sn daraus vorbereitet, Über dis Böikec der Entente mir dem Ziels herzusallen. sich zu räch>1 dis H grmonis in Europa und sadann in der ganzen Welt zu sichern.
Nun ist klar, daß, un Heers aafzustellm, auszurüsten, Schiffe und Festungen zu bauen, viel Geld erforderlich ist. Und w nn wirklich der Deusche Küfer und das Deutsche Reich Weiteraberungspläne gehabt hätten, wie die Gegner sie ihnen an dichten so müßte das vor all m in dem Verhältnisse unserer R'lstu rgsausgabm gegenüber denen der genannten Großmächte Ausdruck finden.
Wersen wir deshalb einmal einen Mick aus die Rüstungsausgaden Deu schlands, Englands und Frankreichs in den letzten 33 Jahren vor dem Weltkrieg, also von 1881 bis 1913 Da erhalten wir bei Einrechnung aller,^ auch der außerordentlichen Ausgaben folgende Z ffern — wobei die Küsten des Buren'scieges England nicht zugerechnet wurden — :
Kosten für Heer und Flotte (sinschl. Pensionen) tu Milliarden Mark:
Heer
1881—1890 189l—1900 1901—1910 1911—1913
Deutschland
5.1
6.8
87
3.6
England
35
4.4
9.6
1.7
Frankreich
6.4
60
7.2
32
Sa. 24.2
19,2
22.8
Flotte
1881—1890
0.5
2.4
1.9
1891-1900
1.1
39
2.5
1901—1910
3.0
7.1
2.9
1911—1913
14
2.8
1 2
Sa. 6.0
16 2
85
Insgesamt 30 2
35 4
31 3
Die graue Krau
Roman von A. Hottner-Grefe.
54 z (Nachdruck verboten.)
Mit unsicherer Hand zog er — wohl zum Hundertstenmal seil er ihn entdeckt — den alten Hausplan au> einem Schiebefach seines Schreibtisches. Aber seltsamerweise benützte er diese erste völlig ungestörte Zeit nicht dazu, die Wände des schmalen Korridors nach jenem verborgenen Eingang zu durchforschen. Unschlüssig ging er aus und ab. Eine eigentümliche Angst überkam ihn, eine Unruhe, der er nicht Herr zu werden vermochte. Mit langsamen Schritten, als gehorche er einer höheren Macht, der er willenlos folgen mutzte, schritt er endlich zu dem großen Kasten im Vorhaus. Den Schlüssel trug er immer bei sich, seit ihn die Großmutter damals mit demjenigen zu ihrem eigenen Schrank in seine Hände gegeben hatte. Die Ereignisse ließen die alte Frau gänzlich auf diesen Nebenumstand vergessen. Und ihn hielt irgendein unverständliches Gefühl, ein dunkles Empfinden davon ab, diesen Schlüssel irgend jemanden anzuvertrauen. Es waren ja auch nur einige der Gesellschaftskleider Mamas dort verwahrt. Und da im Gerhardhause jetzt niemand an Feste denken konnte, vermißte auch kein Mensch diesen Schlüssel. Ais er das Schloß aufsperrte, knarrte es laut und vernehmlich. Die tiefe Stille ringsum machte jeden Laut j doppelt hörbar. Scheu blickte Kurt sich um. Seit lenem erstenmal, da ein Zufall ihn hierher geführt hatte, war er nicht mehr in die Lage gekommen, ohne Zeugen den Inhalt des Schrankes zu mustern. Und doch dachte er immer, immer wieder an seine sonderbare Entdeckung.
Einige Minuten später trat er, das schwere, hell- leidene Gewand vorsichtig tragend, in sein Zimmer zurück. Er legte das Kleid nieder und brannte ein Licht an. Dann begann er den Saum genau zu untersuchen.
In dem feinen Spitzengeriesel, welches die Innenseite der Schleppe begrenzte, lag der Staub so dicht, daß die sarten Gewebe vollkomm.n grau erschienen. Dort und da
Rechnet man Heeres- und Flattenkosten zusammen, so marschiert hiernach an der Spitze England, dann folgt Frankreich und zuletzt — Deuischkand. Dabei haben in den drei ersten (zehnjährigen) Perioden England und Frankreich je Zusammen mehr als Las Doppelte für Rüstungszwecks auLgegsden cl; Deutschland, uud auch in dem letzten die jährigen Zeitraum stellte sich das Verhältnis immer noch wie 5 (V'tttschland) zu 8 9 (England und Frankreich zusammen). W.s aber waren dre Beoölkemngsz-ffern dieser Länder? Bereits zu Beginn der Berglelchrperiode (188!) hatten England und Frankreich zusammen nur 74 Millionen Menschen einer demschm Bevölkerung von 45 Millionen gegrriüdsrzustrllM; am Schluß derselben aber stand infolge des schnelleren Bevölkerungszuwachses in Deutschland einer Bevölkerung Englands und Frankreichs oon zusammen 86 Mllnnen eins deutsche Bevölkerung von bereits 67 Millionen gegenüber. Während also im Jahre 1913 die Bevölkerung der beiden Westmächte zusammen die unsere nur noch um 28 Prozent überstieg, überirasen ihre gemeinsamen Rüstungskosten die unseren in der vorletzten (zehnjährigen) Periode um fast 130 P ozent, und auch in der letzten (dreijährigen) Periode noch vm nicht weniger wie 78 Prozent. Es gehört also die ganze Unoerfiorenheit und Lügenhastigkeit unserer Gegner, die ganze Leichtgläubigkeit ihrer Völker und — leider — auch vieler Neutraler dazu, um Ziffern gegenüber, d-e eine so deutliche Sprache reden, derart ungeheuerliche Legenden, wie dis Kriegs- und Eroberungslust des deutschen Volkes, in die Welt zu sktzen.
Die Fabel, daß Jeuischland in den letzten dreißig bis vierzig Jahren nichts anderes zu tun gehabt habe, als sich auf einen großen Welteroberungskrteg oorzubereiken, läßt sich aber auch roch oon einer anderen Seite aus, ebenfalls an der Hrnd überaus vielsagender Z.ffern, widerlegen. Sellen wir nämlich für die Jahre 1881, 189!, 190l und 1911 die G öße des Aufwands für Rüstungszwecke aus der einen Seite und für zivile Staatszwecke auf der andern Seite in den genannten drei Ländern einander gegenüber — wobei wir dis sogenannten Betriebsausgaben, ebenso wie den Schuldendienst ganz außer Berrachr lasten, deren Einstellung das Bild für uns bei unserm großen Eisenbahnbesitz und unserer großen Eisendahnschuld noch weit Künftiger gestalten würde —, so gelangen wir zu folgendem Ergebnis (in 1000 M):
hatte ein Spinnennest sich eingenistet. Und hier — auf dem oberen Teil der Schleppe — diese kleinen, schmutzigen Spuren, was war dies? Schien dies nicht wie der Abdruck eines kleinen, zarten Pfötchens? Und war Lo nicht ebenso staub- und schmutzbedeckt aufgefunden worden, als hier dieses Kleid es war? —
Ein schwerer Seufzer erzitterte durch den Raum. Mit bebenden Fingern zog Kurt Gerhard sein Portefeuille. Hier, die Azaleenblüte, die auf Papas Schreibtisch gelegen Er hatte sie damals beinahe achtlos zwischen die Blätter seines kleinen Taschenbuches gelegt. Und da — am Ausschnitt des Kleides hing noch eine verdorrte Blume. Die übrigen hatte Mama damals dem Toten zwischen die erkalteten Finger gesteckt. Kurt trat ganz nahe an die Lampe heran. Da gab es keinen Zweifel mehr. Das waren zwei Schwesterblüten. Noch hing ein feiner Goldfaden in Kurts Hand herab. Und da, zwischen den Spitzen und Stickereien am Halsausschnitt des Kleides zog sich gleichfalls, schon ein wenig gebräunt, das gleiche Gespinst darin. Mama hatte nur die Blüten herabgenommen. Ein Teil des bindenden Fadens war zurückgeblieben.
Kurt Gerhard fiel schwer in den Sessel vor seinem Schreibtisch. Mit einem Aufstöhnen warf er die Arme auf die breite Platte und legte den blonden Kopf darauf. Was war das, was, kaum als Gedanke, mehr als eine Vision immer und immer wieder in ihm emporstieg? War das nicht ein furchtbarer, unglaublicher Verdacht gegen diejenige, die ihm das Heiligste, das Höchste und Liebste auf Erden sein sollte? Sollte er, der Sohn, auch nur eine solche Frage wagen? Die Frage war schon ein Schimpf, eine unerhörte Beleidigung gegen seine Mutter! Und wenn sie ihm keine Antwort geben konnte? Was dann? Um Herrgotts willen, was dann? —
Mit einer langsamen Bewegung hob er den Kopf. Dann zog er ein Bild, das auf seinem Schreibtisch stand, nahe, ganz nahe an sich heran. Paulas Bild. Aus schlichtem, weißem Kleid hob sich der seingeformte Kopf wie eine edle Blüte heraus. Der schöne Hals war frei, nur ein Goldkettchen mit einem kleinen Anhängsel, einem Vierblatillee. schmückte ihn. Er kannte das einfache
Deutschland (Reich und Bundesstaaten)
Rüstungslasten
Prozent
Zioilaufwand
Prozent
1881
459 012
347
862 976
65.3
1891
693 872
35 8
I 24! 889
64.2
1901
955 664
35 8
1 717 308
642
1911
1 433 596
36,7
2 472 216
63.3
England
Rü iungslssten
Prozent
Zioilaufwand
Prozent
1881
595 703
58 3
426 410
4l.7
1891
687 154
53 2
605 480
46.8
1901
2 614831
72,3
1 0029,5
27 7
1911
1 443 443
53.6
1 250 757
46,4
Frankreich
Rüstungslast-n
Prozent
Zioilaufwand
Prozent
1881
691 447
39 4
1 054 603
60.6
1891
809 075
51 8
753 063
48 2
1901
925 135
49 5
942 433
50 5
1911
1 221 088
49,2
1 241 248
508
Aus diesen Z ffen, die von mir durchaus ooruri- lssret und tendenzlos zu w sseuschastlichen Zwecken schon im Jahre 1912 zusammengestrllr sind, g-ht hervor, daß in dm gedachten Jahren die Ristungr lasten Deutschlands sich zwischen 34 7 und 36 7 Prozent des gesamte» Staatsvenvallungsaufwands hielten, wogegen sie in England — oon den Jahren 1901, in welches der Bmentzriez fiel, sei dabei abges Heu — zwischen 53 2 und 58 3 Prozent, in Frankreich zwischen 38.4 und 5l,8 Prozent schwankten.
Mag man immerhin in R chnung stellen, daß bek Deutschland unter den Gesamtau. gaben auch die Aueoaben mehrerer großer Städte enthalten sind, die zugleich E nzel- staats» sind (Hamburg, Bremen, Lübeck), daß andererseits in England manche Ausgaben, die bei uns Staarsvuegaben sind, von den Gemeinden geleistet werden, die Dissen nzeu in den Anteiiziffern der Rüstungsausgaben an den Gesamtausgaben sind bei uns doch so auße ordentlich viel nkdiger als bet England ur d Frankreich, daß man das U teil darüber, aus welcher Seite in den letzten d ei Dezennien vor dem Weltkrieg das größere Rüstungefieber gehenW hat, getrost dem U teile der Einsichitgeren unter u- seren
Fpind n >mN r d n Reift nl-n ss>nü- -tn s"N k -n,
Schmuckstück wohl. „Ich bring' dir Glück- —, die Worte hatte er selbst auf die vier Goldblättchen gravieren lassen. Jetzt lachte er bitter auf, als er daran dachte. Glück, Glück? Was hatten sie beide noch zu tun mit dem launischen Götterkinde!
„Paula!" sagte er leise vor sich hin — „Liebling! Sei nicht böse. Aber ich bin feige — ich kann nicht —"
-. Er murmelte noch allerlei. Die Augen des Mädchens auf dem Bilde sahen ihn an, mahnend, b tt.nd. Hatte er nicht auch hier Verpflichtungen? Wenn Linitedt unschuldig war — und er war es zweifellos —. mußte man nicht alles ausbieten, um die Wahrheit ans Licht zu bringen, da er selbst sie verschwieg?
„Mama! Mama!" rief er gequält. Dann riß er das Bild an sich und bedeckte das liebliche Gesicht mit glühenden Küssen!
Es war ihm auch jetzt in seinem stillen Zimmer, als sei sie neben ihm, lebend, anmutvoll. Er spürte den Duft ihres schweren, goldbraunen Haares, er hörte ihre süße, liebe Stimme.
„Ich glaube an dich, Liebster, immer, immer. Was du tust, wird für mich gut sein."
Und er hatte hier, vor sich, den alten Plan liegen. Der eigentümliche, kleine Schlüssel blitzte daneben. Er trug diesen seltsamen Fund nun schon Tage lang mit sich herum und konnte sich nicht entschließen, gründlich nachzuforschen. Wo war das Gefühl der Freude hin, das ihn im ersten Moment gefaßt hatte? Eine sichere Empfindung sagte ihm: „Hier ist ein Weg, der vielleicht zur Klarheit führt."
Ja, Klarheit! Aber um welchen Preis?
Kurt Gerhard hatte wieder den Kopf auf die Arme sinken lassen. Eine tiefe Müdigkeit überkam ihn. Das Leben war so rätselvoll. Und er fühlte sich nicht stark genug, diese Rätsel zu lösen . . .
(Fortsetzung folgt.)