HM der Generals der Kavallerie Erzherzog Sarl:

Im südlichen Teil der Waldkarpathen lebte das Artilleriefeuer auf. Dort fanden für uns günstig verlaufene Gefechte statt. An der Siebenbürgischen Ostfront wurden von deut­schen Truppen nördlich des Oitoz-Pafses acht­malige Vorstöße des Gegners abgeschla­gen. Bei der Abweisung rumänischer Angriffe am Mte. Fruntu und Mte. Säte sowie ber der Wegnahme feindlicher Stellungen beiderseits des Alt wurden einschließlich der gestern gemel­deten 200 Gefangenen 18 Offiziere, über 1000 Mann und 7 Geschütze eingebracht, an der Pre- deal-Straße, am Szurduk-Paß und bei Orsova schoben wir unsere Vortruppen vor.

Balkankriegsschauplatz.

tzttresgnWk des «eneralseldmarschalls von Nackens«:

Aus der Dobrudscha und von der Donau­front nichts neues.

«azedoaische §rr>i:

I« westlichen Teile des Cernabogens wurden starke serbisch-französische Angriffe durch deutsch­bulgarische Truppen ab gewiesen. Bei Polog gewann ein feindlicher Vorstoß Boden.

Der Erste Generalquartiermeister:

Ludendorff.

Ser M Er»Wlo».

Mil Zorn und Abscheu hat das deutsche Volk die Nachricht von Englands neuem Verbrechern wider das Völkerrecht und die allgemeinen Gebote der Menschlichkeit vernommen; und Zorn und Abscheu muß die ganze ge­sittete Welt packen, wenn sie erfährt, wie englische See­fahrer unter Mißbrauch der amerikanischen Flagge heimtückisch unser UmerseedootU41" bei der korrekten Erfüllung seiner Dienstaufgaben überfallen und versenkt und die zwei Ueberlebenden, den Oberlt. z. S. Lrompton und den Steuermann Godau, in geradezu grauenhafter Weise zu ermorden versucht haben.

Furchtbar ist diese Schandtat seiger Buben, schreck­licher aber noch ist ber aus der Hand liegende Gedanke, daß hier nach einem feststehenden Plan gehandelt worden ist; denn der Fall Trompton ist nicht der erste seiner Art. Unoergessen ist dasBaralong"-Verbrechen, jene seige Er­mordung der gesamten Besatzung eines deutschen Untersee­bootes auf Befehl des Kommandanten McBride vom britischen HilfskreuzerBaralong", eine Schandtat, die in der Kriegsgeschichte aller Zeiten und Länder kaum ihres­gleichen hat; und unoergessen ist das drutal-erbärmliche Verhalten des Führers de» englischen FtschdampsersKing Stephan", der die schiffbrüchige Mannschaft des sinkenden MarineluslschtffesL 19' kaltblütig ertrinken ließ.

In dem Fall Crompton liegt nun eine dritte gleich- artige Untat vor. Diese Häufung drängt uns den Ver­dacht auf. daß es sich nicht um Einzelerscheinungen handelt, die ihre Erklärung in der Roheit und Entartung einzelner englischer Seeleute finden. Die englische Flottenleitung hat die volle Schwere der Verantwortung zu tragen. Ent- weder ist es der Geist in der englischen Marine oder ein höherer Befehl, der den feigen Mord an wehrlosen Schiff- brüchigen zu einem Kampfmittel englischer Seekrieg- sührung macht.

Zur «emzlerrede.

Priv.-Tel. desGesellschafters".

Berlin. Laut .Voss. Ztg." war die Rede des Reichs­kanzlers zum größten Teil der Berichtigung englischer Un­wahrheiten gewidmet; die des Herrn Asquith erging sich in Anklagen gegen Deutschland und verteidigte England gegen begründete Unzufriedenheit seiner eigenen Bundes­genoffen. Herr Arqutth schloß mit einem Feuerwerk von Beschützung aller Schwachen, Freiheit Europas, Freiheit der Welt. Der Reichskanzler stellte fest, daß Deutschlands Lebenswille unbezwingbar und unverwüstlich ist. Asquith und Genoffen werden sich danach zu richten haben.

DiePost" sagt: Während die Forderungen Asquiths nach Westen und Südosten ein klares Gesicht zeigen, schweigt er sich über die zukünftige Gestaltung der Land- Karte im Osten Deutschlands völlig aus, einig« Tage nach­dem die Mittelmächte das Königreich Polen wieder errich­tet haben. Da« ist keine Vergeßlichkeit, das ist volle Ab- ficht. Und doch wird man sich »or zu optimistischen Schlüffen zu hüten haben, denn ein Schweigen bedeutet noch keine Zustimmung, allenfalls eine Bereitwilligkeit, mit sich reden zu lassen. Daß Asquith ansängt, aus der mili- tärischen und politischen Lage einige vorsichtige Folgerun- gen zu ziehen, läßt erwarten, daß er bei weiterem Stu- dium der Kriegslage noch weiter an Erkenntnis gewinnt und ihr seine Friedensgedanken anpaffrn yürd.

Der U-Bootkrieg.

Blissingen, 11. Nov. WTB. Der Postdampfer Königin Rezente". der gestern früh um 6 Uhr von hier aurgesahren ist, wurde nach Zeebrügge aufgebracht. Die Aufbringung erfolgte ungefähr um 11 Uhr. um welche Zeit sich der Dampfer dicht beim Nordhinder-Leuchtschiff befunden haben dürfte. An Bord befanden sich 93 Passagiere. 19 davon waren englischer Nationalität, darunter 2 Kriegs­

gefangene aus Groningen und 8 Internierte aus Ruhleben. 25 waren Belgier, 2 Italiener. Ferner waren der englische, der belgische und der amerikanische Kurier an Bord.

Hoek »an Holland, 11. Noo. Der DampferRyndam" der Holland-Amerikalinie ist mit dem Kapitän, den Offi­zieren und der Mannschaft de» versenkten holländischen DampfersBlommersdijk" hier angekommen. Der Kapi­tän und die Offiziere haben vor Marineoffizieren, die an Bord de»Ryndam" kamen, Erklärungen abgegeben.

Basel, 10. Noo. Prio -Tel. Der italienische Vamp- sexBertune" <3239 Bruttoregiftertonnen) wurde am 30. Oktober versenkt.

Basel, 10. Noo. Priv.-Tel. Der italienische Dam­pferFedelta" (1906 Brutloregistertonnen) wurde durch ein deutsche« U-Boot im MtttUmeer versenkt.

Bern, 10. Noo. WTB. Wie derTemps" meldet, ist der norwegische KohleudampferFurulana" versenkt worden.

Französische Anleihesorge«.

Bern, 10. Noo. WTB. Nach Erklärungen des Finanzministers Ribot erreichten bei der zweiten französischen Kriegsanleihe die Barzahlungen den Betrag von rund 5,5 Milliarden Francs.

Berlin. (Priv.-Tel. desGesellsch") Die Ausfüh- rungen des franz. Kriegsministers Ribot über die Kriegs­anleihe wirkten, wie verschiedenen Morgenblättern gemeldet wird, aus die Kammer besonders ernüchternd, da sie das Eingeständnis enthielten, daß von den 11V, Milliarden der letzten Anleihe kaum 5 Milliarden aus Barzahlungen entfallen. Die Zurufe freier Sozialisten veranlaßt«» einen heftigen Zwischenfall. Die Rufe lauteten nach demBerl. Lokalanz ":Macht eine Friedensanleihe!"Es ist genug der Opfer!"Das französische Volk denkt anders als die Pariser Regierungspresse!" Der Kammerpräsi­dent Deichanel hatte Mühe, dem Minister Gehör zu ver­schaffen. Unter großem Lärm und tiefer Erregung schloß dieser Teil der Sitzung.

Der Mohr kann gehen.

Berlin, 11. Noo. Priv.-Tel. desGesellsch." Wieder Berl. Lok.-Anz. aus Wien berichtet, erfährt dieZeit" aus Genf, russische Depeschen meldeten, daß Sarrail Beni- zelos aufgegeben habe, weil der Aufruhr völlig mißlungen sei. Saloniki beherberge kaum 2000 Ausrührer fragwürdig­sten Charakters.

Fliegertätigkeit.

Berlin, 10. Noo. (WTB. Amtlich). In der Nacht vom 9. zum 10. November griffen feindliche Flugzeuge Ostende und Zeebrügge ohne Erfolg mit Bomben an. Im Verlauf des Angriffs wurde ein englisches Flugzeug zur Landung gezwungen und erbeutet. Der Insatze ein eng­lischer Offizier wurde gefangen genommen. Am 10. Nov. morgens griff ein deutsches Kampfflugzeug zwischen Nieu- port und Dünkirchen zwei englische Shert-Doppeldecker an, schoß den den einen davon ab und zwang den anderen zur Flucht, im Lause des Vormittags stießen 3 unserer Kampffluazeuge quer ab von Ostende auf ein überlegenes englisches Flugzeuqgeschwader, das sofort angegriffen wurde. Nach längerem Luftgefecht wurde der Gegner abgedrängt. Die eigenen Flugzeuge erlitten nur unbedeutete Beschädig­ungen. und kehrten sämtlich zurück.

Französische Patronenfabrik zerstört.

Bern, 10. Nov. WTB. DemTemps" zufolge ist die Patronensabrik Seores durch Explosion vollkommen zerstört worden.

Englische Truppe« schon im Juli 1914 in Frankreich!

Eine sehr bemerkenswerte Feststellung, die aus die mi- litärischen Vorbereitungen der Entente bereits vor Krirgc- ausbruch ein Helles Licht wirft, enthält der Brief eines Fran­zosen, der aus St. Pierre, den 5. August 1914 datiert ist, Edouard Pepin schreibt darin an seinen Sohn Marcel wört­lich:Seit 7 Uhr früh und es ist jetzt 11 Uhr kommt Artillerie von der 15. Division durch mit den Re­kruten, die den Brief an Dich auf die Post bringen sollen. Da« wird alles auf dem Bahnhof St. Aubin nachAngou- leme verladen. Wir nehmen sie auf, so gut wir können. Wir geben ihnen Obst und Getränke, wie wir es vor acht Tagen mit den Engländern gemacht haben."

Die Engländer, die auf dem Bahnhof St. Aubin es kann nur St. Aubin-sur-Meer gemeint sein nach Angouleme verladen wurden, müssen dem ganzen Zusam­menhang nach unbedingt Soldaten gewesen sein. Durch eine gelegentliche Bemerkung, die wegen ihrer harmlosen Unabsichllichgkeit besonderen Wahrheitswert hat, wird also hier die höchst interessante Tatsache sestgestellt, daß schon Ende Juli 1914 vor jeder Kriegserklärung englische Trup­pen in Frankreich gelandet waren!

Vermischte Nachrichten.

London. 11. Nov. WTB. DieLimes" berichtet, daß di« Kommission zur Verstärkung der britischen Armee vor­gestern der Regierung ihren Bericht unterbreitet hat. Die von der Kommission anempsohlenen Maßregeln werden erst wenn da» Kriegskomitee sie bewilligt hat veröffentlicht wer­den. Di«Times" glaubt, daß man in der Erwartung, daß das bisherige System der militärsreien Betriebe aufge­hoben werden solle, enttäuscht werde. Es werden wahr­scheinlich alle gelernten Arbeiter in Waffen- und Munitions­fabriken oder anderen wichtigen Werken iki ihren Stellun­gen bleiben. Anzunehmen ist, daß die halb- und nicht ge­lernten Arbeiter unter einer gewissen Altersgrenze, die ver­mutlich auf 25 oder 26 Jahre festgesetzt werden wird, so­weit sie für den Kriegsdienst tauglich sind, unter die Waf­fen gerufen werden. !

Rom, 10. Novbr. WTB. Agenzia Stesani. Mar­quis Saloageraggt ist zum italienischen Botschafter in Pari» ernannt worden.

Haag, 10. Nov. WTB. Dem Korrespondenzbureau wird von befugter Seite mitgeteilt, daß die geringe Ein­fuhr von Steinkohlen au« dem Ausland« während der letz­ten Woche sich auch bet den Eisenbahnen fühlbar mache. Wenn nicht in kurzer Zeit eine Aenderung eintrete, werde man den Zugsoerkehr einschränken müssen.

Stockholm, 10. Noo. WTB. Mit Wirkung vom 30. November hat die schwedische Regierung besondere Bestimmungen zur Einhaltung der Ausfuhrverbote an den Grenzen nach Finnland erlassen. Diese Bestimmungen bezwecken eine verschärfte Kontrolle über den Handel mit gewissen Waren. Zu solchen Waren gehören vor allem Arzneimittel, verschiedene Chemikalien und Farbstoffe, so­wie Waffen und Munition und anderes Kriegsmaterial. Durch den neuen Erlaß der Regierung wird eine besondere Zone geschaffen, in der die erwähnten Erzeugnisse nicht ohne di« Erlaubnis des Bezirksvorstandes von Lules oder de» Befesehlshaber» des Bezirks Nerrbotten eingesührt werden dürfen. Die Zone erstreckt sich entlang der schwe- disch-finnntschen Grenze in 10 Klm. Breite. Die Einrich­tung besonderer Untersuchungsstationen ist dort vorgesehen.

Kopenhagen, 10. No». WTB.National Tidende" zufolge hat die schwedische Haudelskommission wegen de« Schiffmangrls in Schweden und wegen der hohen Kohlen­frachten von England beschlossen, in Zukunft den schwedi­schen Schiffen die Erlaubnis zu verweigern, Frachtsahrteu für Norwegen, Dänemark oder Finnland anzunehmen.

Bern, 10. Nov. WTB. Nach einem Telegramm de»Petit Parisien" aus Toulon hat der französische Marineminister eine gerichtliche Untersuchung über den Verlust nachstehender Schiffe angeordnet:Provence" ver­senkt durch den DampferCallia", kleiner KreuzerRigel" versenkt durch ein feindliches Unterseeboot, Kanonenboot Saint Louis IV", versenkt durch einen englischen Dampfer.

Kopenhagen. 10. Nov. Im Reichstag wurde heute die Regierungsvorlage über die Ausgabe von 75 Millionen Kronen 5°/giger Staatsanleihe zum Kurse von 99°/ an­genommen.

Bern. 10. Nov.Lorriere delle Sera" meldet: Der italienische KohlendampferSaoolo" ist durch Sturm stark beschädigt worden. Er wollte im Hafen von Brest Zuflucht suchen, di« Havarien waren aber derart, daß er. trotzdem ihn ein Torpedoboot ins Schlepptau nahm. sank. Die gesamte Besatzung wurde gerettet.

Cöpentck, 11. Noo. Heute vormittag fuhr in der Nähe von Wilhelmshagen der Balkanzug in eine Schar von Streckenarbeilerinnen. 18 Frauen wurden getötet, eine Frau wurde verwundet.

Aus Stadt und Land.

Nagold. 13. November I9W

Ehrentafel.

Heinrich Häußier beim Ins.-Regl. 246, sohn des Fritz Häußler, Metzger hier, wurde mit dem Eisernen Kreuz und der Silb. Verdienstmedaille ausgezeichnet.

Dem Pionier Hermann Müller von hier wurde dns Eiserne Kreuz II. Kl. verliehen.

Kriegerbeerdiguug. Unter zahlreicher Trauerbe­gleitung wurde heute wiederum ein im hiesigen Reserveia- zarett seinen Leiden erlegener Krieger. Ioh. Baptist Prinz, 22 Jahre alt, aus Immenried bei Wangen i. Allgäu, zu Grab« getragen. Die warmen Worte des Herrn Stadt­pfarrer Stemmler mögen den bei der Lcaucrfeier anwesen­den Eltern reichen Trost spenden. Er ruhe im Frieden.

Die Viehzählung vom 1. Dez. 1916 Zufolge Bundesratsoerordnung hat am 1. Dez. d. I. im ganzen Reich eine sog. kleine Viehzählung stattzufinden. In Würt­temberg erfoigt die Zählung, wie das Ministerium des Innern jetzt angeordnet hat, in der herkömmlichen Weise durch Ortslisten und durch mit den örtlichen Verhältnissen vertraute Zähler von Haus zu Haus bezw. Stall zu Slall.

AuS de« Nachbarbczirkeu.

Herreuberg. Durch einen im Deutschen Reichsanz. ergangenen Bescheid des Oberomts Herrenberg ist dem Vieh­händler Christian Schnaufer in Unterjettingen wegen Unzu­verlässigkeit im Handel der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, insbesondere Nahrungs- und Futtermitteln aller Art, sowie rohen Naturerzeugnissen untersagt worden.

Rottweil. Die durch den Krieg wieder günstiger gewordenen Aussichten der Schafhaltung haben es mit sich gebracht, daß di- benachbarte Gemeinde Tuningen ihre Schasweide für 1917 um 3000 Mark verpachtete, während für das lausende Jahr noch 2200 erlöst worden waren.

Gchweuuiuge». Obwohl von einer Haussammlung abgesehen wurde, find zum Marineopsertag hier 4130 gespendet worden, ein sehr schöne» Ergebnis.

Böbliuge«. Dek Bauer Friedrich Betz von Weil im Schönbuch hat neulich ein Paar Ochsen um den Preis von 4100 Mk. verkauft.

r Metziuge». Der Lederfabrikant I. Fischer hat zum Andenken an seinen einzigen, mit Kriegsausbruch ins Feld gezogenen und seit September 1914 vermißten Sohn die Summe von 21900 gestiftet, wovon 15 000 den Ausmarschierten oder deren Hinterbliebenen, 5000 den angestellten Arbeitern, 1000 dem Turnoere'n und SOO den Alters genoffen seines Sohnes ausbezahlt werden sollen.

Landwirtschaft, Handel and Verkehr.

RNgold, 11. Nov. (Obstmarkt.) Zufuhr^Tafeläpfel etwa 45 Körbe, Taselbirnea 15 Körbe, Kraut etwa 100 St.