Härte, geübt und mit ollen rechtlosen Mitteln vertraut ge­macht durch eine mehrhundertjährige, mit dem Bukaniertum und dem Menschenhandel der gefeierten Franc!» Make usw. beginnende Weltunrerjochungsgeschichte. Die Worte des hochgeschätzten Schmcller lassen vermuten, daß üb.r Eng­land« sehr reale Absichten und Maßnahmen nicht genügende Nachrichten in Deutschland bekannt werden, oder zu einsei­tige, die die Bo stellung von seinen Berjeblichkeitigesühien, seinen Zcppelinängsten, Unterseebostängsten, von seinem Einlenken aus Einsichten nähern. Dar läßt den im Aus­lande Lebenden und um sich Blickenden leicht als einen Himinedner in die deutsche Erörterung erscheinen, wenn seine Ansicht die ist, Deutschland würde das wenigst Kluge tun, indem es den geringstcn Teil seiner gewonnenen realen Maüsterslreckung angesicht, der ihm zugedachten Lage au« der Hand ließe, um so sich einige nebensächliche Widerstände und Schwierigkeiten zu ersparen. Oder indem es durch solche verhängnisschwere Verzichte Englands Abstandnahme von ferner Hartnäckigkeit erkaufen wollte um später die Masken mit bitterer Bereuung fallen zu sehen. Deutsch­land sollte sich auf alles andere eher verlassen als auf seine künftige Durchkreuzung der allüberlegenen und unerbittlichen englischen Diplomatie durch die seinige. Ist diese zu einer aktiveren Wendung entschlossen, 'o wäre es die geeignetste, aber auch die höchste, letzte Zeit, sie an der Solidarität der wirklichen Neutralen einzusetzen, die der englischen Verge­waltigung gegenüberstehen. Und Deutschland sollte der klareren Folgerung aus der Tatsache fähig sein, daß Englands Tyrannisierung der Neutralen schon j tzt daran ist, ihnen vor allen Dingen die Zufuhr von Roh stoffen nach Deutschland auch nach dem Kriege zu verbieten. Daß erliche da meinen können, die Rohstoffe zu gewin­nen aus von England eingeräumten deutschen Kolonien länger, als bis sie schön musterhaft ^aufgeschlossen sind, be­halten zu sollen, ist eine Unbegreiflichkeit. Wahrhaft, es ist doch immer die Offenheit Englands, die Deutschlands beste Vorsehung spielt. Ohne sie möchte Deutschland doch noch dahingleiten, früher oder später, zu dem besiegten verklei­nerten. um die schätzereichesten Grenzländer beschnittenen Kleinbürger- und Bauernstaale zu werden, was ihm zwar unter Umständen eine langlebige, genügsam sittliche Gesundheit geben kann, aber in dieser Form doch wohl nicht der Wunsch seiner bedeutenden und nationalgesinnten Bolkswirtschastler ist.

8r»tze Verluste ter Rinde ix Mzeimien.

Sofia, 15. OKI. WTB. Amtlicher Heeresbericht vom 14. Oktober. Mazedonische Front: Keine Verände­rung in der Lage. Zwischen dem Prespa-See und der Cerna lebhafte Arttllerielätigkeii. Mehrers schwache feindliche Angriffe wurden abgeschlagen. In der Nacht zum 14. Oktober unternahmen die Serben mit bedeutenden Kräften einen Angriff nördlich des Dorfes Sieoitza, wurden aber unter blutigen Verlusten für sie zurückgeschlogen. Im Moglenica-Tal schwache Artillerie-Tätigkeit. Wir wirsen einen Angriff auf die Höhe Bakooo leicht zurück.

Beiderseits des Wardar schwaches zeirweiliges Artillerie- seuer. Am Fuße der Belasica Planina Ruhe.

An der Str-imasronl Erfechte zwischen Aufklärungs­abteilungen m ö stellenweise schwaches Artilleriefruer. An der Küste des Algäischen Meeres lebhaftes Kreuzen. Die feindliche Fl r.e beschoß die Höhen von Orsano.

Rumänische From: Keine Derändcmng. Längs der Dsnau Ruhe. In drr Dobrudscha östlich der Eisenbahn DobriischMedjidia schwaches Ärtillerieseuer.

An der Küste des Schwarzen Meeres Ruhe.

Sofia, 15. Okt. WTB. Amtlicher Bericht des Gr- neralstabs vom 15. Oktober: Mazedonische Front: Ein starker Angriff, den der Feind mit schätzungsweise einer Division gegen den Abschnitt zwischen der Straße Bitolia (Monastir)Klebhtima (?) und an der Bahnstrecke unter­nahm, wurde unter schweren Verlusten für ihn abgeschlagen. Der Angriff wurde nachts zweimal erneuert, aber auch diese Vorstöße würben unter schweren Verlusten für den Feind zurückgewiesin. OeftUch der Eisenbahn wurde ein Angrifss- mrfuch der feindlichen Infamer ie durch da» Feuer unserer

fie hätten mitmachen müssen, um dem großen Augenblick gewachsen zu sein. Sie sind mit Ausnahme weniger voll Unkenntnis und lasten sich von dem erst n besten Londoner Schwarzkünstler Sand m die Augen streuen. Deu schland aber ist die terra inkoxnita von heute, der unentdrckie Weltteil, der ja freilich nicht ohne Mitschuld ist, daß man thn nachträglich erst noch zu entdecken hat. Denn wir Deutsche überschätzten die Anschlußsähigkeit der anderen und unterschätzten ihre neutrale Kurzsichtigkeit und politische Eitelkeit, mit der fie sich etwas da-aus zu Gute taten, bis zur Stunde auch innerlich weiter nichts als selbstgefällige Winkelpoltttker und engumgrenzie Sonderbündler geblieben § zu sein. *

Wie wenig Weltkenntnis und Völkerpsychologie be­sitzen doch jene Kreise unter uns. die glauben, wir könnten unsere Gegner dadurch versöhnen und würden ihnen dadurch eine Brücke für friedliche Gegenseitigkeiten schlagen, daß wir aus jeden militärisch gebotenen Grenzverschiebungs- gedanken verzichteten. Nein, Vorurteile und Interessen­gegensätze sind durch diesen Krieg nur noch vertieft worden, und unsere Gegner werden über kurz oder lang wieder die Gelegenheit suchen, einen ihnen günstigen Auelrag zu finden, auch wenn wir zu unserem Schutze keinen Zoll der alten Grenze verschieben würden; ja gerade wenn wir unverant­wortlicher Weise aus einer naiven Selbstlosigkeit und Groß­mut heraus einen uns nicht in der Zukunft sichernden Frie­den schließen würden, müßte das für die andern eine stete Versuchung bilden, das alte Ränkespiel mit Aussicht aus besseren Erfolg zu erneuern.

Der amtliche Tagesbericht.

WTB. Großes Hauptquartier, 16. Okt. Amtl. Tel.

Westlicher Kriegsschauplatz. Heerttsr»M tze§

Searslfel-mrschMs Krin-nn- Akpprechl v»s Bayer»

Im Kampfgebiet der Somme hielt die lebhafte beiderseitige Artillerietätigkeit tagsüber an. Ein englischer Vorstoß nordöstlich von Gueude- court drang in geringer Breite in unseren vor­dersten Graben, der im Gegenangriff voll zu­rückgewonnen wurde. Französische An­griffe, die morgens und abends gegen die Stel­lungen westlich von Sailly angesetzt wurden, wurden abgewiesen, südwestlich des Dorfes durch frischen Gegenstoß.

Heeresgruppe des deulscheu Kronprinzen:

In den Argonnen und aus beiden Maasusern lebte das Ärtillerieseuer zeitweilig auf.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Front des GeneralseldmarschMs Prinz Leopold von Bayern:

Westlich von Luzk brachen durch heftiges Ar­tilleriefeuer vorbereitete starke Angriffe im Abschnitt ZubilnoZaturcy unter schweren Verlusten für den Feind zusammen. Teil­vorstöße südlich der Bahn BrodyLemberg und in der Graberkaniederung scheiterten gleich­falls. Beträchtliche russische Kräfte wurden zu tiefgegliederten, aber erfolglosen Angriffen an der Narajowka zwischen Lpinica Dolva und Skomorochy angesetzt. Auch hier konnten wir dem Feinde schwere Verluste bereiten.

Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl:

In den Karpathen wiesen deutsche Bataillone bei Erweiterung ihres Erfolges am Smotrec Ge­genangriffe ab und machten 3 Offiziere, 381 Mann zu Gefangenen. Am D. Coman nahmen bayrische Truppen im Sturm mehrere russische Grä­ben. Oeftlich von Kirlibaba sind bei den An­griffskämpfen österreichisch-ungarischer Regimenter russische Gegenstöße zurückgewiesen worden. Die Zahl der eingebrachten Gefangenen beträgt über 1000. Südwestlich von Dornawatra drängten ver­bündete Truppen den Gegner über das Neagra- tal zurück.

Auf dem

fiebenbürgischeu Kriegsschauplatz

dauern die Kämpfe an der rumänischen Grenze an.

Balkankriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalseldmrschalls von RaSeusen:

Keine Aenderung der Lage.

Mazedonische Front:

Im Cernaabschnitt beiderseits Brod hatten heftige, nachts wiederholte Angriffe serbischer Truppen keinen Erfolg. Auch Teilvorstöße bei Grunyste und nördlich der Nidze-Planina wurden unter erheblichen Verlusten des Feindes abgewiesen.

Der Erste Generalquartiermeister:

Ludendorff.

Is, wenn dieser Krieg wenigstens nur das eine Gute hätte, als abschreckendes Beispiel zu wirken, den Völkern dir Augen zu öffnen, sie von dem allgemeinen Elend und von den neuen Gefahren zu überzeugen, die eine falsche Nutzanwendung hinter'äßi, nämlich die Folgerung: Die höchste Fruchi dieses Krieges sei die Pflege des Vorurteils und des Hasst s: Wir Deutsche müssen einsehen lernen, daß b i unfern Gegnern dieser Krieg mit dieser Folgerung enden wird. Selbst, wenn wir keinen Zoll Erde .annek­tierten." der Haß bliebe de s lbe. nur der Schutz wäre nicht da. Daher sind wir zur Vorsicht genötigt!

Gegen die Verschleppung der Altertümer

aus unseren Dörfern und kleineren. Städten durch Alter­tumshändler ist es höchste Zeit einzuschreilen. Vor allen Dingen muß durch alle Einsichtigen, durch Volksbildung«-. Heimatsvereine usw , durch Behörden und Schulen den Eigentümern das Gewissen geschärft werden Es muß ihnen zum Bewußtsein gebracht werden, daß ein alles ge­schnitztes oder bemaltes Möbelstück, z. B. vom Großvater her ererbt, mehr Gemütswert, dauernden Wert für sie hat als ein paar Mark, für die st« es htngeben, und von denen sie in einem Monat nicht mehr wissen, wo sie hir gekommen find. Das kann vielfach schon dadurch geschehen, daß wir derartige Dinge bei den Leuten bewundern, mit ihnen dar­über und über die alten Zeiten reden, ihnen ihre Schönheit zeigm, kurz: sie aus ihre Altertümer stolz machen. Zwei- lens muffen wir in der Gemeinde darauf dringen, daß entweder unter sachverständiger Leitung ein Heimatsmuseum

s Artillerie im Krim« erstickt. Am Trrna-Bogen kam es zu erbiiterien Kämpfen Alle feindlichen Angriffe wurden mit Handgranaten abgewiesen. Im Moglenica-Tal das gewöhnliche Ärtillerieseuer. Schwache Teilangriffe gegen die Höh n südlich von Tarnowo. aus den Bahowo-Hügei und den Buyuklasch.Gtpfkl wurden zurückgeschlagen. Aus beiden Usern de, Wardar schwache» Artillerie euer. Am Fuße der Belrsica-Planln« Ruhe.

Am Strum« vereinzelt schwaches Artiilerteieuer und Patrouillengefechle. '

Au der Küste der Aegäischen Meeres Ruhe.

Rumänische Front: Die Lag« ist unverändert. An der gesamten Front Ruhe.

Ei« Armeebefehl des bulgarische» Geue- ralifsirn«s.

Sofia. 16. Okt. WTB. Die Bulgarische Di-Au meldet: Zum Jahrestag de» Eintritt» Bulgariens in den europäischen Krieg hat Generalissimus Ieko« einen Armee­befehl erlaffen, indem er die Notwendigkeit de» Ringens hervorheb!, die. seitdem sich die Bulgaren auf der Balkan- Halbinsel am Kreuzungspunkt der großen historischen Straße niedergelaffen hatten, den Geschicken der bulgarischen Rasse immer die Richtung gebe und «uf den Zustand des zu Boden geschmetterten Serbien« hinweist, bas seine letzten Kräfte vergeben« gegen die bulgarische Front verbrauche. Noch erbärmlicher, sagt Iekow, wird da« Los der treu­brüchigen Walachen sein. Ihre unerhörten tierischer? Greuel- toten an wehrlosen Frauen und Kinder hoben sie mit Schmach und Schinde bedeckt. Diese feigen Nationen eigenen Grausamkeiten werden Euren G^iff und Euren Rachdurst nur stärken. Nach den zermalmenden Schlägen von Tutrakan, Dobriisch und Rjahvoo sieh! der vor Furcht ziltetnde Molsche Eure furchtbare Rächerfsust sich über sein Haupt erheben und zählt bereits die Tage, die er noch zu erleben hat. Wir werden ihm rm! Gottes Hilfe und dem mächtigen Beistand unserer starken Verbündeten den Gna­denstoß versetzen, und Rumänien wird unschädlich gemacht sei».

Der Tagesbefehl fährt fort: Das Ringen um die Verwirklichung der Bereinigung unserer Raffe ist roch nicht beendet. Unsere zahllosen Feinde sind geschwächt, aber noch nicht niedergebrvchtü. Sic werden versuchen, den Krieg in die Länge zu ziehen in der Hoffnung, ihre Lage zu ver­bessern. Unsere Kraft allein wird sie zwingen können, sich vor unserem Willen zu beugen. Sie werden zu drr Erkennt­nis gelange», daß die Bulgaren es vorzietzen, eher ruhmvoll zu sterben, als die Schande der Niederlage oder Knecht­schaft zu ertragen. Der Sieg gehört demjenigen, der bis zum Ende w rd widerstehen können.

Der bulgarische Widerstand gegen Sarrails Offensive.

B.K.G. Franksuü, 16. Okt. Aus Wien meldri dis Franksurler Zeitung": Die .Neue Freie Presse" meldet au« Sofia: Die Offensive Sarrail» gegen den rechten bul­garischen Flügel ist vollkommen lahmgelegt. Der G-gner dann keinerlei Borieile mehr «rringrn. Die Kämpfe am Eerna-Fluß waren lebhaft. Ein weiteres Vordringen ist aber für d-.r '.''Mentetruppen unmöglich, solange der Fluß selbst nicht in ihren 'Händeä ist. Der Feind verwendet deshalb dort sein« Haupikrast. Seine Angriffe stoße» aus hartnäckigsten Widerstand. Trotz der ungeheuren Opfer bleibt der Gegner stets an gleicher Stelle. Del dem Dorfe Skochivir scheitert,n sechs rasch aufeinanderfolgende Angriffs. Das gleiche Schicksal hatte ein Angriff an der St uma und am Wardar. Dir Hoffnung der Entente, bald sieg­reich in Monastir einzuziehen, Kaan als aussichtslos betrach­tet werden.

Beschießung der Murmanknste.

Das Blatt .Archangelsk' -meldet, wie derBerliner Lokalanzeiger' «u« Malmö erfährt, über die Beschießung der Marmauküfte: Stadt und Hsfenaniagen von Aexand- rowsk wurden in den letzten Tagen zweimal »an einem großen deutschen Unterseeboot beschossen. Das Telegraphen- amt und die drahtlose Station brannten bis aus die Mauem

gegründet wird oder daß wenigstens im Rathaus oder

Schulhaus gefährdete Stücke eine Zuflucht finden. Kein Lehrer im Unterricht in der Heimatgeschichts, kein Verein sollte ferner bei einschlägigen Vorträgen versäumen, sich in den Häusern umzusehrn und geeignete Stücke, Möbel. Ge­schirre, Waffen, Bücher, Bilder, Urkunden als Anschauungs­material von den Eigentümern zu entleihen. Endlich mutz allen Besitzern von Altertümern, falls sie dennoch verkaufen wollen oder vielleicht auch müssen, klar gemacht werden, daß sie daun wenigsten, mit Nutzen verkaufen sollen, mit Nutzen für sich und die Allgemeinheit. Der Händler gibt ihnen so wenig wie möglich, und das Stück verschwindet dann im Hause irgendeines Liebhabers. Das nächste Mu­seum aber, das Hrimatsmuseum oder das Landes- oder Provinzialmuseum, bezahlt geeignete Stücke dem Wert nach und bietet sie dann der Wissenschaft und der Allgemeinheit dar. Also: Ein Altertum, wenn irgend möglich, der Fa­milie oder wenigstens der Gemeinde erhalten und nicht verkaufen! Will man', nicht behalten, dann biete man's erst dem nächsten Museum als Geschenk oder zum Kauf an. Bor allem niemals gedankenlos ein Altertum aus dem Ort hinauvgeden! Und unter keinen Umständen ver­kommen lassen oder verschleudern! Jedes Altertum legt seinem Besitzer eine Verpflichtung aus gegen Familie, Ge­meinde und Land! * «e,rg Wehr.

Biele Hallen diesen Krieg für ihr Schicksal; ich mache ihn mir zum Schicksal. Als» «leide" ich nicht. Das ist nicht so schwer. Und es tut mir jeder leid, der es nicht kann und darum klagt. A«s einem Feldpostbrief.