Dadizeele. Doiwäris geht geht's uuter dem neuen tapferen j Führer, dem Obersten Frhr. von Hügel jetzt Gruppe von Hügel.

Die stählerne Division hat Becelaire und Gheluoelt genommen und ist trotz Not und Tod bis an dar Polygon und Beldhoek oorgekommen. Unerschütterlich st ht an »hrer Spitze, ist unerschütterter Führer, General von Schaefer Les triplex circa pectnr erat : Sein Herz war dreifach ehern umgürtet. Er selbst sagt:Unseren Tapferen muß man die höchste Anerkennung zollen!" 215 Eiserne Kreuze war ihr erster Lohn. Verklärt im Tod aber lagen auf d-r 12iägigen Wahlsta-r allein ocm Regiment 247 außer so vielen Helden die Haupileute Obermann, Stockmoyor, Cor­des. Oberleutnant Meßhauer, Lrulnant Kirn.

Friedrich Bendler, eines Obersten Sohn, war in Kä­sen a. Saale 1857 geboren. Bon akademischer Bildung er hatte die Universitäten Heidelberg und Tübingen be­sucht trat er 20 Jahre alt als Einjährig-Fretwilliger beim Kaiser Friedrich-Regiment ein. Sein eckt soldatisches Wesen hielt ihn aber von der Rückkehr zur Universität ab. So trat er seine neue mit Auszeichnung und Ehren unge­füllte Laufbahn an. Nach 4 Jahren schon mit der Adju­tanten beginnend, wird er Bezirke-, Bataillons-, Regiments- Adjutant. 1889 Adjutant der Stuttgarter Insanterie-Brigade. Eine zweijährige Dienstleistung beim Großen Generalstab folgt. 1898 ist er Eisenbahn-Kommissar bei der Eisenbahn- ableilung des Großen Generalstabs, woran sich 1901 sein Dienst als Eisenbahn-Linien-Kommissar in Stuttgart an­schließt. 1905 Bataillonskvmmandeur im Olga-Grenadier- regiment. 1907 wieder bei der Eisenbahnabteilung in Berlin. 1911 L-nisnkommandant in Straßburg i. E. So brachte das Jahr 1912 den Oberst, eine besondere Auszeichnung aber 1913 als militärisches Mitglied des Reichsmilitäcgerichts. In dieser angesehenen Stellung weilte er Ende Juli 1914 im O fizierskrholungsheim in Falkenstein im Tavüus. Der Ausbruch des Krieges beschleunigte seine Erholung, er will sie im Kampf am Feinde finden, er, dem das angeborene Soldaienbiut in den Adern auswallte. Aus dem Erholung Suchenden wird ein beinahe jugendlicher Krieger, freudig, lebhaft, unermüdlich: am 29. August 1914 ist er Komman­deur des R s.-Inf.-Regts. 247. Nie aus seinem Leidens­wege bis zum Tode hat ihn seine Begeisterung für seine große Aufgabe verlassen. In Dadizeele erfolgte am 6. November die erste Amputation; die Entnahme zweier Schrapnellkugeln erleichert Leiden und Fieber; jetzt konnte man a > Ueberjührung in ein geordnetes Lazarett denken. Am 13. sängt die lange Leidenszett in Mülheim bei Köln, beginnend mit einer Amputation, an; der in langer Lebens­gefahr schwebende hochgemute Soldat war stets in staunen- erregender ruhiger Freudigkeit Eine weitere Operation folgte voll Schmerz; er wird geheilt durch das Eintreffen des Eisernen Kreuzes I. Klasse.Die größte Freude mei­nes Lebens" spricht er zu der bange harrenden Gattin. Ergriffen stehen alle um den Helden von Flandern, es voll Bewegung an seine Brust drückend, wohl mit den Anderen aber fühlend, daß es mit dem Leben bezahlt wäre. Und doch wieder Vertrauen und Mut vollauf, als zum 25. De­zember als W,h?esche; k seines Königs noch der württ. Milttäroerdi'-nstorden eintraf. Er, Preuße von Geburt, hing mit rührende: Liebe und mit rührendem Freuen an seinem neuen engeren Vaterland. Schwäbisch war sein Herz, Land und Leute liebte er über alles. So steigt mit der Hoffnung die anscheinende Gesundung, er singt mit den vorbetziehenden Soldaten, hält vom Kronkesstuhl aus eine s zündende K äscrrede am 27. Januar. Am 15. Februar s General! Warmer Dank seines Kör igs liegt darin. Bon früh her ist seinem Soldatenherz Leitgedanke der bekannte Spruch aus Horazens III. Ode:vulce et äecorum egt pro patria inori" gewesen, immer ihn jetzt wiederholend. Quälende Nervenschmerzen trüben manchmal die Stimmung, dann tröstet ihn der schöne Bibelspruch, den er sich zuletzt für sein Grab wünscht. Am 7. März 1915 durste der General s-lig mit verklärtem Lächeln entschlafen. Ein Herz­schlag hat es vollbracht. Drei Tage später war die ernste Traucrfeier bei der Ueberführung 6rr Leiche nach Berlin, das Lazar.tt, die Kölner Garnison gab da» Ehrengeleit. Am 13. März fand die Beisetzung uns dem Ehrenfeld im Invalidensriedhof in Berlin statt. Der Regen strömte aus die gewaltige Menschenmenge. Abordnungen de» trauernden Regiments zu Ehren seines hochverehrten, unvergeßlichen 1. Kommandeurs, unserer Königsdragoner mit dem einzigen vom Felde gekommenen Sohne, vom Reichrmilttärgericht, Generalstab usw. Unvergeßlich decken Immorttllen das Grab des Gelben! Jetzt steht dort sein Grabstein! Er trägt die von ihm gewünschte Inschrift:

Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und be­laden seid, ich will euch erquicken."

Friede sei um diesen Grabstein her! Sanfter Friede Gottes! Ach sie haben einen guten Mann begraben. Und uns war er mehr. (W.P.T.)

EnihMVstüW i« Mchstog.

Am Donnerstag rückte der Reichstag der Kaitoffel- frage zu Leibe. Die konservatioe Interpellation stellt das Interesse der Produzenten in den Vordergrund, indem sie wissen will, was die Regierung zu Gunsten einer rechtzei- tigen Bergung der Hackfruchiernte, die durch den Arbeiter- Mangel bedroht ist, tun will. Um die Nöte der Verbraucher drehen sich dagegen die Interpellationen der Sozialdemo­kraten und der Fortschrittler, am vielseitigsten die letztere, die zugleich geeignete Maßnahmen für eine ausreichende und rechtzeitige Versorgung vorschlägt. Am Ministerlisch verfolgt Herr v. Batocki gespannt, den Gang der Ver­handlungen, die mit einer Rede des konseroaiiven Abg. Schiele begonnen hat, der die Interpellation seiner Frak­tion begründet. In großen Teilen Deutschlands ver-

Der amtliche Tagesbericht.

WTB. Großes Hauptquartier, 13. Okt. Amtl. Tel.

Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des

Geueralseldmarschalls Kronprinz Rnpprechl von Bayern

Ein neuer großer Durchbruchsversuch der Engländer und Franzosen ist zwischen Ancre und Somme vollkommen gescheitert. Mit einem Masseneinsatz von Artillerie und seiner mit frischen Reserven verstärkten Infanterie glaubte der Feind sein Ziel erreichen zu müssen. Die tapferen Truppen der Generale Sixt von Armin, von Böhn und von Garnier behaupteten nach schweren Kämpfen ihre Stellungen. Die Hauptwucht der zahlreichen Angriffe richtete sich gegen die Front von Courcelette bis zum Saint Pierre Vaast-Wald. Mehrfach kam es zu er­bittertem Handgemenge in unseren Linien mit dem vorübergehend eingedrungenen Gegner. Trotz sechsmaligen, im Laufe des Tages mißlun­genen Sturmes auf unsere Stellung bei Sailly liefendie Franzosen hier nachts nochmals an. Auch dieser Angriff wurde abgeschlagen. Der Kampf nordwestlich des Ortes ist noch nicht abgeschlossen. Brandenburgische Infanterie empfing stehend nordwestlich von Gueudecourt dichte englische Kolonnen mit vernichtendem Feuer.

Südlich der Somme wurden die französischen Angriffe zwischen FresnesMazancourt u. Chaul- nes fortgesetzt. Sie erstickten meist schon in un­serem Sperrfeuer. Um die Zuckerfabrik von Gener- mont entspannen sich wiederum hartnäckige Kämpfe. Sie sind zu unseren Gunsten entschieden. Der Hauptteil von Ablaincourt ist nach hartem Ringen in unserem Besitz geblieben. Wir nahmen hier in den letzten Kämpfen etwa 200 Franzosen, darunter 4 Offiziere, gefangen.

Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen:

Oestlich der Maas und in der Gegend w estlich von Markirch (Vogesen) lebhafte Feuertätigkeit. Westlich von Markirch wurden französische Vor­stöße abgeschlagen.

Unsere Flieger griffen starke feindliche Geschwader auf dem Fluge nach Süd­deutschland erfolgreich an und schossen, unter­stützt durcy Abwehrgeschütze, neun Flugzeuge ab. Nach vorliegenden Meldungen sind durch Abwurf von Bomben 6 Personen getötet, 26 verletzt; der angerichtete Sachschaden ist gering. Militärischer Schaden ist nicht entstanden.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Die Lage ist unverändert.

Kriegsschauplatz in Siebenbürgen.

Das Gyergyo- und das Mszek-Becken, das obere und das untere Csik sind vom Feinde frei. Die Verfolgung wird fortgesetzt. Ander Straße Csik Szereda-Gymes-Paß leistet der Gegner noch zähen Widerstand.

In erfolgreichen Gefechten an den Grenzhöhen östlich und südöstlich von Kronstadt wurden 1 Offizier, 170 Mann gefangen genom­men und zwei Geschütze erbeutet.

Balkankriegsschauplatz.

Heeresgruppe des Geueralseldmarschalls vou Mackensen:

Nichts neues.

Mazedonische Front:

Beiderseits der Bahn Monastir Florina leb­hafte Artilleriekämpfe. Die serbischen Angriffe un Cernabogen hatten auch gestern keinen Erfolg. An der Strumafront Gefechte mit feindlichen Erkundungsabteilungen. Feindliches Feuer von Land und See her auf die Stellung von Orfano.

Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff.

sichert der Redner stecke ncch zu ungewohnt später Zeit dis Hälfte cder gar zu drei Vierteln m der Erde. Der Redner verlangt Zurückstellung von Arbeüern und umfas­sendere Heranziehung der Gefangenen. Die Sozialdemo­kratischen Interpellationen finden in dem Abg. Sachse einen leidenschaftlichen Vertreter. Das Volk stehe fassungs­los dem Kartoffelmarkt gegenüber, da doch olle Welt wisse, wie reichlich diese Frucht vorhanden sei. Die Regierung rate zur Selbsthilfe, aber wozu denn das Kriegsernährungs­

amt geschaffen sei? In ruhigeres Fahrwasser steuert der fortschr. Abg. Hoff, dem die Aufgabe obliegt, die 3. uud letzte Kartoffelinterpellation zu begründen. Er ist mit land- wirtschaftlichen Dingen bester vertraut als der Borredner u. weiß daher nichts von solchem Karwffelüberfluß, wie er diesem vorfchwebt. Immerhin seien danach Kartoffeln für die menschliche Ernährung da. Also müsse dafür gesorgt werden, daß dir varhandene Menge richtig und rechtzeitig verteilt we^de. Die dahin erlassenen Vorschriften erklärt der Redner für gut. E, fehle nur a» der erforderlichen Energie, sie durchzuführen. Unser Winterbedarf an Speise­kartoffeln müsse mindestens ln den nächsten beiden Mona­ten gesichert werden. Dar Stadium der Erwägung müsse endlich abgeschlossen werden. Das Volk wrlle Taten sehen. Dem Zrnlrumiabg. Schiffe rer scheint der Hauptfehler der Kartoffe.versorgung darin zu liegen, daß es dem Kriegs- ernährungsamt an den nötigen Machtmitteln fehl«, um seine Maßnahmen durchzusetzen. Im übrigen forderte dieser Redner, Herr von Batocki, soll Klipp und Klar erklären, daß o«n einer Erhöhung der Kartoffelpreis« im laufenden Wirtschaftsjahr unter deinen Umständen die Rede sein werde.

Der Saal füllt sich sofort, sobald nach dem Zentrums- sprecher der Präsident des Kciegsernährungsamts das Wort nimmt. Frisch und unbefangen wie am ersten Tag seines Auftretens sucht Herr o. Batocki sein seit etaiget Zeit von oirlrn Seiten heftig angegriffenes Verhalten in der Kartoffeifrage zu rechtfertigen. Er steht zu seinem Glück dem Reichstag gleichsam nicht mit leeren Händen gegen­über. Er Hai mit allen preußischen Regierungspräsidenten in den letzten Tagen Rat geflogen und mit ihnen die Maßnahmen beraten, die sofort zur Bekämpfung der Kar­toffelnot ergriffen werden können und unverzüglich ergrif­fen werden sollen. Daß eine empfindliche Kartoffelnot eingetreien ist, bestreitet Herr o. Batocki nicht, aber er sucht durch einen Rückblick auf ihre Entstehung begreiflich zu machen, daß nichts Wesentliches unterlassen worden sei, ihr oorzubeugen. Mit erstaunlicher Sachkenntnis ging er dann auf alle die verwickelten Einzelfragen der Karioffel- versorgung ein. die aus die Möglichkeit, Ersparnisse zu machen bei der Spiritu-brennerei, den Eaatkartoffelhandel einstweilkü ganz zu verbieten und die Karlvffettrocknung auf spätere Zeiten hinauszuschieben. Bet allen diesen Fra­gen läßt er Geneigtheit zum Entgegenkommen erkennen, weist aber auch überzeugend nach, daß schwerwiegende Be­denken nicht so rücksichtslose» Vorgehen gestatten, wie die Interpellanten gewünscht hatten. Dagegen betont er immer wieder stark den festen Willen, zunächst uud vor allem anderen die Versorgung der Bevölkerung sicher zu stellen, und dann erst die Regelung der Biehsütterung und der tech­nischen Verarbeitung osrzunehmen. Wenn man auch erst im November einen vollen Urberdltck über die gesamten Vorräte Deutschland« an Getreide und Kartoffeln haben könne und bi« dahin an der seitherigen Tewirtschastunrsrveise nichts än­dern dürfe, so sei es doch nicht susgrschtoffM. später manche Er­leichterung einzusiihren. Freilich mit einer Rationierung der Kartoffeln werde in Anbetracht der Knappen Ernte die Bevölkerung wzhl dauernd rechnen müssen. Dem Schwer­arbeiter sollten dabei, ähnlich wie bei der Broternährung, besondere Vorzüge eingräumt werden. Wenn die Abgeord­neten und alle besonnenen Bolkskreise ihre Kräfte vereinig­ten, um überflüssige Beunruhigung fernzuhaltrn, die Not­wendigkeit sparsamen Kartoffeloerbranchs klar zu machen und die Schwierigkeiten gerade dieser Ernährungsregelung zur Kenntnis zu biingen, so werde da» Ergebnis ein gutes sein.

Auf die recht eindrucksvolle und beruhigende Rsd? des Präsidenten des Kciegsrrnährungsamts folgte de: An­trag aus allgemeine Besprechung der Interpellation. Er wurde angenommen und soll morgen Freitag mittag um 12 Uhr durchzeführt werden. Allerdings wird diese Besprechung nicht« wesrntlich Neue« mehr Zu Tage sördern.

Der letzte Gewaltakt gegen Griechenland.

London, 12. Okt. WTB.Daily Chronicle" meldet aus Athen, daß mit der Emwsffnm g der griechischen Flotte begonnen worden ist. Es vetlautrt, daß die kleineren Schiffe an die provisorische Regieiunz in Saloniki geschickt werden sollen. Die größeren Einheiten werden abgerüstet und im Golf von Keatstni gelassen werden. Die französische Ma­schine hat gestern nachmittag ohne Störung alle Kriegs­schiffe Lbnnsmmen. Bvn einigen sind die Besatzungen bereits entfernt worden. Auf die kleinen Kriegsschiffe kam französisch! Besatzung. I» Athen u. i« Piräu, herrscht Ruhe.

Bern, 13. Okt. WTB. Mailänder Blätter mel aus Athen, die Note der Entente habe verlangt, daß Kriegsschiffe .Kilbi,".Lemnos" undAveroff" sich spätestens nachmittags 1 Uhr an ihren Ankerplätzen befin- den müßten, daß ferner die Berschlußstücke der Geschütze, die Torpedo» und die Munitian auszcschifft und die Schiffs- besatzurige* und die Schiffsstäbe auf den dritte« Teil ver- ringeri würden. Außerdem sollten die kleineren Schiffe in voller Ausrüstung nach Keratstni übergeführt werden. Sen Besatzung«« solle es frei flehen, ob sie di« Schiffe verlassen wollten. Schließlich verlangte die Note der En­tente dir Besetzungen der Batterien und Unterstände, die die Bai und die Aquädukte beherrsche», sowie die Besetzung der beiden wichtigsten Häfen «nd die Entwaffnung der übrigen Hasenplätze.

Offiziere der Alliierte» »erden zur Ausübung der Po- lizeigewalt und zur Ueberwachung des Schiffsverkehrs tm Piräus bestimmt werden, um die Flotte der Alliierten und die Orikntnrme« zu sichern. Anderen Offizieren der Alliier­ten wird die Ausübung der Polizei und des Eisenbahn­dienstes übertragen werden.

Die griechische Regierung antwortete, daß sie gegen den kurz bestimmten Termin, sowie gegen die gestellten Forderungen zu protestieren sich verpflichtet sühle, sich aber trotzdem zwingender Umstände halber unterwerfe.