für Decken und Schläuche bis späteste«- 26. ds. RI«, a» Herr« Oberamtsbaumeister Schleicher i« Na­gold einzusenden.

Wen», keine Fahrradbereifungen zur Ablieferung gekom­men sind, haben die örtlichen Sammelstellen bis spätestevs zum gleiche» Tage dem Oberamt Fehlanzeige zu erstatten.

Nagold, den 18. Januar 1917. K. Oberamt:

Kommerell.

Bekanntmachung betr. die Ermittlung «uerkauut verstorbener Kriegsteilnehmer.

Den beteiligten Kreisen wird bkkanntgcgeben, daß bei sämtliche» Gemeindebehörden und auch auf dem Oberamt Zimmer des Amtsdieners

Btidertaseln unerkannt verstorbener Kriegsteilnehmer zur Einsichtnahme ausli gen.

Nagold, den 18. Januar 1917. K. Oberami:

Kommerell.

K. Amtsgericht Wagokö. Gerichtsdieust im Jahr 1S17.

1. Die Schurzen des Schöffengerichts finden im Jahr 1917 am Donnerstag statt.

2. Die Be Haidlungen in bürgerlichen Rechtssachen werden am Dienstag avgehalten.

L. Als Gerichtstag, an welchem mündliche Ansragen und Gesuche vet dem Richter oorgetragen, sowie Anträge und Gesuche insbesondere auch Klagen zu Protokoll des Gerickteschrsibers angebracht werden können, ist der Sams­tag Vormittag bestimmt.

Dringliche Anfragen, Anträge und Gesuche werden je­derzeit entaegengenommen.

Am Samstag Vormittag können die Parteien auch ebenso wie am Dienstag ohne oorgänoige Klage zur Verhandlung eines Rechtsstreites vor dem Richter er- scheinen.

4. Der Gerichtstag in Alteusteig wird am erste« Montag des Monats je von Nachmittags 3 Uhr an abgkhUten, im August fällt er aus

5. Der Gerichisoollzieher in Nagold ist regelmäßig am Samstag Vormittag aus seinem Geschäftszimmer an- zutressen.

Den 15. Januar 1917.

Landcerichtsrat Ul« höfer.

ZenLralafrika und Mittelafrika.

Bon Dr. Hugo Marquardsen.

»Zniralasrika" ist ein schon seit längerer Zeit gebrauch­ter geograph scher Begriff, während die Bezeichnung .Mit- telasrtka" erst neuerdings Aufnahme gesunden hat. Die Einführung geschah, wie gleich heroorgehoben weiden soll, vor der Zeit, in der das Wo>t »Mitteleuropa* anfing, sich die Verbreitung und Boikstümlichkeii zu erringen, die es heute besitzt,; es war keimswegs beatsichiigt, du ch das Wort »Mittelasrika* ein inhalisähniichev Gegenstück zu »Mittel­europa zu liefern. »Mtitelasrika* findet jetzt in Tages- prisse, Literatur und Unierhalrung oelsoche Anwendung, aber unnchttgerweis« zume st in demselben Sinne wie »Zent- raiosrika", häufig nur zum Zw cke des stilistischen Aus- druckwechs ts. Es ist daher angezeigt, beide einer schärferen Begriff stimmung zu unte'znh?n.

»R ism und Erweckungen in Lentral-Afr ka" nannte Heinrich Barth seine Fo ungen. die in das G-biet zwi­schen Tripolttawen. dem Tschadsee, dem Benue und dem

Die Freude am eigenen Volke.

Den vielen, die sich immer w:eder berufen fühlen, uns Dewschen die Helle Freude an uns« m Boike zu vergällen, liest Karl Nötze. tm ersten Januarheft de» von F>» Herrn von Gr ühuß herausgrg denen .T irolers" (Siutlgait G.ei­ner L P eiffe) emsiiügl ch den Tex?. Bem den süni un­ter dem Ti el »Von ui s rs Volses Schulmeistern" vereinig­ten Abxhn.tien heben wir den dr tt n heraus:

Begeht man >a sächlich ein U irrchi an andern Völkern, wenn man d e Tug nüen des eigenen p:eist? Kann man das wr kiich nichi, ohne die Frage offen zu l-ffen. ob nicht ga z d eftlbrn herr.tchen Et., nsckosren, und vi lis cht in w ch höherem Maße, auch Mt anderen Völkern ttb-n? G hör» denn wi kl ch zu einem Schätzen, zu einem Wik' drge norwendtqe weise auch gleich ein Be gleichen odei gar ein Heiads tz« ? Kann man nrcht vielmeh! Werte ell b n an sich, um ihrer irlber willen, und sind nicht in ihrem innrist'n Wesen nach gerade die Tucenden anderer selch Wer e? Ich dächte, das alles läßi sich gar nicht vernei­nen. Es komm» mi da aber immer ein leiser A > w ha und nährend ich suchen sonst zu unirrdrücken pflege aus Giünden geist ge R iniichkrti, erlebe ch hier kein R ch dazu: Ich wu,de ja damit ein n-ch größeres Unr,chl be­gehen: ich müßte j> sonst den Schuim.t»ern u, fere« Vol­ke» g ödste G üa, Ke l sigdett on-w rsen w nn sie uns die Fr-ude verbieten wellen an ms- m Vo.ke. Mein Arg- w hn iei mähin ou geipn ch>n. SU ,s uns vielleicht n chi dl 'ß drehali oeiwev 1 bi lden, d>e offen zmoge ge treienen. gar nicht zu üdeis h nTugenden ni serev Bol k>» aue zusprrch n. w 'I sie sich wei igstens gew sse von ihn n bet ande n Völkern q.ro e unse n Gegnern, gan« off ndar nicht, oder t,sr nicht in dem Matze offenbarte« ? (Lenk n wir nur an d>e wrer da re Widersia d k aft un­seres Volke« gegen die Verführung zur Ui.waglhtit und

mittleren Niger fielen; »Lroteetorate ok Lentrol ^krika" hieß längere Zeit der britischen Besitz im Westen und Süden des Njaflosees, der später die schärfere Bezeichnung .I^ÄSL- lunä krotectorate" erh'elt; durch das Dekret vom 30. Juni 1914 richiete schließlich die französische Regierung ein lerritoire 6u Lentre Lfrilrain" ein, das dem Raum nördlich und östlich des Tschads«« bis zur Grenze von Dar-Fur und zum Gebirge von T besti einrehmen soll. Diese Auslese zeigt, daß der Begriff .Zentralastiba" noch kein feststehender ist, sondern gewaltigen Verschiebungen unterliegt. Der Forscher hat ein begreifliches Interesse da­ran, zu beweisen, daß seine Reisen das Zentrum des dunk­len Erdteiles erreicht haben, während bei anderen Anlässen »Zentralafrika" als billiger VellegeriheitLausdruck für eine gerade fehlende, passendere Gebietsbrzeichr ung herhalten muß.

Daß »Zentralaslika" nur ein Gebiet im Innern der afrikanischen Landmasse sein kann, ein, Gebiet, nirgendwo an das Meer reicht, unterliegt wohl keinen Meinung;Ver­schiedenheiten. Dies vorausgesetzt, kann bei näherer Be­trachtung kaum ein Zweifel best, hm, wo das Zentrum Afrikas zu suchen ist. Der annähernd zwischen 35 Grad dl und 35 G od 8 liegende Erdteil wird du ch dm A-qm- tor in O^-Richtung halbiert und durch dm 20. G ad O meridtonal in annähernd gleiche Hülsten gäeilt. Im Schnittpunkt des Aequators mit dem 20. Grad O wird also das astronomische Zentrum des Erd erls liegen. Wir b finden uns hier tm inneren Konkobccken. Die Bekrta- tlon Imierafrikas erreicht an dieser Stelle das Höchstmaß der Dichte; «sowohl in nördlicher wie in südlicher Richtung folgen dcm zentralen Urwaldgebiet nacheinander Savannen-, Steppen-, Wüsten-, oder Hulbwüsten-Gürtel bis schließlich an den beiden Enden des Kontinents meeresnoh-, suptro- pische Gebiete dm Abschluß bilden. Auch in östlicher und westl cher Richtung geht der Kongo-Wald im allgemeinen in oegetcrionLärmsre Gebiete über, wenn auch ein Zusam­menhang mit dem Urwaldgebiet der Guineaküste besteht. Dieser Zusammenhang ist jedoch bei weitem nicht so um- fangreich, wie vielfach angenommen wird. Der Regenfall Innerajiikas, der wirtschaftlich w chtigste klimatische Fakwr, ist im äquatorialen Kongobicken am stärksten ausgrbilset und fast gleichmäßig über das Jahr verteil!; außerdem bil­det das Arquatorgrdiel ^ie Scheide für die Länder mit nordHemisphäre m und südhemisphärem Reqensystem. In das tguawriale Korgcb cken fällt die Beiühnrgslinie der «ichttgsten afrikanisch! n Dolkrstämme, Baum, Sudanneger. Niioten, Hamiten. Auch geologisch nimmt das einstnals abflußlose, zw schm alle Hochflächen eingrbttteie Sani stein- becken des mittleren Kongo eure besondere Sülle im Kon­tinent von Afrika ein. Diese E genschasien erlaubm den Schluß, Laß nur das innere Kongobecken eine schärfere Bigre zung hat natü lieh krinen Zw.ck mit Berechli- gung als das geographische Zentrum Afrikas anges Herr werden kann.

Die Begriffsstimwung fürMittelafrika" muß von ganz anderen Boroussttzungen ausg'hm. »Nord"- und »Südafrika" find j dem geläufige Bezeichnungen,Mitiel- asr ka" soll eine zusammensassende Benennung für den noch namenlcsen Rest des Kotinenis abgeben. Wie bei Noid- und Südafrika, so sollen auch die Grenzen Milrrlas-ikas ein breites, vom Atland scheu Ozean bis zum Indischen Ozean oder Roten Meer durchgehendes Band aus dem Erdteil Herausschneiden. Die von Mittelafrika eingenom­mene Fläche wird sich von selbst ergeben, wenn man sich über die Grenzen von Nord- und Südafrika geeinigt Hai.

Wir lasten die Landgrenze von Nordasrika mit der Südgrenze der Sahara zusammenfallen, da geologische, ge­schichtliche und oölkiche Verhältnisse die Sahara eng an die asrtkanischen Mittelmeerländer anichließen. Di? Tcefflmie

zum Haß!) Man chiet mithin, schon durch bloßes Nen­nen den Vergleich mt andern Völkern heroorzurufen, und einen solchen, der zu ihrem Nachteil ouesollen müßte? Weshalb fürchtet man das aber? Aus ZarigeMl? Man will diese and-rn Völker nicht verletzen? Ich dächte indes, das größere Unrecht geschähe hier in unserem Volke: im Ve keimen des Vorbildlichen in ihm! Schon dadurch, daß dies Tatsache ist, während das Verletzen anderer nur Ver­mutung bleib! Offen gesagt und ich weiß sehr wohl, daß mch dies Geständnis bioßstellt glaube ich auch gar nicht so recht an das Zarigesühl hier. Ich vermisse es zu sehr dem eigenen Volke gegenüber. Es dürfte vielmehr hier wiederum ein recht gewöhnlicher Grdank «fehler vorlregen, und ich erkläre ihn mir aus g«wssen dogmatischen Befan­genheiten derer, die uns die Fnude an unserem Volke verbieten wellen. In ihren Köpsen scheint mir im gegen- »igen Auge« blick die Vorstellung oorzuhenschen: das Wesen der G rechit^kitt beruhe darin, daß man bri einem Mtnsrten nichts lobenswertes anerkennen darf, wenn man es nicht auch bei allen andern feststellen muß. oder, deut­licher gesagt, wenn der andere genau das Gegente l davon cfs.' bar. Ich nehme hier noch den milderen Fall. Aus vi fach.r be.rüblrchster Erfahrung (und hier berühre ich schon ganz einfach ideelle Verbrechen an unserem Volke, du ich nur des heiligen Burgfriedens wegen ntchl längst schon in den Pranger stellte) könnte ich denselben Fall a ch so htnstellen: Weil sich bei andern Völkern ge­rate wi.derum unseren Gegnern solche Geschehnisse zu- irugen (Wehrlosen, Z v listen, Gefangenen und Berwu be­ten gegrnübe). die man nun einmal auss alle,schärfste ta­deln mutz, wenn man überhaupt noch ernst genommen sein wll. deskalb dichtet man diese Dinge als »möglich" oder »stch-rlich oorg»kommen" auch unserem her lichen Volke o,! (Ich gebe u. das gi schielst meist zur Rettung einer Doktitn: z. B. es ist der K^irg. nur der Krieg, der die Menschen zum Vieh macht und zwar alle Menschen I

von Nord- und Mittelafrika wird also dicht.olich des unteren Senegal beginnen und sich Über das große Knie des Niger an der Nordgrenze von Nigerien entlang zum Tschads« und von dort über die Nordgrenze von Wadai nach Dar-Fur erstrecken. Bon hier könnte man die Linie etwa noch Port Sudan am Roten Meer ziehen, in welchem Falle sich das nördliche Milielasrika völlig mit dem Begriffe des Sudan decken würde. Es ist aber unzweckmäßig, die eng zueinander gehörenden Nilliinder zu trennen, und daher oorzuziehen, die Grenze Mitielafrikas über die Wasserscheide NilKongo etwas bis an den Albertjee heranzusiihren und sie dann nördlich um die Landschaft Uganda zum Tanosluß zu lkttm, dem sie schließlich bis zum Ind scheu Ozean folgt. Dem Emwand, daß man den englisch-it^ypt scheu Sudan. Abessinien. Ertträa und die Somali-Haldinjel nicht gut zu. Nordasrika rechnen könne, läßt sich am brsten dadurch be­gegnen, daß man aus diesen Ländern zusammen mit Aegyp­ten einen weiteren Hauptabschnitt »Nordostufnka" bildet.

Me wir die Sahara zu Nordafr ka rechnen, werden wir ihr südliches Gegenstück, die Halbwüste Kalahari, Südafrika zuteilen, so daß letzieres an der SambesiKunene- Linie adschnerdet. Das rntsp icht ganz der landläufigen Auffassung; daß Betjchuaneniond und Südrhodesten dem­nächst an die Südafrikanische Union sollen müssen, ist für jeden britischen Südafrikaner eine ausgemcch e Sache.

In dieser Abgrenzung gegen Nord- und Südafrika nimm; Mttülafrika ein Erbiet ein. dos sich etwa mit dem volkstümlichen Begriff des »tropischen Afrikas" dickt, d. h. mit demjenigen Teil des Kontinents, in dem unsere Haupt- brzugsquellen für die tropischen Produkte liegen. Während »Zcnuai«srika" ein im Jr nern des Kont nents befindliches, räumlich beschränkt« Erbtet ist und ein Begriff von lediglich wissenschaftlichem Wert, wird die wohlverstandene Bezeich­nungMittelafrika" nicht nur bii wissenschaftlichen, sondern auch bei praktischen und politischen Fragen zweckmäßige Anwendung staden können.

Dev amtliche Tagesbericht.

WTB. Großes Hauptquartier, 18. Januar. Amtlich. Drahtb.

Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des

Generalseldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern:

An eine englische Sprengung bei Loos schlos­sen sich kurze Kämpfe an, bei denen vorgedrun­gener Feino in erbittertem Nahkampf schnell wie­der zurückgeworfen wurde.

In der Nacht vom 12. zum 13. Jan. wurden nach den Kämpfen bei Serres die noch von uns gehaltenen Teile der Vorstellung planmäßig und unbehindert vom Feinde geräumt; seitdem lag täglich schweres Feuer auf den verlassenen leeren Gräben. Gestern erfolgte hiergegen der von uns erwartete englische Luftstoß, der dem Angreifer schwere Verluste brachte.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Front des GeneralseldmarschMs Prinz Leopold von Bayer« :

An vielen Abschnitten der Front lebte die beiderseitige Artillerietätigkeit bei klarer Sicht merklich auf.

Frivoler u?rd wirklichkeiiLsremder kann sich freil ch kein Dok inarismus äußern!) Der logische Elemeiitarfchler liegt ouj der Hand: die Gerrchiigkeii sM a so darin bestehen, doß man bei allen Mersch n die Germirchülen vermuten wüste, die einer oder mchirre von ihnen begingen. Wir meinten freilich, Gerechtigkeit beruhe darin, daß wir das Schlechte von irger dwem nur dann glauben, wenn wir die untrügl chsten Bewehr in Händen tragen, nicht aber darin, daß wir beweislos dem einen die Schlechtigkeit zuschreiben, die der andere zweifellos beging. Nur den können wir gerecht mnaen, der j dem Menschen gegenüber sein Denken in gleicher, und zwar in völl g unvoreingenommener Mise walten läßt. Die Lehrmeister des deutschen Volkes mögen es mir ve-zeihen, daß ich ihnen hier W isheiien vortrage, die keinem Klosterschüler des Mittelalters verborgen waren. Ich möchte sie indes grrade zur Einsicht brir gen. doß sie gegen das Elementanüstzeug der Lehrers, gegen die sim­pelste Logik, verfahren, wenn sie uns verbieten wollen, das Herrliche bet Namen zu nennen, das unser Bock vor dm Augen der ganzen Welt, offenbart.,

KriegShnmor

Aus der Kriegszeilung der 7. Armee:

Der Holzfäller Armbrust Kriegsfreiwilliger-Gefreiter Hai ein Köhlerkommando unter sich, mit handfesten aber wenig schreibgewandten Leuten.

Die Division verlangt schristlche Meldung über den Stand Der Meiler.

Erstaunt mustert der zwüte Adjutant den viel ach durch­löcherten Bogen, der ihm von einem rußigen Kerl über­reicht wird. Dann bemerkt er, daß beide Seilen da« gleiche Bleististgrkiitzel tragen.

»Wesbold denn zweimal?"

»Der Armbruschler, der hat mich'« auf die andere Seit' adschreiben lassen, damit tch's noch a mal Hab wenn ich's verlieren sollt."