pelgesetzes für die nicht ge wer blichen Einzelumsätze von Waren aus der abzelehnten Ouiituirgsstempelvorlage den Bescheinigung »zwang und den Beschei-igungsstempel über­nommen. Der § 83a bestimmt: .Wird für eine Waren- lkeferung im Betrag von mehr als IM die nicht im Betrieb eines inländischen Gewerbes erfolgt, im Inland Zahlung g leistet, so hat der Empfänger Zahlung bin­nen 2 Wochen ein schriftliches Empfangsbekenntnis zu erteilen und mit eins vom Tausend des Betrags der Zah­lung zu versteuern".

.Befreit sind Zahlungen für Waren, die im Wege der Zwangsvollstreckung übertragen werden".

Unterbleibt die Ausstellung des Empfangsbekennt­nisses. obgleich eine Verpflichtung dazu bestand, so tritt die Steuerpflicht mit der Zahlung ein".

Voraussetzung der Steuerpflicht ist der Umsatz einer Ware (Begriff s. oben) außerhals eines im Inland betrie­benen Gewerbes und im Gegensatz zu dem Stempel auf Anmeldungen die Zahlungsleistung im Inland. Im übrigen finden die Vorschriften für den Stempel au» den Anmeldungen der Gewerbelrribrnden, namentlich die Befreiung«Vorschriften, auch cuf den Bescheinigungsstempel Anwendung. Betroffen werden von diesem Stempel nur die Ntchtgewerbetreibendrn. Es hat daher ein Gewerbe­treibender für seine gewerblichen Warenumsätze den Bescheinigungsstcmpel auch dann nicht zu entrichten, wenn er von dem Stempel aus Anmeldungen der Warenumsätze deshalb frei bleibt, wert der Gesamtbetrag seiner Zahlungen oder Lieferungen im Kalenderjahr die Summe von 3000 ^ nicht übersteigt. Dagegen wurde über die Werklieferungs­verträge ausgeführt, daß ein Künstler mit der Herstellung eines Denkmals nicht untdr den Stempel für Anmeldungen falle. Er ist nicht Gewerbetreibender und daher mit der Einnahme für da« Denkmal b^cheiniguugsstempelpflichtig. Anders liegt drr Fall z. B.bei einem Photographen. Er ist Gewe betreibender. Da aber seine Arbeitsleistung die Hauptsache, die Platteq und Chemikalien nur Nebensache find, so ist «noch den Ausführungen über Werkverträge dem Stempel auf Anmeldungen nicht unterworfen. Dem Be- scheintgungsstempel unterliegt er nicht, da dieser Stempel nur die nicht gewerblichen Umsätze zum Gegenstand hat.

Nach § 76 Abs. 1 des Stempelgesetzes ist der Be- scheinigungrstempel auch dann zu entrichten, wenn nach Beendigung eines Gewerbebetriebs noch Zahlungen für Waren eingehen. Außerdem ist ein Gewerbetreibender mit Einnahmen außerhalb sei res Gewerbebetriebs, z. B. aus dem Verkauf einer Zimmereinrichtung, zur Zaylung des Brscheinigungsstempels verpflichtet. Derartige außerhalb einer Gewerbebetriebs anfallende Einnahmen sind von den Gewerbetreibenden nicht in die Anmeldungen über die ge­werblichen Warenumsätze auszunehmrn.

Bei Teilzahlungen für oie nichrgewerbliche Lieferung einer und derselben- Ware ist nur ein versteuertes Emp- sangsbekenntnis über den Gesamtbetrag der bezahlten Schuld bei der letzt?« T ilzahlung zu erteilen.

Währe« d bci dem Stempel aus Anmeldungen der zur Einreichung der Armeldung Verpflichtet die Steuer bar zu bezahlen Hot, ist der Be chemi^ungssirmpel in der Weise zu entrichten, daß der Empfänger der Zahlung, in der Re­gel also der Verkäufer der Ware, bei dem Postamt eine Marke in e isorechendcm Wert zu kaufen, diese auf da« auszustellende Empfangsbekenntnis zu kleben und dann zu entwerten hat. !ssl die Entrichtung der Abgabe von dem Empfänger der Zahlung,unterlassen worden, so ist die Ab­gabe vom Empfänger des Empsangsbekcwnnisses binnen zwei Wochen nach dem Tage des Empfangs und jedenfalls vor der weiieren Aushändigung des Empftmgsbekennlnisses zu entrichten.

3. R e ch t s m i t t e l.

Wie schon dergelegt wurde, istgegen dir Gewerbetreibenden Feststellung des Jahresumsatzes eines nicht buchsührenden durch die Steuerbehörde Verwaltungsbeschwerde zulässig. In allen übrigen Fällen, namentlich beim Streit über die sog. subjektive oder objektive Steuerpfltchi kann der Anspruch tm Wege der Klage verfolgt werden (8 NO des Grs.). Zu­ständig find in erster Instanz die Landgerichte und zwar di« Kammern für Handelssachen. Da für die Verhandlung

Die Kriegsbraut.

Original-Roman von H. Courths-Mahler.

(Fortsetzung.)

Kaum war Hasso mit Natascha allein, da faßte er ihre Hand und bedeckte sie mit glühenden Küssen.

Natascha, Ihre Frau Multer scheint etwas getröstet zu sein. Was darf ich hoffen?" stieß er hervor.

Sie sah ihn mit einem rätselhaften Lächeln an.

Wenn Sie nach Hause kommen, finden Sie meine Entscheidung aus Ihre Werbung schwarz auf weiß vor."

Er glaubte, sie habe ihm einen Vriej in die Wohnung geschickt.

Sie haben entschieden, Natascha, und wollen mich n»ch immer grausam warten lasten?" fragte er zärtlich, vorwurfsvoll. Sie sah ihn mit flammenden Augen an.

Sie sind noch im Zweifel, wie ich mich entschieden habe? Ach, wenn Sie wüßten, wie ich mich beeilt habe, heimzukommen. So eine große Angst halte ich. daß ich Sie hier nicht mehr finden würde. Dann hätte mir auch Ihr Pfand nichts genützt. Wollen Sie es nun wieder haben?"

Er nickte nur, sprechen konnte er vor Erregung nicht.

Sie zog das Schlüsselbund hervor und reichte es ihm mit einem sinnverwirrenden Lächeln.

Ich habe es aus dem Herzen getragen," flüsterte sie.

der Anwal'szwang besteht, muß die Klagschrifl durch einen Rechsanwalt eingcreicht werden. Bei geringfügigen Streit­punkten und an dem sich geringen Siempelbeiraq von 1 °/oo ist wohl zu überlegen, »b der Klaqweg beschritten werden will, besonders auch üeshrlb, wrii der Steuerpflich- tige immer die Möglichkeit hat, gegen einen Bescheid der Steuerbehörde zunächst mit der sog. allgemeinen Berwal- lungsbeschwe-dr eine Verfügung der Dienstaufsichtsbehör­den (Steuk! Kollegium, Abt. f. dir Sleuern, Ftnanzmlni- sterium) hrrbeizusühren.

Eine Klage wäre binnen 6 Monaten nach erfolgter Beitreibung oder mit Vorbehalt geleisteter Zahlung zu er­heben.

4 . Schlußbemerkungen.

Ausführungen über die Strafbestimmungen dürften sich erübrigen. Dagegen werden die nicht schon durch 8 44 des HGB. zu zehnjähriger Bücherausdewahrung verpflichteten Gewerbelreivenden aus die wichtige Bestimmung w 8 83 hingewiejen, wonach sie ihre Bücher und di-- in Ihrem Ge- werbebetrieb (.! im weiteren Sinne des Siempelgesetze») empfangenen Empsangsbekenntnisse fünf Jahre lang vom Schluffe de» Jahres ab. in welchem die Abgabe entrichtet ist, aufzubkwahren haben.

Wegen der Verbuchung des Stempels sei noch folgen- de» angeführt: Nach Art. 9. des Einkommenssteuergesetzrs sind Grund-, Gebäude-, Gewerbe-, Einkommen-, Kapital- Besitz- und Kriegssteuern, ferner wenn der Steuerpflichtige eine Erbschaft gemacht hat. auch die Erbschaftssteuern nicht als Betrieb«kosten anerkannt. Alle diese Steuern werden am brstm auf einem besonderen Steuerkomo gebucht und dann vei der Berechnung des Gewerbeeinbommens dem Bilanzgewinn zugeschlageo. Anders verhält es sich milden Stempelabgaben, z. B. dem Frachtulkundenstempel und nun auch dem Warenumsatzstempel. Diese Abgaben sind Geschäftsunkosten und sind auf das U Kostenkonto zu bu­chen. Werden diese Winke beachtet, so erspar! sich der Steuerpflichtige den Aerger über die Beanstandung seiner Einkommensteuer« Klärung und der Steuerbehörde vermeid­bare Arbeit und unnölige Schreiberei.

Die amtlichen Tagesberichte.

WTB. Großes Hauptquartier, II.Nov. Amtl. Tel.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Klares Herbstwetter begünstigte die beidersei­tige Artillerie- und Fliegertätigkeit.

Heeresgruppe des

Se>eralfeld«>rfchalls Kronprinz Rnpprecht von Bnpern:

Nördlich der Ancre brachte eine unserer Pa­trouillen aus der feindlichen Stellung zwei Ma­schinengewehre zurück.

Bei einem Nachtangriff gelang es den Eng­ländern, nordöstlich von Courcelette in geringer Breite in unseren vordersten Graben einzudringen. Den Franzosen brachte der Häuserkampf bei der Kirche von Sailly-Saillizel kleine Vorteile; im übrigen scheiterten die dort auf breiter Front geführten Angriffe.

Den Bombenangriffen der feindlichen Flieger gegen Ortschaften hinter unserer Front sind gestern 9 Einwohner des besetzten Gebietes zum Opfer gefallen. Der angerichtete militärische Schaden ist gering geblieben.

Im Lnftkampf und durch Abwehrfeuer sind gestern wiederum 10 feindliche Flugzeuge abge­schossen worden.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Front des Generalseldmarschalls Prinz Leopold oouBayer«:

Mit starken, neu herangeführten Kräften ver­suchten die Russen vergeblich, uns die bei Skrobowa

Er zog ihre Hank mit den Schlüsseln an seine Lippen und barg dann das Schlüsselbund in seiner Brustlasche.

Jetzt ruht es auf meinem Herzen. Natascha diese Schlüssel sollen es jetzl bet mir gut haben. Aber nun sa­gen sie mir darf ich Sie als meine Braut betrachten?"

Eine Wkile sah sie ihn mit strahlenden Augen an. Und dann nahm sie plötzlich mit einem liefen Aufatmen seinen Kopf in ihre Kühlen feinen Hände und preßte ihre Lippen in einem langen Kuß auf die seinen.

Träumen Sie heule nacht von mir, Hasso von Fal­kenried," flüsterte sie leise.

Er wollte sie in seine Arms ziehen und sie Küsten. Aber sie wich rasch von ihm zurück unk verschanzte sich hinter dem Teetisch. Verlangend strrckte er die Arme nach ihr aus.

Natascha komme an mein Herz sei nicht so grausam", flehte er. Sie schüttelte schelmisch den Kopf.

Für heute ist es genug. Ich habe noch allerlei Be­dingungen zu stellen. Die finden Sie in meinem Schreiben, das Sie zu Hause erwartet."

Nur nocq einen Kuß, süße Natascha," bat er clühend. Ihr Kuß hatte seine Sehnsucht ins Maßlose gesteigert.

Aber sie schüttelte wieder den Kopf.

Heute nicht seien sie nicht unersättlich," neckte sie.

Er wollte trotzdem zu ihr dringen.. Ihr ganzes Wesen hielt er nur für spröde Mädchenhaftigkeit. Und jetzt war er nicht mehr imstande, sich zu beherrschen. Kein Zweifel kam ihm mehr, daß er Natascha als seine Braut betrachten durfte. Aber ehe er sie erreicht hatte, traten die Damen wieder ein unk Hasso mußte eine formelle Haltung annehmen.

gewonnenen Stellungen zu entreißen. Ihre An­griffe brachen verlustreich zusammen.

An der Narajowka drangen deutsche Truppen in die russische Hauptstellung südwestlich von Folw. Krasnolesie ein und wiesen nachts ömalige heftige Gegenstöße des Feindes ab.

Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl:

Am Smotrek in den Karpathen hatte ein Vor­stoß deutscher Jäger vollen Erfolg; sie führten 60 Russen gefangen aus den genommenen und zerstörten Stellungen zurück.

Die Angriffe deutscher und österreichisch­ungarischer Truppen an der Nordostfront von Siebenbürgen sind erfolgreich weitergeführt worden.

Westlich der Straße von Predeal nach Sinaia wurden mehrere verschanzte rumänische Linien im Sturm genommen und 160 Gefangene gemacht.

An den Paß-Straßen weiter westlich spielten sich gestern nur kleinere Kämpfe ab, bei denen einige Höhensiellungen von uns gewonnen und 200 Ge­fangene eingebracht wurden.

Balkankriegsschauplatz.

Heeresgruppe des Generalseldmarschalls vou Mackensen:

Unverändert.

Mazedonische Front:

Südlich von Korea haben sich Gefechte unse­rer Seitenabteilungen mit französischen Truppen entwickelt.

Im östlichen Teil der Ebene von Monastir und auf den Höhen nördlich der Cerna wurden von französischen und serbischen Kräften mehr­mals Angriffe unternommen, die verlustreich schei­terten. Nur südlich von Po leg hat der Feind in die vordere Stellung einzudringen vermocht. An der Strumafront lebte die Artillerietätigkeit bei­derseits des Butkovo-Sees auf.

Der Erste Generalquartiermeister:

Ludend orff.

WTB. Großes Hauptquartier, 12. Nov. Amtl. Tel.

Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des

Seueralseldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Vager«:

Auf dem Nordufer der Somme war die Ar­tillerietätigkeit nur zeitweise stark. In Sailly- Saillizel sind gestern abend neue Kämpfe entbrannt, die noch im Gang sind. Südlich des Flusses verstärkte sich das Feuer im Abschnitt Fresnes Chaulnes. Beiderseits von Ablaincourt verhin­derte unsere Artilleriewirkung die Entwickelung eines sich vorbereitenden Angriffs.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Front des

Generalseldmarschalls Prinz Leopold von Ba-em:

Auf dem Ostufer der Narajowka scheiterte südwestlich von Folw. Krasnolesie ein erneuter Angriff der Russen gegen die von uns gewonnene Stellung.

Bald daraus brach Frau von Falkenried mit Hasso aus. Er zöget« beim Abschied, bi» Frau von Kowal,ky mit seiner Mutter das Zimmer verlassen hatte. Nataschas Hand heiß und innig an seine Lippen ziehend, flüsterte er:

Grausame, süße Natascha du wirst mir morgen büßen müssen, daß du mich heute so gehen ließest."

Sie sah mit einem seltsam weichen, rätselhaften Blick in sein« Augen, lange und rief. Dann atmete sie auf.

Man ist nicht immer Herr seines Willen» gute Nacht, Hasso von Falkenried," sagte sie mit seltsamem Ton.

Und damit entließ sie ihn.

Sic blieb im Zimmer zurück, während ihre Gefährtin draußen im Vorzimmer Hasso und seine Mutter verabschiedete.

Eine Weile blieb sie mit geschloffenen Augen stehen und ein müder, trauriger Ausdruck lag auf ihrem Antlitz.

Ich habe doch noch ein Herz in der Brust. Es ist gut. daß ich meine Ausgabe erfüllt habe. Lange hätte ich dies Spiel nicht mehr fortsetzen können, sonst wäre e» auch bei mir Ernst geworden. Hasso von Falkenried hätte mei­nem Seelenfrieden gefährlich werden können," dachte sie.

Aber dann warf sie den Kops mit einem energischen Ausdruck zurück.

Sentimentalitäten sind überflüssiger Ballast für Leute meines Schlages." sagte sie vor sich hin mit harter, spröder Stimme.

Und dann trat ihre Gefährtin ein.

Alles in Ordnung, Natascha?" fragte sie hastig.

Natascha nickte.

Fortsetzung folgt.