Srickrmt täglich mit Aurnahme der Sonn» and Festtage.
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Fernsprecher 29. SO. Jahrgang. Postscheckkonto 5113 Stuttgart.
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Dienstag, den 28. November
1916
Agl. Hbevarnt NagokL».
Bekanntmachung betr. die Hsndelskammerwahlen.
3m Januar 1917 ist die Neuwahl für die im Jahr 1S11 gewählten und für die im Jahr 1914 aus 3 Jahre gewählten Mitglieder der Handelsdammeru oorzunehmen.
Die vom Oderamt geprüften und richtig gestllien Wählerliste« der Abstimmungsbez rke Nagold. Altensteig» Stadt und Wildberg sind vom SS. November LSL« biS 8. Dezember ISIS je etnsch iehlich auf den Rathäusern in Nagold, Alteusteig-Ttadt «ud Wildberg zu jedrrmannK Einsicht aufgelegt.
Einsprachen gegen die Wählerlisten wegen Ausnahme unberechtigter oder Urbergehung berechtigter Personen sind binnen der AnSschlußfrist von einer Woche nach Beginn der Auflegung u.ttrr Beifügung der erforderlichen Bescheinigung beim Oberamt oorzubrinzrn.
Zur Trtinahme an der Wahl sind nur die in den Listen eingetragenen Personen berechtigt.
Den oben gsnann en Abfkmmungsbezirken sind die Gemeinden in folgender Weise zugetrilt:
1. Nagold:
Nagold, Tbhausen, Emmingen, Harterbach, Ifilshausen, Mtndecsbach, Oderfchwandorf, Ooertalheim, Rohrdors, Schtetingen, Umerjchwandorf und Untertalheim.
S. Alreusteig-Ttadt:
Altensteig-Stadt, Ali-nsteig-Dorf, Beihingen, Bemerk, Beuren, Bösingen, Evecehardl, Egenhausen, Enztal, Ett- mannsweiler, Fünsbronn, Ganw.tler, Taugenwald, Lim» mersfeld, Sptelberg, Uebrrberg, Waidsors und Wart.
s. Wildberg:
Wilobrrg, Effringen, Gültlingen, Pfrondorf, Rotfelden, Schönbronn, Sulz und Wenden.
Naiold, den 25. Noo 1916. Kommerell.
Nichtpreise für Obst vom 25. Nov. bis 1. Dez.. 1918 nach den Stuttgarter Richtpreisen.
im Gwßhand.l im Kleinhandel
Lafeläpfel beste
Winteräpfel 1 Pfund 20—22 4 25—30 4
Taselbirr.en gewöhnt.
und Kochbirnen 1 Pfund 20—25 4 25—30 4
Taselbirren große
Spalierbimen 1 Pfund 30—40 4 40—50 4
Gewöhnliche Tafel-
und Kochäpsel 1 Pfund 15—194 18—20 4
Die Kriegsbrant.
Original-Roman von H. Court Hs-Mahler.
(Fortsetzung.)
Die staunien nicht wenig, als sie den jungen Tuisherr und das gnädige Fräulein vom Schloß hier oorfandsn — als viertes Brautpaar.
Am meisten staunten der Frieder und die Trina darüber. Der Gemeindevorsteher waltete nun seines Amtes als Standesbeamter. Und als erstes Paar wurden Rose und Hasso in rechtskräftiger Weise Mann und Frau. Mit etwas unsicherer Hand schrieb Rose ihren neuen Namen in das Amtsbuch.
.Rose Magdalene Elfciede Freifrau von Falkrnried, geborene Freiin von Lossow."
Da stand es schwarz auf weiß neben Hassos Namen und band sie auf alle Z-it an den Mann, den sie liebte mit jeder Faser ihres Seins. Auch die anderen Paare wurden aus gleiche Weise verbunden.
Und dann schnitten Rose und Hasso, gefolgt von den anderen Paaren, schlicht und ruhig, Hand in Hand in die Kirche hinein bis vor den Altar.
Wie im Traume ging alles an Rose vorüber, nur der feste, warme Druck von Hassos Hand war ihr wie etwas Herrliches bewußt. Aber dann d.anq noch etwas über ihre Bewußtseinsschwelle, das waren Worte, die der alte
Erfolge io Rmiinieil.
Nichtpreise für Gemüse
vom 25. Noo. bis 1. Dez. 1916 nach den Stuttgarter Richtpreisen.
im Großhandel im Kleinhandel Ztr. 11.75 X 15
Siück 5-6 4 6—12 4
. 6-12 . 8-15 „
Pfund 4 . 6 .
Pfund 7 . 10 „
r . 8 .
Stück 15—60 . 20—70 „
. 5-12 . 6-14 ,
. 3-6 . 4-7 „
Pfund 7-8 . 9-11 „
. 18-20 . 2l-23 .
Stück 6—14 . 8—16 „
Ztt. 4 50 1 Pfund 6 .
Ztr. 3 50 ^ 1 Pfund 4 ,
Pfund 15 4 22 .
S1. 10—20 . 14—25 .
An bie Landwirte.
Für das in der Zeit vom 16. November bis 15. Dezember ds. Is. zum Ausdrusch und zur Ablieferung kommende Brotgetreide gewährt der Kommunalverband eine Druschprämie von SV 4 für den Zentner Roggen, Weizen, Kernen.
Den 21. Noo. 1916. Kommerell.
War Weiltet eia deutscher Sieg?
Der von Freikerrn v. Grotthuß herausgegebene .Tür- mer" (Stuttgart, Greiner und Pfeiffer) bringt in seinem ersten Dezemberheft einen Artikel, den der Professor der Hrroard-Unioersiiät John A. Walz unirr diesem Titel im „New Pmk American" veröffentlicht hat, um der amerikanischen Furcht vor einem deutschen Stege entgegenzulreten. Er bekämpft die amerikanische Befürchtung, die Deutschen strebten dis Weltherrschaft, die die Unabhängigkeit aller andern Völkern bedrohe:
.Deutschland mangelt die physische, materielle und ge- ographischr Grundlage für die Weltherrschaft zu Land und zu Wasser. Die Deutschen mit ihrem scharfen Wirkiichkeits- sinn haben das sehr gut erkennt. Kein deutscher Staats- mann und kein angesehmer deutscher Siaatsrechklehrer hat je davon gesprochen oder daran gedacht, daß die Weltherrschaft das Ziel deutschen Ehrgeizes sei.
Warum glaubte die Türkei, daß ihre Zukunft mit derjenigen Deutschlands verknüpft sei? Ueber fünfzig Jahre lang war Großbritannien der Beschützer der Türkei, nicht
Pfarrer sprach. Wie ein kalter Schauer flog es über Rose dahin. Ach, wie nahe stand der Tod hinter vier jungen Paaren. Und dis Hand, die jetzt fest und lebensvoll die ihre umschloß, würde sie sich noch nach dem Kriege voll warmen Lebens nach ihr ausstrecken?
Rose fiel aus die Knie nieder, mit den andern allen, und betete mit der ganzen Inbrunst ihres Herzeus.
„Vater im Himmel, laß ihn gesund wiederkehren. Nicht für mich fordere ich ihn. Still und bescheiden will ich an seiner Seite wandeln und nichts für mich begehren. Nur erhalte mir sein geliebtes Lebrn."
Und dann sang die Gemeinde ein gemeinsames Lied: .Ein feste Bmg ist unser Gott." Als es »erklungen war. da war die feierliche Handlung zu Ende, und die vier Kciegsbräute verließen am Arm ihrer Gatten die Kirche, umgeben von ihren Verwandten.
Nur Hasso und Rose schritten allein hinaus in den Sommerabend, der so düfteschwer und friedlich über der Erde hing, ais gäbe es weder Krieg noch Not.
Still und ernst traten Hasso und Rose den Heimweg an. Er legte ihre Hand auf seinen Arm. So führte er sie durch den Wald nach dem Schloß.
Ts war ein wundersames Gehen, so zu Zweien durch den dunklen Wald, der nur spä sich durch den Mond und einige Latrinen, welche die heimkrhrenden Leute mit sich führten, bcleuchki wurde. Weg und Steg waren kaum zu erkennen, aber sie sanken ihn doch.
Diel sprachen sie nicht im Anfang. Erst als sie die Bewegung in sich niedergezwungen hatten, begannen sie mit-
aus Liebe zur Türkei, sondern aus Furcht vor Rüßland. Bor ungefähr zehn Jahren machte Großbritannien auf Kosten des hilflosen Persien Frieden mit Rußland. Di« Türkei erkannte, was für sie in Bereitschaft stand. Aber die Türken sind keine Perser, und sie zogen den Kampf dem Schicksal Persien» (oder Polens) vor.
Als Großbritannien das Interesse an der Türkei verlor, trat Deutschland an seine Stelle. Es war das Ziel der deutschen Politik, die Türken von innen heraus durch militärische Neuschöpfung und durch die Entwicklung der ökonomischen Quellen des Landes zu kräftige». Eine starke Türkei lag im Interesse Deutschlands, eine schwach« Türkei in demjenigen Rußlands und Großbritanniens.
Als die Iungtürken siegreich waren, triumphierte die britische Presse über den, wie sie glaubte, Fehischlag der deutschen Politik, aber die Iungtürken erkannten sehr bald, daß Deutschland doch der einzige wahre Freund der parlamentarischen Türkei sei, edrnso, Wie es derjenige der despotischen Türkei gewesen war. Denn die Türken wußten. daß Deutschland die einzige Großmacht war, die nicht nach türkischem Landbesitz strebte, und die erste Pflicht jeder Regierung, ob demokratisch oder despotisch, ist die Sicherheit und Unabhängigkeit ihres Volke».
Aber ein deutscher Sieg bedeutet nicht nur die Wiedergeburt der Türkei, er wird auch ein neues Zeitalter für die Völker Asiens bedeuten. . . .
Dann kommen wir zur wahren Bedeutung einrs deutschen Sieges. Natur und Geschichte haben den Deutschen dis materielle Grundlage zu einem Weltreich versagt. Wäre ,s nicht so, so würden sie zweifellos schon lange versucht hab-n, ein Weltreich zu gründen, gerade so wie die Engländer und Rasten. Aber sie kennen die Grenzen, die da» unerbittliche Schicksal ihnen gezogen hat. Sie waren gezwungen, sie anzunehmen, und haben ihre nationale Palittk dementsprechend eingerichtet.
Deutschland ringt gezwungenerweis« nach der Unabhängigkeit der Völker, und ein deutscher Sieg ist das Zeichen für das Ende der großen, sich auf Eroberungen aufbauenden Weltreiche; ein deutscher Sieg wird die Demokratie und das Zusammenwirken der Völker zur Herrschaft bringen. Hierzu wird Deutschland (wie auch jedes andere Bold) nicht aus Nächstenliebe getrieben, sondern aus der Erkenntnis seines Lebenrintrrestes. Es ist im Intereste Deutschlands, daß die Balkanstaaten sich des Friedens und einer beständigen Regierung erfreuen, daß die Türkei itze Hilfsquellen erschließt, daß Persien frei und unabhängig ist, daß Aegypten über seine eigene Wirtschaftspolitik bestimmt, daß die Tür nach China offen bleibt und daß dieses Land stark und unabhängig ist, sowie daß das Seerecht von allen seefahrenden Völkern gemeinsam ausgestellt wird und nicht von einem einzigen Volke, seinen eigenen Interessen entsprechend.
einander zu reden von dem, was nun alles noch geschehe» müsse. Auch auf Hasso hatte die schlichte Feier tiefen Eindruck gemacht. Tr hatte den stillen Frieden dieses kleinen Gotteshauses, in dem er schon als Kind fein Gebet verrichtet hatte, in sich ausgenommen wie etwas, da« er lang« würde entbehren wüsten im wilden Kriegstrubel.
Aber nun war die leise Rührung verflogen, nun sah er wieder klar und zirlbewutzt aas den Augen. Das Schick- sal der stillen Frau an seiner Seite war unlösbar an da» seine gebunden, «bis daß der Tod euch scheide." Und er war innig zufrieden damit. Und er meinte, es müste ihm ein wohliges Erinnern sein, wenn er draußen im Felde stand und hrlmdachte. wmn er dann Rose im Geiste als Hausfrau von Faldenried durch die trauten Räume schrei- len sah. Warm stieg es bei diesem Gedanken in ihm auf. Er legte seine Hand auf die Roses, die auf seinem Arm ruhte, und drückte sie sanft.
«Reut es dich auch nicht, Rose, daß du meinem raschen Willen gefolgt bist? Nun bist du gebundeu an mich, solange ich tebe."
„Nein, es reut mich nicht und wird mich nicht reuen. Gott helfe, daß es auch dich niemals reuen wird, Hasso."
Rose ging an seiner Sette mit einem Empfinden, als kö-mte sie so mii ihm gehen bi« an das Ende der Welt, ohne zu fragen, ohne einen anderen Willen zu haben als den seinen. Sie wußte kaum, wie das alles gekommen war, wußte nur, daß sie hatte tun müssen, wo» er wollte.
Drüben am Schloßportal wurde es lebendig. Der Frieder und die Trina waren Mit dem übrigrn Gesinde.
Zwiebeln 1
Kopfsalat 1
Endiviensalat 1
Weißkraut (Rundkr) 1 Rotkraut 1
Wirsingkohl 1
Blumenkohl 1
Rettich 1
Kohlraben Kopfkohlr. 1 Gelbe Rüden (o. Kraut) 1 Karotten (o. Kraut) 1 Sellerie 1
Filderkrout Spltzkr. 1 Kohlrüben Bodenkohlr. 1 Spinat 1
Rosenkohl 1